Beute U-Boot S-1 Russisch.

Begonnen von ju55dk, 05 Juni 2018, 19:28:07

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ju55dk

Wann und wo wurde S-1 von der KM Übernommen? später zum Sprengversuche Verwendet.

Junker

Muchibushi

Hallo Junker! Schönes Foto. S-1 (С-1) wurde am 23. Juni 1941 in Libau von den Russen gesprengt. Am 29. Juni eroberte die Wehrmacht Libau. Folglich wurde das Boot am 29. oder 30. Juni zur Trophäe. Mit freundlichen Grüßen Muchibushi

hillus

#2
Moin,

da kann ich bestimmt helfen. Aber zunächst zum eingestellten Foto es zeigt S-1 nach der Hebung beim Abschleppen! Wohin, sagt die Quelle leider nicht. Sorry, in der Tabellierung sind die Kommandanten etwas verrutscht!
Alle Fotos stammen aus dem Archiv meines leider verstorbenen Freundes Boris Lematschko.

Zum Boot selbst

Die 13. Abteilung der U-Boote der 1. Brigade ab 27.03.1936
Am 27.03.1936 erfolgte auf der Grundlage des Befehls N° 108 des Befehlshabers der Baltischen Flotte die Umwandlung der 8. Abteilung der 1. Brigade in die 13. Abteilung der 1. Brigade. Im Bestand waren drei Boote der Serie IX des Typs S. Als Stützpunkt diente Kronstadt.
Am 25.11.1939 wurde die 13. Abteilung durch die Änderung des Kommandobestandes und der Stationierung der 1. Brigade im sowjetisch-finnischen Krieg neu besetzt. Als Stützpunkt diente ab 17.11.1939 (nach anderen Quellen im Oktober 1939) Tallinn. Als schwimmende Basis gehörte SMOLNYY zum Bestand der Abteilung. Die 13. Abteilung kam während des sowjetisch-finnischen Krieges zum Einsatz, dabei sank S-2 am 02.01.1940 im Bottnischen Meerbusen.
Die anfangs noch zum Bestand zählenden SHCH-313 1. Boot, SHCH-314 1. Boot, SHCH-315 1. Boot und SHCH-316 verlegten am 23.07.1936 zur 16. Abteilung der 1. Brigade und dann weiter zur Nord Flotte.                  

Serie IX         Typ S            KK   Kosmin, Dmitrij Michajlowitsch
N-1                                          (27.03.1936 bis 04.07.1937)
ab 27.03.1936 bis 11.02.1941                              OL Orjol, Alexander Jewstawjewitsch
23.09.1936 in Dienst der Baltischen Flotte              (04.07.1937 bis 09.02.1939
20.10.1937 Name S-1                    KL Tripolskij, Alexander Wladimirowitsch
17.11.1939 mit der Abteilung Umbasierung nach      (23.03.1938 bis 28.02.1940)
Tallinn, Teilnahme am sowjetisch-finnischen Krieg   KK Morskoj, Iwan Tichonowitsch
07.02.1940 Auszeichnung mit dem Rotbannerorden   (28.02.1940 bis 11.02.1941)   
11.02.1941 zur 1. Abteilung der 1. Brigade

Die 1. Abteilung der U-Boote der 1. Brigade ab 11.02.1941
Am 11.02.1941 waren acht U-Boote des Typs S der Serie IX-bis im Bestand der 1. Abteilung. Als Stützpunkt diente Liepaja und ab 07.05.1941 Ust-Dwinsk. Als schwimmende Basis gehörte SMOLNYY bis 1945 zum Bestand der Abteilung. Mit Beginn des Krieges waren S-1 und S-3 zur mittleren Werftüberholung im Dock in Liepaja, alle anderen Boote befanden sich im Kampfbestand.
S-1 wurde am 23.06.1941 in Liepaja selbst gesprengt. S-3, S-5 und S-6 gingen bis September 1941 verloren.

Serie IX      Typ S            KK   Morskoj, Iwan Tichonowitsch
S-1                                  (11.02.1941 bis 25.04.1941)
ab 11.02.1941 bis 23.06.1941                      OL Braun, Ilja Jakowlewitsch
07.05.1941 Verlegung nach Ust Dwinsk           (25.04.1941 bis 23.07.1941)
23.06.1941 im unklaren Zustand in
Liepaja auf 20 Meter Wassertiefe selbst
versenkt
23.07.1941 aus der Schiffsliste der SKF
gestrichen
29./30.06.1941 deutsche Beute
bis 07.1943 Versuch der Reparatur durch
deutsche Techniker und Werftspezialisten,
Versuch durch den Kriegsfortgang
gescheitert und gesprengt auf der Helling

ju55dk

Das boot wurde zur Sprengversuche in der Zeit 20-26/6 und 26/7-7/8-43 Benutzt, und ist bei der Letzte Erprobung Gesunken.

Junker

hillus

Hallo Junker,

ich bitte um Quellenangabe für Deine Fotos. Meine russischen Quellen sagen, S-1 wurde auf der Helling gesprengt. Nach den Sprengversuchen soll sie wieder eingedockt worden sein, um eine Schadensanalyse zu ermöglichen. Das war bei den Russen und auch der deutschen Marine so üblich und auch verständlich, denn wie kann man ein U-Boot nach dessen Standfestigkeit prüfen, wenn es versenkt wird. Zumindest vom technischen Standpunkt her gesehen völlig unverständlich. Selbst nach den Atomversuchen bei Nowaja Semlja, wo auch deutsche Beute-U-Boote aufgestellt waren, wurde es zumindest versucht, die Wirkung der Explosionen festzustellen. Dann allerdings erfolgte die endgültige Versenkung.
Sollten Deine Quellen seriös sein, dann müsste ich tatsächlich meine Forschungsergebnisse zu S-1 zumindest überdenken! Mit meinem Partner Axel Engel, hier im Forum kaschube_29, bin ich da schon sehr, sehr weit gekommen und unsere russischen Experten berichtigten uns nicht!

hillus

hillus

Moin,

ich bekam gerade Post von einem russischen Kollegen, den ich wegen S-1 nochmals anfragte. Seine Antwort kommt Deinen Fotos incl. Text recht nahe.

Er schreibt: "Die deutschen Versuche fanden in der Zeit vom 26.06.1943 bis zum 07.08.1943 statt. Es handelte sich um Versuche mit Wasserbomben. Nach dem Ende der Versuche mit insgesamt 19 WaBo-Explosionen wurde S-1 versenkt."

Trotzdem habe ich großes Interesse an Deinen Quellen.

hillus

P.S. Hast Du eine sicher Quelle für die Meldung, dass S-1 nach der Hebung durch deutsche Spezialisten nach Kiel transportiert wurde und die Versuche dort stattfanden???

ju55dk

Quelle TSAMO.

75 Seitige Bericht mit Fotos.

Junker

Darius

Und wie finde ich die Akten in dem russ. Archiv? Bisher hat kein Schlagwort gepasst.

Danke &  :MG:


Darius

hillus

Hallo Darius,

bitte frage mal mit einer PM bei Junker nach. Vielleicht klappt es.

Gruß  Jochen

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