KFK - Kriegsfischkutter

Begonnen von Ede Kowalski, 26 November 2017, 18:54:47

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Ede Kowalski

Hallo,
ich werde mir zu Weihnachten wohl den Bausatz eines Fischkutters schenken lassen.
Den möchte ich gerne als KFK aufbauen. Ich habe schon mal im Netz gesucht, aber nicht wirklich Genaues über die Farbe gefunden. Deshalb hier meine Fragen:
Wurden die Boote alle einheitlich "lackiert", oder fuhren sie auch in der zivilen Farbgebung?
Gab es da noch farbliche Unterschiede bei den Verwendungen?
Welche Farbtöne wurden verwendet, Rumpf, Aufbauten, etc.?
Habt Ihr Quellen, wo ich das recherchieren kann? Würde mir natürlich auch weiterhelfen.
Herzlichen Dank!


s142

Hallo Ede

Du findest keinen  Bausatz im Netz . Dein erstes Problem . Dann denke ich sollte man das Schiff bauen  :?
Und zum Schluss kommt die Farbe .

Hier mal ein Foto... Kruppteich  Essen Ende September 2017.....

MfG
Chris

Udo

#2
Hallo Ede,

einen Bausatz gib es bei https://modellbau-wikinger.de/epages/d06a00c7-1e09-45bb-b9c0-756df7f7ecdb.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/d06a00c7-1e09-45bb-b9c0-756df7f7ecdb/Products/65. Sie ihn dir mal an, sparst dir die Umbauarbeiten.
Eine gute Quelle für Farbanstriche ist das Buch "Anstriche und Tarnanstriche der deutschen Kriegsmarine" von Jung, Abendroth und Kelling.

Gruß Udo

Dergl

Hallo Ede,

vielleicht meinst Du den neuen Bausatz von Modellbau Sievers?

Alternativ kann man sich die gute alte "Elke" nehmen und umbauen. Habe ich auch gemacht.
Da die KfK oft aus vorhandenen Booten und Bewaffnung zusammengestückelt waren, sind wohl alle Freiheiten als Modellbauer möglich. Kann eh keiner nachweisen, daß es ein bestimmtes Modell nicht gab  :-D

Bei der Farbgebung ist das wohl genau so: viele Freiheiten, denke ich.

Grüße
Detlef

Bugsierstefan

Moin Ede,

das ist meiner. Ging auch aus einer Elke von Graupner hervor. Als Planvorlage diente der Sievers Plan und das Buch von Herwig Danner. Bei der Lackierung gab es ein großes Fragezeichen, nämlich die Farbe des Unterwasserschiffes. Denn da hieß es in dem bereits erwähnten Buch über die Anstriche in der KM, dass es Rostrot gestrichen war. Leider bekam ich das Buch erst nach der Fertigstellung. Ob es wirklich stimmt, weiß ich nicht!
Aus Danners Buch geht hervor, dass diese KFK wirklich mit allen möglichen Bewaffnungsvarianten fuhren. Nur eine Variante gab es nie, nämlich den 2cm Vierling auf der achteren Plattform auf dem Aufbau!! Bei einem Gewicht von ca. 2t des Waffenstandes wäre das auch eine ziemlich wackelige Angelegenheit für den Kutter geworden. Habe schon einige Modelle so gesehen..........
Auf der vorderen Waffenplattform auf dem Deck gab es den 2cm Vierling!
Ansonsten hast du da ziemliche Freiheiten, Danners Buch liefert da viele Fotos mit diversen unterschiedlichen Bewaffnungen.
Meiner ist übrigens als Hilfsminensucher unterwegs. Auch dabei hast du eine große Auswahl, es gab sie auch als U-Jäger mit Wabo´s, Hafen-und Reedeschutzboote usw.

Viel Spaß beim Bauen!

:MG:

Ede Kowalski

Moin,
meinen herzlichen Dank für Eure Tips und vor allem die schönen Fotos. Da habe ich ja jetzt reichlich Anschauungsmaterial.
Erst Schiff bauen und dann die Farbe ist eigentlich nicht meine Vorgehensweise. Ich mache erst den Rumpf komplett fertig mit Antrieb und allen Farb- und Lackschichten. Dann kommt die Probefahrt mit verschiedenen Zuladungen, damit ich sehe, was ich am Aufbau gewichtsmäßig noch machen kann.
Ich habe mich für die "Norden" von Krick/Billing Boats entschieden. Ist zwar nur ein kleines Schiffchen, aber komplett aus Holz und maßstabsmäßig zu den Schnellbooten passend. Ich werde auf alle Fälle am Aufbau an Gewicht sparen müssen.
Mal schauen. Ich werde, wenn's soweit ist, Bericht erstatten.
Gruß Ralf

Bugsierstefan

Moin,

mit der "Norden" hast du aber keinen KFK. Denn die KFK wurden nach einem Einheitsplan gebaut, d. h. die Rümpfe und Aufbauten waren, bis auf einige kleine Unterschiede, meistens Bauwerftbedingt, immer gleich!
Die Ausrüstung und Bewaffnung variierte je nach Einsatzzweck, aber nicht der Rumpf. Auch der Aufbau hatte ein einheitliches Layout, Unterschiede gab es da an dem Aufbaudach und den Brückenfenstern. Aber mehr nicht.
Die "Norden" passt nicht als KFK. Natürlich kannst du den Kutter bauen, wahrscheinlich wird es wohl einen ähnlichen Kutter gegeben haben, welcher im WK II grau "anziehen" musste, aber ein KFK ist der leider nicht!

Viele Grüße
:MG:


Ede Kowalski

Hallo Bugsierstefan,
das war eigentlich der Hintergrund meiner Frage. Dass die Norden nicht als "echter" KFK in Frage kommt, war mir bewusst, dafür ist die ja wohl auch zu klein. Aber wie Du geschrieben hast, mussten etliche requirierte Kutter  "grau anziehen". Wurden alle vereinnahmten Kutter in Einheitsgrau gekleidet, oder fuhren sie auch in ihren Ursprungsfarben?
Viele Grüsse Ralf

Bugsierstefan

Moin Ralf,

oha.......das ist nun mal eine gute Frage!  :/DK:
Soviele zum Kriegsdienst eingezogene Kutter dieser Tonnageklasse wie die "Norden" wird es nicht gegeben haben. Natürlich bestimmen da Ausnahmen bestimmt die Regel! Dazu mal ein kurzer Abriss über die Entwicklung des KFK, frei lt. Danner:
Die Flotte der Küstenfischerei war in den 30er Jahren ziemlich überaltert und es musste daher ein Kuttertyp als Ersatz her, welcher einfach zu bauen, günstig vom Baupreis sowie seetüchtig und in der Lage war, schon mal bis zu 36Std. auf Fangfahrt zu verbringen.
Heraus kam nach diversen Versuchen ein Kuttertyp, welcher als Reichsfischkutter von der Maierform AG vorgestellt wurde.
Dieser sollte der Ersatz für die vielen Kutter der Küstenfischerei werden, welche meistens noch aus der wilhelminischen Kaiserzeit stammten.
Jetzt kam der Kriegsausbruch dazwischen und die Marine suchte nach einem Schiffstyp für kleine Unterstützungsschiffe für diverse Aufgaben. In den zuständigen Marinedienststellen erinnerte man sich an den neuen "Reichsfischkutter" und vor allem an seine 1a Beschreibungen bezüglich der Seefestigkeit! Die Rumpfform wurde da als "Korken" und "Stehaufmännchen" beschrieben.
Somit wurde dieser Kuttertyp flugs auf dem Reißbrett umgeplant in den KFK. Allerdings hat man dabei auch die spätere "Rückrüstung" in einen Fischkutter nach dem "Endsieg", (welcher uns glücklicherweise erspart blieb!), mit einbezogen.
So entstand der KFK.
Daher vermute ich mal, dass nicht allzu viele, noch vorhandene Kutter das Marinegrau anziehen mussten, da diese z. T. überaltert waren und irgendwie doch noch die Versorgung mit Fisch gesichert werden musste.
Nur den einen oder anderen wird es schon gegeben haben. Ich denke da gerade an das besetzte Dänemark. Da wird schon so mancher Kutter requiriert worden sein.
Da habe ich aber so keine Unterlagen, vielleicht weiß da jemand aus dem Forum weiter?
Das wird eine interessante Recherche!

:MG:

Bugsierstefan

Moin Ralf,

habe mal so im Netz ein wenig "gegooooogelt" und fand diesen Kutter hier mit einem Hinweis auf eine Verwendung im Kriege:
http://www.kutter-greif.de/index.html
Ähnliche Rumpfform wie die "Norden", aber leider spärliche Info´s!

:MG:

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