Marinefährprahm F841 Untergang

Begonnen von Uffdada73, 23 August 2020, 21:02:39

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Uffdada73

Hallo,
mein Großvater ist am 26.08.1945 in der Ostsee, Hohwachter Bucht bei Fehmarn, als Bootsmann mit dem Marinefährprahm F841, Landungsflottille 13, Deutscher Minenräumdienst, während eines Sturmes untergegangen.
Es soll ein Einsatz unter englischem Kommando gewesen sein.

Wo könnte man dazu, wenn überhaupt noch möglich, detaillierter Informationen über den Einsatz, den Ablauf dieses Tages, aber auch über seine Verwendung bekommen?
Z.B. ein Kriegstagebuch der Flottille, wenn es sowas gibt?
Gefunden habe ich z.B. im Bundesarchiv Freiburg eine Dokumentliste "ZA 5 Deutscher Minenräumdienst (German Minesweeping Administration), 2 Deutsches Minenräumdienstkommando Schleswig-Holstein/1. Deutsche Minenräumdivision" 1945-48.
Da muss man hinfahren zur Einsicht, wenn ich es richtig verstehe. Oder lässt man sich da was schicken?

Bekommt man irgendwo historische Wetterdaten zu diesem Tag?

Für jeden Tipp, wo man recherchieren kann, um Licht in sein Schicksal zu bekommen, wäre ich dankbar.
Danke und Grüße!

MarkusL

Hallo,
für Freiburg besteht sicher auch die Möglichkeit über den "Kopierdienstleister" Akten zu erhalten. Bei "dünnen" Akten sicher preiswerter als eine Reise, je nach Entfernung, ins schöne Freiburg. Die allerdings, ob mit oder ohne Archivbesuch, auch ihre Reize hat.
Für die GMSA könnte allerdings der Archivbestand in Kew ergiebiger sein.
https://discovery.nationalarchives.gov.uk/results/r?_q=German%20Minesweeping&_dss=range&_sd=1945&_ed=1946&_ps=60
Im Normalfall auch immer empfehlenswert, schon wegen Richmond an der Themse nebenan.
Im Moment allerdings leider alles etwas schwierig.
Für die Wetterfrage dürften in den Stadtarchiven Kiel, Lübeck, Flensburg eventuell, falls am genannten Tag erschienen, die Tageszeitungen vorhanden sein.
Im Normalfall sollte da ein Scan der "Wetterseite Ostsee" eventuell problemlos bestellbar sein.
Gruß
Markus

Uffdada73

Ich danke Dir!

Ich werde mal mit Freiburg starten.

Auf jeden Fall habe ich das Boot schonmal hier gefunden, das ist doch ein Fortschritt:
Tolle Arbeit von den Erstellern des HMA
https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=1119

kalli

Da gibt es anscheinend einen Widerspruch zwischen Gröner Band 7, Seite 41 und Band 9/1.

Eintrag in Gröner Band 9/1, Seite 53:
"26.08.1945 F 841 D + Ostsee Treibmine /26 Tote"

TW

#4
Ich werde den Eintrag ergänzen, Kalli
Obwohl ich den Band 9 sorgfältig durchgearbeitet habe (GMSA), ist mir die Änderung nicht aufgefallen. Das ärgert mich etwas.
Umso besser, dass Du darauf gestoßen bist!
Gruß, Thomas

P.S.
Band 9/1 führt (zu meinem Verdruss) leider nicht auf, bei welcher MRD der GM/SA die Marinefährprähme eingesetzt waren. Ich vermute, bei der 1. Minenräumdivision Kiel.

Uffdada73

Laut dem Schreiben der WaSt war es die 13. Landungsflottille

TW

Ja, es ist so, dass die Boote zwar einsatzmäßig der GM/SA unterstanden, truppendienstlich aber wurde bis zur Abmusterung der deutschen Besatzung die Zugehörigkeit zur Kriegsmarine (hier 13. L-Flottille) aufrechterhalten. -- Ich habe einen entsprechenden Datensatz eingefügt.
Gruß, Thomas

Uffdada73

Ich glaube, dass in meiner Familie von einem Sturm die Rede war.
Ich werde versuchen, im Archiv in Freiburg mehr herauszufinden.
Aber das wird leider noch ein bisschen dauern, bis ich dahin komme. :|

TW

Zitat von: kalli am 24 August 2020, 09:37:56
Eintrag in Gröner Band 9/1, Seite 53:
"26.08.1945 F 841 D + Ostsee Treibmine /26 Tote"

Ja, es ist eigenartig, dass Gröner Band 9/1 zwar die Untergangsursache revidierte, aber nicht angibt, wo F 841 auf eine Treibmine lief. Aus der Antwort der WASt konnte ich entnehmen, dass das Boot in der Hohwachter Bucht (bei Fehmarn) sank.

Nun, wo Du Erinnerungen Deiner Familie an einen Sturm erwähnst, frage ich mich, ob den Bearbeitern von Band 9/1 bei der Revision der Verlustursache ein Fehler unterlaufen ist.  :/DK:

Gruß, Thomas

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