Nordstream 2 - hautnah

Begonnen von olpe, 16 Februar 2020, 20:52:50

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Q

Erinnert gerade an die ein oder andere James Bond Verfilmung. Glaube jedoch nicht, das man die Pipeline als Ueberwachungsstation wirklich benoetigt?! Da gibt es einfachere Methoden, die auch kein schlechtes Licht auf die russische Seite werfen wuerden.

Ob man eine Atomwaffe in einem Binnenmeer zuenden wollen wuerde?

Ich denke schon das spaetestens seit dem schrecklichen Tsunami von Weihnachten 2004 militaerisch geplant wird diese Naturgewalt als Waffe zu kopieren.

Doch vielleicht eher geographisch vor den Bermudas, Helgoland, im finnischen Meerbusen (aber gegen Russland), dem kaspischen Meer oder irgendwo an der pazifischen Platte?
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex


olpe

#152
Hallo,
Aktivitäten an den und um die Erdgas-Leitungssysteme (Zu- und Ableitungen) in Lubmin bekommen wieder Schwung. Neben dem Vorhaben des Bundeswirtschaftsministeriums, ein schwimmendes LNG-Terminal vor Usedom zu etablieren, den Industriehafen Lubmin für die Anlandung des Flüssig-Erdgases zu nutzen und in das on-shore-Leitungsnetz einzuspeisen, trat ein weiterer – in diesem Falle privater - Akteur auf den Plan: die Deutsche Regas GmbH & Co. KGaA. Ziel dieser Gesellschaft ist, bis Dezember verflüssigtes Erdgas per LNG-Carrier dicht an die Küste zu bringen, dieses in einem (verankerten?) LNG-Depot zwischenzulagern, es danach mittels kleinerer LNG-Shuttletanker in den Hafen von Lubmin zu befördern und mittels einer Regasifizierungsplattform das dann wieder gasförmige Erdgas in das Leitungsnetz einzuspeisen.


Eingebettetes Bild: Q: Ostseezeitung

Ein ambitioniertes Vorhaben und ein ambitionierter Zeitplan, zumal der geschäftliche Schwerpunkt der Protagonisten der Firma bisher nicht allzu sehr im Energiebereich lag (lt. Ostseezeitung vom 28.07.2022: Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung sowie Investment- und Immobiliensektor).

Anträge auf Genehmigungen gibt es noch keine, daran wird gearbeitet ... Wird sicher interessant, wie es hier weitergeht – und nicht nur in Lubmin, auch an den anderen geplanten Standorten für LNG-Terminals.

Soweit.
Grüsse
OLPE

der erste

Alles gut und schön, aber woher nehmen sie die ganzen LNG Tanker?

olpe

#154
Hallo Holger,
Zitat von: der erste am 01 August 2022, 09:41:40
Alles gut und schön, aber woher nehmen sie die ganzen LNG Tanker?
... im Hintergrund agiert das französische Mineralölunternehmen TotalEnergies SE, das auch im LNG-Markt unterwegs ist --/>/> klick - u.a. Video. Ich vermute, dass die Tankerkapazitäten, aber auch das LNG über diese Schiene läuft ...
Grüsse
OLPE   

SchlPr11

Hallo,
während meines Studiums der Seeverkehrswirtschaft 1976-1980 an der Uni hier in Rostock bei Prof. Schönknecht, Biebig, Lau, Obenaus, Althof und wie sie alle hießen, bekamen wir gelehrt, daß gebrochene Verkehre im Seeverkehr durch Umladung immer nachteilig und teuer für Ablader, Verlader und Reeder sind.
Galt zwar insbsondere für das frühere Stückgut und heute jedem Containerfeeder, aber sicherlich auch für Flüssiggüter abgemindert. Dieses ist ein Thema, was mir zu Lubmin einfällt.
Weiter interssant, daß man sich zusätzliche Verkehre in die jetzt schon belastet Kadetrinne zieht. Hier herrscht wohl altes Proporz-Denken - jedem sein Terminal, damit die hiesige Ministerpräsidentin weiter ruhig schlafen kann.
Warum löschen die Tanker nicht direkt an den Hauptschifffahrtswegen der Nordsee und für den Rest sind Pipelines nötig. Der Rostocker Hafen soll schon sich selbst aus dem Rennen genommen haben. Lubmin mit seiner Flachwasseranfahrt muß nun wieder mal den Osten retten?
Kaum zu glauben ...
Die Lotsenbrüderschaft dürfte die einzige sein, die sich dank sicherer Langzeitbeschäftigung künftig kräftig die Hände reibt. Sonst sieht es für Arbeitsplätze dort in Vorpommern eher mau aus.
Ob Bayern ein Terminal an der Adria bekommt? Das wäre dann verkehrspolitisch die Lösung zum Quadrat!
REINHARD

juergenwaldmann

LNG Terminel werden sehr kostspielig werden , dabei ist das Flüssiggas schon extrem teuer .
Auch der Krieg in der Ukraine wird einmal , wie jeder Krieg enden und dann wird das billige
Gas aus Russland wieder genutzt werden , vor allem zu unserem Vorteil . Dann stehen aber
die LNG Terminal leer und sind nicht mehr gewollt , denn wirtschaftlich ist das alles zu teuer .

LG  Jürgen

Flottenparade

Zitat von: juergenwaldmann am 01 August 2022, 14:09:54
LNG Terminel werden sehr kostspielig werden , dabei ist das Flüssiggas schon extrem teuer .
Auch der Krieg in der Ukraine wird einmal , wie jeder Krieg enden und dann wird das billige
Gas aus Russland wieder genutzt werden , vor allem zu unserem Vorteil . Dann stehen aber
die LNG Terminal leer und sind nicht mehr gewollt , denn wirtschaftlich ist das alles zu teuer .

LG  Jürgen

Das sehe ich genauso.Europa wird nach Ende des Krieges in der Ukraine,wieder von Russland billiges Gas  und Öl kaufen.Für Russland die einzige Möglichkeit/Quelle den Schaden den er in der Ukraine angerichtet hat,zu bezahlen.Europa wird dann den Gas/Öl Preis bestimmen und der Rechnungs-Betrag der Gas/Öl Lieferung,geht dann direkt an die Ukraine.Und wieder einmal,werden sich dabei einige Zeitgenossen,sich dabei eine goldene Nase verdienen.
LG,
Peter
Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven

olpe

Hallo,
wie im post #153 bereits angerissen, wird ein weiteres Flüssig-Erdgas-Terminal für Lubmin entstehen – so die Planungen der Bundesregierung. Die Energiekonzerne RWE (Deutschland) und Stena-Power (Norwegen) sollen bis Ende 2023 ebenfalls eine schwimmende LNG-Anlandestation in Betrieb nehmen ... mit ähnlicher Transporttechnologie, wie die unten beschriebene Deutschen Regas GmbH & Co. KGaA es vorsieht.
--/>/> RWE – LNG-Terminals
Da wird es im Hafen von Lubmin ja ganz schön eng ... :O/Y ...
--/>/> klick (GoogleMaps)

Grüsse
OLPE

Matrose71

#159
Zitat von: juergenwaldmann am 01 August 2022, 14:09:54
LNG Terminel werden sehr kostspielig werden , dabei ist das Flüssiggas schon extrem teuer .
Auch der Krieg in der Ukraine wird einmal , wie jeder Krieg enden und dann wird das billige
Gas aus Russland wieder genutzt werden , vor allem zu unserem Vorteil . Dann stehen aber
die LNG Terminal leer und sind nicht mehr gewollt , denn wirtschaftlich ist das alles zu teuer .

LG  Jürgen

Das halte ich für eine völlige Fehlannahme!
Es wird nie wieder eine (strategische) Gasabhängigkeit von 40-50% gegenüber der Russischen Föderation oder einem anderen Land geben, unwahrscheinlich sind auch 30%.
Das eventuell wenn dieser Krieg vorbei ist und ganz sicher es einen Frieden gibt, der nicht zu Lasten der Ukraine geht, wieder eventuell Gas in der Region 20% gekauft wird, ist möglich, aber da müssen nach diesem Krieg eine Menge Dinge zusammenkommen.
Ergo muss auf alle Fälle aus strategischen Gründen bis Wasserstoff als Teilersatz möglich ist, mind. 25-30% des benötigten Gases über LNG kommen.
Dazu kommt das man langfristig auf die Erneubaren umsatteln will, und die Grundversorgung für die Industrie, dürfte Norwegen zum größten Teil alleine schaffen, da braucht man dann nicht mehr wirklich viele andere Anbieter. Desweiteren sollen alle LNG Anlagen, die jetzt gebaut und oder in Betrieb genommen werden, nach meinem Wissen Wasserstoff fähig sein, was zukünftig als Teilersatz genutzt werden soll.
Viele Grüße

Carsten

juergenwaldmann

Der Preis regelt den Markt , da war das Gas aus Russland unschlagbar preiswert , auch einer der Gründe ,
warum bedenkenlos auf ru Gas gesetzt wurde . LNG ist bisher um 3-4 fach teurer und wird von Wasserstoff
noch übertroffen . Heute kann niemand sagen , wie hoch der ru Gaspreis in einigen Jahren ist , aber sicher
ist , dass das Erdgas aus Russland Abnehmer finden wird , es ist nur eine Preisfrage .
Natürlich war es unverantwortlich , nur bei einem Gas Anbieter zu beziehen , aber das wird nie wieder passieren .

https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo

Wir werden aber auch nicht mit Wind und Sonne alleine unsere Industrie erhalten können .
LG  Jürgen


Matrose71

Zitat von: juergenwaldmann am 02 August 2022, 10:00:42
Der Preis regelt den Markt , da war das Gas aus Russland unschlagbar preiswert , auch einer der Gründe ,
warum bedenkenlos auf ru Gas gesetzt wurde . LNG ist bisher um 3-4 fach teurer und wird von Wasserstoff
noch übertroffen . Heute kann niemand sagen , wie hoch der ru Gaspreis in einigen Jahren ist , aber sicher
ist , dass das Erdgas aus Russland Abnehmer finden wird , es ist nur eine Preisfrage .
Natürlich war es unverantwortlich , nur bei einem Gas Anbieter zu beziehen , aber das wird nie wieder passieren .

https://www.youtube.com/watch?v=jm9h0MJ2swo

Wir werden aber auch nicht mit Wind und Sonne alleine unsere Industrie erhalten können .
LG  Jürgen

Ich glaube im Moment und auch in der näheren und mittleren Zukunft, wird neben dem Preis, auf alle Fälle auch die Geopolitik, den Gas Einkauf regeln/bestimmen, daran führt nach diesem Krieg eher nichts vorbei und dazu bekennen sich auch alle demokratischen Parteien der Mitte im Bundestag.
Viele Grüße

Carsten

juergenwaldmann

In seinem jüngsten Buch ,,Staatskunst" unterscheidet der fast 100-jährige frühere amerikanische Außenminister und aus Deutschland stammende Politikveteran Henry Kissinger zwei Politikertypen, den Propheten und den Staatsmann. Der eine geht von der Wahrheit aus, der andere von der Nützlichkeit. Natürlich müsse der Prophet den Realpolitiker verachten, schreibt Kissinger, denn dieser verrate angeblich universelle Prinzipien auf dem Altar der Opportunität. Und umgekehrt sei es nicht besser: Dem Staatsmann sei der Idealist suspekt, weil das Individuum zugunsten der Vision geopfert werden könne. ( Lt. Cicero )

LG  Jürgen

olpe

Hallo,
da müssen die beiden Protagonisten im Hinblick auf die beiden LNG-Terminals in Lubmin wohl noch etwas an Ihren Plänen feilen:

Terminal Nr. 1: das private Vorhaben: die Deutsche Regas GmbH & Co. KGaA:
--/>/> klick (NDR – nicht der jüngste Kommentar (21.07.2022), aber interessant ...)

Terminal Nr. 2: das staatliche Vorhaben: die RWE und Stena-Power:
--/>/> klick (NDR)

Soweit.
Grüsse
OLPE


lafet944

Die schönen Leitungen haben Lecks, damit dürfte sich auch die große Menge von 330 mio m³ Erdgas der Erstbefüllung von NS2 verflüchtigen (diesmal nicht als von Finnland aus gut sichtbare Fackel): https://www.nzz.ch/wirtschaft/wichtigste-gas-pipelines-nach-europa-beschaedigt-wahrscheinlich-durch-anschlaege-ld.1704645
Diejenigen mit Motiven sind bekannt, aber wer hat auch die Fähigkeiten dazu?

Viele Grüße

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