Transport KTS-Boote vom Bug/Dranske nach Kiel 1991

Begonnen von SchlPr11, 09 April 2019, 21:49:16

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Eddy

Zitat von: Steffen1 am 12 April 2019, 20:08:39

Da es sich bei Eddys Auflistung  um LTS - Boote handelt, eine Frage.
Angeblich befand sich an der Koberbachtalsperre im Landkreis Zwickau ebenfalls ein LTS - Boot.
Was ist aus diesem geworden ?
Danke Steffen 1,
das hatte ich noch vergessen. Es war auch ein Boot des Projektes 63.300 aber leider wissen wir nicht welche Projektnummer. Die letzten Projekt 63.300 wurden 1977 aD gestellt. Also ist alles möglich.
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

Eddy

Zitat von: SchlPr11 am 12 April 2019, 19:41:53
...
Vielleicht kommt doch noch der Name des zweiten Mehrzwecklandungsbootes ans Licht, welches am 28.09.1991 die Überführung der 924 nach Kiel bewerkstelligte...
Reinhard,
wie kommst Du darauf, dass die 924 nach Kiel transportiert wurde? Ich denke das war die 964 und die ging nach Rostock. Wer soll die 924 von Kiel zum Dänholm gebracht haben? Von Dranske-Bug bis Dänholm ist es auf dem Wasserweg im Schlepp nicht weit und einen Kran hatten die bestimmt auch dort. Ich frage aber mal nach.
Eddy
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Eddy

#17
Zitat von: sundianer am 12 April 2019, 16:48:34
Hallo Freunde,
im Beitrag 7 (von  'sershen') wird berichtet, dass Torpedos vom Typ 53-56W zerlegt bzw verschrottet wurden. Hat man etwa eine Aussage wieviel dieser Geräte zu diesem Zeitpunkt dort überhaupt noch vorhanden waren? Gibt es Aussagen über den Verbleib überhaupt ? Alles Fragen, die mich als ehemaliger Angehöriger der Torpedowerkstatt auf dem Dänholm natürlich speziell interessieren.
Hallo sundianer,
das ist eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Auf alle Fälle waren es eine große Menge dieser "Aale", die auf dem Bug lagerten. Man kann da eine Hochrechnung wagen, ist aber nicht real. Wir hatten 18 TS-Boote Projekt 206 a vier Rohre, dazu 30 KTS-Boote a zwei Rohre. Der erste Kampfsatz für diese Boote lagerte bis 1984 auf den Schwimmenden Stützpunkten (Projekt 62.0) der jeweiligen Abteilung bzw. Brigade. Mit Indienststellung der Projekte 162.0 gab es keine Torpedolager und -regelstellen mehr auf diesen Schiffen. Also wurden alle Torpedos in der Torpedo-Technischen-Kompanie 6 (TTK 6) gelagert und geregelt. Ich bin mir nicht sicher wie viele Kampfsätze bei uns auf dem Bug lagerten aber ich denke wenigstens zwei pro Boot und das wären 264 Torpedos. Nun waren 1989 schon 12 206er aD und abgebrochen, es gab nur noch 14 KTS-Boote, also reduzierte sich auch der Bestand an Torpedos. Ich denke aber es waren immer noch um 100 Torpedos.
Eddy
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SchlPr11

Hallo Eddy,
wo habe ich denn hier das Foto eines Schwimmkranes in Parow gesehen und die Info des Weiterbugsieren mit einem Tonnenleger des WSA-Stralsund zum Dänholm???
Ich sah 924 und 925 im April 1991 im Hangar. Die 964 kam schon zu DDR-Zeiten zum Rostocker Schiffbaumuseum zum Traditionsschiff und lag längseits des Schwimmkranes LANGER HEINRICH. Später dann an Land gesetzt und die dicken Aale (nicht Torpedos...) krochen aus den Hohlräumen und wurden flucks eingesammelt.
Die 924 ging erst nach Kiel und dann mit Schwimmkran HIEV vom MARS Kiel nach Parow und danach im Schlepp.
Wo ist hier die Lücke jetzt im threat?
Interessant das Boot an der Kobertalsperre, da muß noch drüber nachgedacht werden!
REINHARD

Parow

Die 131.408 (924) und die 131.410 (925) sind nach Kiel zum MARS zur Entmilitarisierung, wie Reinhard geschrieben.
Die 131.408 (924) wurde von dort über den Seeweg nach Parow gebracht. Im Oktober 1992 im Hafen von Parow durch den Schwimmkran ,,Hiev" an Land gesetzt. Im Dezember 1993 wurde das Boot durch den Tonnenleger ,,Ranzow" zum Dänholm geschleppt.

Hallo Reinhard, du warst schneller.
Die Fotos findet man --> hier

SchlPr11

Hallo,
ja richtig, man wir dann doch etwas tüttelig beim Sichten und Bewerten der Quellen. Aber es schärft und wird zum gemeinsamen Ergebnis - danke und gute Nacht - REINHARD

e-mix 925

Hallo Männer,
auf die Frage von "sundianer" nach dem Verbleib der Torpedos kann ich folgendes beitragen.

Im LTM Rechlin befindet sich ein Torpedo auf einem original LKW Nachläufer.
Zum nächsten großen Event dem Museumsfest vom 03.08.-04.08.2019
kann man beim OpenShip auf 925 alles aus nächster Nähe anschauen und den Ehemaligen KTS Fahrern Fragen dazu stellen.
Wir freuen uns über jeden der einmal bei der Volksmarine gedient hat und sich für den Erhalt der Technik interessiert.

MfG Uwe / E-Mix 925

Eddy

Zitat von: Parow am 13 April 2019, 00:07:55
Die 131.408 (924) und die 131.410 (925) sind nach Kiel zum MARS zur Entmilitarisierung, wie Reinhard geschrieben.
Die 131.408 (924) wurde von dort über den Seeweg nach Parow gebracht. Im Oktober 1992 im Hafen von Parow durch den Schwimmkran ,,Hiev" an Land gesetzt. Im Dezember 1993 wurde das Boot durch den Tonnenleger ,,Ranzow" zum Dänholm geschleppt. ....
Hallo Peter,
das sind Informationen, die ich nicht so erwartet hätte und damit für mich auch interessant. Das Prozedere war da aber ganz schön umständlich und kostenaufwendig. Ich hätte mich bei meinen Recherchen doch intensiver damit beschäftigen sollen, wie kamen die Boote an diese heutigen Standorte. Aber es beruhigt immer wieder, wenn man gemeinsames Wissen zusammenträgt. Wieder eine Wissenslücke geschlossen.
Eddy
Eddy von der großen Insel

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sershen

#23
Zitat von: sundianer am 12 April 2019, 16:48:34
Hallo Freunde,
im Beitrag 7 (von  'sershen') wird berichtet, dass Torpedos vom Typ 53-56W zerlegt bzw verschrottet wurden. Hat man etwa eine Aussage wieviel dieser Geräte zu diesem Zeitpunkt dort überhaupt noch vorhanden waren? Gibt es Aussagen über den Verbleib überhaupt ?

Eine genaue Anzahl kann ich leider auch nicht mehr angeben. Ich glaube aber nicht, dass es so viele waren wie Eddy angegeben hat. Da bereits mit dem Befehl zur Abgabe der Bewaffnung der Boote im Sommer 90 mit dem Abtransport von Torpedos des zweiten Kampfsatzes in die operativen Lager der Volksmarine begonnen wurde.
Im Sommer 1991 wurde nur noch Restbestände und die Lehrgefechtsmodelle zerlegt.
Aus meinen Erfahrungen als Mitglied in RFG (Rückwärtige Führungsgruppe der Flottille) ist mir noch folgendes in Erinnerung. Bis zur Außerdienststellung der Projekte 62 (Torpedoabteilung) lagerte der erste Kampfsatz an Bord der Boote. Auf den Projekt 62 war der zweite Kampfsatz gelagert. Die TTK-6/16 hatte den dritten Kampfsatz.
Gruß!
Sershen


sundianer

Zitat von: Eddy am 12 April 2019, 20:39:14
Zitat von: sundianer am 12 April 2019, 16:48:34
Hallo Freunde,
im Beitrag 7 (von  'sershen') wird berichtet, dass Torpedos vom Typ 53-56W zerlegt bzw verschrottet wurden. Hat man etwa eine Aussage wieviel dieser Geräte zu diesem Zeitpunkt dort überhaupt noch vorhanden waren? Gibt es Aussagen über den Verbleib überhaupt ? Alles Fragen, die mich als ehemaliger Angehöriger der Torpedowerkstatt auf dem Dänholm natürlich speziell interessieren.
Hallo sundianer,
das ist eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Auf alle Fälle waren es eine große Menge dieser "Aale", die auf dem Bug lagerten. Man kann da eine Hochrechnung wagen, ist aber nicht real. Wir hatten 18 TS-Boote Projekt 206 a vier Rohre, dazu 30 KTS-Boote a zwei Rohre. Der erste Kampfsatz für diese Boote lagerte bis 1984 auf den Schwimmenden Stützpunkten (Projekt 62.0) der jeweiligen Abteilung bzw. Brigade. Mit Indienststellung der Projekte 162.0 gab es keine Torpedolager und -regelstellen mehr auf diesen Schiffen. Also wurden alle Torpedos in der Torpedo-Technischen-Kompanie 6 (TTK 6) gelagert und geregelt. Ich bin mir nicht sicher wie viele Kampfsätze bei uns auf dem Bug lagerten aber ich denke wenigstens zwei pro Boot und das wären 264 Torpedos. Nun waren 1989 schon 12 206er aD und abgebrochen, es gab nur noch 14 KTS-Boote, also reduzierte sich auch der Bestand an Torpedos. Ich denke aber es waren immer noch um 100 Torpedos.
Eddy

sundianer

Erst mal Danke an Eddy, der die ungefähre Zahl der Torpedos, Kampfsätze usw.  bezifferte. Konkreter wird meine Frage im letzten Beitrag beantwortet, obwohl ich doch ziemlich staunen musste. Immerhin wurde wir (die Torpedowerkstatt auf dem Dänholm) ab 1985 allmählich aufgelöst, d h. es wurden alle Instandsetzungen eingestellt bzw. abgebrochen und mit der sofortigen Verschrottung und Demontage der Werkstatteinrichtung begonnen, einschließlich der bei uns noch gelagerten Torpedos. In diesem Zusammenhang wurde dem Personal auch klargemacht wie die weitere Verwendung der Werkstatt aussehen wird. Die Personalfrage, hauptsächlich für die ZB's, gestaltete sich schwierig. Einige Leute wechselten sofort in hiesige Betriebe und Einrichtungen. Für mich bedeutete dies als absoluter Glücksfall, denn ich konnte auf eigene Initiative ins MHG-18 in den FID überwechseln
Über den Verbleib einiger Torpedos wurde uns mitgeteilt, dass eine bestimmte Stückzahl an Polen weiterverkauft wurde. Über den Gesamtbestand kursieren nur spekulative Zahlen. Wir sollten aber bedenken, dass es ja noch einige andere Objekte gab wo gelagert und geregelt wurde. Die Zahlen die mir dazu genannt wurden....kann ich nur 'oha' sagen!!!

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