Thiemo ist sicher recht zu geben, dass das Ausgangsbild und die Aufnahmen in #30 physisch nichts mit Norwegen zu tun haben.
Mit Blick auf das Aussehen des Zerstörers, der aus der Germania-Serie Z1-Z4 stammt, ist allerdings das Jahr 1937 anzunehmen, und zwar anhand der belaubten Bäume im Sommerhalbjahr.
Das passt bestens zu der See-Transportanmeldung vom 26.05.37 für den 08.07.37, Strecke Königsberg > Stettin, die man in Peter Kiehlmanns DDG-Sammlung
hier finden kann.
Insofern muss man das Ausgangsbild von Birger wohl auf die Verladung in Königsberg datieren – der Betonpfeiler der Kranbahn spricht für diesen Hafen.
Den Zerstörer sieht man am Kai des Zerstörergeländes in Osternothafen am Ostufer der Swine.
Es wäre damit die Situation, als die SONNENFELS, von Königsberg kommend, swineaufwärts zur Entladung nach Stettin unterwegs war.
Allerdings ist es etwas irritierend, dass das Wellenbild im Vordergrund suggeriert, dass das passierende Schiff nach links fährt, was dann swineabwärts bedeuten würde.
Dass das Bild seitenverkehrt abgezogen wurde, scheint jedoch eher unwahrscheinlich, weil die anderen Bilder des Films, soweit sich Seitenrichtigkeit erkennen lässt, korrekt abgezogen sind.
Lief die SONNENFELS möglicherweise von Stettin aus nach Königsberg zur Transportübung?
Kann jemand das Gebäude in Blatt 3, links unten, als zu Königsberg oder Stettin gehörig dingfest machen?
Juli 1937 scheint festzustehen, also damit kein Zusammenhang mit 'Weserübung'.
Allerdings mag man ins Grübeln kommen, wenn man an Gemzells These denkt, nach der für den Kriegsfall ein Ausgriff nach Norwegen zur Verbesserung der strategischen Lage schon vor dem Krieg im Marine-Kalkül war.
Eine solche Übung bereits zwei Jahre vor dem tatsächlichen Kriegsbeginn könnte diese These stützen.
Gruß – Hägar