Kollision Tanker - norwegische Fregatte

Begonnen von kalli, 08 November 2018, 09:36:38

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

RonnyM

...wie ich vermutet habe, die Ölsperre wurde später verlegt. Die Masse hatte sich schon verteilt.

Aber viel Interessanter ist doch, dass AIS war abgeschaltet. Die Nacht schwarz, konnte der Tanker die Fregatte nicht radarmäßig auffassen :? (Stealth) Fuhr sie vielleicht abgeblendet. :?

Umgekehrt, wer hat auf der Fregatte "gepennt". :? Solch einen Koloss kann man wohl kaum bemerken.

Von der Beweglichkeit her möchte ich mal die Beiden zwischen Rennwagen und Schwer-Laster vergleichen. Also der Tanker kann keine Ausweichmanöver fahren. Viel zu schwerfällig.

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Urs Heßling

moin,

Zitat von: RonnyM am 09 November 2018, 09:28:09
Also der Tanker kann keine Ausweichmanöver fahren. Viel zu schwerfällig.
Da ist aus seemännisch-navigatorischer Sicht etwas dran.

Es gibt natürlich nicht das Recht, die KVR zu mißachten und einfach "durchzufahren"

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

The Voice

Moin!
Mein Respekt vor den Schlepperbesatzungen!
https://www.aftenposten.no/norge/i/yv2kBa/Tankskip-og-fregatt-kolliderte-ved-Oygarden--krigsskipet-mistet-styringen
Der Film zeigt im Zeitraffer das Aufsetzen der Fregatte.
Markant ist die Situation ab Sekunde 42, als sich die Fregatte "auf die Seite" legt.

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

Karsten

Zitat von: The Voice am 09 November 2018, 19:04:51
Moin!
Mein Respekt vor den Schlepperbesatzungen!
https://www.aftenposten.no/norge/i/yv2kBa/Tankskip-og-fregatt-kolliderte-ved-Oygarden--krigsskipet-mistet-styringen
Der Film zeigt im Zeitraffer das Aufsetzen der Fregatte.
Markant ist die Situation ab Sekunde 42, als sich die Fregatte "auf die Seite" legt.

Gruß: Uwe

Weiß jemand oder kann jemand nachvollziehen, weswegen die Schlepper ab Sekunde 42 kollektiv den Rückzug angetreten haben?
Viele Grüße,

Karsten

halina

Es war zu beobachten , dass die Schlepper die Fregatte in eine stabile Lage bringen wollten , dies gelang
jedoch nicht wie geplant , so dass die Gefahr bestand , dass die Fregatte mit ihrem schweren Gewicht beim
Abrutschen vom Felsen  einen der Schlepper treffen könnte und so die Gefahr bestand dass dieser dann
unter Wasser gedrückt werden könnte , darum zur Sicherheit wurde schnell auf rückwärts geschaltet . Es ist
schon manchmal passiert auch im Hamburger Hafenbereich, dass Schlepper von grösseren Schiffen durch ein
fehlgeschlagenes Manöver unter Wasser gedrückt wurden und leider auch zu Todesfällen führten .

                                                                                                                                    :MG:   halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

RonnyM

...was Günter geschrieben hat trifft zu. Erinnert mich an das Unglück von dem Lloyd-Schlepper LÖWE vor der Nordschleuse in Bremerhaven.

Wurde vom Frachter unter Wasser gedrückt. Keiner überlebte.

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

lafet944

Auf eine einleuchtende Erklärung, wie es zur Kollision kommen konnte, ist man im Land der Känguruhs gestoßen:

Vlad Putin jamming the GPS of NATO Warships

Video

Darüber hinaus ist Putin auch in der Lage, auf weiteste Entfernungen UKW-Wellen zu verschlucken und die Sinne seemännischen Personals zu vernebeln.

:sonstige_154:

Viele Grüße

RonnyM

...inzwischen veröffentlicht eine norw. Zeitung den Funkverkehr, wonach der Tanker die Fregatte 4 x aufgefordert hatte, nach STB auszuweichen wegen der drohenden Kollision. Die Fregatte reagierte nicht.

Man darf auf die Untersuchungsergebnisse gespannt sein.

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Nauarchus

Moin!

Mittlerweile ist sie gesunken und dürfte wohl als Totalverlust zu verbuchen sein.

https://www.tagesschau.de/

Nach unten scrollen zu "Blickpunkte".

Gruß Nauarchus  :-)
"Wenn ein Seemann nicht weiß, welches Ufer er ansteuern muß, dann ist kein Wind der Richtige."

Lucius Annaeus Seneca (römischer Philosoph & Dichter)

halina

#41
Hallo Nauarchus ,   das Ende eines tragischen Unfalls , aber ein Totalverlust wird es wohl nicht sein  , man
                            wird jetzt versuchen das Leck auf Steuerbordseite abzudichten und dann mit dem
                             Abpumpen beginnen , damit die Fregatte wieder schwimmfähig wird , dann gehts wohl
                             in die Werft für mindestens 1 Jahr .
                                                                                                                           
                                                                                                                           :MG:   halina

Edit :  Eine wesentliche Frage bleibt noch unbeantwortet :  Warum hat die Schiffsführung der Fregatte nicht
          sofort den  ALARMZUSTAND  ausgerufen , damit hätte man die Schotten schliessen können und den
          Wassereinbruch auf 1-2  Abteilungen begrenzen können mit dann nur noch beherrschbarer Schlagseite
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

lafet944

Hallo,

nach mindestens einer Woche im Salzwasser (früher wird sie wohl nicht auftauchen) wird von dem kostentreibendem Equipment nicht mehr viel verwendbar sein.
Im Moment soll das Abpumpen von Treibstoff und die Bergung von Munition Priorität haben.

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Panorama/Fregatte-Helge-Ingstad-war-auf-dem-Radar-vor-der-Kollision-sichtbar

Letzteres übrigens, nachdem tagelang in jeder Agenturmeldung betont wurde, dass keine scharfe Munition an Bord gewesen sei. Muss man sich dann über den Glaubwürdigkeitsverlust wundern? :roll:

Viele Grüße


halina

Moin Ronny ,

Einen ähnlichen Fall infolge mangelhafter Brückenbesetzung gab es auch im August 2017 , als der Zerstörer
USS "McCain" im Seegebiet vor Singapur mit einem vollbeladenen Tanker kollidierte und dabei 10 Soldaten
der Navy ums Leben kamen .
Dieses Unglück ist nun etwas glimpflicher verlaufen und hat nur Leichtverletzte gefordert . Es ist kaum
nachvollziehbar , dass die Notrufe des Tankers auf der internationalen Notruffrequenz nicht gehört bzw.
nicht beantwortet wurden , ausserdem war am Mast des Tankers doch auch sichtbar die rote Laterne als
Kennung für ein manövrierbehindertes Fahrzeug in Fahrt , mir alles unverständlich .

                                                                                                                         Gruss  Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Manfred Heinken

#44
Moin Günter,
die rote Rundumsichtlaterne im Mast zeigt keine Manövrierbehinderung an. Sie zeigt an, das das Fahrzeug feuergefährliche Ladung transportiert.
Tagsüber, bei klarer Sicht, fährt der Tanker im Mast die Flagge Bravo. Die Flagge Bravo ist ja auch rot.
PS: es muss nicht unbedingt bei der Lichter- und Flaggenführung ein Tanker sein, es kann auch ein Frachter sein, der bösartiges geladen hat.

Beste Grüße
Manfred Heinken

Impressum & Datenschutzerklärung