Welches Feuerschiff?

Begonnen von Hägar, 16 Juli 2018, 16:57:36

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TD

Hallo !

Hat es nicht vor Jahren ein Buch  " Deutsche Feuerschiffe" gegeben ?

Bei den vielen Fotos und Infos wäre es ansonsten eine
eine Sache fürs
HMA > Historisches Marine Archiv.

Etliche erbeutete ausländische Feuerschiffe und Daten zu allen Feuerschiffen 1939 - 1945
könnte ich beisteuern.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

chattius

#16

halina

Moin Chattius ,

Danke für den Link , es dürfte sich um das 42 m lange 1937 in Le Havre gebaute Feuerschiff "SANDETTIE"
handeln , welches in Dünkirchen erbeutet wurde und von der Kriegsmarine als Wachschiff 9 in der Ostsee
bei der 1. Sicherungsflottille im Einsdatz war , soll 1968 noch in Fahrt gewesen sein .

                                                                                                                                   Gruss  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

Moin Theo ,

Danke für Dein besonderes Interesse am Thema Feuerschiffe , bin auch der Meinung , dass Feuerschiffe
bisher im Forum wenig Beachtung fanden , obwohl die Besatzungen mitunter bei schwerer See sich in
Lebensgefahr befanden , erinnert sei nur an das tragische Unglück vom 27.10. 1936 , als das Feuerschiff
"O`Swald 1 "  auf der Position  ELBE 1  in einem schweren Orkan von einer Grundsee überrollt wurde und
kenterte , leider verloren dabei alle 15 Besatzungsmitglieder ihr Leben , das Schiff konnte nicht geborgen
werden , der Mahlsand nahm es gefangen und begrub es für immer an dieser Stelle .
Und auch das grösste Feuerschiff , die heute in Cuxhaven liegende "ELBE 1" wurde in den 40 Jahren ihrer
Dienstzeit  50 mal  von anderen Schiffen gerammt , einmal davon sehr schwer sogar dem Untergang nahe .

Werde demnächst mal einen Thread aufmachen in dem dann die einzelnen Schicksale der bekanntesten
deutschen Feuerschiffe chronologisch mit Fotos dargestellt werden .

                                                                                                                      Grüsse  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

maurice voss


LICHTSCHIP 1  (Belgien) blt Papenburg 1928.
254 BRT  42 NRT  352 displ
36,00 x 7,10 x 2,45 x 3,95 m 
(war auf Position "Wandelaar")
18.5.1940:  Die von LOODSBOOT 11 geschleppte LICHTSCHIP 1 verläßt Ostende nach Frankreich (Dieppe)
Schleppkabelbruch, läuft auf der Broersbank auf Grund, dann auf Strand bei Hôtel Hydro, Mariakerke
KTB: 19.6.1940: heute wurde versucht, das auf dem Strand von Ostende liegende Feuerschiff WANDELAAR und eine Saugbagger zu bergen. Der Versuch misslang, da die vorhandenen Werkzeuge nicht ausreichten. Nach Beibringung von Spezialwerkzeugen aus Antwerpen wird das Feuerschiff und der Saugbagger geborgen werden.
idem: 20.6.1940: die Bergungsarbeiten an dem Feuerschiff begannen in der Frühe. Es wurde mit einem kleinen und einem grösseren Schlepper an die Liegestelle gefahren. Der kleine Schlepper hatte seines geringen Tiefgangs wegen die Aufgabe, das Bergungsmaterial, wie Trossen usw, an das Feuerschiff heranzubringen, während der grössere Schlepper es vom Strande ziehen sollte. Die Arbeiten wurden planmässig und ohne Unfall durchgeführt. Der kleine Schlepper lief, wie vorgesehen, um 11.30 Uhr auch im Hafen von Ostende ein. Der grössere Schlepper, es handelt sich um das Schiff RAYMOND von Antwerpen, musste wegen grösseren Tiefganges die Flut abwarten und wollte gegen 14 Uhr einlaufen. Ca 300 m vom Molenkopf entfernt lief der Schlepper auf eine Mine. Genau um 14 Uhr ertönte eine wuchtige Detonation, kurze Zeit darauf erhielten wir auch schon Meldung. Unter Leitung von Stbs. Btsm Tissen wurde sofort zur Rettungsaktion klargemacht. Ein Ruderboot, besetzt mit Mtr.H.Gfr. Wegener und mit Mtr. Lancker, pullte sofort zur Unfallstelle. Unser Motorboot, besetzt mit Lt. z.S. Oehlmann, Ob.Btsmt. Umlauf und mehreren Beamten der Hüst. lief nach Durchschleusung ebenfalls aus. Ausser Wrackteilen konnte trotz eifrigen Suchens nichts gesichtet werden mit Ausnahme eines Holländers, der durch ein Boot der M.A.A. aufgefischt wurde. 7 Zivilisten der Bergungsgesellschaft und Btsmt. Richter fanden den Tod.
(KTB Hafenkdt Zeebrügge: 30.10.1940: 08.25 Uhr: Schlepper VULCAN und LÖWE ausgelaufen nach Ostende zum Abschleppen des bei Ostende auf Strand liegenden WANDELAAR Feuerschiffes)
idem: 31.10.1940: Schlepper LÖWE, VULKAN, SONDERBURG, Tonnenleger MELLUM und 2 kleine Schlepper zur Bergung des Feuerschiffs WANDELAAR ausgelaufen. Bergungsversuch auch heute erfolglos.
idem: 1.11.1940: erfolglos
idem: 22.3.1941: Baggerarbeiten am Feuerschiff WANDELAAR. Versuche zum Abscheppen des Feuerschiffes WANDELAAR jedoch wegen zu geringer Fluthöhe gescheitert.
idem: 25.3.1941: 13.25 Uhr: Feuerschiff WANDELAAR von Strandungstelle in den Hafen eingeschleppt
(note: Bergung durch U.R.S -Union de Remorquage et de Sauvetage, Antwerpen. - KTB Ostende)
Repariert (Beliard,Crighton,  Ostende ??).
KTB 2. Sicherung Div: 8.6.1941: 18.10 Uhr FS an 18. Vp-Fl: Vp Rotte 1808/09 am 9.6.1941 mit Feuerschiff WANDELAAR und ms RHEINLAND Zeebrugge und Vlissingen gehen. Geleit n°2053
idem: Liste: Geleit 2064: Feuerschiff WANDELAAR für Vlissingen, ms RHEINLAND für Zeebrugge
idem: 9.6.1941: 12.40 Uhr: FT 1158/84 von Vp 1808: Vp-Rotte 1808 mit Feuerschiff WANDELAAR und ms RHEINLAND 11.40 Uhr nach Osten ausgelaufen.
idem: 14.45 Uhr: FT 1406/89 von MNO Ostende: Kümo RHEINLAND um 13.30 Uhr Zeebrugge eingelaufen von Geleit 2064 entlassen.
FT 1413/93 von KMO Ostende: Kümo HOLSATIA 14.00 Uhr Zeebrugge ausgelaufen. Schliesst sich Geleit 2064 nach Vlissingen an.
idem: 9.6.1941: 16.33 Uhr: Meldung von Vp 1808: mit Vp 1809 und Geleit 2064 um 15.45 Uhr Vlissingen eingelaufen.
(note: idem: 8.6.1941: 15.45 Uhr: Meldung von Vp 1808: mit Vp 1809/04 mit Geleit 2058 14.15 Uhr Ostende eingelaufen)
11.1941 Wach-und Flakschiff Wandelaar-Bank (als ZEPHYR ??)
(5 ?)-20 und 37 AA
7.1942  sinkt infolge eines Luftangriffs (durch RAF)


mfG

Maurice







maurice voss


kgvm

Danke, Maurice.
Findet sich noch etwas zum Saugbagger?

TD

Hallo Maurice,

einfach super deine Daten.

Geht einem ja richtig das Herz  auf !

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Hägar

Nachdem die Ausgangsfrage einige schöne Zusatzinformationen erbracht hat, hier die Rückkehr zu WESER II, die im Wangerooger Fahrwasser positioniert war.
Besten Dank für die ursprüngliche Wegweisung von Rudergänger (#7).

Die Aufnahme entstand bei der Vorbeifahrt vermutlich eines PK-besetzten Zerstörers an der GNEISENAU, die vor dem Unternehmen 'Nordmark' dort im Eis geankert hatte.
Gegen 1000 am 18.02.40 wurde der Besatzung bei einem 'Alle Mann achteraus' die Unternehmung bekanntgegeben.
Diese Episode bildet sich im beigegebenen Foto ab.
Beachte die noch vorhandene Schleuder auf Turm C.

Gruß – Hägar

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