Museumsschiff Dresden

Begonnen von Hastei, 11 Oktober 2018, 10:06:44

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Bugsierstefan

Moin Hastei  :MG:

Danke für das Einstellen der Bilder!
Da hat sich in der Ausstellung in den Decks ganz schön was getan! Ich betrat die Dresden 1991, damals als Grenzschützer, welcher dienstlich in Rostock zu tun hatte. Nach Dienstschluss lag es natürlich Nahe, dass ich nach Rostock Schmarl fuhr, um mir diesen Zossen anzuschauen.
Vorweg, ich fand das Layout dieser Klasse gelungen! Auch die DDR konnte schöne Schiffe bauen! Wenn nur so manche Materialpleite nicht gewesen wäre.......in einer Publikation über den Typ IV von Gerd Peters aus dem Koehler Verlag liest man da so manch Interessantes! Ist ein empfehlenswertes Buch, wenn man mehr über diesen Schiffstyp wissen möchte!
Aber trotzdem, mir gefiel dieser Frachter! Die Ausstellung war damals noch sehr "sozialistisch" lastig, umso erfreuter bin ich, dass ich einige Modelle von damals auf deinen Bildern in der heutigen Ausstellung wieder erkenne!
Ich denke, es wird für mich bei Gelegenheit Zeit, dieses Schiff wieder zu besuchen und mir die heutigen Ausstellungen in den Decks anzuschauen. Die Serie "Zur See" habe ich mir, auch als "Wessi" gerne angesehen, mir gefiel sie und irgendwie kann ich mich an nichts vergleichbares aus den "westl." Programmen erinnern.
Außer einer Serie mit Robert Atzorn als Kapitän........naja, mir gefiel dieser alte polnische Stückgutfrachter, auf dem diese Serie spielte.  :MLL:

Viele Grüße aus dem Norden
:MG:

Mario


Hastei

und dan stieg ich in die Unterwelt.

Hastei

ich glaube, das wäre nichts für mich gewesen, dort meine Station gehabt zu haben. Ich brauch Licht und frische Luft  :-D

Rudergänger

Hallo Hastei,
Danke für das Einstellen der Bilder. Da erden Erinnerungen wach. Habe die Dresden in der 80er Jahren besucht. Hat sich ja einiges verändert.
Besonders der Maschinenraum hatte se mir damals angetan, ist schon sehr sehenswert. Wenn ich mich recht erinnere war zu dieser Zeit noch eine Jugendherberge an Bord.

Gruß
Harald

Hastei


smutje505

und ich danke dir Harald für die schönen Bilder,  :TU:)nichts ausgelassen  :TU:)

Hastei

#22
und dann waren wir paar Stockwerke höher. Den Aufzug haben sie bestimmt später für die Besucher eingebaut, denke ich mal.
In der Funk - Bude saß ein ehem. Funker , mit dem ich ein aufschlußreiches Gespräch führte.
Und dann die großzügige Messe. Da konnte ich mich endlich stärken, denn ich war ja schon gefühlte 20 Km gelaufen, immer hin - her, überall was interessantes zu sehen.

Hastei

Bei 57 Mann Besatzung, braucht man eben eine große Messe, eine großzügige Kombüse und auch ein Revier

Urs Heßling

moin,
schöne Fotos top :MG:
Aber irgendwie sieht das Mobiliar, z.B. der Tisch mit der Glasplatte, nicht sehr "seefest" aus :MV:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

halina

Hallo Hastei ,

Danke für die sehenswerten Foto-und Textbeiträge ,  muss schon sagen , da hat sich ja die Stadt Rostock
mächtig angestrengt für die Erhaltung eines grossen Dampfers der auch noch mit einer so hervorragenden
Objekt-Ausstellung glänzen kann , die wohl kaum noch zu übertreffen ist . top top .

                                                                                                                            Gruss  Günter
                                                                                                                               
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Manfred Heinken

#26
Moin Hastei,
eine wirklich tolle Bilderserie hast Du hier eingestellt. Gefällt mir außerordentlich gut.
1991 und 1992 haben wir die "Dresden" besucht, da lag sie noch unter dem Namen "Traditionsschiff Typ Frieden" an der Kaje.
So aufgeräumt und eingerichtet wie sie jetzt auf Deinen Bildern zu bestaunen ist, war sie damals noch nicht.
War ja auch noch gar nicht möglich
Dennoch, die "Dresden" war als Handelsschiff mit gefälligen Linien und einem guten Aussehen zu betrachten.
Vor der "Dresden" lag das ausser Dienst gestellte Schulschiff der DDR Handelsmarine die "Georg Büchner".
Auf dem Weg zum Abbruch nach Polen ist das Schiff ja auch unter seltsamen Umständen auf den Grund der Ostsee gesunken und da liegt sie immer noch.
Hoffen wir, das uns die "Dresden" noch recht lange erhalten bleibt.

Beste Grüße
Manfred Heinken.

Ein paar Fotos habe ich eingestellt, vielleicht gefallen sie ja auch.

Meine Fotos, mein Copy

Bild 1: die "Dresden"  im Juli 1991
Bild 2: die "Dresden"  im August 1992
Bild 3: die "Georg Büchner", auch ein Schiff  mit einer großartigen Vergangenheit.
Bild 4: ein Zeitungsausschnitt aus meiner Sammlung.
               Eine Quelle kann ich nicht benenen.

Aquarius

Hallo Hastei,

eine wirklich prächtige Präsentation. Möge dich Neptun noch an manch anderen nautisch interessanten Ort gelangen lassen. Und bitte geh nie, nie ohne Kamera irgendwohin.
In meiner kurzen Fahrenszeit 1966 bis 1968 haben wir immer die optisch gefälligen Konstruktionen unserer Brüder im Osten bewundert und sie gleichzeitig dafür bedauert, welch miese Qualitäten an Lack auf diesen Pötten verwendet werden musste. So als Museumsdampfer erst in den Genuss eines etwas dauerhafteren Farbkleids zu kommen ist schon traurig. Aber immer noch besser als wegen zu starker Rostschäden gleich wieder dem Stahlkreislauf anheim zu fallen.

Es grüsst

Aquarius

SchlPr11

Hallo,
ja, in der Tat ein ausführlicher Beitrag. Dazu einige Anmerkungen.
Während eines Gesprächstermines letztens an Bord bin ich auch mal wieder durch die Ausstellung gestrichen. Seit der IGA-Renovierung vor immerhin nun schon 15 Jahren und der kürzlichen Dienstübernahme durch eine neue Direktorin hat sich Schiff und Museum in tendenziell gute Richtung entwickelt. Das "Manko" (?) der Lage weit vor der Innenstadt könnte man durch ein modernes Verkehrskonzept ausgleichen. Ergänzende zeitweilige Fahrgastschiffanbindung durch die "Blaue Linie" der Reederei Schütt hat sich in diesem Sommer nicht merklich ausgezahlt.
Lange Zeit stand das Traditionsschiff als Schiffbaumuseum für das VE Kombinat Schiffbau und hatte hier seine Förderer. Parallel in Rostock das Schiffahrtsmuseum am Steintor unter mehr staatlicher Ägide. Zwar etwa ähnliche Förderung und auch Zuspruch, litten beide Einrichtungen unter latenter, wechselseitiger aber unerklärter Konkurrenz. Nach 1990 war dieses wirtschaftlich bei massiv zurückgehenden Besucherzahlen nicht mehr erklärbar. Es es entstand eher halbherzig das Schifffahrts- und Schiffbaumuseum als neues Organ in Schmarl. Die Leitungen wechselten laufend und damit auch die Ideen und Beharrung breite sich aus. Trotzdem konnte die Sammlung durch viele Exponate aus der damaligen Zeitenwende ergänzt werden: Hebeschiff 1. MAI, Aufbau Betonschiff CAPELLA, Teile der Warnemünder Kabelkrananlage, Exponate aus der Neptunwerft usw. Im Rahmen der IGA-Vorbereitungen wurde an Bord und kim Außengelände demilitarisiert, was später als Fehler erkannt wurde. Das KTS-Boot steht heute in Wilhelmshaven und der ILTIS in Stralsund. Immerhin so nicht verloren gegangen.
Mal abwarten, wie sich das Museum im Zusammenhang der BUGA 2025 im Rostocker Oval rund der Warnow positiv mit einbringen kann. Das eher weitläufige Gelände ist ein Vorteil, ergänzende Zweckbauten schon lange im Gespräch, ein fuktionierender Hafen gleich gegenüber und bedeutendende Werftentwicklungen nahe bei am Horizont. Also Partner genügend!
Zu einigen Details:
Die spätere DRESDEN lief als FREDEN für den Export an die schwedische Lauter-Shipping vom Stapel. Das Geschäft konnte nicht zu Ende gebracht werden und so konnte die DSR ein zusätzliches Schiff übernehmen. Sie hatte gerade zwei von diesen interessanten Schiffen an China verloren. Über Polen/CSSR wurden die erste VÖLKERFREUNDSCHAFT und SOLIDARITÄT nach Fern Ost abgeben. Dort überlebten sie später teils ihre Schwestern und wurden mit 2x MITSUBISHI nochmals neu motorisiert. Diese Frischekur fehlte zuletzt den DSR-Schiffen mit den 4x HALBERSTADT-Dieseln. Aber die Container hätten ihnen sowieso nach 1970 das Leben schwer gemacht...
Die DRESDEN wurde im Eiswinter 1962/63 zeitweilig als Hilfseisbrecher eingesetzt. Dabei kam es dem Vernehmen nach zu Schäden an den Dieseln. Reparaturen minderten diese, doch blieb eine gewisse Unsicherheit in der Fernfahrt. Für das Museum sollte eigentlich die tatsächliche FRIEDEN aus der Fahrt genommen werden, doch war deren Zustand noch gut. Die DSR weigerte sich und bot die DRESDEN an. So kam es zu dem Deal und der Objektkonstrukteur Kurt Heinrich (früher bei Heinkel) konnte sein Baby museumsgerecht umgestalten. Der Anleger wurde teils aus Schutt der gesprengten Rostocker Christuskirche geschüttet. Ulbrichts Städtebaukonzept wurde nie vollständig... Das nebenbei!
Glastische an Bord kann ich mich nicht erinnern. Den Typ IV zeichnete auch im Innern eine gediegene Architektur seiner Zeit aus. Viel Holz, Intarsien, ein Klavier im Salon und Tischdecken auf der Back. Darauf achteten schon die Stewardessen und Stewards. Auch feucht gehalten gegen den Seegang und das Übergehen des Porzellans. Ganz unvermeidlich nicht auch nicht bei gezogenen Seitenboards.
Der Tisch in einer der früheren gern  genutzten Passagierkabinen ist der jetzt abgedeckte Tisch des früheren "Stammtisch der Fahrensleute", der bis 19..? regelmäßig mit großer Beliebtheit vom Sender Rostock von Radio DDR I ausgestrahlt wurde. Sein Mentor war Jochen Wilken. Treffpunkt war ein extra Studio im Keller des Schiffahrtsmuseums. Alle 4 Wochen ging es Sonnabends zwischen 9- und 19 Uhr vormittags um maritime Themen mit Gästen. Zur Erinnerung bekamen diese für ihre Teilnahme eine Messing-Plakette auf die Tischplatte. Aber auch dieses ist nur die halbe Geschichte - Original stammte der Tisch von Rostocker Schiffergesellschaft und hat in dern Nachkriegsjahren museal überlebt. Von damals stammt auch die Plaketten-Tradition. Die Glasplatte schützt nur das alte Stück unter das ich 2x meine Füße stellen durfte (Fährschiffe und BBB-Reederei). Alles Geschichten und Geschichte, etwas länger geworden...
Auch dieses - als Zonenschiff war die DRESDEN erstes in Bremen. Schon früher ab 1955 liefen die 500er Kümos auch den Hamburger Hafen an.
REINHARD

Rudergänger

Hallo Reinhard,

Danke für den ausführlichen Bericht und für die Hintergrundinformationen.
Gruß

Harald

Impressum & Datenschutzerklärung