Bewaffnung britische A/S Trawlers

Begonnen von Ortwin, 27 Februar 2020, 20:58:23

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Ortwin

Hallo zusammen,

ich bin mir sicher, dass es in der RN für Trawler, die nach Kriegsausbruch 1939 als Hilfskriegsschiffe (z.B. A/S Trawlers) eingesetzt wurden, kein Standard-Decksgeschütz gegeben hat. Meist wird jedoch ein 4 inch Geschütz genannt. Kann vielleicht jemand sagen, um welchen Geschütztyp es sich dabei gehandelt haben könnte?

Beste Grüße und vielen Dank!

Ortwin

MarkusL

Hallo,
Campbell gibt in Naval Weapons of WW II zu den 4in die Angaben
4in QF Mk IV (ab 1913) noch 979 im Jahr 1939 vorhanden, u.a. auf Trawlern installiert
ebenso
4in QF Mk XIX, 2023 produziert, davon 1006 in Kanada, 219 in Australien
Gruß
Markus

Bergedorf

Hallo Ortwin,

ich schaue mal in Toghill, Gerard: Royal Navy Trawlers nach den von Dir im AHF genannten Trawler:

- Larwood: 1 x 4-inch
- Hammond:  1 x 4-inch
- Bradman: 1 x 4-inch
- Cape Siretoko: keine Angabe
- Warwickshire: keine Angabe

Zum Typ hat Markus ja schon was gesagt.

Gruß

Dirk

Ortwin

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Informationen. Das hat weitergeholfen!

In den deutschen Akten (KTB Seekommandant Molde Juni 1940) habe ich auch was Interessantes gefunden. Kann vielleicht jemand sagen, um welchen Typ es sich bei der 3,7cm gehandelt haben könnte? Und was könnte eine "D.E. neue Art" sein (unter Bewaffnung beim ersten Schiff)?

Beste Grüße

Ortwin

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Ortwin am 29 Februar 2020, 18:24:39
Kann vielleicht jemand sagen, um welchen Typ es sich bei der 3,7cm gehandelt haben könnte?
Das wäre in der RN wohl ein "1 1/2 pdr" gewesen

Zitat von: Ortwin am 29 Februar 2020, 18:24:39
... was könnte eine "D.E. neue Art" sein (unter Bewaffnung beim ersten Schiff)?
Vermutung: "Degaussing Equipment" = MES

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

MarkusL

Hallo,
könnte eventuell der KTB-Schreiber (oder die Schreiberin) schlichtweg versehentlich die "deutschen" Kaliber 10,5 und 3,7 cm statt der korrekten englischen, 10,2 und 4 cm, verwendet haben?
Zumindest der Hinweis auf die "gegurtete Munition" spricht sehr für die 2pdr "Standard" Pom-Pom.
Gruß
Markus

Ortwin

Servus Markus,

das mit der nicht korrekten Kaliberangabe hätte ich auch als "Versehen" eingeschätzt.

Im Anhang ein paar Fotos, die ich von einem der ehemaligen britischen Trawler habe, jedoch schon im Dienst der KM befindlich (ca. 1940/41, wahrscheinlich auf Vp-6112 Friese, ex Bradman).

Die Flak würde ich dann als QF 2-pounder Mark II interpretieren. Deckgeschütz und MG konnte ich jedoch noch nicht zuordnen. Vielleicht hat jemand eine Idee?

Grüße

Ortwin

Schorsch

Hallo Ortwin,

auf dem dritten Bild ist eine 2 cm Flak 28 zu sehen.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch

'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Ortwin


MarkusL

Hallo,
je nach Quelle wird die, baugleiche, Oerlikon 20 mm als Flak 28 (eventuell für Land-/Luftwaffenverwendung) und Flak 29 (im Maineeinsatz) bezeichnet.
Anbei noch ein sehr martialischer Link zur Marineverwendung
https://www.pinterest.de/pin/754353006307235583/
sieht irgendwie nach Signal o.ä. aus.
Soll aus deutscher Becker-Kanone entwickelt worden sein. Als US-Standardflak sehr erfolgreiche Lizenzproduktion... die Schweizer :-D
Gruß
Markus

Schorsch

#10
Hallo Ortwin, hallo Markus,

die 2 cm Flak 28 bzw. 29 sind mitnichten baugleich. Bei der 2 cm Flak 29 z.B. verläuft die Schließfeder fast über die Hälfte des Laufes in einem Gehäuse, durch dessen seitliche Öffnungen sie gut sichtbar ist. Bei der 2 cm Flak 28 ist die Schließfeder maximal auf einer Länge von etwa einem Drittel des Laufes zu zu finden und wird von einer ziemlich charakteristischen Überwurfmutter gehalten. Zudem ist die Visierung eine andere mit einem deutlich erkennbaren Korn in der Nähe der Laufmündung, das bei der 2 cm Flak 29 komplett fehlt. Desweiteren kommt die 2 cm Flak 28 mit einem Stangenmagazin daher, während die 2 cm Flak 29 aus einem Trommelmagazin gespeist wird usw.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

MarkusL

Hallo Schorsch,
danke für die ergänzende Detailinformation.
So tiefgehend hatte ich die 20mm Oerlikon noch gar nicht betrachtet.
Dann waren wahrscheinlich sowohl Flak 28 als auch 29 in Bordverwendung
Dazu dann noch die italienische Variante(n) OK 20/70, zumindest im Bild wieder zu 28 und 29 korrespondierend.
Gruß
Markus

Ortwin

Servus zusammen,

vielen Dank für die wertvollen Hinweise!

Verstehe ich das richtig: Die Patronenzufuhr erfolgte bei der 2cm Flak 28 immer über ein Stangenmagazin, bei der Flak 29 über ein Trommelmagazin. Beide Modelle wurden in der KM verwendet und sind alleine schon dadurch unterscheidbar?

Ist das eine Sockellafette 40?

Beste Grüße

Ortwin

Schorsch

#13
Hallo Ortwin,

Zitat von: Ortwin am 02 März 2020, 20:30:30
(...)
Verstehe ich das richtig: Die Patronenzufuhr erfolgte bei der 2cm Flak 28 immer über ein Stangenmagazin, bei der Flak 29 über ein Trommelmagazin. Beide Modelle wurden in der KM verwendet und sind alleine schon dadurch unterscheidbar?
(...)
...sagen wir es so: ich habe noch keine 2 cm Flak 29 (oder eine Abbildung dieser Waffe) mit einem Stangenmagazin gesehen. Dass nun gefolgert werden müsste, dass ein Stangenmagazin de facto zwangsläufig auf eine 2 cm Flak 28 hindeutet, wage ich deshalb aber nicht zu behaupten. Es ist imho nur ein starkes Indiz für diese Annahme, die es dann an anderen Merkmalen der fraglichen Waffe noch zu überprüfen gälte.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Ortwin

Servus Schorsch,
danke für die fachkundige Auskunft.
Stimmst du der Sockellafette 40 zu?

Grüße
Ortwin

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