Neulich auf Kreta

[Leutnant Werner]

Ich sehe da eine Ankertaumine und einen ASW-Torpedo im Hafen von Kalyves. Das ist zwar genau vor der Bucht von Suda in Kreta, aber der Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Dieser Hafen  (Kalyves) ist ein halbes Fußballfeld und nur für Fischerboote und Yachten

[Mario]

Wo stammt das Bild her und wann ist es aufgenommen worden. Wenn Du möchtest, frage ich mal Leute vor Ort, ob sie mehr wissen.

[hillus]

Moin,

das ist relativ leicht aufzuklären. Blättert mal in meinen maritimen Reisebericht

Kreuzfahrt im östlichen Mittelmeer vom 25.07.2017
Begonnen von hillus « 1 2 ... 4 »

und da findet Ihr diese Objekte, von mir aus einer anderen Perspektive fotografiert, vor dem Navymuseum in Chania (Kreta) stehen. In der Suda Bucht ist gar nichts dergleichen zu sehen, auch nicht beim Stützpunkt der griechischen Nava bzw. der USN!

Viele Grüße

hillus

[Leutnant Werner]

@hillus: Es ist das nautische Museum in Chania, von dem Du redest. Dort steht davor auch eine Mine und auch ein Torpedo. Ich rede hier von Kalyves, ein kleines Nest östlich von Suda.

@Mario: Habe ich vor einer Woche aufgenommen.

[hillus]

Sorry,

in solche kleine Nester fahre ich nicht!

hillus

[Leutnant Werner]

Und in der Bucht von Suda, dem einzigen Tiefseehafen der Nato im östlichen Mittelmeer war und ist relativ viel zu sehen, auch wenn nicht viel stattfindet zurzeit.

Ich habe mit meinem schlechten Handy ein paar Aufnahmen gemacht. Je nachdem, wie ich da noch was herauskriege, kommen die dann auch hier rein. Das Hotel war Aptera, genau über der Suda-Bucht. Hat die Frau ausgesucht, wer sonst gar nicht gegangen.

[Mario]

Mine und Torpedo stehen dort schon seit mehreren Jahren. Einen besonderen Grund scheint es nicht zu geben.

In Aptera waren wir 2012. Die Aussicht ist toll, aber selbst die Spiegelreflex hat mit einem Zoomobjektiv kaum vernünftige Bilder gemacht. Dazu ist die Entfernung einfach zu groß.
In Griechenland sollte man übrigens mit dem fotografieren militärischer Anlagen sehr vorsichtig sein. Da kann man sehr schnell hinter Gitter landen, die verstehen da wenig Spaß.

[Urs Heßling]

moin,

ich war 1996 mit einer Reisegruppe auf Kreta und habe viele tolle Bilder gemacht.

Eines der eindrucksvollsten (aus Sicht der Militärgeschichte und nicht meins) war allerdings dieses
Maleme

Gruß, Urs

[RonnyM]

...danke Urs, beeindruckend wie gepflegt die Gräber sind.

Grüße Ronny

[Hägar]

Kleine Ergänzung aus jüngerer Zeit (14.05.18), Blick quer über die Souda-Bucht.
Kundige haben ARCTIC und DONALD COOK identifiziert.

Gruß - Hägar

[Leutnant Werner]

Die habe ich da auch (und auch am gleichen Tag gesehen), Hägar.

Bloß die Kamera von meinem altersschwachen Handy konnte da nicht so ranzoomen. Der Burke-Zerstörer lag die ganze Zeit am hinteren Akrotiri-Quai und verlegte vor meinem Abreisetag vor den Versorger. Der Versorger war einmal 2 Tage draußen, dann war er wieder da.

Außerdem zu sehen: Mehrfach Roussen-Klasse-Korvette, 1 La Combattante III Lenkwaffenkorvette, 1 x Oliver Hazard Perry Klasse (ein und eine Woche später auslaufend), 1 Maestrale Klasse (einlaufend, auslaufend habe ich verpasst), 1 Sachsen-Klasse (einlaufend, auslaufend habe ich wohl verpasst), 1 Hydra Klasse (auslaufend) und da lag zeitweise noch ein Minenjäger und ein Schiff in Fregattengröße mit 2 Masten und ein Schornstein und Spiegelheck, dass ich nicht klar identifizieren konnte.

Ab davon, dass die Suda-Bucht ein krasser Ankerplatz ist, gab es noch viele Überflüge von F-16-Jets der Griechen, die haben auf Akrotiri-Halbinsel 2 Staffeln davon stationiert. War nicht jeden Tag was geboten, aber ab und zu schon...

[Leutnant Werner]

Hallo,

das ist die Lenkwaffenkorvette SIMEOFOROS XENOS der Hellenischen Marine. Hier macht sie gerade Probefahrten in der Bucht von Kalyves (diese Bucht, nach Norden offen, ist von den Akrotiri- und Drapanos-Halbinseln begrenzt und liegt unmittelbar vor der Bucht von Souda).

XENOS ist vom La Combattante III b Typ und seit 1981 in Dienst. Hier macht sie gerade eine Probefahrt, offenbar haben die Griechen an den Dieselmotoren rumgefummelt, die hier stark Rauch machen. Sie lag in dem kleineren der beiden Schwimmdocks, die die Griechen tief in der Bucht in Port Souda haben. Das Schiff lief am späten Morgen aus und fuhr dann Manöver vor der Akrotiri-Halbinsel bei mittleren Fahrstufen.

Bemerkenswert ist die starke Bewaffnung des Schiffes mit zwei OTO-Breda-Automaten, Harpoon, 2 x 2 35 mm AA und 2 Ablaufrohren für SST 4 heavyweight.

Obwohl alt, werden diese Schiffe weiter in Dienst gehalten, da sich die griechische Regierung den geplanten Ankauf moderner OPVs nicht leisten kann. Das an sich altersschwache Schiff erfüllt mit seinen Schwestern diese Rolle nun leidlich.

[Leutnant Werner]

40 mm Bofors l/60. Das Geschütz steht auf dem Marktplatz des Dorfes Kalyves vor den Resten der venezianischen Festung Capricorno. Die Briten hatten auf Kreta zunächst einmal eine Stützpunktvorbereitungs-Einheit gelandet. Diese sollte die Souda-Bucht geeignet für die Aufnahme von Kriegsschiffen der Royal Navy machen (Churchill träumte von einem "Scapa Flow im Mittelmeer"). Viel ist nicht passiert, aber immerhin wurden mehrere Flakbatterien mit Geschützen wie diesem an der Bucht und westlich von Chania in Stellung gebracht. In der Schlacht um den Flugplatz Maleme wurden mehrere dieser Geschütze von den deutschen Fallschirmjägern erbeutet und im Erdkampf in der nachfolgenden Schlacht um Chania mit sehr gutem Erfolg zur Wirkung gebracht.

[Elektroheizer]

XENOS ist vom La Combattante III b Typ und seit 1981 in Dienst. Hier macht sie gerade eine Probefahrt, offenbar haben die Griechen an den Dieselmotoren rumgefummelt, die hier stark Rauch machen.

Schlechte Verbrennung erzeugt schwarzen Qualm durch Ruß. Der weiße Qualm auf dem Bild dürfte der Wasseranteil aus den heißen Dieselabgasen sein, der in der kühleren Umgebungsluft als Nebel kondensiert. Das Bild sieht mir nach etwas diesigem Wetter aus, die hohe Luftfeuchtigkeit würde die Größe der Wolke erklären.

[Big A]

Nach meiner Erfahrung mit den Booten ist das die "normale" Abgaswolke aus den Auspuffrohren an der Wasserlinie

Axel