"Spin-off" (IV) vom Konferenz-Thread : "Die Flugzeugträgerfrage"

Begonnen von Sven L., 07 November 2018, 23:17:45

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ReiMar

... Rolltore vor den Öffnungen vielleicht ? Wie es die Amis machten ?

Hängt vermutlich auch ein wenig davon ab, ob die Hangarwände in die tragenden Verbände miteinbezogen werden (wie z.B. zuerts bei HMS Hermes und den späteren brit. Trägern) oder die ganze Hangarkonstruktion mehr oder weniger "nur" aufgesetzt ist wie bei den Amis und Japanern.
Was aber bei Umbauten wie Ausonia und PEF eher "aufgesetzt" wäre.

Und dann natürlich auch "Philosphie"-Frage : Was ist wichtiger ?
Belüftung, Brandschutz und Handhabung
oder
Wetterschutz, Splitterschutz, ev. sogar Panzerung
Am I a man ? And isn't a man stupid ?
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THE FUUULL CATASTROPHY

Sven L.

Hallo ReiMar,

bei den Konstruktionen von Graf Zeppelin, HMS Arc Royal und deren Nachfolgerinnen waren die Seitenbereiche der Hangars bis hinauf zum Flugdeck tragende Verbände.
Ich hatte ja auch bereits geschrieben, dass es technisch durchaus machbar gewesen wäre.

Das Bild welches du von dem (primitiven) Aussen-Aufzug eingestellt hast ist mir bekannt und löste in mir seinerzeit auch die Fragen aus ob es nicht opportun wäre eine oder ausschließlich diese Art von Hebeplattformen einzuplanen.

Ich habe festgestellt, das für den Fall, das unterhalb der Hangarebene zwei Wohndecks vorhanden sind, die Hangarseiten entweder sehr schmal ausfallen können, oder aber gänzlich entfallen können. Um dabei die Seitenhöhe nicht ins uferlose anwachsen zu lassen, müsste die Hangarhöhe bei zwei Hangardecks gesenkt werden. Dies wäre machbar, hat dann aber den Nachteil, das innerhalb des Hangars keine Flieger auf Startschlitten stehen können, was zu der Frage führt, ob im Falle einer durchgängigen Entwicklung deutscher Flugzeugträger die auf der GZ eingebauten Katapultende auch im vorliegenden Fall so gekommen wären. Es ist allerdings möglich und war wohl auch durchaus vorgesehen, ein Flugzeug über den Startschlitten-Aufzug zu stellen und den Startschlitten von unten hochkommend mit dem Flugzeug zu "vereinen". Ansonsten macht der Startschlitten-Aufzug auf GZ auch keinen Sinn.
Ob ein Aussen-Aufzug allerdings über zwei Hangardecks-Ebenen praktikabel ist, weiß ich nicht. Interessant ist diese Idee aber durchaus. Zwei vorne, zwei hinten und einer gegenüber der Insel.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Bergedorf

Moin Sven,

macht denn das Startschlittenkonzept überhaupt sinn? Ich habe gestern das Buch von Israel bekommen und dort beim Überfliegen von einer nicht unerheblichen Fehleranfälligkeit der Startschlitten gelesen (Verklemmen etc.). Auch könnte ein nur oberflächlicher Treffer einer kleinen Bombe das Schienennetz der Startschlitten leicht außer Gefecht setzen. mich überzeugt dieses Konzept nicht und es fällt auch auf, dass keine andere Nation so was gebaut hat.

Bei GZ war es m.E. vor allem nötig weil die Luftwaffe Standardflugzeuge adaptieren wollte, was dazu führte, dass aufgrund der notwendigen Startgeschwindigkeiten und dem Wunsch zugleich Lande- wie auch Startbetrieb durchführen zu können, ein Katapultsystem notwendig wurde.


Da die anderen Mächte diesen Weg nicht gegangen sind, bin ich skeptisch, ob die deutsche Lösung wirklich zielführend war.

Gruß

Dirk

ede144

Zitat von: Bergedorf am 10 Juli 2019, 16:27:48
Bei GZ war es m.E. vor allem nötig weil die Luftwaffe Standardflugzeuge adaptieren wollte, was dazu führte, dass aufgrund der notwendigen Startgeschwindigkeiten und dem Wunsch zugleich Lande- wie auch Startbetrieb durchführen zu können, ein Katapultsystem notwendig wurde.


Da die anderen Mächte diesen Weg nicht gegangen sind, bin ich skeptisch, ob die deutsche Lösung wirklich zielführend war.

Gruß

Dirk
Das ist ja eigentlich heute Standard und war meiner Meinung nach eine gute Idee oder?

Sven L.

@Bergedord und ede144:

Fragen die man durchaus genauer durchleuchten sollte.


Ein Video wie die Amerikaner ihr Katapult genutzt haben wurde hier bereits mal eingestellt. Weiß jemand wie es bei den Engländern aussah? Das würde mich mal interessieren.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Bergedorf

Moin Sven,

lt. Israel, wurde das Katapult der Ark Royal nur sehr selten benutzt.

@ede: ja, natürlich ist gleichzeitiger Start- und Landebetrieb eine gute Idee... Deshalb ist es auch erstaunlich dass die dt. Piloten der Idee der "Crash Barriers" (dt. Begriff fällt mir gerade nicht ein), negativ entgegenstanden (habe ich aus Israel oder Wagner/Wilske). Wenn man eine Katapultlösung wählt so wäre eine Lösung über Strops m.E. der Lösung durch Startschlitten deutlich überlegen.   

Gruß

Dirk

Sven L.

Zitat von: Bergedorf am 10 Juli 2019, 18:54:54
Moin Sven,

lt. Israel, wurde das Katapult der Ark Royal nur sehr selten benutzt.

Meine Frage war aber WIE es funktioniert hat. So wie bei den Amerikanern, also Strips, oder wie?
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Richard Aigner

Sven: Britischer Lehrfilm über Start und Landung auf Trägern. Gezeigt wird einer der Illustrious-class Träger. Katapultstart ab ca. 3:30
https://www.youtube.com/watch?v=CfzQwAbz9F4
Richard


Sven L.

Hallo Richard,

vielen Dank für den Link mit dem Film. Der Schlitten des britischen Katapultes hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit deutschen, nur das der britische"fest" mit dem Katapult verbunden gewesen ist.

Hallo Dirk,

auch mein Dank an dich. Sonst finde ich im allgemeinen die Inline-Bücher  :-D
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Sven L.

Hallo Thorsten,

danke für den Link. Sehr interessante Lektüre, wobei mir die Parts aus D.K. Brown bereits bekannt sind.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Sven L.

Es gibt ja von der Wasp und des Außenaufzuges noch ein paar Fotos.

Eines ist dieses h i e r.

Ich frage mich dazu, wie der Aufzug bei Nichtbenutzung gestaut wurde. Vor allem der lange Ausleger für das Spornrad. Ich nehme nicht an, das dieser die ganze Zeit in der Auslage geblieben ist.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Sven L.

Entwurf eines Flugzeugträgers mit 15.000 t Typdeplacement

Im Verlauf der vierwöchigen Zwangspause bin ich von einem Forumskollegen auf den schwedischen Entwurf eines Flugzeugträgers aus dem Jahr 1949 aufmerksam gemacht worden. Zu finden sind die Informationen zu dem Entwurf h i e r. Äußerst interessant wie ich finde. Weil ich die Größe beeindruckend klein fand, habe ich mich daran gesetzt und ein älteres Trägerprojekt abgewandelt in einen Entwurf mit einer ungefähren Größe von 15.000-t Standardverdrängung. Ich weiß, optisch eine geschrumpfte Graf Zeppelin.
Hier die Ansichten:


Nachfolgend das Hangardeck mit einer mutmaßlichen Belegung. Verwendung fanden folgende Flugzeugtypen – Fi-167, Ju-87-C und Bf-109. Die Fi-167 habe ich aufgrund ihrer Größe gewählt, die Ju-87-C könnte alternativ auch durch eine Hs-123 ersetzt werden. Die Bf-109 habe ich auch ihrer Größe bzw. Kleinheit genommen, weil ich davon ausgehe das Jagdflugzeuge doch eher kleiner ausfallen. Die Spurbreite des Fahrwerks ist in diesem Zusammenhang belanglos. Es sind an Bord 2 Staffeln mit Fi-167, 1 Staffel mit Ju-87C und 1 Staffel mit Bf-109 ausgestattet. Die Staffeln jeweils zu 8 Flugzeugen. Somit die Ur-Struktur des Träger-Geschwaders 186.

Hier die Belegung des Hangars 1938/39:


Weil ich ein Neugieriger Mensch bin, habe ich ausprobiert wie sich modernere Flugzeugtypen, also strahlgetriebene, auf diesem Entwurf ausgehen. Nach einigem Suchen bin ich auf die Seite http://www.luft46.com/ gestoßen. Ich war überrascht was die deutschen Flugzeugbauer so alles in den letzten Monaten des Krieges an Projekten am Start hatten. Zum ausprobieren habe ich mich für die Fw-250 und das Projekt von Focke-Wulf namens ,,Flitzer" entschieden. Erstere, weil diese ein Jagd-Bomber und ,,Flitzer", weil es ein ausgesprochenes Jagdflugzeug bzw. Abfangjäger geworden wäre. Weil noch Platz vorhanden gewesen ist, habe ich diesen mit dem ,,Kolibri" von Flettner (Fl-282) gefüllt.

Hier die Hangarbelegung um ca. 1950:


Der Träger an sich hat eine Länge von 215 m, ist 23 m breit und geht 6,5 m tief bei einer Konstruktionsverdrängung von ca. 17.000 t. Angetrieben wird das gute Stück von einer HD-Anlage über zwei Turbinen, die ihren Dampf von 10 Kesseln bekommen.

Wie gesagt, es war ein netter Zeitvertreib, den ich euch nicht vorenthalten wollte.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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ReiMar

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