Deutsche Sturmboote......

Begonnen von Besitzer, 08 Juli 2018, 23:23:53

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Besitzer

Seemannsgarn wird nicht geflochten,
sondern gesponnen! ;-))

t-geronimo

Schöner Fund....im doppelten Sinn...  :TU:)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

IRON

Moin, Moin,

ich habe den Text mal mit DeepL übersetzt, funktioniert nicht immer aufgrund der Mehrfachbedeutung von Wörtern, aber m.E. versteht man es:

Auf dem Gelände von Butte-Rouge, in der Nähe von Redon, sind Reste des Zweiten Weltkrieges vergraben, unsichtbar. Etwa fünfzehn Boote erinnern daran, dass die Deutschen lange gebraucht haben, um den Ort zu verlassen.
Redon ist eine überraschende Stadt voller kleiner Geschichten. Auch seine Umgebung. Beim Verlassen des Hafens, entlang des Kanals von Nantes nach Brest, entdeckt man dann vergessene Spuren des Zweiten Weltkriegs.
Sie sind da, liegend, unbelebt, versteckt vor dem Blick desjenigen, der nicht weiß, wo er suchen soll. Zwischen Saint-Nicolas-de-Redon und Fégréac, entlang dieses kleinen Armes des Kanals, der 2010 wieder für die Schifffahrt geöffnet wurde, versenken alte Boote, oder zumindest das, was von ihnen übrig geblieben ist, einen friedlichen Rückzugsort in einem Unterholz am Ufer, an der Stelle der Butte-Rouge. Das erste Mal kreuzten sie unseren Weg auf einer Flussfahrt mit Steeve Perraud (ein flaches Boot mit Waren).
Etwa fünfzehn deutsche Boote

Fasziniert von diesen Überresten, die nur vom Wasser aus sichtbar schienen, stellten wir unserem Führer ein paar Fragen. "Ich war auch fasziniert, als ich sie das erste Mal sah", sagte er. Ich glaube, sie wurden dort von den Deutschen am Ende des letzten Krieges ausgesetzt. "Aber der Navigator wusste nicht mehr. Das hat uns natürlich Lust gemacht zu entdecken, was sich unter diesem Brombeerhaufen verbirgt, von dem nur der Bug einiger weniger Schiffe übertroffen wurde.
Einmal an Land, als wir uns als neue Indiana Jones vorstellten, gingen wir an diesem Arm des Kanals entlang, um diese Leichen von Flussschiffen zu finden. Als wir uns die Vegetation ansahen, fielen wir auf diese Boote, die auf dem Wasser aufwachten. Und es waren nicht zwei oder drei Boote, die auf uns warteten, sondern gut fünfzehn deutsche Leichtboote (Sturmboote), die perfekt ausgerichtet waren, wie Kinder, die darauf warteten, in den Unterricht zurückzukehren.

Und diese Erinnerungen an den letzten Krieg waren nicht allein, begleitet von einem ganzen Haufen Schutt, der sich durch das Unterholz schleppte: Geschützwagen, Verfolger, Motoren.... Steeve Perrauds Worte kamen zu uns zurück: "Mir wurde gesagt, dass es immer noch einen deutschen Panzerkörper geben würde, den man herumschleppen könnte. "Also dachten wir, wir hätten diesen verlassenen Panzer gefunden. Und auch ohne Peitsche und Hut fühlten wir uns als Archäologe so gut wie das tapfere Indiana.

Reste der Saint-Nazaire-Tasche

Das Problem ist, wir wussten nicht, wofür die ganze Sache gut war. Die Antwort wurde in der Stadtbibliothek von Fégréac gefunden. "Die Deutschen benutzten diese Boote, während sie noch die Saint-Nazaire-Tasche hielten. Es erlaubte ihnen, den Kanal zu überqueren, um die Verbündeten anzugreifen. Sie haben sie in die Luft gejagt, als sie merkten, dass alles verloren war. »

Aber wie kann man erklären, dass sie trotz der gewachsenen Vegetation auch heute noch so gut angeordnet sind?
Die Antwort ist ganz einfach. Das Land, auf dem sich diese Boote befinden, und alle Trümmer, die sie begleiten, gehören einem Bewohner von Fégréac. Und es war sein Vater, der 1945 all diese Trümmer in sein Land zurückbrachte. Als Denkmal für diesen Ort, lange der nördlichste Punkt der Tasche von Saint-Nazaire, wo die Kämpfe nach der Befreiung von Redon am 5. August 1944 nicht aufhörten.


bis denne

Christian

t-geronimo

Vielen vielen Dank für diesen Service!  :TU:) top
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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RePe

Hallo,

für den der sich interresiert:
Die beiden Männer im Video unterhalten sich offenbar auf bretonisch, daher die Untertitel in französicher Sprache.
Die Tage werde ich den Artikel übersetzen, obwohl die vorliegende Übersetzung schon ganz brauchbar ist. Aber
für manche Worte benutzen wir eben andere Begriffe, z.B. poche = Tasche, im militärischen Sinne übersetzt man
das normalerweise mit "Kessel".

     RePe

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

RePe

Hallo,

hier nur meine Version zur Übersetzung des Artikels:

Die vergessenen Gespenster des Kessels von Saint-Nazaire
     In der Gegend von Butte-Rouge (= Roter Hügel), nahe Redon, sind Spuren des Zweiten Weltkriegs ver-
graben, unsichtbar. Etwa 15 Kähne erinnern daran, dass die Deutschen lange gebraucht haben, um die Stätten zu
verlassen.
Redon ist eine erstaunliche Stadt, voll kleiner Geschichten. Auch seine Umgebung. Wenn man seinen Hafen verlässt
um entlang des Kanals von Nantes nach Brest zu fahren, dann entdeckt man dort vergessene Spuren des Zweiten
Weltkriegs.
Sie sind dort, bewegungslos, leblos, versteckt vor dem Blick dessen, der nicht weiss wo er suchen solle. Zwischen
Saint-Nicolas-de-Redon und Fégréac, entlang dieses kleinen Seitenarms des Kanals, der 2010 wieder für die
Schifffahrt freigegeben wurde, befinden sich alte Kähne, oder wenigstens das, was von ihnen übrig blieb, versunken
in friedlicher Abgeschiedenheit im Unterholz, das sich am Steilufer erstreckt, in der Gegend von Butte-Rouge. Das
erste Mal, als sie unseren Weg kreuzten, war anlässlich eines Ausflugs auf dem Fluss mit einem Toue (ein flaches
Boot zum Warentransport) mit Steeve Perraud.
Neugierig geworden aufgrund dieser Spuren, die scheinbar nur vom Wasser aus sichtbar sind, haben wir unserem
Führer einige Fragen gestellt. "Als ich sie das erste Mal sah, bin ich auch neugierig geworden", sagte er belustigt.
"Ich glaube, sie wurden von den Deutschen am Ende des letzten Krieges aufgegeben." Mehr wusste unser Schiffer
aber nicht. Gezwungener Massen weckte dies in uns das Verlangen zu entdecken, was sich unter dem Haufen von
Brombeersträuchern verbirgt, aus dem nur der Bug einiger Schiffe heraus ragte.
Einmal an Land, sich vorkommend wie Indiana Jones, ist man zu Fuss entlang dieses Kanals vorgedrungen um die
Leichen dieser kleinen Flussschiffe wieder zu finden. Mit den Augen die Vegetation erforschend, stiessen wir schliess-
lich auf diese Schiffe, die uns ins Auge stachen, als wir auf dem Wasser waren. Und es erwarteten uns nicht zwei
oder drei Kähne, sondern gut fünfzehn von diesen deutschen leichten Landungsbooten (Sturmboote), perfekt in
Reih und Glied, wie Kinder, die darauf warten wieder in den Unterricht zu gehen.
Und diese Andenken an den letzten Krieg waren nicht allein, sie wurden begleitet von einer Menge herumliegender
Trümmer im Unterholz: Geschützlaffetten, Kettenzugmaschinen, Motoren... Uns kamen die Bemerkungen von
Steeve Perraud wieder in den Sinn: "Man hat mir gesagt, es ruhe dort das Gestell eines deutschen Bergepanzers".
Nun, auf der Stelle, sagte man sich, dass man ihn gefunden habe, diesen zurück gelassenen Panzer. Und auch ohne
Peitsche und ohne Hut fühlte man sich ebenso gut als Archäologe wie der tapfere Indiana.
Das Problem ist, dass man nicht wusste, wozu das alles eigentlich gut war. Die Antwort fand man in der Stadt-
bibliothek von Fégréac. "Die Deutschen haben diese Boote benutzt während sie noch den Kessel von Saint-Nazaire
hielten. Das ermöglichte es ihnen, weiterhin den Kanal zu überqueren um die Alliierten anzugreifen. Sie haben sie
gesprengt, als sie begriffen, dass alles verloren war".
Aber wie erklärt sich der Umstand, dass sie noch heute so geordnet daliegen, trotz der gewachsenen Vegetation?
Die Antwort ist ganz einfach. Das Gebiet, auf dem sich die Kähne und all die begleitenden Trümmer befinden, gehört
einem Einwohner von Fégréac. Und es ist sein Vater, der 1945 die ganzen Trümmer auf seinem Grund zusammen
getragen hat. So wie ein Denkmal für diesen Ort, lange Zeit der nördlichste Punkt des Kessels von Saint-Nazaire,
wo die Kämpfe nicht nach der Befreiung von Redon am 5. August 1944 endeten.

     Soweit dieser Zeitungsartikel. Aber es gibt noch eine ganz andere Erzählung, jedenfalls was die Boote betrifft.
Auf die bin ich gestossen bei der Betrachtung des Videos. Aber lest selbst:

Begleittext zum Video: "Bei der Entdeckung der verlassenen Schiffe bei Saint-Nicolas-de-Redon - Loire Altlantique
Erik Gudenhauf unterhält sich mit Emil Granville, der ihm erklärt, warum so viele Schiffe an den Ufern des Kanals von
Nantes nach Brest aufgegeben wurden".
Text der Untertitel:
Erik arbeitet im Audiovisuellen.
Er traf Emil vor einigen Jahren am Ufer des Kanals von Nantes nach Brest.
Sie kommen an den Ort um zu sehen wo die Schiffe in der Vegetation verborgen sind.
"Ich habe gelesen, dass sie gekauft wurden um Kalk zu transportieren".
"Es scheint, als ob die Käufer mit Kalk handeln wollten und mit Dünger für die Landwirte, denn sie beschäftigten sich
sehr mit der Landwirtschaft.
Aber daraus wurde nichts, und die Schiffe blieben 70 Jahre lang hier.
Die Gebüsche und Bäume wuchsen und breiteten sich Stück für Stück über sie aus.
Zum Teil wurden sie gestohlen, andern teils auseinander genommen um das Eisen, das sie enthielten, zu verkaufen.
Es kommen hier nicht viele Leute vorbei, dieser Teil des Kanals wurde erst 2010 wieder eröffnet.
Nur im Sommer sieht man einige der Schiffe."
"Kennst du schon lange die Geschichte dieser Schiffe?"
"Ja, jeder hier kennt diese Geschichte.
Aber allgemein bekannt ist es nicht und das ist besser so, das ist eine Art von Geheimnis.
Der Grossteil der Leute kennt nicht wirklich die Geschichte dieser Schiffe."
"Es gibt mehrere Versionen. Manche sagen sogar sie sind deutsch."
"Bestimmt nicht. Sie haben eine alte Form, ein Modell der 1900er Jahre.
Die gleichen, die vom Tiefbau der Armee benutzt wurden beim Brückenbau.
Sie haben sie in Fégréac geschützt untergestellt, aber sie haben sie nicht benutzt."
"Sind wir hier in Saint-Nicolas-de-Redon?"
"Zwischen Saint-Nicolas-de-Redon und Fégréac.
Während der ganzen Dauer des Krieges lagen sie verlassen in einer Ecke.
Am Ende des Krieges, während der Schlachten zur Rückeroberung von Saint-Nazaire, wurden sie gesprengt um die
Leute daran zu hindern, sie zu benutzen."
"Was weiss man wirklich von dieser Geschichte?"
"Wenige Leute kennen die Wahrheit.
Was bedeutet es schon was man sagt, es wird immer Leute geben, die die Wahrheit zurückweisen.
Verschiedene Legenden wurden hier erdacht, das ist ein Land der Legenden.
Wenn die letzten Brocken der Wahrheit verloren sein werden, werden andere Leute kommen mit ihren eigenen
Wahrheiten und Legenden.
Da es hier überhaupt keine erklärende Tafel gibt, werden die Leute ihre eigenen Geschichten erfinden.
Man würde es ihnen gerne zeigen oder erklären, aber es zufällig zu finden ist auch angenehm."

     RePe



Karsten

Ich meine mich zu erinnern, davon schon an anderer Stelle gelesen zu haben. Wenn ich mich recht entsinne, sind das keine Sturmboote, sondern Brückenpontons.
Viele Grüße,

Karsten

t-geronimo

RePe, auch Dir vielen Dank für die Tipparbeit  :TT/(, ohne die für mich vieles unverstanden geblieben wäre.  :TU:)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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