Hier mal in einer Kurzfassung die wichtigsten Daten der 4 Fluss-Kanonenboote der Kaiserlichen Marine eingesetzt im
Ostasien-Geschwader .

halina
Bild # 1 Das Kanonenboot SMS "VORWÄRTS" , gebaut auf einer Werft in Shanghai 1900 und gechartert von der Marine
als Truppentransporter unter dem Namen "WOOCHOW" mit käuflicher Übernahme dann als Kanonenboot 1901 in
Dienst gestellt mit 2 x 5,0 cm SK und 2 MSG . Das Boot hatte eine Verdrängung von ca.400 t , war ca.48 m lang und
hatte einen Tiefgang von ca. 2,2 meter , so dass der Oberlauf des Jangtse nur bedingt befahren werden konnte .
Mit einer Maschinenleistung von 2 x 500 PSi konnten ca. 11,0 Kn erreicht werden , 1910 ausser Dienst und verkauft.
Bild # 2 Die SMS "TSINGTAU" war das Typschiff dieser Klasse mit dem Schwesterschiff Vaterland , der Bau erfolgte auf der
Schichau-Werft in Elbing in einem damals wohl noch nicht so bekannten Sektions-Bauverfahren bestehend aus 9
Abteilungen mit der Übergabe an die Kaiserliche Marine im Mai 1903 zu Probefahrten auf der Ostsee , danach
Zerlegung und Überführung mit einem Frachter nach Hongkong und dort auf einer Privatwerft wieder zusammen -
gebaut mit Indienststellung im Februar 1904 . Das Boot hatte ein Verdrängung von max. 280 t und eine Länge von
ca. 50 meter , speziell für Flussfahrten konstruiert hatte es einen Tiefgang von nur 0,95 meter . Die Bewaffnung
bestand aus 1 x 8,8 cm SK und 1 x 5,0 cm SK sowie 2-3 SMG . Mit einer Maschinenleistung von ca. 1.300 PSi auf 2
Wellen kam es auf ca. 13,0 Kn . Die Haupteinsatzgebiete waren der Perlfluss und die Mündungsgebiete um Macau
und Hongkong . Nach dem Kriegseintritt Chinas an der Seite der Allierten wurde das Boot am 21.3. 1917 im
Flussabschnitt von Kanton von der eigenen Besatzung versenkt .
Bild #3 SMS "VATERLAND" wurde ebenfalls auf der Schichau-Werft 1903 gebaut und nach den obligatorischen Probefahrten
zerlegt und mit einem HAPAG-Dampfer nach Shanghai überführt und dort im Mai 1904 von der Kaiserlichen Marine in
Dienst gestellt , die technischen Daten sind übereinstimmend mit denen des Schwesterschiffes Tsingtau .
Das Einsatzgebiet war der Jangtse-Fluss sowie der Dongting-und der Poyang-See .
Nach dem Kriegseintritt Chinas wurde das Boot beschlagnahmt und unter dem Namen " LI-SUI" der Amur-Flotille
zugeführt , wahrscheinlich nach 1942 ausser Dienst gestellt und abgewrackt .
Bild #4 Das Flusskanonenboot SMS "OTTER" wurde 1909 auf der Tecklenborg-Werft in Geestemünde gebaut und nach den
Probefahrten auf der Weser zerlegt in 9 Sektionen mit einem Hamburger Dampfer nach Shanghai verfrachtet . Nach
den Abnahmefahrten wurde das Boot am 1.4. 1910 nach einer Besichtigung durch den Vizeadmiral von Ingenohl in
Dienst gestellt , wobei der Einsatz überwiegend auf dem Jangtse erfolgte .
Mit einer Maximalverdrängung von ca. 310 t und einer Länge von ca. 54 meter war die Otter das grösste der 3 in
Deutschland bebauten Boote , der Tiefgang des Flachboden-Bootes betrug nur 0,98 meter , die Bewaffnung 2 x 5,0
cm SK und 3 SMG , mit einer Maschinenleistung von max. 1.700 PSi auf 2 Wellen fuhr das Boot bis zu 15,2 Kn .
Nach Beginn des WK I wurde das Boot zum Schein an eine Firma in Nanking verkauft , aber trotzdem am 20.3. 1917
von China beschlagnahmt und unter dem Namen "LI- TSIEN" in die Amur-Flotille eingegliedert .
Am 16.10. 1929 wurde die Otter bei einem sowjetischen Luftangriff versenkt .