U-Boot-Typ XXI-Flak in Panzer

Begonnen von wer, 15 November 2006, 13:57:26

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wer

Nach meinen Informationen sollte der Flakpanzer IV Kugelblitz mit den ursprünglich für den Typ XXI vorgesehenen 3,0 cm Doppelflak ausgerüstet werden, und zwar schon von den ersten Entwürfen an. Mussten die Produktionsstraßen erheblich umkonstriiert werden, und wie war das mit der Flak an sich, oder war es möglich diese praktisch ohne Änderungen einzubauen? Und hat noch jemand Zahlen darüber?

Gruß

Christian

Woelfchen


wer

die Links waren mir schon bekannt, trotzdem danke dafür!

Christian

Huszar

Nunja, Wiege müsste identisch gewesen sein, lediglich anderer Unterbau.

Würd ich sagen...

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Brandenburger


      Hallo Christian !!!

Die Maschinenkanone 103/38 wurde im April 1944 von Rheinmetal-Borsig für die
U-Boote des Typs XXI in voll geschlossenen Türmen entwickelt . 
Ab September 1944 planten und entwickelten Rheinmetal-Borsig und Daimler-Benz
den Flakpanzer Kugelblitz auf einem Fahrgestell des P IV .  Benutzt wurden die selben
Fertigungsstrecken ,wie für die Kriegsmarine.  Zur großen Produktion kam es aber nicht ,
da die Luftwaffe ab November die 30mm MK103/38 für ihre Flugzeuge Henschel HS129 und
Dornier DO335 Pfeil benötigte ( Jaboschreck ) .
Hergestellt wurden aber trotzdem 5 Kugelblitz , drei bei Daimler-Benz und zwei bei Stahlindustrie .
( Da sind immer unterschiedliche Daten , manche schreiben "Stahlindustrie" und ander "Deutsche
Eisenwerke" . )

                                                                       MfG Andreas  :MG:
Meine Website !!!!

http://sturmboot-kommando.de/

Peter K.

Also, nach meinem Informationsstand war für die Typ XXI - Boote die 3 cm Flak M44 in Doppellafette LM44 vorgesehen. Skoda konnte die Entwicklung der Waffe allerdings nicht bis zum Kriegsende abschließen.
In die fertiggestellten Türme (Seitenrichtgeschwindigkeit 43°/s, Höhenrichtgeschwindigkeit 50°/s) wurden daher 2 cm Flak C/38 eingebaut.

Bekannte Daten:
Rohrlänge L/53 (möglicherweise auch L/73)
Gewicht der Sprenggranate 0,33 kg
Gewicht der Panzersprenggranate 0,5 kg
Vo 900 bzw. 725 m/s (möglicherweise auch 1.100 bzw. 900 m/s)
Kadenz 400 - 420 Schuß/min.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Woelfchen

#6
Daten für die MK 103:
Geschossgewicht: 330g
V0=860m/s
ca. 400 Schuß/min
Gewicht: 141kg
Entnommen aus:
http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Hangar/8217/fgun/fgun-in.html

Wenn ich mich richtig erinnere sind die Daten aus: "Die deutsche Luftrüstung 1933-45" ähnlich/gleich.
Gesamtlänge ist dabei mit 2,6m (-> L73) angegeben, Gurt mit 100 Schuß ca. 90kg
360g habe ich irgendwoher für die Panzerbrechenden Granaten im Kopf.

Für ein erfolgreiches Flakgeschütz hat man wahrscheinlich ein bischen was verändern müssen.
- Gewicht ist nicht so entscheident, kann etwas schwerer werden.
- Rohr überhitzt wohl innerhalb sehr kurzer Zeit
- Schußrate vielleicht etwas herabsetzen (Überhitzung/Zuverlässigkeit)

Woher die Überlegungen?
Die Hispano (2cm, England) war zwar für Flugzeuge sehr gut, als Flak hat sie aber ehr enttäuscht.

Wie sieht es eigentlich mit der Munitionsversorgung aus? Da wandert ja etliches durch den Lauf..


Schönes Linkverzeichnis (auch der weiter oben):
http://www.quarry.nildram.co.uk/

Johannes

Peter K.

Nun, Tony Williams ist ja schon eine sehr gute Adresse!  :TU:)

Noch ein paar Ergänzungen aus Hanfried Schliephake, "Flugzeugbewaffnung", und "Handbuch der Flugzeug-Bordwaffenmuition 1936-1945":

3 cm M.K. 103:

Kaliber 30 mm
Gewicht der Waffe 145 kg
Einbaugewicht als Motorkanone 165 kg
Länge des Rohres 1338 mm
Gewicht des leeren 100 Schuß - Gurtes 12 kg
Gurtgwicht mit 100 H.Pzgr.L´spur ca. 94 kg
Gurtgwicht mit 100 M.Gr. ca. 92 kg
Kadenz 380 (H.Pzgr.L´spur) bzw. 420 (M.Gr.) Schuß/min.
Vo 940 (H.Pzgr.L´spur) bzw. 860 (M.Gr.) Schuß/min.
Durchschlagsleistung der H.Pzgr.L´spur 110 mm auf 300 m
Geschoßgewicht:
330 g M-Gesch.Patr.L´spur 103 o.Zerl., M-Gesch.Patr. 103 m.Zerl.Ausf.C, M-Gesch.Patr. 103 o.Zerl.Ausf.A und M-Gesch.Patr. 103 m.Zerl.Ausf.A
440 g Sprgr.Patr.L´spur 103 o.Zerl.



Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Woelfchen

Zu den Granatgewichten:
Minengeschoss 330g (nach allen mir bekannten Quellen)   Gurtgewicht: 92kg
Sprgr.Patr.L´spur Grtgewicht 2 kg mehr -> Granatgewicht um 20g höher -> Sprengranaten 350g
440g oder 500g oder 530g kommen mir recht viel vor.
Bei den 530 kann ich mir gut einen Tippfehler vorstellen.
Für die Panzergranaten habe ich Werte von 330g bis 360g im Kopf, würde sich ja gut mit dem Gurtgewicht übereinstimmen.
Auserdem haben doch bei der selben Kannone normalerweise die leichteren Geschosse eine höhere V0.  :?

wer

Danke für euren hilfreichen Antworten!


Zitat von: Peter K. am 15 November 2006, 23:48:28


Durchschlagsleistung der H.Pzgr.L´spur 110 mm auf 300 m



Bist du dir sicher?? 110 mm durch "läppische" 30 mm ist 'n bischen viel! :-o

Peter K.

#10
Obwohl das Thema jetzt kaum noch einen maritimen Bezug hat, hier die Gefechtsmunition der M.K.101 und M.K.103: 
Damit sollten alle Unklarheiten aus dem Weg geräumt sein! :wink:















MunitionGeschoßgewicht in gSprengladung in gTreibladung in gDurchschlagsleistungPatronengewicht in gVo in m/s
3cm Sprenggranatpatrone L´spur ohne Zerleger44027107+4-890800
3cm Sprenggranatpatrone L´spur 103 ohne Zerleger440????750
3cm M-Geschoßpatrone L´spur ohne Zerleger29561112+4-770910
3cm M-Geschoßpatrone L´spur 103 ohne Zerleger330????860
3cm M-Geschoßpatrone L´spur 103 mit Zerleger Ausf. C330????860
3cm M-Geschoßpatrone L´spur 103 ohne Zerleger Ausf. A330????860
3cm M-Geschoßpatrone L´spur 103 mit Zerleger Ausf. A330????860
3cm Panzersprenggranatpatrone L´spur ohne Zerleger5301497+425 mm Panzer auf 300 m bei 60° Auftreffwinkel530700
3cm M-Geschoßpatrone L´spur ohne Zerleger33072+Nitropentakern110+4-778900
3cm Panzerbrandgranatpatrone (Elektron) ohne Zerleger500Elektronhülse+998+420 mm Schiffbaustahl bis 1000 m bei 60° Auftreffwinkel bzw. bis 300 m bei 45°935725
3cm H-Panzergranatpatrone L´spur ohne Zerleger350Spezialstahlkern in Leichtmetallhülle116+470 mm Panzer auf 300 m bei 60° Auftreffwinkel, 100 mm bei 90°804960
3cm Panzerbrandsprenggranatpatrone L´spur ohne Zerleger4555,2+6110+426 mm Panzer auf 300 m bei 60° Auftreffwinkel, 32 mm bei 90°903800

ZitatDurchschlagsleistung der H.Pzgr.L´spur 110 mm auf 300 m
... stammt aus Schliephake! Obige Daten sind jetzt Originalunterlagen entnommen ...

BTW, die 3 cm Flak M44 in Doppellafette LM44 der Marine war ein Gasdrucklader. Der Verschluß wurde durch einen Kippblock verriegelt. Es war Einzel-und Dauerfeuer möglich. Die Munitionszuführung erfolgte durch zusammenfügbare (für Dauerfeuer) Laderahmen zu 15 Schuß.
Grüße aus Österreich
Peter K.

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