Ich finde es gut verschiedene Handlungsstränge in einer Serie zu haben. Vom Prinzip her ein Katz- und Mausspiel, wie bei der Netflix-Serie "
Narcos".
Aber die Handlungsstränge bei der Serie "
Das Boot" liegen zu weit auseinander und werden krampfhaft zusammengeführt. Ich denke man wollte ein möglichst breites Publikum ansprechen, aber je breiter die Zielgruppe desto verwässerter das Ergebnis

Stattdessen hätte man vielleicht parallel die Geschichte eines Sunderland-Piloten des Costal Commands erzählen sollen, dessen kleiner Bruder bei der Versenkung eines Handelsschiffes starb. Und der jetzt von Schuld- und Rachegefühlen gegenüber diesem U-Boot geplagt ist.
Oder dem Kapitän einer Flower-Korvette, der vorher einen schweren Kreuzer kommandiert hat. Wegen vermeintlicher Feigheit vor dem Feind degradiert wurde und jetzt versucht diesen Makel durch ruchloses Verhalten loszuwerden (und dadurch seine Besatzung gefährdet, was zu Spannungen an Bord führt). Ob das jetzt realistisch sei dahin gestellt, aber es ist ja schließlich auch keine Doku. 50/50 sollte schon drin sein.
Außerdem könnte man (auch ähnlich wie bei "
Narcos") mehr auf tatsächliche Ereignisse und Entscheidungen eingehen und wie die Soldaten auf den U-Booten bzw. den Korvetten (oder dem Costal Command) damit umgehen.
(Klingt alles ziemlich stereotypisch, ist mir aber auch adhoc nur so eingefallen
Edit: Man hätte sich auch an historischen Vorbildern orientieren und bspw. die Geschichte von
U-862 erzählen können. Bzw. sich auf das Buch "
U-Boat far from home" beziehen können. Wie die Besatzung im kriegszerstörten Deutschland aufbricht und bis ans Ende der Welt segelt, während die Allierten mitlesen und es jagen.
Alles in allem bin ich von der Serie sehr enttäuscht.