Forschungsschiff Grönland

Begonnen von Manfred Heinken, 28 Mai 2018, 12:57:02

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Manfred Heinken

Moin zusammen,
am 24. Mai 1868, also vor 150 Jahren, lief die "Grönland" von Bergen in Norwegen unter Kapitän Carl Koldewey zur ersten
deutschen Nordpolarexpedition aus.
Alles erfolgreich verlaufen.
Die "Grönland" liegt heute im Museumshafen von Bremerhaven und sieht immer noch sehr gut aus.

Quelle hierfür: Köhlers Flottenkalender

Beste Grüße
Manfred Heinken


Die Bilder zeigen die Grönland im Museumshafen von BHV

Meine Fotos, mein Copy

Die Datumsangabe 24. Mai 1916 war ein Fehler von mir.
Dennoch, Danke für den Hinweis.

TW

Ehrlich gesagt glaube ich, dass da kein Span, keine Planke noch von der ursprünglichen Grönland mehr dran ist. So gesehen wäre es doch auch kein Sakrileg, einen Museumsschiff originalgetreu nachzubauen bauen anstatt ewig zu restaurieren. Oder ?

kgvm

"24. Mai 1916, also vor 150 Jahren"
Das wäre dann aber vor 100 Jahren, nicht vor 150. Im übrigen 1916, also mitten im 1. Weltkrieg??

Hägar

Die GRÖNLAND-Reise war die erste durchgeführte deutsche Polarexpedition.
1865 gab es schon einen Ansatz mit einem gecharterten englischen Schiff, der allerdings wegen Maschinenproblemen bereits auf der Elbe scheiterte; Initiator: Reinhold Werner, der dem einen oder anderen Foristen sicher was sagt.

Die Einschätzung alles gut verlaufen ist wie immer von der Perspektive abhängig.

Koldewey kam mit einigen beachtlichen Messergebnissen zurück, Schiff und Mannschaft heil und gesund.
Insofern war in der Tat alles gut verlaufen.

Der Initiator und Finanzier der Reise, August Petermann in Gotha, war jedoch alles andere als zufrieden mit der Reise.
Er warf Koldewey ungenügenden Wagemut vor, um in das Polarbecken vorzudringen und aufzuklären, ob es denn nun ein offenes Polarmeer gebe (das war seine These) und ob Grönland quasi eine Insel mit zwei Südenden sei, die über den Nordpol hinwegreiche. Da Segelschiffe nun mal schlechte Eisfahrer sind, hatte Koldewey da de facto keine Chance.

Die GRÖNLAND-Reise sollte man auch im Zusammenhang mit der zweiten Polarexpedition von GERMANIA/HANSA und der österreichisch-ungarischen Reise der TEGETTHOFF mit der Entdeckung von Franz-Josef-Land sehen.

Zur frühen deutschen Polarforschung siehe neben den zeitgenössischen Expeditionsberichten auch die zahlreichen angelegentlichen Veröffentlichungen von Reinhard Krause.

Thomas' Hinweis auf die Non-Originalität der heutigen GRÖNLAND ist völlig richtig - an dem Schiff ist praktisch nichts mehr aus den 1860er Jahren vorhanden, einmal davon abgesehen, dass sie ja noch in Fahrt gehalten wird und die entsprechende moderne Ausstattung vorhanden sein muss.

Gruß - Hägar

Manfred Heinken

Moin Hägar,
besten Dank für die ausführlichen Hinweise und Erklärungen zu dieser Reise der "Grönland".

Beste Grüße
Manfred Heinken

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