1. und 2. Donauflottille

Begonnen von TW, 17 April 2019, 16:51:51

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Liebe Kollegen
Ich kriege weder aus meiner Literatur noch aus Internet-Beiträgen heraus,
welche Teile 1945 die 1. Donauflottille (Seifert) und welche die 2. Donauflottille (Helleparth) bildeten. Wer kann mir dazu etwas erläutern?
Viele Grüße
Thomas

Peter K.

Ab 05.01.1945 wurde die bisherige Donauflottille in 1. Donauflottille und die bisherige Donauräumflottille in 2. Donauflottille umbenannt.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TW

Prima! Ich danke Dir, Peter.
Ich hatte immer überlegt, ob die Teilung 1945 mit der Teilung von 1943 in Schwarzmeer- und Donau-Abteilung zusammenhängt, oder mit der Sperre am Eisernen Tor, die vielleicht eine Teilung erzwungen hatte. Beides schien mir nicht überzeugend.
Die Flottille des IMRD(D) wurde also in 2. Donauflottille umbenannt.
Schönen Tag noch,
Thomas

TD

Guten Morgen zusammen.

Und die Ungarische Donauflottille nicht vergessen welche am 1.1.1945 auf Deutschen Gebiet kam.

Frohe Ostern

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

TW

#4
Hi Theo,
Die ungarische Donauflottille wurde aber 1945 in die Flottille des IMRD integriert,
hatte, nicht einmal als gesonderte Gruppe, also keine Selbständigkeit. Richtig ?

Und @ Peter:
Wenn ich jetzt, nach Deiner Info, den Flottenbestand in den Dokumenten von Dir mit dem in Gröner "Die Schiffe .... und ihr Verbleib" vergleiche, dann habe ich den Eindruck, dass nicht der IMRD in 2. Donauflottille umbenannt wurde, sondern weiter existierte, und dass ein Teil der IMRD-Flottille an eine 2. Donauflottille abgetreten wurde. - Lautschlager blieb ja auch im Amt.

Ich frage mich, warum wurde überhaupt die Aufstellung einer 2. Donauflottille notwendig?
War die Donau zu lang, zu unüberschaubar für eine einzige Flottille ?
Gab es 1945 doch schon "Unterbrechungen", feindliche Sperren, die die Flottille dividierten ?
Viele Grüße
Thomas

P.S. Jürg Meister "Krieg in osteuropäischen Gewässern" hilft mir bei diesen Fragen leider kein bisschen weiter.

Donauflottille

Hallo Peter,

hast du auch Unterlagen über die Donauflottille zwischen Februar und August 1940?

Gruß Emerick und schönen Ostermontag!

Peter K.

@THOMAS
Ich verstehe das so, dass dem IMRD die 1. und 2. Donauflottille unterstanden.

@EMERICK
In diesem Zeitraum befand sich die Flottille in den Niederlanden. Mir ist für diesen Zeitraum kein KTB bekannt.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

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Zitat von: Peter K. am 22 April 2019, 21:13:37
@THOMAS
Ich verstehe das so, dass dem IMRD die 1. und 2. Donauflottille unterstanden.

Uff, auf den Gedanken bin ich nicht gekommen, Peter.
Ich will versuchen, das genau zu klären. Momentan bin ich mit dem Kapitel "Donau" gerade eben beim 5. Januar 1945 angekommen und lege hier eine Pause ein.
Schönen Abend !

Urs Heßling

#8
moin,

ist in der Geschichte beider Flottillen irgendetwas über die zeitweise Zuteilung der vier für die Abgabe an Rumänien vorgesehenen Schnellboote S 86, S 89, S 92 und S 98 enthalten ?

Zwei Boote wurden angeblich am 25.8.1944 der sogenannten "Kampfgruppe Eisernes Tor" zugeteilt.

Danke im Voraus, dafür "spendiere" ich auch den Anhang betr. IMRD

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Peter K.

Für August 1944 gibt es kein KTB, zumindest nicht bei NARA.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

TW

#10
Im Januar 1945 ist eigentlich eine recht eigentümliche Verwandlung vor sich gegangen.

Denn die DONAUFLOTTILLE 2 erhielt alle Minenräumschiffe, also den Schiffspark,
den ich eigentlich beim IMRDD erwartet hätte.

Der IMRDD dagegen hatte die Tross- und Transportschiffe, das sind UTA (Werkstattschiff), 2 Schlepper und dann alle ex-französ. Penichen für den Transport von Munition, Treibstoff und Sperrmaterialien.

Die DONAUFLOTTILLE 1 betrieb eine Kampf- und eine Geleitgruppe mit den Marineschiffen (d.h. keine ex-Handelsschiffe) Brünhild, Kriemhild, Bechelaren, den AT und MAL und MFP. Die MFP waren Ende 1944 auch die entscheidenden Minenleger

Im Grunde genommen hatten die Donauflottillen alle "Marineaufgaben" übernommen,
und der IMRDD betrieb ab 1945 nur noch die Transportflottille für Militärgüter.

Dass die Donauflottille(n) dem IMRDD unterstellt wurden, das habe ich bisher nirgends gefunden, wenn ich allerdings die Aufsätze von Renato Schirer lese, dann sieht es so aus, als ob (bis Januar 1945) immer der IMRDD Lautenschlager für allen "Scheiß" zur Verantwortung gezogen wurde.
Wurde er eventuell mit der Umstrukturierung von Januar 1945 "bestraft"?

Wenn ich in die WLB komme, werde ich nochmal im Hildebrand/Henriot "Organisationsstrukturen"
nachlesen.

TW

#11
Renato Schirer: Der deutsche Mineneinsatz auf der Donau 1944/45 (HMA):

Mit dem 1. Januar 1945 sollte, als Ersatz für das am 12. Dezember 1944 aufgelöste Marine-Gruppenkommando Süd, die neue Dienststelle eines Admirals bei der Heeresgruppe Süd geschaffen werden. Diesem wollte man neben dem IMRDD auch die Marine-Verbindungsoffiziere zu den Heeresgruppen E, F und Süd unterstellen.[73]
Da sich das Heer vehement dagegen aussprach, mit dem nicht zu wiederlegenden Argument, dass es von der Heeresgruppe Süd aus keine entsprechenden Fernmeldeverbindungen zum Balkanraum gebe, kam es dann zur Errichtung der Dienststelle eines ,,Admirals z.b.V. im Südostraum".
Vorerst wurde der IMRDD in allen taktischen Belangen direkt der Seekriegsleitung unterstellt. Währenddessen richtete Vizeadmiral Lietzmann seine Befehlsstelle in der Ortschaft Kammer am Attersee ein, wo zuletzt das Gruppenkommando Süd untergebracht war. (...). Vizeadmiral Lietzmann wurden vorerst der Rest-Stab des Marine-Gruppenkommandos Süd (...) unterstellt, zuletzt dann am 12. April 1945, einen Tag vor dem Fall Wiens, auch der IMRDD [unterstellt].[75]

Truppendienstlich unterstand der IMRDD bis Kriegsende dem Befehlshaber der Sicherung, und der gehörte zur SKL. Das bedeutet natürlich, dass die SKL bestimmen konnte, wie umfangreich die Befehlsgewalt Lautenschlagers war.

Das ist noch keine Widerlegung der These, dass dem IMRDD die Donauflottillen unterstanden, soll aber meine Zweifel an dieser These stützen.

Donauflottille

Moin,

ich habe ein Fotoalbum auf dem steht "Donauflottille Linz Februar 1940- August 1940", angeblich war sie zu dem Zeitpunkt aber in den Niederlanden. Gab es vielleicht Einheiten die dort trotzdem noch stationiert waren?

Gruß Emerick!

Darius

Hallo Emerick,

Kugler, Chronik der Flußkriegsflottillen, schreibt u.a.:

Zitat[...]
25.05.1940 Personalabgaben des Linzer Restkommandos für Sonderaufgaben in Rhein-, Schelde- und Seinemündung.

19.06.1940 Begleitschiff BRÜNHILD auf Linzer Schiffswerft fertiggestellt und an DDSG verchartert.

Ende 07.1940 FR-Boote wieder bemannt und ausgerüstet, um über Ludwigkanal, Main und Rhein nach Holland zu verlegen.

Anf. 08.1940 FR-Boote samt Flottillenstab in Rotterdam an, wo sie im Quarantänehafen Liegeplätze und Quartier erhalten.

08.08.1940 Begleitschiff UTA in Linz fertiggestellt und an DDS`G verchartert.

[...]

01.01.1941 Donauflottille verfügt in Holland über das Chefboot SIEGFRIED, 12 FR-Boote sowie die Wohnboote W 1 (ex LADY SHEILA) und W 2 (ex LADY BETTY).

[...]

25.03.1941 12 FR-Boote um 09.00 Uhr von Rotterdam aus zum Rückmarsch über Rhein, Main, Ludwigkanal zur Donau. Wohnboote W 1 und W 2 nach Dortrecht zur Überholung.

[...]

D.h. in Holland befand sich quasi ein Detachement, während die Anlagen und Restfahrzeuge an der Donau weiterhin erhalten blieben - auch wenn sie verchartert wurden. Und da der Einsatz ab 08.1940 stattfand, könnte auch die Angabe aus dem Album mit 05.-08.1940 in Linz passen.


:MG:

Darius

Darius

Hallo Thomas,

KTB 1. Donauflottille:

Zitat01.01.1945, Linz:
Gemäß Fernschreiben M.O.K. Ost P 47701 P I A 5 vom 6.12.44 / I.M.D. GF 300/44 vom 27.12.44 wird an Stelle des bei dem Durchbruch bei Baja am 25.10.44 verwundeten und noch im Lazarett befindlichen Flottillenchefs KKpt.d.R. Mohr mit dem 1.1.45 der KKpt.d.R. Seifert als Flottillenchef der Donauflottille kommandiert.

Die vom I.M.D. beantragte Neugliederung der dem I.M.D. unterstellten Einheiten mit deren Fahrzeugen wird vom O.K.M. Skl Adm. Qu II Org. mit Wirkung vom 1. Januar 1945 genehmigt.

Die Donauflottille erhält danach die Bezeichnung 1. Donauflottille, die mit den zugeteilten Fahrzeugen vorstehende taktische Gliederung aufweist:
1.) Flottillenschiffe:
[...] BRÜNHILD, KRIEMHILD, GISELHER, FHR 1[...]

2.) Kampfgruppe:
[...]

3.) Geleitgruppe:
[...]
Zunächst werden der Kampfgruppe noch die FR-Boote 4 und 10 eingegliedert.

Die Bezeichnung "nördlicher Verband" und "südlicher Verband" fallen zukünftig fort.


:MG:

Darius

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