WO - und LI - Schüler

Begonnen von großneffe, 09 Mai 2020, 14:07:19

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großneffe

Moin in die Runde,
eine Frage an unsere Experten:
Ist es möglich, das während der Einfahr- und Ausbildungszeit sowie auch während der FF mehrere WO - Schüler und auch  LI - Schüler auf einen IX/C Boot ausgebildet wurden?

Der Platz war ja eh schon sehr knapp.

VG Sven

SonarM U29

Moin,

aufgrund eines Nachlass des Lt.Ing Peters kann ich sagen, das bei U-507, Typ IX/C, er als LI Schüler während der 6.Feindfahrt U-507
an Bord war, und dort zum LI ausgebildet werden sollte.
Das Boot ist auf der 6.Feindfahrt versenkt worden, und war ein total Verlust.

Somit kann ich bestätigen, das hier zumindest bei U-507 ein LI-Schüler an Bord eines Typ IX/C an Bord war.

Viele Grüße

Heiko aka SonarM U29
"Die Werftgarantie liegt bei 90 Metern. Naja, wir können auch tiefer. Irgendwann ist natürlich Schluss....."

großneffe

Moin Heiko,
danke für deine Antwort.
Das WO- und LI - Schüler mitgefahren sind, ist ja belegt. Meine Frage bezog sich mehr auf die Anzahl. In der Ausbidungsphase gut vorstellbar, aber war das auch auf FF so. In dem Fall von U522 2 WO - und 1 LI -Schüler.

VG Sven
VG Sven

Rast

Hallo, einzelne WO, LI und kommandantenschüler auf einer
Feindfahrt sind ja bekannt und belegt, aber mehrere sind
mir nicht bekannt. Zudem wurden ja auch noch Fähnriche
zur allgemeinen Offiziersausbildung an Bord genommen.

:MG: Rast
Lieber 5 Minuten vorsichtig als ein Leben lang tot!

Axel Niestle

Hallo Sven,

WO-Schüler und LI-Schüler sind ausbildungs- und einsatzmäßig zu unterscheiden. Zwischen 1941 und 1943 wurden zukünftige See-Offiziere im Rahmen der Ausbildung  planmäßig zumeist für die Dauer einer, manchmal auch mehrerer Einsatzfahrten, u.a. im Hinblick auf eine spätere Verwendung als UWO auch an Bord von U-Booten kommandiert. Die Kommandierungszeit konnte sich dabei auch mit den letzten Abschnitten der Ostseeausbildung der Boote überschneiden. Auf Typ VII und IX-Booten wurden in der Regel immer zwei Fähnriche kommandiert. Im Herbst 1942 waren es aber auch schon mal drei.

Unabhängig davon waren im Ausbildungsgang der Ing-Offiziere für die U-Bootwaffe Ausbildungszeiten an Bord von U-Booten vorgesehen. Die waren entweder nur auf Ausbildungszeiten in der Ostsee beschränkt oder umfassten sowohl Ausbildungs- auch Fronteinsatzzeiten. Derartige Fahrzeiten sind jedoch nicht mit Fahrzeiten als LI-Schüler im Sinne von Einfahrzeiten zukünftiger Boots-LI's vor der Kommandoübernahme zu verwechseln. Hierfür ist eher der Begriff Zusatz-LI zu verwenden, obwohl alle im Sinne der Personalwirtschaft als überzählige Offiziere gelten.

Beide Ausbildungsgänge konnten sich an Bord von U-Booten dergestalt überschneiden, dass beide Gruppen auch gleichzeitig kommandiert waren. Dann wurde es halt mal enger an Bord.

Leutnant Ing d.R. Peters befand sich bereits seit dem 06.06.1942 als Z-LI an Bord von U 507 und hatte seine LI-Ausbildung bereits abgeschlossen.

Best

Axel Niestlé

großneffe

Hallo Rast,
danke. Wahrscheinlich gab es ohnehin keine genaue Vorschrift. Wie eben der Bedarf war, mussten da die Boote besetzt werden.
Vielleicht auch nicht immer zur Freude der Besatzung.

@Axel,
dank auch dir für die Infos. Du hattest mir zu den LzS Römer, H. und Bode, G. schon mal geschrieben.
Römer und LzS. Müller, W. waren definitiv bis einschließlich Ende der 1.FF und Ankunft 1942 in Lorient als FzS dabei. Das ist ja belegt.
Nur für Bode habe ich noch nichts sicheres gefunden. Aber kommt vielleicht noch.
Höchstwahrscheinlich aber, sind dann doch alle drei als FzS. mitgefahren. Vielleicht hat man den "Draufgänger" Kptl. Schneider das so zugetraut.
Vg Sven

VG Sven

Urs Heßling

moin,

Zitat von: großneffe am 11 Mai 2020, 17:37:35
"Draufgänger" Kptl. Schneider
Hm.
Woher sollte er den Ruf vor der ersten Feindfahrt haben ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Axel Niestle

Nein, das hatte ganz sicher nichts mit Schneiders Verhalten zu tun, sondern mit der Notwendigkeit, U-Bootnachwuchs auszubilden. U 520 und U 524 fuhren seinerzeit auch mit drei Fähnrichen raus.

Bode stieg am 27.9.42 auf U 522 ein für die erste Fahrt.


Urs Heßling

moin,

Zitat von: Axel Niestle am 11 Mai 2020, 19:15:24
Notwendigkeit, U-Bootnachwuchs auszubilden.
U 520 und U 524 fuhren seinerzeit auch mit drei Fähnrichen raus.
Das war angesichts des Schicksals der Boote
- U 520 + 30.10.1942
- U 522 + 23.2.1943
- U 524 + 22.3.1943
mit einem hohen Risiko verbunden ...

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

großneffe

Hallo Axel,
da du ein so genaues Datum nennst, kann ich ja aufhören zu suchen. Also war es doch nicht so ungewöhnlich mit 3 Fährichen. Damit ist ja meine Frage geklärt. Danke!  top

Hallo Urs,
naja Kptl. Schneider hatte ja auf U 123 2 FF als 1 WO absolviert.
Natürlich ist das reine Spekulation, aber möglich wäre es schon.





VG Sven
VG Sven

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