Hallo Forum,
da mein
Schnittmodell des U-Boot Typ 127 nach 3 Jahren endlich fast fertig ist, suchte ich schon seit einiger Zeit nach einem Nachfolgeprojekt.
Für so ein Modellbauprojekt ist für mich entscheidend die Einzigartigkeit, die Machbarkeit, der Einsatzzweck des Modells, sowie die Herausforderung und Lernerfahrung. Auch ist meist irgendein persönlicher Bezug zum Original dabei.
Angedacht war zunächst ein S-Boot Typ140 oder Typ142. Das sind schön zu fahrende Modelle auf dem See, die man sehr detailliert ausführen kann. Auch habe ich bereits einen 30 Jahre alten "Zobel" im Bestand, der sicherlich neben einem hochdetaillierten neuen Modell die Entwicklung des Modellbaus gut aufzeigt. Außerdem habe ich auf der alten "PUMA" in den 80ern mal Schiffssicherung gelernt.
Dann aber kam letzte Woche mein Besuch im Marinemuseum Whv, wo ich mit Interesse um die aufgebockte LANGENESS herumschlich. Solch ein kleiner Schlepper mit Voith-Schneider Propeller (VSP) in 1:40 wäre einfach zu transportieren und verspricht viel Fahrspaß. Nach dem aufwändigen Standmodell sollte es nämlich mal wieder was Fahrendes sein.
Weil eh schon vor Ort, habe ich kurzerhand meinen aktuellen Kontakt zum Museum genutzt und netterweise bereits die Zusage erhalten, mal an Bord der LANGENESS zu klettern um Fotos zu schießen. Auch konnte ich in den letzten Tagen nach einiger Recherche und vielen Telefonaten von einer anderen Quelle die Zusage von alten Werftplänen bekommen.
Nimmt man meine Einstiegskriterien, wird die
Herausforderung im Vordergrund stehen: Ein funktionierender VSP in 1:40 ist schon was!
Hier nun also mein neuer Baubericht, der auch das vorgeschaltete Projekt zur Entwicklung eines
VSP Miniatur Funktionsprototyp beinhaltet.
Meine allerersten Gedanken zu Machbarkeit, Abmessungen und Gewicht habe ich handschriftlich zusammengefasst, siehe Foto.
Nebenbei bemerkt: der VSP von Graupner ist mir bekannt und auch bereits 2x in einem meiner Modelle verbaut. Dieser Antrieb ist allerdings viel zu groß und zu schwer. Also fange ich ganz von vorne an.
Die Konstruktion meines Prototyps ist ganz bewusst noch
nicht für den Einbau ins Modell geplant. Der Prototyp soll zunächst die Machbarkeit der Miniaturisierung zeigen. Ich werde wahrscheinlich mehrere konstruktive Alternativen ausprobieren für z.B. Lagerung, Dichtungen, Kraftübertragung oder die Propellerblattformen. Auch werde ich mir einen Teststand bauen, um den Pfahlzug zu ermitteln.
Aktuell habe ich schon eine Konstruktionsvariante "A" erstellt, siehe Bilder.
Diese Variante benutzt eine "fliegenden" Taumelscheibe mit einem stehenden Stellhebel für 2 Servos. Markant auch die zwei Kugellager und der Riementrieb. Im Prototyp sind noch viele Verschraubungen enthalten, um alternative Komponenten zu tauschen. Wahrscheinlich werden diese Verschraubungen später im Modell durch Klebestellen ersetzt, weil ich die Abmessungen noch um mindestens 20mm kleiner machen muss.
Die ersten 3D-Drucke sind in Arbeit. Alleine im 3D-Druck habe ich schon erste Lernerfahrungen: mein kleiner Harzdrucker wird nun zur Herstellung von massiven Teilen verwendet, teilweise nah an der Maximalgroße des Druckraums.
Erst wenn einer der Funktionsprototypen erfolgreich scheint, wird dieser konstruktiv verkleinert und für das Modell angepasst.
Das ist aber alles noch weit, weit weg.
Detlef