Gesunken & gefunden (der Wracksuche-Thread)

Begonnen von Rheinmetall, 05 Oktober 2019, 13:00:14

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Rheinmetall

Hallo zusammen,

als begeisterter Marineinteressierter und Amateursporttaucher haben Wracks schon immer eine faszinierende Art auf mich ausgestrahlt.
Dass ich damit nicht alleine bin, zeugen u.a. die Namen Paul Allen (+) (Mitbegründer von Microsoft) und Robert Ballard (Unterwasserarchäologe), auf welche ich in den letzten Tagen während meiner Recherche vermehr gestoßen bin, die weder Zeit noch Geld scheuten, um bedeutende Wracks aufzuspüren.

Und zwar habe ich mich mal hingesetzt und die Namen von während des Zweiten Weltkrieges (oder unmittelbar danach) versenkten und aufgebrauchten Schiffen zusammen geschrieben, welche man entdeckte, bzw. deren Wrackposition bekannt ist.

Hierbei sind jedoch nur Schiffe berücksichtigt, welche nicht gehoben, bzw. verschrottet oder schlichtweg wie im Fall der Admiral Scheer "zu gebuddelt" wurden.
Die Wracks der beiden japanischen Einheiten Kirishima und Hiei, deren Name mit einem * versehen sind, wurden nicht eindeutig als diese bestätigt, jedoch geht man aufgrund der Schiffsklasse, Position und der erlittenen Beschädigungen davon aus, dass es sich um diese handelt.

Die im Anhang beigefügte Exel-Liste würde ich gerne vervollständigen und weiterführen und bin deshalb über jede Hilfe von Euch sehr dankbar.
Aufführen würde ich hierbei gerne alle schwimmenden, bzw. tauchenden Einheiten der kriegsführenden Nationen, die in das genannte Kriterium passen.

Die Liste selbst stelle ich allen Mitgliedern des Forums natürlich uneingeschränkt zur Verfügung.

Über weitere Wrackfunde und Nachrichten von Euch würde ich mich sehr freuen und würde diese dann Schritt für Schritt ergänzen.

Mit der immer nötigen Handbreit Wasser unter dem Kiel grüßt Euch,

Matze
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Darius


Ferenc

Ich glaube Rheinmetall meint die Schiffe die eindeutig als Wrack gefunden und auch identifiziert (durch ROV, U-Boot oder Taucher aufgesucht) worden sind.
Bei "Wrecksite.eu" wurden alle Informationen gesammelt und aufgelistet, aber es sind leider viele nicht richtige dabei. Etliche der dort angeführten Schiffe wurden bereits geborgen und verschrottet. Und noch viele mehr wurden noch gar nicht gefunden.
Bis zu welcher Größenordnung (nach unten) und Klassifizierung sollen die aufzulisteten Schiffe aufzuweisen haben?
Schnellboote, MTB, MGB , MFP , Siebelfähren, bewaffnete Küstenmotorschiffe, Lazarettschiffe?
Ich habe in der Adria bei mehreren solcher Einheiten getaucht (z.B. S 57, MTB 655, TA 35, MFP-433, HMS Coriolanus, den Resten dreier Lazarettschiffe etc) und könnte diese eintragen
Grüße
Ferenc 

hoch-am-wind

Hallo Matze, und alle, die geantwortet haben,

ich sammle auch Info's über Wracks und kann Dein Interesse nachempfinden - für meinen Teil als historisch interessierter Taucher bin ich nicht nur an dem, was da heute liegt, sondern auch am Hintergrund und der Geschichte, warum es da liegt, interessiert. Ich nehme an, Dir geht es irgendwie ähnlich. Ich finde es oftmals schwierig, aus den bestehenden Datenbanken, sei es wrecksite.eu, vragguiden.dk, vrag.dk, hylyt.net und wie sie alle heissen, das herauszufiltern, was relevant und interessant ist. Vieles in diesen Datenbanken ist nicht belegt oder nicht konsistent dokumentiert.
Meine Erfahrung ist, dass das eine riesige Arbeit ist - nach vielen Jahren sammeln, auswerten von Literatur und dem Internet sowie eigenen Tauchgängen bin ich mittlerweile alleine für die Ostsee bei über 2000 nachgewiesenen versenkten Schiffen, davon ca. 50% als Wrack auch namentlich identifiziert, angelangt (allerdings nicht beschränkt auf das Zeitfenster 2. Weltkrieg). Wenn ich mir das jetzt mit einem weltweiten Umfang vorstelle, ist das eine nahezu unlösbare Aufgabe. Zumindest bedarf es einer guten Struktur mit definierten Datenfelder, Validierung ob die Zuweisung zu einem Schiff eindeutig und bewiesen ist und vielen Leuten dahinter, die sich die Arbeit aufteilen. Hinter wrecksite.eu stecken wahrscheinlich viele, viele Mannjahre an Arbeit.
Ich finde Deine Idee interessant und gut, habe aber die größte Hochachtung vor dieser Aufgabe. Ich denke es wäre gut, die Frage zu stellen, wie man bestehendes einbinden kann bzw. auf bestehendes (auch und gerade im HMA) aufbauen kann oder es ggfs. ergänzt.
Ich hoffe, das macht Sinn...

Viele Grüße,

Ralf

Urs Heßling

#5
moin,

beispielhaft : die Wracks der deutschen Zerstörer und des Unterseeboots U 64 in Narvik, Positionen genau bekannt, teilweise betauchbar
https://www.youtube.com/watch?v=GKD8jvlRfE4
Meines Wissens liegt neben den Wracks von Z 21 und Z 22 auch das Wrack von Z 17 Diether von Roeder

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Darius


Teddy Suhren

Hai

Ist die Position von U64 wirklich bekannt?
UBoot im Focus, Edition 11, Seite 46:
17 Jahre nach dem Untergang taucht U64 im Sommer 1957 wieder aus dem Herjangsfjord auf (...)
Gleiche Seite weiter unten:
Das Boot selber sinkt kurz nach der Hebung auf dem Weg zum abwracken an der norwegischen Küste.

Was natürlich nicht heißt das die Position nicht doch bekannt ist - nur evtl. nicht in der näheren Umgebung von Narvik.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Rheinmetall

Guten Abend zur vorgerückten Stunde,

vielen Dank an alle, die bislang auf meinen Thread geantwortet haben.
Wie Ferenc bereits passend schrieb, bin ich in diesem Fall an Wracks des Zweiten Weltkrieges interessiert, deren letzte Ruhestätte auf dem Meeresgrund einwandfrei (am besten mit Tiefenangabe) lokalisiert wurde.
Ich weiß, ich habe bislang auch zwei Abweichungen in meiner Liste, aber die seien hiervon jetzt einfach mal ausgenommen.
Ebenfalls wird hier kein Wert auf die vermeintliche Versenkungsposition gelegt, da aufgrund treibender Wracks oder ungenauen Angaben, aus welchen Gründen auch immer, zwischen der vermeintlichen Untergangsstelle und dem späteren, tatsächlichen Auffindeort oft doch eine erhebliche Differenz liegt.

Das beste mir hierzu bekannte Beispiel ist das Wrack der britischen "Umtata", welche am 07.07.1942 ein Opfer von U 571 wurde.
Aufgrund der extrem starken Unterwasserströmung welche an der Versenkungsstelle vorherrscht, wurde das Wrack später auch an einer ganz anderen Position durch Taucher wieder entdeckt.
So habe ich es jedenfalls mal in einer Reportage gesehen.

Von der Größe der zu erfassenden Wracks her, würde ich sagen, dass ich der Übersichtlichkeit geschuldet, zunächst nur alles bis zur Tonnage eines Zerstörers herunter erfassen möchte.
Bin aber dennoch über jede andere, weitere Hilfe dankbar (und weiß auch, dass ich ein einzelnes US-Patrouillienboot) aufgeführt habe.

Habe auch bereits wieder einen "neuen" Fund gemacht.

Und zwar wurde der Begleitträger USS St.Lo (CVE-63) am 14.05.2019 durch RV Petrel gefunden, welcher als erstes größere Schiff am 25.10.1944 durch einen Kamikazetreffer versenkt worden war.
Die Überreste wurde am 25. Mai 2019 vermessen.
Das Hauptwrack liegt auf ebenem Kiel in 4.736 Meter Tiefe am Rande des philippinischen Grabens.

Beste Grüße,

Matze
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Rheinmetall

Guten Morgen !  :-D

So, gerade habe ich meine "Gesunken & Gefunden" Excel-Tabelle wieder etwas überarbeitet.

Auch der neue Tiefenwrack-Rekord ist mit eingepflegt.
Der deutsche Blockadebrecher "Rio Grande", welcher am 26.11.1996 im Atlantik in einer Tiefe von 5762 Metern gefunden wurde, war bislang der tiefste Fund eines Wracks.
Nun wurde jedoch am 30.10.2019 im Philippinischen Seegraben ein Wrack in 6220 Metern Tiefe entdeckt.
Hierbei soll es sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um den amerikanischen Zerstörer USS Johnston (DD 557) handeln, welcher in der Seeschlacht bei Samar am 25.10.1944 versenkt wurden.
Besonders tragisch ist hierbei der Verlust von 92 Seeleuten (inklusive des Kapitän Commander Evans), welche sich zwar von dem sinkenden Schiff retten konnten, aber seither vermisst werden.

Beste Grüße,

Matze
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Impressum & Datenschutzerklärung