Israelische Korvette MAGEN auf Probefahrt

Begonnen von Urs Heßling, 13 März 2020, 21:21:06

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Urs Heßling

moin,

Die bei German Naval Shipyard (HDW) gebaute israelische Korvette Magen (= Schild) der Sa'ar 6-Klasse macht Probefahrten.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

bettika61

Hallo Urs,
gut getroffen  :MG:
gebaut bei GNY, aber
ZitatThyssen Krupp Marine Systems ist Auftragnehmer gegenüber dem Staat Israel.

Zur Umsetzung erfolgte die Gründung und Bildung einer Arbeitsgemeinschaft, die sich zu gleichen Teilen aus den Werften German Naval Yards und Thyssen Krupp Marine Systems zusammensetzt.

Der Bau der insgesamt vier Korvetten erfolgt jedoch auf der Kieler Werft German Naval Yards.

– Quelle: https://www.shz.de/27648502 ©2020
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

The Voice

Moin!
Wenn diese Korvetten in Israel ihre Bewaffnung erhalten, werden das echte "Krafteier" werden.
Primär sollen sie die Erdgasfördereinrichtungen auf See schützen.
Korvetten mit guten Seezielflugkörpern und gleich zwei Flugabwehr - FK - Systemen!
Damit sind sie vielen Fregatten zumindest gleichwertig!

Schönes Wochenende, Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

Ekki

Improved Braunschweig class INS MAGEN vs. (in comparison to) real Braunschweig class corvette?

Oder Antwort auf die Frage, warum moderne deutsche Kriegsschiffe im Vergleich zu anderen so "bescheiden" bewaffnet sind?

Meinungen?

ede144

Zitat von: Ekki am 05 Februar 2021, 12:32:02
Improved Braunschweig class INS MAGEN vs. (in comparison to) real Braunschweig class corvette?

Oder Antwort auf die Frage, warum moderne deutsche Kriegsschiffe im Vergleich zu anderen so "bescheiden" bewaffnet sind?

Meinungen?

Ich tippe mal auf Reichweite und Seetüchtigkeit. Nicht umsonst gilt Nordsee=Mordsee

beck.Schulte

#5
Oder Antwort auf die Frage, warum moderne deutsche Kriegsschiffe im Vergleich zu anderen so "bescheiden" bewaffnet sind?...nun, für die vom BT zu genehmigenden Einsätze der Vergangenheit, Gegenwart und zukünftiger Zukunft sind die Schiffe mehr als "über-bewaffnet".  Ich habe auch während meiner  25 Jahre Bastelei an den Dingern, niemals von den Herren und Damen der Bundeswehr zur See Klagen über eine evtl. zu geringe Kampfkraft gehört.  Außerdem haben sich mit den Booten ja Generationen von Politikern, Werft- und Waffen Lobbyisten, Bundesbehörden usw  intensiv und fachkundig beschäftigt. Man kann also davon ausgehen, dass die Truppen fraglos das bestmögliche für die für sie in Frage kommenden Aufgaben erhalten hat.  :angel:

schiffbauer

Bernd, ich kann Dir als Jemanden, der an diesen Schiffen  (F 123, F 124, F 125 und K 130 , MKS sowie etliche Auslandsaufträge) mitgearbeitet hat, da nur zustimmen. Ich sehe nicht, dass die BM-Schiffe unterbewaffnet sind.
LG
Schiffbauer

maxim

Die Magen-Klasse wirkt im Vergleich zur Verdrängung schon extrem schwer bewaffnet - wie viele andere israelische Schiffe. Ich denke, dass ede144 schon recht hat, dass das auf Kosten der Seetüchtigkeit und Reichweite geht. Die israelische Korvetten sehen schon sehr toplastig aus - nicht nur die Magen-Klasse, sondern z.B. auch die Eilat-Klasse.

Magen-Klasse (1900 t)
    1 × Oto Melara 76 mm
    2 × Typhoon (25 mm)
    32 x Barak-8 Flugabwehrraketen
    40 x C-Dome-Raketenabwehr
    16 x Gabriel V Antischiffsraketen
    2 × 324 mm Torpedorohre
    1 MH-60 Seahawk Hubschrauber

Braunschweig-Klasse (1840 t)
    1 × Oto Melara 76 mm
    2× MLG 27 2,7 cm
    42 × RAM-Nahbereichswehrraketen (2 x 21fach-Starter)
    4 x  RBS15 Mk.3 Anti-Schiffsraketen

Ich denke nicht, dass man sagen kann, dass die deutschen Schiffe unterbewaffnet sind. Es gibt nur wenige Klassen, die noch Kapazitäten für zusätzliche Systeme haben. Für mich wirkt eigentlich nur die Baden-Württemberg-Klasse unterbewaffnet - und damit meine ich die schwache Flugabwehr und fehlende U-Jagd-Bewaffnung. "Offensiv" (Anti-Schiff, Landzielbeschuss) ist die Bewaffnung stärker als bei früheren Klassen.

olpe

Hallo,
Zitat von: schiffbauer am 06 Februar 2021, 10:11:07
...  der an diesen Schiffen  (F 123, F 124, F 125 und K 130 , MKS ... mitgearbeitet hat, da nur zustimmen. Ich sehe nicht, dass die BM-Schiffe unterbewaffnet sind.
... das sehe ich auch so ... Und das trifft sicher ebenso auf die davor gebauten bzw. beschafften Schiffs- und Bootsklassen der DM/BM zu ... auch und gerade aus Sicht der ehemaligen ,,anderen" Seite ... Und: Waffen sind das eine, das andere elektronische und digitale Fähigkeitsspektren sowie Systemintegration ...
Das Problem der SA'AR-6-Klasse scheint mir eher in der Kürzung des Budgets für ursprünglich vorgesehene Schiffe in Fregattengröße zu liegen. Neben der interessanten Finanzierung wurde augenscheinlich der Forderungskatalog an die neue Korvettenvariante beibehalten. Ergebnis: ein universeller Kriegsschiffstyp mit umfangreichem Sensoren- und Effektorenpark.
Die dänische Marine hat vor über 40 Jahren einen für die damalige Zeit ähnlich kompakten Entwurf hingelegt: die drei Einheiten der NIELS-JUEL-Klasse --/>/> klick
Grüsse
OLPE

beck.Schulte

#9
Da kommen wir zum Kern  der Frage:  Es ist nicht entscheidet, was ein Schiff leisten kann, es ist entscheidet für was für reale Aufgaben es bestimmt ist.  Für ein Kriegsschiff der Bundesrepublik Deutschland wird dies durch das Primat der Politik und das ,,Mitmachen" der  Einwohnerschaft bestimmt und damit recht weit eingeschnürt.  Anders als die vergleichbaren Nachbarn, GB und F sind wir nicht willens uns Atomwaffen, Flugzeugträger , große böse Drohnen usw zu zulegen.  Wir führen auch nicht wie unser ,,Freunde" ständig irgendwo aktiv Krieg.  Afghanistan war so nicht geplant ( in einer ruhigen Provinz Schule bauen und Brunnen bohren )  Wir halten uns raus und belassen es bei symbolischen Handlungen (  Fotoaufklärung , Luftbetankung , )    Der BT verfügt z.Z. kaum noch über Mehrheiten für  diese  Aufgaben. Nach den nächsten Wahlen wird dies egal mit wem noch schwerer. Sehen wir uns die Tätigkeit der Marine im Ausland an, so waren und sind es  neben reinen Show-Veranstaltungen ( Tu-Gr Grenzgewässer) Aufgaben, die ein leicht bewaffneter Küstenschutz (Bundespolizei) durchführen könnte.  Das wird durch unsere Gesetzgebung verhindert. Wir sind, nachdem wir innerhalb von 50 Jahren zweimal  total besiegt wurden. 1945 mit einem der größten Völkermorde belastet. Das wirkt bis heute nach und daher ticken  die Entscheidungskräfte hier anders als z.B. bei der ,,La Grande Nation" oder bei den die die ,,Wellen beherrschen" .  Bonn/Berlin  möchte politisch überall mitspielen aber nicht als Militärmacht- Wurde ja gerade heute von unserem französischen ,,Freund" wieder einmal hervorgehoben.   . Die Wohnbevölkerung in D ist bei weitem nicht bereit Kriege zu führen und würde, wenn die Plastiksäcke in größerer Anzahl eintreffen,  auf die Straße gehen.  Wo ging den die Post ab bei..Nachrüstung, Atomkraft ? Wo wurde der Karneval gegen einem weit entfernten Krieg abgesagt ?
Ergo gibt es hier zwei Formen einer Antwort:
a)   Ernsthaft in Kenntnis der politischen Gegebenheiten ein Urteil abgeben. ,,Flüchtlingshilfe", Ausbildungshilfe, Üben mit Partner, usw.  Dafür sind unsere Kriegsschiffe mehr als gut gerüstet.
b)   Wir wollen doch nur spielen!
Also , ähnlich wie hier Hitlers Flotte ,,verbessert" wird, schaut man was sone Korvette noch an Tötungsaparaturen tragen könne. . Alles natürlich rein gedanklich.  Nun, da ich bei fast allen  Projekten dabei war ( Meko-System) kann ich sagen. Macht man: Die Dampfer sind durch VLS in der Lage ,,Cruise Missile" mit Atomsprengkopf auf  Peterburg abzufeuern.  Geht alles.. natürlich nur in Gedanken.  .... 8-)

maxim

Zitat von: olpe am 06 Februar 2021, 16:48:31
Die dänische Marine hat vor über 40 Jahren einen für die damalige Zeit ähnlich kompakten Entwurf hingelegt: die drei Einheiten der NIELS-JUEL-Klasse --/>/> klick

Die Niels Juel-Klasse erwies sich als zu kompakt, nicht seetüchtig genug, zu klein und zu beengt. Man beachte, durch was diese 1300-t-Korvetten ersetzt wurden: durch die 6600-t-Fregatten der Iver Huitfeldt-Klasse.

Es würde mich nicht wundern, wenn die israelische Marine nach ein paar Jahren auch lieber ein Schiff mit 5000-6000 t gehabt hätte. So viel teurer wäre das auch nicht geworden, teuer ist ja nicht der Rumpf...

Aber nach der Versenkung der Eilat hat die israelische Marine sich stark auf sehr kleine Schiffe konzentriert. Vielleicht wirkt das immer noch nach.

schiffbauer

Die MAGEN-Klasse sind die weitaus größten Schiffe der israelischen Marine. Während der Verhandlungen für den Bau dieser Schiffe (über 5 Jahre!) hat die israelische Seite immer auf einer Beschränkung der Verdrängung dieser Schiffe gedrängt (bei Beibehaltung der Waffen- und Sensorlast). Die endgültige Verdrängung von 1900 t liegt weit über dem was sich die isr. Marine vorstellte. So kanns kommen.
LG
Schiffbauer

maxim

Gab es eine Erklärung, warum sie so eine kleine Verdrängung haben wollten?

olpe

Hallo,
eine mögliche, aber recht plausible Antwort (aus 2009) ist hier zu lesen: --/>/> klick
Grüsse
OLPE

maxim

Hi OLPE,
finde da keine Antwort. Die Erklärung, warum die Schiffe in Deutschland gebaut wurden - ja. Aber nicht die Erklärung, warum sie so klein sein sollten.

Die Größe des Rumpfs sollte auf den Preis keine massiven Auswirkungen haben, teuer sind die Waffen, Sensoren etc.

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