Nordstream 2 - hautnah

Begonnen von olpe, 16 Februar 2020, 20:52:50

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juergenwaldmann

Das schreibt die NZZ zum Thema :

Das ist passiert: Das amerikanische State Department machte das Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland am Mittwoch in Washington publik. Beide Länder wollen sich dafür einsetzen, dass Russland auch nach der Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline weiterhin Transitgebühren an die Ukraine entrichtet. Deutschland will zudem bis zu 1 Milliarde Dollar in dem Land investieren. Trotzdem stösst das Abkommen auf wenig Zustimmung in der Ukraine.

LG  Jürgen

maxim

Das ist klar, dass die Ukraine das nicht super findet.

Aber ehrlich: die Gasimporte müssen dringend reduziert werden, um die Energieproduktion auf eine nachhaltige umzustellen. Das wird mittelfristig sowohl für Russland als auch die Ukraine zum Problem, wenn sie so von Gas bzw. Transitgebühren abhängig sind.

(es ist klar, dass Erdgas in Bezug auf die Verbrennung besser als andere fossile Energieträger ist, also zu den fossilen Energieträgern gehören dürfte, die am längsten benützt werden können; Braunkohle etc. muss viel früher weg)

juergenwaldmann

In einem Vortrag erfuhr ich , dass das zu hohe CO2 in der Atmosphäre noch 80 bis 100 Jahre nachwirkt ,
wenn alle Staaten Klima Neutral sind . Wir hätten also 1920 1930 schon anfangen müssen , CO2 zu reduzieren .
Wir alle , die jetzt leben , werden demnach nicht erleben , dass sich das Klima wieder einpendelt .
Trotzdem sollten wir aber anfangen , nicht für uns , für die nächsten Generationen !
LG  Jürgen

mhorgran

politische Themen - das Thema "menschgemachter Klimawandel" ist eindeutig politisch sind im Forum verboten. Ich möchte das die entsprechenden Posts gelöscht werden.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

maxim

Das Thema "menschengemachter Klimawandel" ist erst einmal wissenschaftlich. Die Konsequenzen daraus sind sowohl technisch, als auch politisch.

Dagegen ist praktisch das ganze Thema Nordstream 2 ist hochpolitisch...

kalli

Zitat von: maxim am 22 Juli 2021, 12:58:36
Das Thema "menschengemachter Klimawandel" ist erst einmal wissenschaftlich. Die Konsequenzen daraus sind sowohl technisch, als auch politisch.
Dagegen ist praktisch das ganze Thema Nordstream 2 ist hochpolitisch...

was bisher mit sehr großer Sachlichkeit und mit Schwerpunkt auf maritime Aspekte im Forum behandelt wurde.

olpe

Hallo,
Zitat von: kalli am 22 Juli 2021, 13:09:43
Zitat von: maxim am 22 Juli 2021, 12:58:36
Das Thema "menschengemachter Klimawandel" ist erst einmal wissenschaftlich. Die Konsequenzen daraus sind sowohl technisch, als auch politisch.
Dagegen ist praktisch das ganze Thema Nordstream 2 ist hochpolitisch...

was bisher mit sehr großer Sachlichkeit und mit Schwerpunkt auf maritime Aspekte im Forum behandelt wurde.
... und als Initiator des threads hoffe ich, dass es auch so bleibt ... :-) ...

Der Gedanke von @maxim ...
Zitat von: maxim am 22 Juli 2021, 09:43:24
Aber ehrlich: die Gasimporte müssen dringend reduziert werden, um die Energieproduktion auf eine nachhaltige umzustellen.
... ist sicher wünschenswert umzusetzen, aber der Schwerpunkt des Erdgaseinsatzes und -verbrauches in D sind industrielle Anwendungen und Heizzwecke (Heizungsanlagen in Häusern bzw. Fernwärme). Um hierbei die Statistik zu bemühen: --/>/> klick. Bei der Energie-(sprich Strom-)Produktion wäre es sogar eher sinnvoll, mehr kurzfristig aktivierbare Reserven mit Hilfe von Gaskraftwerken im Netz zu haben (Regelenergie) ...
Grüsse
OLPE

maxim

Gaskraftwerke als aktivierbare Reserve sind sicher noch notwendig bis man alternative Energiespeicher hat (könnte übrigens durchaus auch gasförmig sein, z.B. Methan, das aus Sauerstoff und Wasserstoff produziert wird). Gaskraftwerke können schnell hoch und wieder runter gefahren werden, sind somit aktuell eine gute Ergänzung zu Wind- und Solarenergie.

Für Fernwärme muss man auch noch Lösungen entwickeln. Private Heizungen könnten noch länger brauchen, bis sie ausgetauscht sind.

juergenwaldmann

Nordstream 2 wird den Süden mit Gas versorgen müssen , da der Wind in der hügeligen Landschaft zu gering ist bzw fehlt .
Für eine Übergangszeit wir es notwendig sein , denn Solarstrom kommt bei uns fast von allen Dächern . In Franken weht
der Wind nicht so konstant und kräftig , wie an der Küste im Norden , da haben die  Nordlichter andere Möglichkeiten .
LG  Jürgen

maxim

Es werden aber auch schon die Stromleitungen gebaut, um zusätzlichen Strom aus den skandinavischen und norddeutschen Windanlagen nach Süddeutschland leiten zu können (und z.B. Solarstrom in die umgedrehte Richtung).

Innereuropäischer Stromtransfer ist schon lange Standard.

Sprotte

Während eines Praktikums bei den Stadtwerken in Kiel haben wir eine CO²-Gehalt von etwa über 0,03% (300ppm) ermittelt; jetzt haben wir einen Wert von etwas über 0,04 % (400ppm). Das ist eine Zunahme inerhalb von rund 60 Jahren um etwa 30 %.
Deshalb wird m. E. eine Reduktion der CO²-Zufuhr nicht reichen, um das Klimaziel von 1,5 °C zu erreichen, sondern es müssen zusätzliche Massnahmen ergriffen werden, z. B. Entfernung von CO² aus der Luft, um den Gehalt innerhalb kürzester Zeit wieder auf ein erträgliches Mass zuruckzuführen.
Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch.

kalli

Ich schlage vor, dass wir beim Thema Nordstream 2 bleiben und nicht in eine Klimadiskussion abgleiten.
Damit ich richtig verstanden werde: mir liegt das Thema auch sehr am Herzen.

Ich habe aber heute in diesem Thread einen Beitrag gelöscht, der sich mit der Klimafrage beschäftigt hat. Es ist bekanntlich so, dass nicht alle Erdenbürger auch hierzulande die Klimaveränderungen als ein Problem sehen. Auseinandersetzungen dazu, so gut sie auch gemeint sein könnten, werden wir in diesem Thread nicht tolerieren. Dafür existieren genügend andere Plattformen.

juergenwaldmann

Es stimmt , dass schon Stromleitungen Nord Süd gebaut werden , aber Gasleitungen haben fast keine Verluste .
Ich habe viele Jahre im Raum Erlangen auch das Heizkraftwerk geleitet , dass sowohl mit Schweröl und Gas
betrieben werden konnte . Selten erlaubten uns die Stadtwerke mit Gas zu heizen , da es hier Gas Mangel gab .
Also musste ich mit der Dreckschleuder " schweres Heizöl " auskommen . Strom geht nicht , wenn man für
ein großes Werk mit 3600 Mitarbeitern , vielen Maschinen , Lackiererei und Galvanik Hitze braucht .
LG  Jürgen

juergenwaldmann

Nordsream 2 kommt rechtzeitig ans Netz , denn die neue Autofirma von Elon Musk braucht für sein Tesla-Werk in Brandenburg größere Mengen an Erdgas für Prozesswärme .
Dazu sind inzwischen die Erdgaslager in Deutschland nur noch zu 46 % gefüllt , der geringste Stand seit Jahren . Aber die Lager werden immer im Sommer gefüllt , da dann
der Preis für Erdgas am geringsten ist . Von den USA wurde Flüssiggas angeboten , das aber deutlich teurer als Erdgas ist . Tankschiffe aus den USA, Katar oder Algerien
sind eine sehr teure Alternative . Zur Tiefkühlung auf -160 Grad gehen dabei 10 bis 25 Prozent des Energiegehalts des flüssigen Gases verloren, bei der Wiedervergasung
nochmals ein bis zwei Prozent. Das macht die Treibhausgasbilanz schlechter als die von Kohle .
LG  Jürgen

Darius

Unbundling  --/>/> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/nordstream-zwei-regulierung-bundesnetzagentur-gericht-urteil-101.html

ZitatTrennung von Produktion, Transport und Vertrieb

Nord Stream 2 hatte im Juni 2020 Einspruch gegen die Entscheidung der Bundesnetzagentur eingelegt, die Röhre auf deutschem Hoheitsgebiet nicht von der Regulierung auszuklammern. Nicht ohne Grund: Denn komplett frei und privatwirtschaftlich agieren kann die Projektgesellschaft nun nicht mehr.

Die EU-Regeln sehen unter anderem vor, dass Produktion, Transport und Vertrieb von Erdgas getrennt sein müssen. Das könnte schwierig werden, da der Gazprom-Konzern sowohl ein großer Gasförderer als auch der wichtigste Investor von Nord Stream 2 ist. Das sogenannte "Unbundling" bedeutet der Bundesnetzagentur zufolge zwar nicht, dass Gazprom die Pipeline verkaufen muss. Bestimmte Maßnahmen müssen trotzdem getroffen werden - etwa eine getrennte Buchhaltung.
Regulierte Nutzung und Preise

Darüber hinaus muss Dritten ein Zugang zu der Röhre gewährt werden, und die Netzentgelte können von der Netzagentur überwacht werden. Die Regeln sind vergleichbar mit denen bei anderen natürlichen Monopolen - etwa beim Telefon- oder Schienennetz. Auf diese Weise will der Staat den Wettbewerb fördern und explodierende Preise verhindern.


:MG:

Darius

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