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B. war Maschinengefreiter bei der Kriegsmarine, also Angehöriger der Wehrmacht, nicht der SS. Am 23. Januar 1945 wurde er dennoch dem Wachpersonal des bei Hamburg gelegenen KZ Neuengamme für die kurz zuvor eingerichteten Außenlager in Meppen-Versen und Meppen-Dalum zugeteilt. Sie gehörten zu den für den Bau des „Friesenwalls“ eingerichteten Lagern.https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article216355776/NS-Prozess-94-jaehriger-KZ-Waechter-soll-angeklagt-werden.html
Er soll im März 1945 Häftlinge des KZ-Außenlagers Dalum bei Meppen (Emsland) beaufsichtigt haben. Während eines Todesmarsches zum Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg starben 70 von ihnen. Berger war seit 1943 Marinesoldat gewesen. Während der letzten Kriegsmonate, ab 23. Januar 1945, war er wie viele andere Marinesoldaten zur SS abkommandiert und zur Bewachung von Häftlingen der Lager Meppen-Versen und Meppen-Dalum eingesetzt. Berger gehörte zum Marineinselbataillon 354 und wurde von Langeoog nach Meppen abkommandiert.https://www.nwzonline.de/politik/niedersachsen/meppen-cloppenburg-oak-ridge-ns-verbrechen-anklage-gegen-kz-wachmann-wird-geprueft-tipp-an-us-justiz-kam-aus-deutschland_a_50,7,2478716019.html
Im Herbst 1944 hat im KZ Neuengamme ein umfangreicher Personalaustausch stattgefunden. Angehörige des Wachpersonals wurden auf Waffen-SS-Verbände in Frankreich verteilt. Als Ersatz erhielt das KZ Neuengamme Soldaten aus allen Wehrmachtteilen. Gleichzeitig expandierte das Außenlagersystem des KZ Neuengamme. Dem gestiegenen Bedarf an Bewachungspersonal wurde entsprochen, indem die Wehrmacht Soldaten abstellte. Die Hälfte des Wachpersonals des KZ Neuengamme bestand damit ursprünglich nicht aus SS-Angehörigen oder wurde – wie Teile des Heers und der Luftwaffe – in die Waffen-SS übernommen. Unter den Bewachern der Außenlager waren auch 80-100 Angehörige des Marineinselbataillons 354, die am 23. Januar 1945 von Langeoog aus nach Neuengamme abkommandiert wurden, darunter auch der 19jährige Friedrich Karl Berger.https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/nachrichten/news/wehrmachtsangehoerige-als-bewacher-im-konzentrationslager/
Die Kriegsmarine entsandte voll taugliche Artilleristen und Matrosen, die zu Besatzungen versenkter Schiffe oder zum Bedienungspersonal aufgegebener Küstenverteidigungsbatterien gehört hatten....Obwohl die 1944 neu in den KZ-Wachdienst gekommenen Wehrmachtsangehörigen die große Mehrheit des Bewachungspersonals stellten, funktionierte die Häftlingsbewachung weiter nach den Standards der SS. Nur gelegentlich kam es mit dem neuen Personal zu geringfügigen Verbesserungen der Verhältnisse.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen ehemaligen Wachmann des Konzentrationslagers Neuengamme wegen des Verdachts der Beihilfe zum Mord......Als Marinesoldat soll er von Januar bis März 1945 an der Bewachung von KZ-Häftlingen beteiligt gewesen sein. Dadurch soll der Verdächtige die Ermordung zahlreicher KZ-Häftlinge unterstützt haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage des NDR Hamburg Journals. Im KZ Neuengamme im Südosten der Hansestadt waren neben SS-Wachleuten auch Angehörige der Wehrmacht - unter anderem der Marine - zur Bewachung von Deportierten eingesetzt.