erbeutete Seehunde bei Schichau-Elbing

Begonnen von bettika61, 29 Dezember 2016, 19:14:59

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bettika61

Hallo,
die Frage welche /wieviele "Seehunde" in russische Hände fielen, war schon öfters hier  Thema
Zitathttp://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,6149.msg288214.html#msg288214
so nun noch die U-Boote von Typ: XXVIIB5 (Seehund) 

U 6251 
Werft: F.Schichau Elning, Baunummer 244, 30.01.1945
am 30.04.1945 an CCCP, nach Werft "196" Leningrad überführt, 02.11.1947 an BF in Krohnstadt, als ?,
   
U 6252  Baunummer ?
U 6253  Baunummer ?
U 6254  Baunummer ?
U 6255  Baunummer ?
U 6256  baunummer ?

Angaben zu allen Booten U 6252 bis U 6256:
Werft: F.Schichau Elbing, 30.01.1945
am 30.04.1945 an CCCP nach Werft "196" Leningrad überführt, CCCP-Projekt 705,verbleib dort bis 1972,
außer U 6252 dieses wurde schon 1947 dort verschrottet.
neue Erkenntnisse bringt eine Quelle aus Theos Sammlung,  :MG:
"Schreiben der Abwicklungsstelle Hamburg der Schichau A.G., Elbing, vom 4.11.1947 an den Oberfinanzpräsidenten von Hamburg ",
das auch Eingang in das Buch
"Busch/Röll: Der U-Boot-Krieg 1939-1945, Band 2, Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften, Hamburg, Berlin, Bonn 1997" gefunden hat.

Danach hat Schichau  bis zum 23.1.1945  144 Seehunde abgeliefert, das waren U 5251-5394.
Es lagen abnahmebereit 4 Boote und 14 Boote waren 75% fertig.
Es ist davon auszugehen, das die 4 fertigen Boote U 5395-5398 ff waren.

Die o.g. U 6251-6256 halte ich für falsch.
Da hat jemand die Anfangs-Nr. des "Folgeloses" für Schichau U 6251-6442 genommen, in Unkenntnis der tatsächlich fertiggestellten Boote.

In diesem Zusammenhang kann auch eine Boots Nr. U 5397 bei Mattes angezweifelt werden, die er Brauer/Behrens zuschreibt http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/kleinkampfmittel/seehunde/ausgabe.php?where_value=398

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

RonnyM

Moin,

was ich gerne wüsste:

Sind die Boote auf eigenen Kiel, so z. B. von der Schichau-Werft, Elbing nach Neustadt gefahren. Bei Überwasser-Fahrt hatten sie ja bei 7,7 Kn ca 270 sm geschafft. Durch den KW-Kanal auf die Elbe gegen den Strom blieben da noch ca. 3 sm über Grund. Gegen Ende des Krieges stand ja auch nicht mehr ausreichend Transportraum zur Verfügung.

Wie wurden die Transporte - auch in die Niederlande - abgewickelt :?

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

bettika61

#2
Hallo Ronny,
für Neustadt und das LK 300 geht Mattes von einem Antransport der Seehunde mit Güterwagons aus.
Die Kaserne hat einen Gleisanschluß bis zum Kai. Es wurden beim Entladen Sichtblenden zum Hafen hin aufgestellt.
Für Ijmuiden berichtet Mattes von Straßentransport mit Zugmaschinen und Aufliegern. Als der Straßentransport zu unsicher wurde, kamen die Seehunde auch mit der Bahn. Die Zugmaschinen und Auflieger waren dann  mit im Zug.
Die Fahrt auf "eigenem Kiel"  von Neustadt nach (geplant Helgoland) Wilhelmshaven http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,20984.msg234810.html#msg234810
war wohl die Ausnahme.
Wilhelmshaven-Ijmuiden war später notgedrungen.

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

RonnyM

...danke Beate, dass ist nachvollziehbar. top :MG:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

bettika61

Hallo Ronny,
Eine bildliche Darstellung des Seehundfahrers Bahlmann
" Fahrt zum Einsatzort " Huimuiden"  :-D
http://uk-muenchen.de/pdfBerichte/seehundBahlmannWHV.pdf
"Weihnachten und Neujahr fielen aus technischen Gründen aus" :OuuO:
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

smutje505


RonnyM

#6
...ich staune immer wieder, was du so alles zu Tage förderst liebe Beate... :angel: top

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Hallo,
die Frage wieviele "Seehunde" in russische Hände fielen und wieviele "Klein-U B0ote" sie selber gebaut hatten, war auch Thema für die Geheimdienste:

ZitatThe Soviet captured a number of these vessels, though exactly how many remains unclear. Some sources claim that only a very limited number was in use[1], but most list a significantly larger force. The British Royal Navy's Director of Naval Intelligence in 1952 commented that the Soviet Navy "acquired some 50-70 ex-German, Italian and Japanese midget submarines after the war, but it seems likely that they have produced their own post-war version, which, from reports, seems to incorporate parts from the design of all above. There are also reports which indicate training in midget S/Ms in the Soviet Navy at the present time."[2] The CIA is also looking at a similar number, stating that the Soviet Navy had "at least 70 midget submarines" in service in November 1953, of which around 20 are ex-German Seehund vessels, the rest being an "improvement on the previous type and made use of German SEEHUND plans". These Soviet improved Seehunds were built after 1947. Notable is also that CIA has no information "regarding specific bases for these submarines", but they also concede that they can be operated from "any existing base", or from a properly equipped support ship.[3]

Other sources support this picture. The Swedish intelligence service was also on the trail, with the so called T-office reporting in 1946 that "On pier in Kronstadt harbour lies some midget submarines, probably ex-German". Russian naval historian Vladimir Shcherbakov notes that the Seehunds "were used rather intensively". Swedish historians von Braun and Gyllenhaal puts the confirmed number of complete Seehunds captured as "at least two".[4]
https://corporalfrisk.com/tag/submarine/
Die zitierten CIA Quellen lassen sich hier finden
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana


Violoncello

Hallo Beate,
wunderbar! Da lässt sich das eine oder andere vielleicht noch für das HMA herausfiltern...
Viele Grpüße
Violoncello


kalli

Das Foto zeigt die Montagehalle der Schichau-Werft mit Seehund-Sektionen nach der sowjetischen Einnahme im Frühjahr 1945. Im Bild ist ein sowjetischer Soldat zu sehen. Veröffentlicht in der russischen Zeitschrift Tayfun Heft 3/1998, Seiten 2-8.

bettika61

Hallo Tino,
Danke für den Hinweis auf das Foto, kannte ich noch.
:MG: kalli für die Bestätigung Schichau und den Quellenhinweis.
Das Thema Schichau Seehunde hatten wir schon
--/>/>  https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,27437.0.html#msg316900
Auf dem Foto ist danach zu sehen Teile der " 8 mal je 3 Sektionen im mittleren Ferigungszustand von 50%"

Bitte die Beiträge ab # 78  verschieben zu
https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,27437.0.html#msg316900
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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