Walther Versuchsboot V 300

Begonnen von Magicve, 30 Mai 2018, 18:06:06

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Magicve

Liebe Forumsmitglieder. Nach vergeblicher Suche nach Hintergrundinformation zu o.a. Walther Versuchsboot V 300 komme ich leider nicht weiter. Kann mir jemand dazu ein paar Infos geben?.

Viele Grüße
Volker

t-geronimo

In Erich Rössler, "Geschichte des deutschen U-Bootbaus Band 2" sind V 300 einige Seiten gewidmet.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Besitzer

Seemannsgarn wird nicht geflochten,
sondern gesponnen! ;-))

Schorsch

#3
Hallo Volker,

noch ein paar Literaturhinweise:

Emil Kruska/Eberhard Möller: "Walter-U-Boote", J.F. Lehmanns, München, 1969
Eberhard Möller: "Marine Geheimprojekte - Hellmuth Walter und seine Entwicklungen", Motorbuch Verlag, Stuttgart, 2000
Eberhard Rössler: "Die schnellen Unterseeboote von Hellmuth Walter", Bernard & Graefe, Bonn, 2010

Für eine zielgerichtetere Suche solltest Du Dein Ansinnen vielleicht noch etwas detaillierter darlegen.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Magicve

Haollo aus Brande, Jeep aber leider ist das Feld weiß und somit nicht lesbar:-)))


Zitat von: Besitzer am 30 Mai 2018, 19:35:59
:MG:

So was z.B.?  :?

Magicve

Hallo aus Brande, zuerst einmal vielen Dank für die Antworten. Ein Vereinskollege von mir hat dieses Boot und das V 80als RC Modell erstanden. Jetzt soll es mit auf Ausstellungen. Vor den Modellen steht immer ein Aufsteller DIN A 5 auf dem gibt es immer eine kleine Kurzinformation zum Original. Siehe unten. Das ist allerdings für das V80 Boot welches er auch noch hat. Und um nur diese Kurzinformation zu bekommen möchte ich nicht das ganze Buch kaufen. Bin armer Rentner:-)). Wer also ein wenig Hintergrundinfos für mich hätte wäre toll wenn ich Zugang dazu bekommen könnte.


Versuchs U-Boot " V 80 "
Das Versuchsboot (Versuch = VS) war ein unbewaffnetes Klein-U-Boot, das für eine Besatzung von drei bis fünf Personen vorgesehen war. Das Boot lief am 14. April 1940 vom Stapel. Es war 22,05 m lang und 2,10 m breit, hatte aufgetaucht 3,20 m Tiefgang und eine Gesamthöhe von 5.65 m. Die Wasserverdrängung betrug 73 t aufgetaucht und 85,5 t getaucht. Bemerkenswert war der revolutionäre Antrieb, der aus einer Walter-Turbinen-Anlage bestand, die bei einer Drehzahl von 20,000 Umdrehungen pro Minute 2.000 PS entwickelte. Bei Seeerprobungen 1940 und 1941 in der Schlei und der Putziger Wiek (in Begleitung des Sicherungsschiffs John Rehder bzw. Polyp[1]) wurde eine Unterwassergeschwindigkeit von 28,1 Knoten erreicht, ein erst 1953 von der USS Albacore übertroffener Wert. Das Boot konnte mit dem vorhandenen Vorrat von 21 t Wasserstoffperoxid bei einer Geschwindigkeit von 28 kn unter Wasser bis zu 50 Seemeilen fahren.
Die Kriegsmarine war von den Leistungen des Versuchsboots begeistert. Aber der Walter-Antrieb steckte 1940/41 noch in den Kinderschuhen und war technisch noch nicht genügend ausgereift und erprobt worden. Die weitere Entwicklung der Walter-U-Boote führte zu den Typen XVII, XVIII und XXVI. Keines dieser Typen wurde letztlich frontreif, was aber weniger an der Technik, sondern am Mangel an verfügbarem Wasserstoffperoxid lag.
Das Boot wurde Ende 1942 aufgelegt und im März 1945 in Hela selbst versenkt.

Eigner & Erbauer: Joachim Steffen, SMC Elmshorn e.V.

Viele Grüße
Volker

bettika61

Hallo Volker,
für den "armen Rentner"  :-D der Tip, es gibt Büchereien und wenn dort das Buch nicht vorhanden ist ,die Fernleihe.

aus dem www. http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/V_300
(ohne Garantie für die Richtigkeit)
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Magicve

Hi aus Brande, Sachen gibts. Tssss Wäre ich nie darauf gekommen. Fernleihe. Danke für den Link.

Viele Grüße
Volker


Zitat von: bettika61 am 31 Mai 2018, 16:30:57
Hallo Volker,
für den "armen Rentner"  :-D der Tip, es gibt Büchereien und wenn dort das Buch nicht vorhanden ist ,die Fernleihe.

aus dem www. http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/V_300
(ohne Garantie für die Richtigkeit)

Schorsch

Hallo Volker!

Bei dem Text zur V 80 sind mir einige Kleinigkeiten aufgefallen, die im Widerspruch zu anderen Veröffentlichungen stehen.

Zitat von: Magicve am 31 Mai 2018, 15:04:28
Versuchs U-Boot " V 80 "
Das Versuchsboot (Versuch = VS) war ein unbewaffnetes Klein-U-Boot, das für eine Besatzung von drei bis fünf Personen vorgesehen war. Das Boot lief am 14. April 1940 vom Stapel.
(...)
Lt. E. Rössler: ,,Die schnellen Unterseeboote von Hellmuth Walter", S. 24 lag die V 80 am 17.04.1940 noch auf Stapel, E. Möller gibt ,,Marine Geheimprojekte" auf Seite 93 an, dass der Stapellauf am 20.04.1940 erfolgte.

Zitat von: Magicve am 31 Mai 2018, 15:04:28
(...)
Es war 22,05 m lang und 2,10 m breit, hatte aufgetaucht 3,20 m Tiefgang und eine Gesamthöhe von 5.65 m. Die Wasserverdrängung betrug 73 t aufgetaucht und 85,5 t getaucht. Bemerkenswert war der revolutionäre Antrieb, der aus einer Walter-Turbinen-Anlage bestand, die bei einer Drehzahl von 20,000 Umdrehungen pro Minute 2.000 PS entwickelte. Bei Seeerprobungen 1940 und 1941 in der Schlei und der Putziger Wiek (in Begleitung des Sicherungsschiffs John Rehder bzw. Polyp[1]) wurde eine Unterwassergeschwindigkeit von 28,1 Knoten erreicht, ein erst 1953 von der USS Albacore übertroffener Wert.
(...)
Nach Rössler betrug die höchste erreichte Geschwindigkeit der V 80 unter Wasser 26,5 kn und wurde am 08.07.1942 erreicht. (Vgl. dazu Angaben in Rössler, S. 26!) Für den 03.11.1941 wird eine Geschwindigkeit von 23,1 kn angegeben, die bei einer Maschinenleistung von 66% erzielt wurde. (Vgl. a.a.O., S. 37!). Zumindest theoretisch könnte dann die Maschine unter Volllast eine Leistung für 26,5 kn abgeben, wenn man davon ausgeht, dass die benötigte Leistung mit der dritten Potenz zur Geschwindigkeit wächst. Evtl. stellt also die Angabe von 28,1 kn einen Schreibfehler dar.

Zitat von: Magicve am 31 Mai 2018, 15:04:28
(...)
Das Boot konnte mit dem vorhandenen Vorrat von 21 t Wasserstoffperoxid bei einer Geschwindigkeit von 28 kn unter Wasser bis zu 50 Seemeilen fahren.
Die Kriegsmarine war von den Leistungen des Versuchsboots begeistert. Aber der Walter-Antrieb steckte 1940/41 noch in den Kinderschuhen und war technisch noch nicht genügend ausgereift und erprobt worden. Die weitere Entwicklung der Walter-U-Boote führte zu den Typen XVII, XVIII und XXVI. Keines dieser Typen wurde letztlich frontreif, was aber weniger an der Technik, sondern am Mangel an verfügbarem Wasserstoffperoxid lag.
(...)
Kein Boot vom Typ XVIII oder vom Typ XXVI lief überhaupt vom Stapel, demzufolge kann Treibstoffmangel als Grund für die nicht erreichte Frontreife ausgeschlossen werden. Bei den drei Typ XVII-Booten, die Ende 1944/Anfang 1945 noch zu Wasser kamen, könnte man noch streiten, ob der Mangel an Treibstoff oder die Technik eine Frontreife verhindert haben, aber dass diese Boote schon als betriebssicher zu bezeichnen gewesen wären...

Zitat von: Magicve am 31 Mai 2018, 15:04:28
(...)
Das Boot wurde Ende 1942 aufgelegt und im März 1945 in Hela selbst versenkt.
Zu Beginn des Jahres 1943 wurden noch Vorführungsfahrten absolviert. (Vgl. Rössler, S. 27!)

Mit freundlichen Grüßen nach Brande
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Impressum & Datenschutzerklärung