Schiffe aus Gotenhafen/Hela Ende März 1945

Begonnen von Mosert, 16 Juli 2020, 12:57:23

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SchlPr11

Hallo,
nach Abert: 03.04.1945 brit. FliBo Kiel Hindenburgufer, 1948 geborgen, 13.08.1950 an Hamburg zum br - REINHARD

TW

#16
Danke, lieber Reinhard.
Ich habe meinen Abert (365,-- DM) nach meiner Pensionierung der Bibliothek für Zeitgeschichte geschenkt.  :lol:

SchlPr11

Hallo Thomas,
der grämt sich dort sicher unbenutzt einsam vor sich hin...
Wenn Fragen sind - REINHARD

Nauarchus

Moin!

ZitatJAN WELLEM wurde nach der Versenkung 1940 in Narvik nicht wieder vollständig instandgesetzt. Wir sehen hier in etwa den Zustand während des Krieges. Als Liegetanker dient die Walkocherei weiter der Flottenversorgung. Eine Pflege hat das Schiff bis 1945 wohl kaum genossen.
Mal ne Zwischenfrage: War sie den noch aus eigener Kraft fahrfähig o. musste sie geschleppt werden?

Gruß Nauarchus  :-)
"Wenn ein Seemann nicht weiß, welches Ufer er ansteuern muß, dann ist kein Wind der Richtige."

Lucius Annaeus Seneca (römischer Philosoph & Dichter)

SchlPr11

Hallo,
nach meinen Unterlagen wurde die Antriebsanlage nicht wieder fahrbereit gemacht. Maschinenbetrieb nur für den Ladungsdienst - Tankbeheizung + Pumpen - REINHARD

Nauarchus

Moin Reinhard!

Danke für die Info.  :MG:

Gruß Nauarchus  :-)
"Wenn ein Seemann nicht weiß, welches Ufer er ansteuern muß, dann ist kein Wind der Richtige."

Lucius Annaeus Seneca (römischer Philosoph & Dichter)

Mosert

Zitat von: Mosert am 03 August 2020, 09:15:31
Zitat von: TW am 16 Juli 2020, 20:25:57
Adria (6358)         23.03.1945   Hela        Westen      Schmidtke, 123
Adria (6357)         23.03.1945   Gotenhafen   Kiel      Sudmeier   
Odermünde (572)   25.03.1945   Hela         ...?
Wolta (7183)         25.03.1945   Hela         ...?
Detlef (1908)        26.03.1945   Gotenhafen   Kiel       Schmidtke, 32
Jan Wellem (11776) 27.03.1945   Libau     Strande      Schmidtke, 156
Carlotte (4404)     29.03.1945   Hela            Kiel ?     Schmidtke, 29

Die "Detlef" (ex estn. "Sigrid") lief laut Schmidtke am 2.4.1945 in Kiel ein.
Sie könnte sich noch in Hela aufgehalten haben, bevor es nach Westen ging.
In Klammern BRT.
Moin
danke für die Information
Ahoi Thomas

Bei der Charlotte könnte das ja auch passen, leider kein Einlaufdatum oder?
LG und Ahoi Thomas

TW

#22
Die bei Schmidtke unter dem Namen "Carlotte" (ohne h) laufende ex italienische "Atlanta" kam im Sep. 1943 in Bordeaux unter deutsche Flagge. Ihr Name war allen anderen Quellen zufolge "Charlotte" (mit h). Nach meinen Unterlagen wurde sie in der Nacht 11./12.1.1945 von Alliierten Seestreitkräften bei Egersund versenkt.

Bei Schmidtke taucht sie nun erstaunlicherweise am 29.3.1945 als Flüchtlingstransporter vor Hela in Erscheinung. Schmidtke liefert eine Zeichnung, die Reinhard Schmelzkopf zugeschrieben wird; möglicherweise hat er aus dessen Dokumentationen auch seine Kenntnisse über die "C(h)arlotte" in der Ostsee.
Zum weiteren Schicksal der "C(h)arlotte" sagt Schmidtke: "unbekannt".

Schmidtkes Behauptung würde ich mit Vorsicht genießen. Ich frage mich: Gab es ein anderes Schiff namens "Carlotte" oder "Charlotte", die im März 1945 als Flüchtlingsschiff in der Ostsee fuhr? Und die von Schmidtke fälschlich der "Atlanta" zugeordnet wurde?

Gröner Handelsschiffe 1942 kennt eine "Carlotta" (*1914/750 BRT) aus Torre del Greco (Italien). Sie sank am 19.06.1942 nahe Cattaro auf einer Mine. Außerdem eine "Charlotte" (*1915/435 BRT) aus Hamburg sowie 2 Küstensegler dieses Namens, ebenfalls aus Hamburg. Die eine davon (*1903/200 BRT) strandete rettungslos am 20.8.1941 in der Nordsee, das Schicksal der anderen (*1915/111 BRT) kenne ich nicht.

Hat Jemand Infos über das Kümo "Charlotte" (435 BRT) und den Küstensegler (111 BRT) und deren Schicksal ?
Viele Grüße, Thomas


TW

#23
Von vielen Flüchtlingstransportern kennen wir die genauen Reisetermine nicht.
Ein Beispiel (wegen der Namensähnlichkeit) ist die Charlotte Cords (1779 BRT)
Schmidtke schreibt: Im März 1945 transportierte sie 1500 Schwerverwundete und Flüchtlinge von Danzig nach Lübeck, danach evakuierte sie bis 25.4. in mehreren Einsätzen Flüchtlinge von Pillau nach Westen. 20.5. auf Travemünde Reede mit über 1000 Flüchtlingen an Bord vor Anker.

Eine ganze Reihe von Flüchtlingstransportern bekommt die kursorische Angabe: "mehrere Einsätze zwischen 8. März und 25. April 1945". Keine Ahnung, aus welcher Quelle Schmidtke diese Angabe genommen hat.
Viele Grüße
Thomas

SchlPr11

Hallo,
die vormals ital. CHARLOTTE aus Bordeaux war rund 10x so groß
Abert führt einen Kümo CHARLOTTE, allerdings mit 424 BRT, der den Krieg überdauerte und noch lange diente.
Schwierig bei schlechten Ausgangslage der Daten sich festzulegen. Auch was einen Küstensegler mit 111 BRT betrifft.
Mit den anfangs überlieferten Angaben Ölgeruch und der genannte hohen Bordwand, dürfte bei CHARLOTTE die Zielrichtung nicht stimmen - REINHARD

Mosert

Hallo Thomas,

es könnte ja auch die Carlotte (4404)     29.03.1945   Hela            Kiel ?     Schmidtke, 29
gewesen sein oder? Hast Du da auch ein Foto mit den Daten wie bei der Detlef?
Ahoi Thomas

TW

#26
Zitat von: Mosert am 08 August 2020, 18:53:28
Hallo Thomas,

es könnte ja auch die Carlotte (4404)     29.03.1945   Hela            Kiel ?     Schmidtke, 29
gewesen sein oder? Hast Du da auch ein Foto mit den Daten wie bei der Detlef?
Ahoi Thomas

Lies bitte Antworten #22 und 24
Ich halte die ADRIA für die wahrscheinlichste Lösung, denn es handelt sich bei ihr um einen Öltanker. Gegen JAN WELLEM spricht, dass sie noch am 27.3. in Libau war und erst über Saßnitz zur Kieler Förde geschleppt wurde.
Gruß, Thomas

Elmar

#27
Guten Tag,
ich suche auch eine Information zum Thema dieses Fadens.
Mein Vater war mit seinen beiden Geschwistern vom 12.3.45-14.03.45 in Gotenhafen.
Es liegt mir ein Tagebuch seines damals 12 Jährigen Bruders vor. Leider muß sich mein Onkel in den Schiffsbezeichnungen geirrt haben.
Folgende Stelle:
"Es lagen Torpedoboote im Hafen T3, T12 und T14."
Laut Tagebuch ist meine Familie auf T14 gekommen.

Das passt am Ende jedoch nicht mit anderen Berichten zusammen denn amenzell berichtet das er mit T4 zusammen mit  T3 sowie T5 am 13.3.45 erst auf Reede lag und dann eingelaufen ist. T3 und T5 wurden vor Hela versenkt was sich mit dem Bericht meines Onkels zeitlich deckt, er hat aber wieder die Bezeichnungen falsch.

Er berichtet:
"Wir waren bei Hela,ich lief an Deck und sah, das T15 (annahmen T5) vor uns am Heck einen Torpedotreffer hatte. Das Heck brannte gleich, von der Kommandobrücke aus wurden rote Notzeichen geschossen, auch schwammen schon Leute im Wasser. Unser Boot setzte Rettungsboote aus, die 31 Flüchtlinge und 5 Matrosen retteten. Ein vollbesetztes Boot fuhr nach Gotenhafen zurück. Daraus sausten auch dicht bei uns mehrere Torpedos vorbei. 10 Minuten später flog T3 hinter uns in die Luft. Es war wie in der Wochenschau. Von dem Schiff wurden sehr wenige gerettet.
T12 erreichte schwer beschädigt Kopenhagen.
Unser Boot bekam einen Treffer, der Torpedo brach ab und blieb stecken. Damit wir nicht getroffen wurden fuhren wir Zickzack und wurden alle fürchterlich seekrank. ... usw.."

Ich bin nun verwirrt. Mein Vater ist sicher das dort 3 gleiche Boote (Torpedoboote) lagen. Das deckt sich mit dem Bericht meines Onkels. Ich nehme an T3, T5 und nun wird es komisch T12 und nach amenzell T4.

Wenn ich es mir zusammenreimen sollte müsste meine Familie auf T12 gewesen sein und es müssten VIER Torpedoboote in Gotenhafen am 13.3 gewesen sein bzw. T4 war schon am 13.3 nach Libau ausgelaufen.
T4 ausgelaufen 13.3 Abends nach Libau
T3, T5 und T? am 14.3 17:00 Uhr auslaufen im Geleit, Dampfer "Pretoria" als Lazarettschiff, Kreuzer Leibzig schwer beschädigt durch Torpedo-treffer im Rumpf kam erst später raus.
T3, T5 vor Hela durch Torpedotreffer (nicht Mienen) versenkt gegen 19:00
T? mit Treffer im Bug nach Kopenhagen gefahren.

War es nun T12 oder T14 auf dem meine Familie war?
Weiß jemand eine Quelle welches der beiden dort war?

Teddy Suhren

Hai

Aus: Harnack, Flottentorpedoboote 1942-1945, Seite 191.
Donnerstag, 15.03.1945
Um 15:40 Uhr lichten T36 und Z39 die Anker (...) Gegen 18:00 Uhr begegnen sie bei Punkt 'Grün 03' dem T-Boot T14, das mit dem Lazarettschiff Pretoria nach Kopenhagen unterwegs ist.

Leipzig verließ Gotenhafen erst Ende März. Torpedotreffer erhielt Leipzig im Dezember 1939. Ich vermute es ist die schwere Beschädigung durch den Rammstoß von Prinz Eugen gemeint.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Peter K.

12.03.
03.45   T 3 Gotenhafen aus mit Geleit nach Westen, später vor Pommerschen Küste mit T 4 (F) und T 5, sowie PRETORIA und KANONIER, die aus Dänemark kamen, vereinigt und kehrt gemacht zurück nach Osten
T 12 hatte vermutlich Hafentag in Gotenhafen
T 14 hatte in Gotenhafen Störungen in der Maschinenanlage
13.03.
03.45   T 4 (F), T 3 und T 5 in Gotenhafen, Becken 1, hintereinander beim Stützpunkt der 2. T-Fl. angelegt, wo sich T 3 und T 5 zur Aufnahme von Flüchtlingen vorbereiten; (F) steigt von T 4 auf T 5 über
abends   T 4 Gotenhafen aus mit Geleit nach Libau
Mit T 5 (F), T 3 (beide mit Geräten) und T 12 (mit Akten) sollte bis Swinemünde noch T 14, das in Wilhelmshaven in die Werft gehen sollte, mitlaufen

14.03.
14.00   Beginn der Einschiffung von 250 Flüchtlingen (nur Frauen und Kinder) je Boot
17.00   abgelegt und wenig später Balkensperre passiert; später Sicherungsposition bei Geleit (WOLTA und ASKARI mit Soldaten nach Swinemünde, PRETORIA mit Verwundeten und Flüchtlingen nach Kopenhagen) bezogen, Sicherung wird durch 2. S-Schul-Fl. verstärkt, weitere KFKs, Nebel- und M-Boote stehen in der Nähe
abends Explosion auf T 5, Boot sinkt, (F) steigt auf T 14 über und folgt mit westlichem Kurs dem Geleit mit T 12, danach Explosion auf T 3, Boot sinkt nach zwei Stunden

15.03.
WOLTA und ASKARI werden nach Swinemünde entlassen, T 14 (F), T 12 und PRETORIA marschieren weiter nach Kopenhagen

16.03.
vormittags in Kopenhagen eingelaufen

Quelle: GRAUMANN, HARNACK, TEICHMANN
Grüße aus Österreich
Peter K.

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