Unterwasser-Torpedorohre

Begonnen von Hastei, 27 Februar 2019, 18:05:22

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Hastei

Hallo,
ich habe eine Frage, die Dickschiffe der Kaiserlichen Marine hatten doch u.a. Unterwasser- Breitseiten-Torpedoausstoßrohre.
Mir ist nun nicht klar, wie die eingestzt werden sollten. Linienschiffe fahren , wie der Namen schon sagt , in Linie - Schlachtlinie. Ich denke mal mit AK .
Und wie richten die die Dinger, auf welcher Entfernung wird spekuliert und sind sie jemals bei einem dt.Schiff eingestzt worden ?
Oder sollen sie nach Beendigung der Schlacht bewegungsunfähige Gegner noch mit eim Fangschuß auf den Grund der See schicken ? Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Das können Torpedoboote oder kleine Kreuzer viel besser. Ich denke mal, das war eine Fehlkonstruktion, am grünen Tisch ausgetüfftelt, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
es grüßt der Hastei

juergenwaldmann

Auch einige Typen der  britischen  Submarines hatten ebenfalls Torpedorohre ,
die in der Mitte des Bootes untergebracht waren und seitlich den Torpedo ausstießen .

https://imgur.com/a/GG2VrlV

Die Boote hatten dazu in der Mitte den Druckkörper erweitert , wodurch er hier ca. 7 m breit war .
Die Boote galten als sehr robust und waren sehr erfolgreich gegen die Achsenmächte .

Bei den großen Kampfschiffen war es bei der Kaiserlichen Marine eine übliche Bewaffnung ,
ob aber die Waffe jemals erfolgreich eingesetzt wurde ???
LG  Jürgen

bodrog

Wieso? Die Breitseitrohre waren doch nicht starr eingebaut...


neg

Viele Grüße
Robert

neg

Im Übrigen glaube ich nicht an eine grobe Fehlkonstruktion.
Immerhin hatte Adolfs Bismarck auch Torpedorohre.
Überwasser oder Unterwasser spielt da ja nur eine untergeordnete Rolle.
Viele Grüße
Robert

Hastei

#6
das überzeugt mich alles nicht wirklich.
@ bodrog
nicht fest eingebaut , ungefähr so wie die Kanone beim Jagdpanzer ? Ist immer noch nicht geklärt wie die zielen und wie die taktischen Vorstellungen waren. Und wie aufwendig ist eigentlich die Abdichtung unter Wasser, wenn sich die Rohre bewegen. Kann ich beim Bild der Ostfriesland nicht so richtig erkennen.
@ Robert
Der Vergleich mit Bismarck & Co. ist in meinen Augen nicht gegeben. Hier hatte die Torpedobewaffung nur einen Zweck, im Handeskrieg Frachschiffe zu versenken und keine Schlachtschiffe und Kreuzer.
Und über Wasser oder unter Wasser ist ja wohl auch ein riesen Unterschied. Die Kaiserlichen Schiffe fuhren in Linie, und waren keine Einzelkämpfer wie Bismarck.
Auf dem Bild der Schlacht kann ich auch nicht erkennen, dass Moltke Unterwasser-Torpedos verschoß, schon gar nicht auf die Entfernung.
Fehlkonstruktion aus dem Grund, weil sie nichts brachten und die Struktur des Unterwasserschiffes schwächten.
@ Jost
ist mir zu kommpliziert, alles theoretisch, denke ich mal.
Einen richtigen Erfolg hat wohl keiner hingekriegt, weder deutsche noch andere Staaten
Bin über weitere Gedanken gespannt.
Es grüßt der Hastei

neg

Hallo Hastei,

über den geplanten Verwendungszweck auf Bismarck kann ich tatsächlich nichts beitragen. Mir fiel nur auf, dass man an dieser Waffe festhielt. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass sie den von dir beschrieben Zweck hatte, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.. (Bei der im Vergleich zu Granaten begrenzten Stückzahl und dem Anschaffungspreis.)

Zur Karte wie interpretierst du den Text "5:04 - 5:08 4 Torpedos von Moltke gefeuert"?

Zur Verwendung von Unterwasserrohren gibt es eine leichte Erklärung. Zur Zeit der Ostfriesland war man techn. noch nicht so weit, dass man die Torpedos aus der großen Höhe von Deck abschießen konnte. Der Aufprall im Wasser wäre der sensiblen Technik im Torpedo nicht gut bekommen. (ich erinnere mich daran das bei H. Fock gelesen zu haben).
Viele Grüße
Robert

Hastei

hallo Robert,

ich gebe zu, mit der Moltke , das habe ich überlesen. Trotzdem bezweifele ich das, sorry . Kann mir einfach nicht vorstellen, dass die auf der Entfernung Torpedos geschossen habe. Wie lange sollen die dann unterwegs sein ? Gut, Vorhalt kann man eingeben.
Und zweitens : Torpedos aus "großer" Höhe von Deck abschießen . Da war die Technik noch nicht so weit ? Wie war das denn bei den Torpedobooten und kleinen Kreuzern ?

Es grüßt der Hastei und hofft auf weitere Vorschläge oder Erklärungen

juergenwaldmann

Bismarck hatte bis zum frühen Untergang keine Torpedo Bewaffnung !

https://de.wikipedia.org/wiki/Bismarck_(Schiff,_1939)

Erst Tirpitz bekam zwei Torpedo Vierlinge , diese aber auf Deck !

https://de.wikipedia.org/wiki/Tirpitz_(Schiff,_1941)
LG  Jürgen

neg

Hallo Hastei,
deine Frage war:
Zitat von: Hastei am 27 Februar 2019, 18:05:22
Mir ist nun nicht klar, wie die eingestzt werden sollten. Linienschiffe fahren , wie der Namen schon sagt , in Linie - Schlachtlinie. Ich denke mal mit AK .
Und wie richten die die Dinger, auf welcher Entfernung wird spekuliert und sind sie jemals bei einem dt.Schiff eingestzt worden ?

Ich habe dir eine amtliche Karte aus dem Krieg zur See verlinkt, dort ist der Einsatz (mit Uhrzeit, Gefechtssituation und Entfernung) dokumentiert.
Kannst du mir erklären, warum du daran zweifelst? Was würde dich denn überzeugen?
Für mich zeigt diese Karte, dass diese Rohre genau für die damals angenommenen Gefechtssituationen gedacht waren und auch eingesetzt wurden.
Und wenn der Sinn darin bestand den Gegner zu einer bestimmten Kursänderung zu bewegen, dann ist das doch auch ein "Nutzen". Ob diese Torpedos von den großen Schiffen Treffer erzielten ist mir nicht bekannt.

Die frühen Torpedoboote (z.B. D3) hatten in der Tat aus dem genannten Grund Unterwasser(bug)rohre.
Der Unterschied der Abschusshöhe zwischen Großen Kreuzern einerseits und Torpedobooten andererseits ist gewaltig. Bedenke, dass der Geradlauf und die Höhensteuerung rein mechanisch funktionierten. Der kleine Kreuzer SMS Emden hatte beispielsweise auch Unterwasserrohre.

Danke für die Ergänzung, Jürgen, ist eben nicht meine Zeit.

Viele Grüße
Robert

Hastei

hallo Robert,
warum ich daran zweifele ? Schwer zu sagen, kann mir das einfach nicht vorstellen. auf so große Entfernung und dann aus der Linie geschossen.       ( Aber ich kann mir so vieles nicht vorstellen ) Einleuchten tut mir lediglich, den Gegner zur Kursänderung zu zwingen.
Wird dann ja so gewesen sein.
Gruß Hastei

jost_brune

Moin Hastei

Nun zumindest beantwortet es eine Deiner Fragen.
Ein Torpedorohr – Lancierapparat muss nicht gerichtet werden wenn dem Torpedo ein bestimmter Kurs eingegeben werden kann.

Für weitere Überlegungen möchte ich folgende Zitate anfügen.

MITTEILUNGEN AUS DEM GEBIETE DES SEEWESENS; 1908 No XII
Das Bestreben aller Nationen geht fast durchwegs dahin ihre Schlachtschiffe mit Unterwasserlancierapparaten zu versehen...
Der Hauptgrund, warum die Lancierapparate ober Wasser aufgegeben wurden, lag in der Befurchtung, das ein Geschos mittleren Kalibers den Torpedokopf treffen und die darin befindliche Ladung zur Explosion bringen konnte...
Auf Distanzen unter 3000 m sich zu nahern mus heutigentags zumindest als gefahrvoll bezeichnet werden, da bekannt ist, das Torpedos bestehen deren Lancierdistanz eben so weit reicht...

Die Technik im zwanzigsten Jahrhundert; Adolf Miethe 1921
... wenn bei den Großkampfschiffen der Wert der Torpedowaffe hauptsächlich ein moralischer war, d. h. dem Gegner infolge des Vorhandenseins eines Torpedos mit bestimmter Reichweite schwierige taktische Manöver aufgezwungen wurden ...

Hastei

Moin,
danke für die Wortmeldungen, habe sie zur Kenntnis genommen. Meine Argumente oder Vorbehalte kamen ausschließlich aus meinem Bauch, also nicht verwertbar.
Es grüßt der Hastei

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