Wangerooge 6.10.1942 - Flucht von acht französischen Gefangenen

Begonnen von Violoncello, 30 Oktober 2020, 18:21:30

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Violoncello

Hallo zusammen,

am 6. Oktober 1942 wurde im Bereich des Küstenbefehlshabers Deutsche Bucht nach einem Motorboot gefahndet, mit dem acht französischen Kriegsgefangenen die Flucht von der Insel Wangerooge gelungen war.

(TNA DEFE 3/197, S. 723)

Hat jemand nähere Informationen zu diesem Ereignis?
Wird darüber evtl. in dem Buch von Hans-Jürgen Jürgens: "Zeugnisse aus unheilvoller Zeit" Näheres ausgeführt?

Viele Grüße

Violoncello

t-geronimo

Nur eine Negativ-Meldung:
In Piening, "Nordseeküste im Krieg", habe ich dazu nichts gefunden.  :|
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Violoncello

Hallo Thorsten,
danke! Auch die Ergebnisse des Ausschluss-Verfahrens erleichtern die weitere Recherche.
Viele Grüße
Violoncello

MarkusL

Hallo,
Jürgens "Zeugnisse.." erwähnt den Vorfall kurz.
Scan gern gegen PN mit e-mail.
Gruß
Markus

Violoncello

Hallo Markus,
danke! Das Angebot nehme ich gerne an.
Viele Grüße
Violoncello

MarkusL


Violoncello

Hallo zusammen,

dank Markus weitere Aufklärung des Themas - und die Erkenntnis, dass man gar nicht quellenkritisch genug sein kann!

Nach Jürgens ging am 6.10.1942 um 04.30 Uhr die Bitte an den Zollgrenzschutz, an der Fahndung nach drei von der Insel Langeoog geflohenen Kriegsgefangenen mitzuwirken. Um 08.30 Uhr wurde ein von Langeoog Richtung Festland laufendes Boot gesichtet. Das mit vier Franzosen und einem Belgier besetztte Boot wurde nach Westaccumersiel eingeschleppt. Die Gefangenen wurden in das Gefangenenlager nach Dornum überführt.

Der Funkspruch der Kriegsmarine wurde um 11.43 Uhr abgesetzt, also mehr als drei Stunden nach der Wieder-Gefangennahme der Flüchtigen. Aus ursprünglich drei Flüchtigen waren nun acht Ffranzösische Kriegsgefangene geworden. Fluchtort war nicht mehr Langeoog, sondern inzwischen Wangerooge.

Viele Grüße

Violoncello

TD

Zur Flucht nach Schweden habe ich vor vielen Jahren eine Gruppe alter Herren beim Sachbearbeiter getroffen welche ganz enttäuscht waren das dort zu ihrer Flucht nichts zu finden war.
Zufälliger Weise hatte ich einige Wochen vorher im Archiv des Auswärtigen Amtes, damals noch Bonn, etwas zur Flucht von FL.D 102 gelesen.
Die alten Herren bestanden aber darauf, dass sie ein ,,Schnellboot" erbeutet hätten-
Wie es der Teufel wollte hatte ich in einen Stapel Akten, frisch aus Potsdam, ein kleines Heft mit Typen der Luftwaffenschiffe erhalten welches ich kurz holte. Nach kurzer Diskussion wurde dann das Boot ( welches damals im Gröner oder ,,Schiffe und Boote"
bereits stand als ihr Fluchtschiff anerkannt.
Noch einige Tage lang wurden wir morgens laut in Französisch begrüßt.

Ich könnte mir Vorstellen das in Frankreich ein kleines Buch oder heute eine Internetseite
erschienen ist.
Damals habe ich bzw.  meine Frau (Französin) noch erzählt das sicher in Stockholm im
dortigen Archiv des Schwedischen auswärtigen Amtes (Französin und vermutlich auch im
Militärarchiv noch einiges zu finden sei.
Sie wollten dann erst nach Bonn, einige Tage nach Hause und dann nach Schweden.


Gruß

TD
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Impressum & Datenschutzerklärung