Die USS Freedom-Klasse ist bereits auf dem Weg in den Ruhestand.

Begonnen von Ulrich Rudofsky, 13 Februar 2020, 14:44:52

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thommy_l

Hallo,

Zitat von: maxim am 28 Mai 2022, 09:15:25
... Das klingt so, als wären die LCS noch schlechter als gedacht...

Für mich klingt das nach perfekter Lobbyisten-Arbeit  :-D Verkaufe einem Blinden ein Teleskop und mache ihm klar, dass er jetzt die Lösung seines Problems hat. Er muss ja nicht gleich wissen, dass das Problem nicht seines ist ...

Thommy

Wiking

Hallo,

die Navy lässt sich also Schiffe anschnacken, bestellt diese und übernimmt diese trotz Mängel.
Und bleibt zudem noch auf den Kosten für eine Behebung der Mängel sitzen.

Wer macht denn solche Verträge, ist das Glaubhaft?...... ::/ 

Was hat die Navy denn vor Baubeginn genau bestellt?

War dies Konkret oder von Entwicklungen und Testergebnissen während der Bauphase abhängig?

Wiking :MG:


Ulrich Rudofsky

Ein Problem, das ziemlich unbekannt ist:
USS Freedom hatte ein Steuerproblem auf hoher Fahrt und benötigte eine zusätzliche Flotations-Butt-Lift-Operation  https://photos.app.goo.gl/LVYkYQzpVJCj7PYz8
NB: Po-Lift-OP   :MLL:
Ulrich Rudofsky

maxim


thommy_l

Hallo,

Zitat von: maxim am 16 Juni 2022, 07:17:31
Wenig überraschend:

die Abgeordneten des Kongress wollen, dass fünf der neun LCS der Freedom-Klasse in Dienst bleiben ...

ich wiederhole mich gern:

Zitat
Für mich klingt das nach perfekter Lobbyisten-Arbeit  :-D

Grüße
Thommy

Ulrich Rudofsky

Die Damen und Herren im US Konngress  können es doch nicht akzeptieren, dass das Schiff, das sie und die Lobbyists der Navy aufgehalst hatten, ein kompletter Versager ist.  :MLL:
Ulrich Rudofsky

Wiking

Hallo,

die Planung für diese Schiffe begann so um das Jahr 2000, vorgesehen für die küstennahe Gefechtsführung.
Die Russische Marine lag darnieder und die Chinesische nicht annähernd vergleichbar mit der heutigen. 
Heute benötigt die US-Navy daher ganz andere Schiffe und aus dem Grunde möchte sie die Freedom Klasse wohl auch gerne wieder los werden und bewertet sie dementsprechend. Gelingt die Außerdienststellung aber nicht wird sie Wege finden die Schiffe einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen, :MG:

Wiking

TomRohwer

Zitat von: Sprotte am 15 Mai 2022, 10:18:40
Und das bei einem Etat von 801 Mrd. US-Dollar! :sonstige_154:
Wenn man $ 10.000 für einen Klodeckel ausgibt (Nachbau für die B-52-Bomber, so teuer wegen Kleinserie und Designschutz...), dann sind 801 Milliarden gar nicht mehr so viel.

Das US-Militär hat zwar kein "Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr", aber das heißt nicht, daß die nicht auch sowas haben. Es heißt nur anders.
www.maritime-bibliothek.de
Editierte Neuausgaben alter Marine-Literatur und neue Veröffentlichungen zur Marine- und Militärgeschichte.

TomRohwer

Zitat von: thommy_l am 15 Mai 2022, 18:18:04
Auf gut schwäbisch HÄ? Unser einer bekommt gesagt, dass mit den 100 Milliarden Sonderkonto hier alles bestens werden soll und die Marine des Bündnispartners will sogar Ticonderogas los werden? Ja aber Hallo, Scholz greif zu :-) :-)
Um Schiffe zu übernehmen, die zwischen 42 und 28 Jahre alt sind, und durch ihre mittlerweile veraltete Technik immense Unterhaltskosten haben? Da müssten wir dann auch bald mit Klodeckel-Kosten von 10.000 € rechnen...
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TomRohwer

Zitat von: Wiking am 17 Juni 2022, 21:54:09
Hallo,

die Planung für diese Schiffe begann so um das Jahr 2000, vorgesehen für die küstennahe Gefechtsführung.
Die Russische Marine lag darnieder und die Chinesische nicht annähernd vergleichbar mit der heutigen. 
Wenn man im Jahr 2000 ein Kriegsschiff plant, dann muss man es logischerweise für die Bedürfnisse der Jahre 2010 bis 2040 planen. Plant man für die Bedürfnisse von 2000, plant man für die Vergangenheit...

Selbstverständlich kann man nicht bestimmte Anforderungen einplanen, die man zur Zeit der Planung überhaupt noch nicht kennen kann - vielleicht werden Militäreinsätze 2035 nur noch von Drohnen durchgeführt.

Aber man sollte schon für die bekannte Möglichkeiten planen, und das bedeutet: nicht für eine Konfrontation mit den fremden Marinen von 2000, sondern mit Marinen, die auch aufrüsten können. Ist doch nicht anders als mit der Bundeswehr-Planung.

Wer zwischen 2000 und 2010 geglaubt hat, die Bundeswehr (und die NATO-Streitkräfte) würden nicht mehr für die Verteidigung des Bündnisgebietes gegen "klassisch-konventionelle" Angriffe gebraucht werden können, der hat sich nicht grob fahrlässig, sondern vorsätzlich leichtsinnig und objektiv blind verhalten. Jede militärische Planung, bei der Beschaffung wie im Einsatz, muss die schlimmstmöglichen Optionen immer mit einkalkulieren.
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maxim

Zitat von: TomRohwer am 24 Juni 2022, 12:56:53
Wer zwischen 2000 und 2010 geglaubt hat, die Bundeswehr (und die NATO-Streitkräfte) würden nicht mehr für die Verteidigung des Bündnisgebietes gegen "klassisch-konventionelle" Angriffe gebraucht werden können, der hat sich nicht grob fahrlässig, sondern vorsätzlich leichtsinnig und objektiv blind verhalten. Jede militärische Planung, bei der Beschaffung wie im Einsatz, muss die schlimmstmöglichen Optionen immer mit einkalkulieren.

Diesen Fehler haben leider viele gemacht - nicht nur bei der Planung der LCS und der Baden-Württemberg-Klasse, sondern auch der Umbau des ganzen Militärs z.B. in Dänemark und den Niederlanden, wobei die Landesverteidigung komplett geopfert wurde und nur noch für internationale Stabilisierungseinsätze geplant wurde. Die dänische Marine hat in diesem Rahmen alle U-Boote, Küstenbatterien, Minenleger/Minen und kleineren Kampfschiffe zur Küstenverteidigung verloren.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: TomRohwer am 24 Juni 2022, 12:56:53
Jede militärische Planung, bei der Beschaffung wie im Einsatz, muss die schlimmstmöglichen Optionen immer mit einkalkulieren
Das stelle ich - nach 15 Jahren Arbeit in der Marinerüstung - infrage
Die Beschaffung militärischer Ausrüstung unterliegt - wie so vieles Andere - finanziellem Zwang.
Es ist nicht machbar und auch nicht sinnvoll, auf die "schlimmstmöglichen Optionen" hin zu rüsten.
Das führt dann auch zu einer Rüstungsspirale bzw. zu einem Rüstungswettlauf.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

maxim

Die Frage ist, was mit "schlimmstmöglichen Optionen" gemeint ist.

Es gibt zumindest zwei mögliche Interpretationen:
a) volle Aufrüstung auf das maximal mögliche, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Das wäre sicher finanziell und politisch nicht zu rechtfertigen gewesen (und ist es auch immer noch nicht).

b) Planung von Waffensystemen, dass diese auch gegen gleichwertige Gegner verwendet werden können. Das wurde bei den LCS nicht gemacht, hier hatte man nur den Iran und etwas Nordkorea im Blick, also Gegner, die qualitativ und quantitativ im Vergleich zu den USA dramatisch schwächer sind.


Ulrich Rudofsky

#44
Angeblich hat der U.S. Congress den Plan blockiert.  "Congress Blocks the Navy's Plans to Retire Underperforming Ship"  (Der Kongress blockiert die Pläne der Marine, leistungsschwache Schiffe stillzulegen.) https://www.cagw.org/thewastewatcher/congress-blocks-navys-plans-retire-underperforming-ships  ]
Ulrich Rudofsky

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