U-Boot Seehund XXVII in 1:20 als Schnittmodell

Begonnen von Dergl, 28 Dezember 2017, 17:33:32

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Dergl

Hallo Forum,

wie versprochen hier eine Übersicht und das Schema zur Entlüftung der Batterieräume im SEEHUND.

Beachtenswert hierbei daß der Diesel keine direkte Zuluftleitung hat. Die die Verbrennungsluft wird über die Raumluft gezogen oder im Umlauf durch die Luftzirkulation durch die beiden Batterieräume.

Unklar blieb bei den Recherchen die Anschlußlage des Druckmessers der Entlüftungsleitungen: Mir liegen Dokumente und Skizzen vor, die den Anschluß sowohl vor als auch nach dem Ventil zeigen. Ich hab´s zunächst vor dem Ventil angeordnet. 

Detlef

Dergl

Hallo Forum,

die Lufterneuerungsanlage ist konstruktiv fertig.
Schon recht interessant, wenn man sich in solche Details eines Bootes reindenkt.

Ich werde später beim Bau sowohl 0,5mm Messingdraht als auch gedruckte Rohre einsetzen.
Keine Ahnung, wie ich das alles montiert bekomme. Bereits jetzt geht es im CAD Modell sehr eng zu.

Detlef

wreckdiver

Moin,
sehr interessantes Projekt.

So einen Seehund habe ich vor kurzem mal betaucht und ein kleines Video davon gemacht. Ich weiß, hier sind kaum Details zu erkennen - aber vielleicht hilft es ja trotzdem:
https://youtu.be/6l9hFYAFsPc

Gruß
Jörn

bettika61

Hallo Jörn,
:MG: schön endlich auch einen Film von diesem Seehund zu sehen.
Ich hoffe, alle Taucher gehen damit rücksichtsvoll um .
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Dergl

Hallo Jörn,
auch wenn nur wenige Details. Trotzdem gutes Video!  :-D
Danke

Dergl

Hallo Forum,

die Schmieranlage ist fertig.

In Höhe des Kdt-Sitzes war eine mechanische Fettpresse, angebracht an der Stb. Regelzelle.
Über einen Verteilerbaum mit Ventilen wurden die Fettstellen versorgt: Sehrohrbuchse, druckfestes Rohr Durchgang für Ruderwelle, Kupplung und Wellenstopfbuchse.

Für das CAD Modell habe ich ca. 13 Stunden gebraucht. Fast 1/4 der Zeit brauchte ich für die Sichtung der Fotos auf der Suche nach einem Rohrverlauf. Leider sind viele der Museumsboote ohne diese kleinen Rohre rekonstruiert, besonders unterhalb des Motors. Und wenn es mal ein Rohr gab, war es durch die kleinen Wartungsluken nicht klar erkennbar  :BangHead:
Ein weiteres 1/4 der Zeit brauchte ich für die Nachkonstruktion zur Auflösung der Kollisionen im CAD. Manchmal ging es dabei nur um 0,5mm Versatz. Wird bestimmt noch viel interessanter, wenn es an die nächste Rohrbaugruppe geht.

Aktuelle Projektzeit 499 Stunden.

Detlef

Dergl

Hallo Forum,

hier das Seekühlwassersystem für den Dieselmotor Büssing NAG LD6.
Die Rohre sind zu komplex für den Einsatz von Messing und manuelles Biegen. Also werden sie gedruckt, teilweise gemeinsam mit den Ventilen.

Detlef

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Dergl

#98
Hallo Forum,

die Treibölanlage ist fast fertig. Es fehlen nur noch ein paar Halterungen zur Befestigung von Rohren an der inneren Bordwand.
Aber sonst...
In den letzten 3 Wochen habe ich ca. 18 Stunden damit verbracht, die Teile zu erstellen und die Rohre zu verlegen. Plus ca. 1,5 Stunden Recherche an Fotos zur Erkundung des Rohrverlaufs, plus 2,5 Stunden für kleine Nacharbeiten an Motor und Tauchanlage, weil es Kollisionen gab. Teilweise waren es nur 0,5mm Unterschied, aber immerhin soll es ja später zusammen passen.

Einige der Rohre sind ziemlich lang. Bei der Montage werde ich wohl hier&da die Rohre durchtrennen müssen um sie zu montieren. Das werde ich dann ad-hoc mit Befestigungsschellen kaschieren.

Aktuelle Recherche/Konstruktions/Bauzeit ca. 540 Stunden.

Tipp nebenbei: im Schiffshebewerk in Henrichenburg läuft noch bis September eine Sonderausstellung "U-Boote". Ich bin extra wegen des ausgestellten Vordersegments des SEEHUND hingefahren. Das hat sich gelohnt, weil es nicht restauriert ist und man viel besser die Details erkennen kann. Ich werde wohl am Rumpf meines Modells noch Kleinigkeiten ändern. Das Mittelsegment des Bootes liegt übrigens im Museum in Dresden, sagt die Infotafel. Da war ich schon.
Apropos "Infotafel": wer sich mit deutscher U-Bootsgeschichte etwas auskennt und zusätzlich leicht cholerisch veranlagt ist, sollte sich die Ausstellung vielleicht nicht antun. Die Informationstafeln stimmen soweit ich einschätzen kann. Aber mir ist aufgefallen, daß durch starke Weglassung von Informationen ein sehr negatives Bild heraufbeschworen wird.

Detlef

bettika61

Zitat von: Dergl am 06 Juli 2019, 18:36:15...
...
Tipp nebenbei: im Schiffshebewerk in Henrichenburg läuft noch bis September eine
Sonderausstellung "U-Boote". Ich bin extra wegen des ausgestellten Vordersegments des SEEHUND hingefahren. Das hat sich gelohnt, weil es nicht restauriert ist und man viel besser die Details erkennen kann. Ich werde wohl am Rumpf meines Modells noch Kleinigkeiten ändern. Das Mittelsegment des Bootes liegt übrigens im Museum in Dresden, sagt die Infotafel. Da war ich schon.
Hallo Detlef,
Danke für den Hinweis  :MG: wurde in die ESDM übernommen
https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/erhaltene_marinefahrzeuge_deutsch/ausgabe.php?active_esdm=dkm&where_value=50
ZitatApropos "Infotafel": wer sich mit deutscher U-Bootsgeschichte etwas auskennt und zusätzlich leicht cholerisch veranlagt ist, sollte sich die Ausstellung vielleicht nicht antun. Die Informationstafeln stimmen soweit ich einschätzen kann. Aber mir ist aufgefallen, daß durch starke Weglassung von Informationen ein sehr negatives Bild heraufbeschworen wird.
Kann ich verstehen, besonders wenn ich  den letzten Satz  lese:
ZitatDer verrosteten Bug eines Klein-U-Boots vom Typ Seehund. Dieser Typ war für eine Besatzung von zwei Mann konzipiert. Um die mehrtägigen Einsätze durchzustehen, putschten sich die Steuermänner mit Pervitin auf. Häufig war eine Rückkehr nicht eingeplant - ohne das Wissen der Besatzung
https://www.lwl.org/industriemuseum/standorte/schiffshebewerk-henrichenburg/sonderausstellung/u-boote
Selbstmordeinsätze, verbrämt als "Totaleinsatz" ,"Winkelriede"  gab es beim KdK , aber bei den SEEHUNDEN ist kein derartiger Einsatz bekannt und ich bezweifle, das dem Museum anderslautende Quellen vorliegen.

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Dergl

Hallo Forum,

nachdem ich durch den Besuch beim Schiffshebewerk die innere Struktur der Bugsektion genau anschauen konnte, hat es mich nicht mehr losgelassen.

Also habe ich in den letzten Wochen die Bugsektion komplett neu konstruiert.
Der Aufwand war ca. 28 Stunden. Aber für sinnfreies Verschwenden von Zeit ist ein Hobby schließlich da  :-D

Die neue Konstruktion ist sehr viel näher an den Originalen. Sie besteht aus einem Spantengerüst und den einzeln zu druckenden Platten mit den darauf angedeuteten Nieten. Bei der Montage der Platten werde ich kleine Ungenauigkeiten bekommen. Jedoch wird dies originalgetreuer aussehen, wie ich es bereits beim Turm feststellen konnte.

Auch habe ich die Nieten bei der Bugsektion etwas anders gestaltet. Beim Turm sahen sie mir zu "flach" und unscheinbar aus, obwohl die Maße streng nach Original herunterskaliert wurden. Für die Bugsektion habe ich die Nieten um 0,1mm höher gestaltet und etwas stärker gewölbt. Ich möchte im Modell schließlich auch was erkennen. Mal sehen, wie´s aussieht.

Auch wenn ich noch weiter konstruieren muss und erst viel später entscheide, welche Wand ich "aufschneide" kann ich nun endlich wieder was drucken und bauen. Später kann ich immer noch entscheiden die eine oder andere Bugplatte wegzulassen.

Detlef

smutje505

Hallo Detlef   :TU:) die Freude über dein Werk lassen die vielen Stunden verschwinden  :MZ:

s142

Hallo   

Eine absolute Hausnummer  top :MG: :TU:)

Weiter so  :=D> ::Y> :O-_

MfG
Chris

Dergl

Hallo Forum,

nachdem das Spantengestell eingtroffen ist, kommt endlich mein eigener 3D-Drucker wieder zu Ehren: an den letzten 2 Wochenenden habe ich die meisten Bugplatten erstellt. Dabei konnte ich einiges über das Drucken von großen, flachen Teilen lernen. Notgedrungen.
Bei diesen speziellen Teilen gab es diverse Abweichungen, so daß ich in verschiedenen Versionen die Lage im Druckraum verändern musste, die Unterstützungsgeometrien, die Druckparameter oder gelegentlich auch das Material.

Nach der Entscheidung, die Platten einzeln und hochdetailliert mit Nieten zu fertigen, fühle ich mich bestätigt. Es wird bei der Anpassung der Platten und der Montage noch zu kleinen Abweichungen im Zehntelbereich kommen. Ich denke jedoch daß genau dies zu einer weiteren Deteiltreue führen wird.

Aktuelle Projektzeit: 578 Stunden.

Detlef

Ede Kowalski

Hallo Detlef,
ganz hervorragendes Ergebnis. Bewundernswert Deine Akribie und Ausdauer. Ich baue meine Boote eher in dem Zustand kurz vorm Abwracken.  :-D
Gruß
Ralf

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