Tarnanstrich vs. Spiegelung

Begonnen von Hägar, 25 November 2018, 16:06:44

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Hägar

Wenn man sich vor Augen führt, dass Anstriche im Graublau der vorherrschenden Seegebietstönung einen Tarneffekt haben sollen, dann erscheinen doch plane Flächen, die einen weittragenden Spiegeleffekt haben, eher widersinnig.
Ist es auch irgendwelchen radartechnischen Gründen notwendig, die Flächen eben zu halten anstatt sie in irgendeiner Form reflexionsmindernd auszuführen?

Gruß - Hägar

maxim

Denke, dass die Reduktion der Radarsignatur wichtiger als ein optischer Tarneffekt ist. Wenn man das Schiff schon sehen kann, ist die Entfernung sowieso schon sehr, sehr kurz.

Um Reflexionen gering zu halten, ist wohl möglichst matte Farbe wichtiger. Ansonsten wird es immer einen Winkel geben, der bei starken Sonnenschein Reflexionen verursacht.

Thoddy

Wenn man eine metallische Fläche Plan hält, ist die Radarsignatur am geringsten, außer wenn der einfallende Strahl direkt zum Sender zurückreflektiert wird.

Kritisch für die Radarsignatur sind rechtwinklig angeordnete Metallteile, sowie alle Kanten, da hier Radarspiegel entstehen können, die ein Signal(zumindest teilweise) dorthin zurückreflektieren woher das Signal kommt.

also sind wenigstens 2 Komponenten zur Veringerung der Radarerkennbarkeit zu beachten.
1 Absorbierung der einfallenden Energie.
2 Reflektion in eine andere Richtung als der einfallende Radarstrahl.

Aber man kann auf die Anwesenheit von Objekte auch aufgrund des Fehlens von Radarechos indirekt schließen.

Jede übliche Fläche, die mit Radargerät bestrahlt wird reflektiert zumindest ein bisschen, -abhängig von der Wellenlänge mal mehr oder mal weniger-. wenn man die Helligkeit des Sichtbschirms anhebt, gibt es Flächen, wo die Helligkeit geringer ist als üblich. Dies könnte auch auf eine Blockierung des Strahlwegs durch ein an sich"unsichtbares Objekt" zurückzuführen sein.



Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Urs Heßling

moin,

Zitat von: maxim am 25 November 2018, 18:25:38
Denke, dass die Reduktion der Radarsignatur wichtiger als ein optischer Tarneffekt ist. Wenn man das Schiff schon sehen kann, ist die Entfernung sowieso schon sehr, sehr kurz.
Da liegt der Knackpunkt.
Die Radar-Stealth-Eigenschaften eines Schiffs sind wichtig, wenn der Gegner mit weitreichenden Seeziel-FK angreift.
Das wird aber nur in einem "richtigen Krieg" (ich bitte um Nachsicht für diesen schauerlichen Begriff, es geht mir darum, den Charakter der Auseinandersetzung zu verdeutlichen), den es hoffentlich nie mehr geben wird, der Fall sein.

Die Auseinandersetzungen, die aber um einiges wahrscheinlicher sind, sind die in Landnähe, in der ein Gegner auf Sicht mit optisch oder Infrarot-gelenkten FK schießt. Da hilft Stealth kaum, und eine matte, licht-absorbierende (damit aber auch Wärmeenergie speichernde :-( ) Farbe könnte ihre Vorteile - und Nachteile ! - haben.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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