Fragen zur Bewaffnung der U-Boote des 1.WK

Begonnen von Panzer_Schultz, 24 Juli 2018, 22:46:30

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Panzer_Schultz

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit Anfang dieses Jahres habe ich das interessante Thema ,U-Boote im 1. Weltkrieg' entdeckt. Allerdings sind ein paar Fragen bezüglich der Bewaffnung aufgetaucht, die ich mit der mir z.Z. zur Verfügung stehenden Literatur nicht beantworten kann. Auch im Forum des Marinearchives habe ich bisher nichts dazu gefunden, daher würde ich diese gerne in hier stellen, da ich hier zu anderen Themengebieten bereits interessante und kompetente Beiträge gefunden habe.

Ich hoffe jemand kann die Fragen aufklären.

Hier die Quellen, welchen ich die bisherigen Infos entnommen habe:

[1] Geschichte des deutschen U-Bootbaus von Eberhard Rössler 
[2] Die Torpedos der deutschen U-Boote von Eberhard Rössler
[3] Die deutschen U-Kreuzer und Transport-U-Boote von Eberhard Rössler
[4] Deutsche U-Boote 1906-1966 von Bodo Herzog
[5] Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945 Band 3 von Erich Gröner
[6] Der Handelskrieg mit U-Booten Band 2

1. Hier geht es um die älteren Torpedotypen C35/91 und C45/91 die laut [1] S.270 ab Frühjahr 1915 (als Zusatzausrüstung zu den Standardtorpedos C/06 und den G/6 Versionen?) von den Booten für den Handelskrieg geführt wurden. Der C45/91 laut [2] bis 15.01.1918, jedoch fand ich keine Angaben wie lange der C35/91 in Benutzung war. Im Buch [2] (S. 42) wird beschrieben, dass die Boote U 5 bis U 17 (außer U 16, warum nicht U 16 und U 18?) die Torpedotypen C45/91 Br und C45/91 S aus ihren 45cm Bugrohren verschießen konnten. Ab U 19 bis U 41 konnte aus einem Rohr der C45/91 norm (was bedeutet norm und was ist der Unterschied zu den Typen mit Bronze- und Stahlkessel?) und aus dem anderen der C35/91 verschossen werden, für letzteren wurde jedoch ein Einsatzrohr benötigt.

Hier würde mich interessieren, wie funktionierte das mit den Einsatzrohren, gibt es da irgendwo Photographien? Wurden diese wie ein Adapter in das Rohr geschoben? Waren diese nur für den C35/91 nötig oder auch für den C45/91 (wenn man diese aus einem 50cm Rohr verschießen will)? Wie ich das verstanden habe wurden diese Einsatzrohre nur von der TW eingesetzt, diese also mehr oder weniger fest verbaut.

2. Zu den Torpedotypen G/7 und K I-III
In [1] lauten die Bezeichnungen für die für den U-Bootgebrauch aptierten G/6 Torpedos K, K I und K II, in [2] S. 49 jedoch K I, K II und K III. Da ich in [3] jedoch die Bezeichnung K III gefunden habe denke ich letzteres ist richtig. Auch wird in [2] S. 50 der K II als G/6 AV bezeichnet, ist das korrekt? Dann wäre der K I eine bessere G/6 Version (G/6 AV*?), der K II der normale G/6 AV und der K III ein leistungsschwächerer Torpedo für den Handelskrieg mit schlechter Leistung. Gibt es Leistungsangaben für die K-Torpedos?

Gibt es irgendwo eine Auflistung der U-Boote welche den G/7 benutzt haben bzw. benutzten konnten? Der limitierende Faktor schien ja die Länge der Torpedorohre zu sein. Auf den U-Kreuzern scheint dies aber nicht der Fall gewesen zu sein, zumindest habe ich in [3] nichts davon gelesen sondern nur von G/6 Torpedo-Varianten.

3. Eine Frage bezüglich des Deckgeschützes auf den großen U-Booten. Nach [4] und [5] scheinen die meisten Boote bereits im Laufe des Jahres 1914 ein Deckgeschütz erhalten zu haben, U 5 bis U 18 3,7cm Revolverkanonen oder 5cm Geschütze, ab U 19 8,8 cm Geschütze. Ab 1918 scheinen auch vermehrt 10,5 cm Kanonen auf den älteren Booten installiert worden zu sein.

Nach [6] jedoch wurden die Boote erst ab April/Mai 1915 deckend mit Geschützen bestückt, während vorher lediglich wenige Boote testweise Geschütze hatten und sich ansonsten mit dem MG begnügen mussten.
Welche der Quellen ist nun die ,,richtige"? Bilder zeigen die Boote zu Beginn des Krieges (subjektiv) meist ohne Geschütz, also würde ich eher zur Quelle [6] tendieren, aber die anderen müssen die Daten ja auch irgendwo her haben.

Mich würde es freuen, wenn jemand etwaige Fehler im von mir Geschriebenen aufzeigen und die offenen Fragen beantworten, oder mir Quellen für diese Informationen empfehlen könnte.

Ich möchte mich schon mal im Voraus für die Zeit und die Mühe bedanken!

Mit freundlichem Gruße

Christian

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