Fregatte VIGILANT der mauritianischen Küstenwache ...

Begonnen von Peter K., 05 Januar 2007, 10:28:42

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Peter K.

Hallo zusammen!

Nachdem ich gestern Nacht mit Verspätung und ziemlich erledigt - aber immerhin wohlbehalten - wieder in der Heimat gelandet bin, möchte ich euch gleich ´mal aus gegebenen Anlaß ein interessantes Schiffchen vorstellen - das Flaggschiff der mauritianischen Küstenwache:

off shore patrol vessel VIGILANT

1995 in Talcahuano, Chile, gebaut
1650 ts groß, 75 m lang und dank 4 Dieselmotoren mit insgesamt 8.000 kW Leistung 22 kn schnell

Besonders bemerkenswert sind die stealth-Komponenten der Konstruktion!

weitere Links:
http://www.gov.mu/portal/site/police/menuitem.2db325cbfe441242455084e80fb521ca/
http://www.jastram.com/index/vigilant.htm
http://www.jastram.com/index/vgseatrl.htm
http://www.pmc-controls.com/projects/vigilant.html
http://www.sfu.ca/casr/id-opv-small.htm

Alle Aufnahmen entstanden am 3. Jänner 2007 im Hafen von Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius!

Enjoy it!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Leutnant Werner

Im Prezelin (flottes de combat 2002) steht sinngemäß: Auftragserteilung am 25.3.94. Kanadische Pläne. Erstes Kriegsschiff, das Chile exportiert hat. Konstruktion erfolgte nach Normen der Handelsmarine. Die Rumpfform ist so gewählt, dass das Schiff wenig rollt. Die Aufbauten sind stealthy. Unterkünfte für 20 Passagiere. Plattform und Hangar für 1 Helikopter. 1 Hilfsmaschine von 670 PS. Satellitenkommunikation mit Inmarsat. Eine zweite Einheit soll geordert werden.

Peter K.

Grüße aus Österreich
Peter K.

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osf

Schnittiges Schiffchen; sieht fast wie eine Yacht aus. (wenn die Farbe anders wäre)

Weiss Jemand, was so ein Schiff kostet?

Grüsse
osf
Sprengt die Erde nicht in die Luft; gute Planeten sind schwer zu finden !

Ferenc


Interessantes Schiffchen, sieht wirklich gut aus.
War 2000 dort. Da hatte ich das Schiff noch nicht gesehen. Ich besuchte ua Port Luis und Maheburg. Wahrscheinlich hatten sie damals das Schiff noch nicht.
Warst Du auch im Wasser?
Ich war im Norden, Coin de Mare.

Grüße
Ferenc
:-)

Peter K.

Hallo FERENC!

ZitatWahrscheinlich hatten sie damals das Schiff noch nicht.
Meines Wissens nach wurde das Schiff 1996 von der mauritianischen Küstenwache übernommen.

ZitatWarst Du auch im Wasser?
Tauchen ist nicht so meines ... allenfalls ein wenig schnorcheln!
Als Segler ist´s mir lieber, wenn ich NICHT ins Wasser muß!  :-D
... Schraube von Netzen oder Plastiksackerln befreien, verstopften Kühlwasseraustritt freilegen, Unterwasserschiff nach einer Grundberührung untersuchen, Halt des Ankers auf schlechtem Grund kontrollieren und was es sonst noch für "Gemeinheiten" gibt ...

ZitatIch besuchte ua Port Luis und Maheburg.
Mahebourg mit dem Marinemuseum hab´  ich zeitlich leider nicht geschafft!  :cry:

ZitatIch war im Norden, Coin de Mare.
Mein "Stützpunkt" war die Grand Baie im Nordwesten, wir sind aber auch mit ´nem Kat(amaran) bis zur Ile aux Cerfs rübergesegelt!

LG
Grüße aus Österreich
Peter K.

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Mario

sieht ja wirklich interessant aus, das Boot.  :wink:

Hat eigentlich unsere Marine etwas Vergleichbares ? ? ? Ich denke nicht, oder ?

ZitatWeiss Jemand, was so ein Schiff kostet?
is mir egal, ich nehm zwei.  :-D

Langensiepen

#7
Ich denke schon, rein von der Funktion betrachtet, die K130. Die Frage ist aber, was soll der bew. THW mit solch Schiff.  Für eine im internationalem Rahmen operierende Interventionmarine ist das Ding zu klein.
Aber etwas ganz anderes zeigt dieses Boot. Das weitere Abtrieften des BRD Marineschiffbaus im Bereich Überwasserschiffes-Export in die Bedeutungslosigkeit.
Das folgende betrieft den BRD-MARINE ÜBERWASSER-EXPORT.
Nach Auslösung der Blöcke entfielen die durch die BRD Regierung mitfinanzierten  S-Boot, U-Boot ,Fregatten  usw – NATO- Aufträge (Türkei, Portugal, Griechenland) Im weiteren agierten Frankreich, Großbritannien und Italien bei Verhandlungen mit starker politischer Unterstützung. Neu war dann, das die USA sich in Spanien einen Partner holten und mit diesem nun auch in den Export gingen ( Norwegen ) Weiterhin begann man überall darüber nachzudenken, was man mit 200 – 300 Mill.Euro  teueren Fregatten  anfangen sollte. Man fing an mehr auf das Geld zu schauen.( Chile ) Die Ausschreibungen betrafen somit immer mehr kleiner Fahrzeuge. In diesen Markt stießen dann die Asiatischen Länder. Zuerst noch als `verlängerte Werkbank `der Deutschen, dann aber zunehmend mit eigenen Angeboten. Dieser Trend hält an und führt dazu, das seit Jahren keine Vertragsabschlüße mehr zustande gekommen sind. ( Südafrika scheint einen Nachbau der Meko zu bestellen)
Was geblieben ist sind  `Freundschafts-Verträge` mit Polen , Bulgarien usw, die wie das Beispiel Polen zeigt, Luftnummern bleiben. Vielleicht dienen sie ja auch nur dazu sich technisches Wissen zu erwerben. Völlig – nach meiner unmaßgeblichen Meinung – haben die deutschen Marinewerften dabei versagt Projekte auf `Handelsschiff-Standard `  auszuarbeiten. Den Erfolg sieht man jetzt z.B. auf den uns von Peter übermittelten Fotos.
Was den Preis angeht so sah dieser vor ca. 3 Jahren für Boote dieser Größe so aus: Setzt man den Preis für ein deutsches P-Boot  mit 100% an, so lag  EU-Europa bei 70-80% Australien, Türkei, China bei 50% und letztlich einige pazifische `` Exoten ``  unter 50%.    Da weiß man doch wo man kauft. Tun wir ja auch , was ist dann noch Made in Germany bei uns im Haus?
BERND   

Ferenc


Ist die Qualität der "Billig-Erzeugungen" genau so gut wie die doch weltbekannte deutsche Qualitätsarbeit?
Ich glaube die Qualität vor allem der Endfertigung wird nicht unbedingt die gleiche sein. Vor allem Südamerika dürfte eher weiter hinten sein.
Es ist schade, dass der deutsche Marineschiffbau so schlecht weg kommt

mfg
Ferenc

Langensiepen

#9
Ist die Qualität der "Billig-Erzeugungen" genau so gut wie die doch weltbekannte deutsche Qualitätsarbeit?
Die Zeiten sind, glaube ich vorbei. Was ist denn an deinem VW noch `deutsch` oder an der Bohrmaschine von Bosch ? Wir haben bei hochwertigen Industrieprodukten  keine nationalen Standards mehr ( Made in China, Made in Germany ) sondern Firmen-Standards. Beispiel: Made by Ford, Made by VW. Billig ist natürlich relativ. Das sind keine Schrott- Werf-Weg-Fahrzeuge. Der Preisunterschied liegt z.B. beim Rumpf bei der Beschichtung. 3x so teuer, weil zichfach nachgearbeitet und 3 bis 4fach geprüft. Dazu ein gewaltiger Papieraufwand. Hier ein Bericht, dort ein Fachvortrag mit Mittagsessen, endlos Sitzungen um jeden Scheiß. Auch so ein Beispiel. Bis 1979 habe ich ja ( mit vielen, vielen anderen Menschen) hochwertige Handelsschiffe gebaut. Probleme wurde dort direkt zwischen Auftraggeber und dem Werftsachbearbeiter, bzw dem Meister vor Ort abgeklärt. Was `` Sitzung`` heiß hab ich erst bei B+V gelernt. Ich war kaum eine Woche dort, da erhielt ich die Aufforderung am Nachmittag zur Abnahme eines Raketenmagazins auf dem Stülckengelände zu erscheinen. Es waren dann so an die 20 Leute dort. Fast alle hatten, wie ich, kaum oder nichts mit dem Teil zu tun. Was sonst noch Geld kostet?  Überflüssige teuer Flugreisen um z.B. in Gölcük `vor Ort ` die Lage eines auf der Nock nachträglich anzuordnenden Monitors direkt aufzunehmen. Dem Rest der Welt hätte die türkische Marine eine kleine A4 Zeichnung ``gemählt ``  oder sonst wie elektronisch übermittelt. Dazu kam bei diesen Reisen noch sündhaft teuere Hotels, usw,usw. Geld scheint auf den deutschen Marinewerften keine Rolle zu spielen.   
Ich glaube die Qualität vor allem der Endfertigung wird nicht unbedingt die gleiche sein. Vor allem Südamerika dürfte eher weiter hinten sein.
`
Ja na, das Fahrzeug ist abgenommen worden und Müll lässt sich heute keiner aufdrehen. Was Chile an geht, so ist dort der Marineschiffbau ein anerkannt hochwertiger. Es ist überhaupt gefährlich in Zeiten wie diesen andere Nationen zu unterschätzen. Als ich 1963 als Lehrling mit der `Fliegenden Gang `` des NDL zum ersten Mal auf in Japan gebauten Dampfern war, da lachte sich das alte deutsche Schlosservolk krumm. Flurplatten geheftet, Rohrleitungen durch erwärmten Rundstahl gesichert usw. , die sollten für den deutschen Schiffbau – die Perle des Handwerks – gefährlich werden. Lachhaft....  1974 bei Bau eines Ro-Ro Schiffs für die Türkei das gleiche Spiel ,diesmal bei der SUAG. Ausrüstung aus der Türkei kaufen ? Die spinnen wohl die Kameltreiber... und dann? Dort heute eine Schiffbauindustrie, die ständig wächst und wächst. Chemietanker für deutsche Rechung baut.   Und Heute? Heute ist der deutsche Marineschiffbau an der Reihe. Dort lacht aber schon lange keiner mehr. Hilft aber nix. So sind nun mal die Zeiten.
Es ist schade, dass der deutsche Marineschiffbau so schlecht weg kommt
Auch hier ist es nur ein Spiegelbild der Zustände im Lande selbst. Arm dran ist man zur Zeit nicht, da ja die Versorger, die Super-super-Uboote, die K130 und bald auch die F125 in Rechung stehen. Bei den Marine (überwasser) Exportbauten ist aber die Luft raus.
BERND

Ferenc


Danke für die ausführliche Antwort.
Ist sehr interessantes Insiderwissen.
Als Ösi bin ich da leider nicht so gut informiert

Grüße
Ferenc
:-)

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