Wachschiff SCHLESWIG und Dampfer NAXOS als Wohnschiff 1918

Begonnen von DieSuchende, 21 Juli 2018, 19:49:19

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DieSuchende

Hallo zusammen,

meine Familiengeschichte führt mich wieder einmal zurück in euer schönes Forum.
Offensichtlich hatte die Marine doch eine längere Tradition innerhalb der Familie.

Weitere Daten zu meinem Vater als Marinefunker (alter Beitrag) habe ich bislang nicht gefunden, dafür bin ich über einen Bruder meiner Oma quasi zufällig gestolpert und ihm bzw. seiner Dienstzeit in der Marine gilt meine heutige Frage.

Der Bruder meiner Oma war laut Todesurkunde von 1919 Matrose in der I. Kompanie der II. Matrosendivision, Tat Dienst auf der SCHLESWIG, einem Wachschiff der Jadesperre, wohnte auf dem Dampfer NAXOS. Er starb bei einem Unfall, der sich am 13. August 1918 auf der SCHLESWIG ereignet haben muss. Seine Todesurkunde ist ausgestellt in Hamburg am 16. Januar 1919.

Ich suche Angaben über die SCHLESWIG und deren Einsatz während der Jadesperre und auch zum Dampfer NAXOS.
Gab es eine Art Tagebuch/Logbuch der SCHLESWIG, aus dem ich die Art des Unfalls erfahren kann?
Warum gab es diese Verzögerung bei der Beurkundung? Aus der Urkunde geht meiner Meinung nach nicht genau hervor, ob er direkt am 13.08.1918 verstarb oder erst später in einem Marinehospital. Wo könnte ich das erfragen?

Ich bin dankbar für eure Hinweise und Vorschläge zur weiteren Suche.

Viele Grüße
Die Suchende





Karsten

Wie heißt der Bruder Deiner Oma? Hier http://des.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search schon gesucht?

Das Kriegstagebuch der "Sperrfahrzeugdivision der Jade" für den Zeitraum 1. Oktober 1917 - 5. Januar 1919 befindet sich im Bundesarchiv/Militärarchiv in Freiburg unter der Signatur RM 64/63. Das könnte eine aufschlussreiche Lektüre sein.
Viele Grüße,

Karsten

beck.Schulte

#2
Bei der von Karsten aufgeführten Akte handelt es sich um ein "Verbands-KTB". also ein übergeordnetes.  Es enthält die üblichen Eintragungen wie, " Nr,3, 4, & 7 zur Ablösung Jade C " .  Unfälle einfacher Art, also weder Kollision noch Minentreffer , erhalten keine Eintragungen. Dazu kommt, das die Schiffssperre nur Teil der Hafenflottille Jade - Weser war und letztlich zum "Wasserabschnitt der Festung Wilhelmshaven" gehörte.
Der Dienst bei den Sperrverbänden von der Ems bis Elbe war eine Lebensversicherung. Krieg fand nicht statt.
Die Boote lagen fast ausschließlich auf Stationen vor Anker.  Ab Sommer 1915 , als der Zivilverkehr nach WHV stark eingeschränkt wurde, bleib kaum noch was zu tun übrig. Man meldete Sichtungen der eigenen Flotte, war Tonnenleger und Wetterwarte.  Ich hab eine Karte der Sicherung Jade - Weser. Danach lag  die äußere Gruppe bei Feuerschiff Jade-C , die innere knapp nördlich Schillig Reede. Die Wachschiffe bei Jade D , Minssner Fahrwasser, alte Jade, usw,  bis Roter Sand.
Sie sehen, kaum was Bemerkenswertes.
Die Stimmungslage bei den Kleinbootfahrern ist bei Ringelnatz "Als Mariner im Krieg" nachzulesen.
Falls Sie kein Foto der Schleswig erhalten können, kann ich es ja mal beim DSM  versuchen. Da die aber am packen sind, wird es dauern. 

Das Melden von Todesfällen an das betr. Personenstandsamt  erfolgte immer mit weitem zeitlichen Abstand. In ihrem Fall kommt dazu, dass in den Revolutionswochen viel liegen blieb.  Also nichts außergewöhnliches.

DieSuchende

Vielen Dank für eure Antworten.

Karsten, vielen Dank für den Link, ich habe Ludwig Fischer, Matrose der Reserve, aus Greifenhagen dort gefunden. Die Verlustliste ist aus September 1918, also starb er direkt nach dem Unfall.
Mich wundert nur, dass der Tod im Hamburg beurkundet wurde. Warum nicht in Wilhelmshaven?

Das KTB muss ich dann nicht lesen, den Ringelnatz werde ich mir mal besorgen.
Gibt es denn etwas zum Wohnschiff NAXOS zum Nachlesen? Wo lag es und gibt es Besatzungslisten mit Heimatadresse z.B.?


jockel

Zitat von: DieSuchende am 22 Juli 2018, 16:32:02...den Ringelnatz werde ich mir mal besorgen.

--/>/> Joachim Ringelnatz bei Spiegel Projekt Gutenberg

Das Buch  --/>/> Als Mariner im Krieg

--/>/> Gutenberg ePub Generator Dieser Generator erzeugt aus den Spiegel Gutenberg-Büchern Dateien im ePub-Format, die Sie mit den meisten eBook-Readern problemlos lesen können.

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Gruß
Klaus

DieSuchende

Hallo Zusammen,

zum Thema Ludwig Fischer und seinem Tod vom 13.08.1918 habe ich in der Greifenhagener Kreiszeitung vom 20.08.1918 Todesanzeigen gefunden. Einmal vom Kapitänleutnant d.R. und Chef der Schiffssperre der Jade HINSCH und eine weitere von der Besatzung des Vorpostenbootes "Schleswig". Das hat mich doch etwas überrascht, dass es eine Woche nach dem Unfall bereits in der Zeitung stand. War das bei bestimmten Einheiten so üblich, dass der Chef höchstpersönlich eine Todesanzeige in Auftrag gab?
Oder war ein besonderer, anderer Umstand maßgeblich dafür, dass der Kapitänleutnant das machte? Bei den nicht wenigen Toten, die zu beklagen waren, konnte doch nicht jedesmal eine Anzeige geschaltet werden. Vielleicht sind es auch familiäre Zusammenhänge, die ich noch nicht gefunden habe?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

Viele Grüße
eure Suchende

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