Trossschiff ALTMARK

Begonnen von Kaman Seagoblin, 30 September 2017, 18:17:42

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Kaman Seagoblin

hallo zusammen, auf die gefahr hin, dass einige den kopf schütteln.

mich würde einmal interessieren, welcher motorentyp auf dem trossschiff altmark verbaut wurde.
waren es zivile motoren oder eine 9zyl-variante der motoren, wie sie auf den u-boot-/s-boot-begleitschiffe verbaut wurden!
für eure antworten schon einmal recht herzlichen dank!
mit freundlichen Grüßen aus Hamburg

Frank

Peter K.

Im Gröner (Band 4, Seite 163) wird angegeben:
Zitat4 x MAN 9 zyl. 2-takt Diesel mit Vulkangetriebe, 24.000 PSe

Das spricht also eigentlich für die originalen Panzerschiffs-Motoren, während jene auf den Begleitschiffe abgespeckte 6-Zylinder-Derivate desselben waren. Eigenartig  ist allerdings, dass derartige Troßschiff-Motoren in den hier vorliegenden MAN-Unterlagen keine Erwähnung finden.
:?
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Kaman Seagoblin

hallo peter,

erst einmal vielen lieben dank für deine information.
ich habe schon mehr als einmal, sämtliche bereiche des schiffbaus hier durchgestöbert und nicht gefunden in der hinsicht.
gleiches gilt für das sonstige internet, wo ich denn auch schon"geblättert" habe.
den gröner kenn ich und besitze ihn natürlich auch selbst.
mal schauen, vielleicht hat ja ein anderer mitstreiter eine andere antwort.
schönen abend denn noch.

frank
mit freundlichen Grüßen aus Hamburg

Frank

Smutje Peter

Hallo zusammen.

Leider ist es mir nicht gelungen weitere Daten zu diesen Motoren zu finden.

Ich stimme Peter aber zu, dass es Panzerschiff-Motoren oder davon abgeleitete Motoren seien dürften.

Interessant wäre herauszufinden ob und welche Hilfsmotoren hier eingesetzt wurden, oder ob die bereits angehängte Lüfter, wie auf den Begleitschiffen hatten.

Von den Leistungsdaten (22000/24000 Ps) her wäre beides möglich. Mit Hilfsmotoren wäre die Leistung dann um gut 22% gedrosselt. Ohne Hilfsmotoren entspricht die Zylinder-Leistung fast genau dem der 24-Zylindermotoren der Schlachtkreuzer von 1939. Ich persönlich halte die gedrosselte Variante mit den Hilfsmotoren für wahrscheinlicher.
Gruß

Peter aus Nürnberg

Kaman Seagoblin

hallo und guten abend,

wie ich peter k. auch schon mitgeteilt habe, so habe ich aus er neugier heraus sowohl die werft als auch den motoren-lieferanten  per e-mail angeschrieben. sollte da eine antwort kommen, werde ich diese hier kundtun, da es bestimmt andere leute auch interessieren wird.

mfg

frank
mit freundlichen Grüßen aus Hamburg

Frank

Smutje Peter

Gruß

Peter aus Nürnberg

Kaman Seagoblin

...der versuch ist bekanntlich nicht strafbar! also mal abwarten!
mit freundlichen Grüßen aus Hamburg

Frank

Kaman Seagoblin

guten morgen zusammen,

ich habe gestern mittag denn noch einmal eine e-mail an MAN geschickt und bekam von frau SIMON 30min später die zusage, dass man sich mit meiner anfrage beschäftigen und sich dazu melden würde. dies geschah denn heute morgen, als ich eine e-mail mit anhang bekam. den anhang habe ich hier im anhang gepostet, ein foto der altmark und die passende rückseite mit dem vermerk 2x D9Z53/76. okay wir wissen, es waren vier motoren.

demnach nicht der panzerschiff-motor, sondern eine 9zylinder ausführung des D6Zu53/76, wie sie auf den ddg hansa-frachtern der "ehrenfels"-klasse zum einsatz kamen. wenn man die motorenleistung hochrechnet, ausgehend von 3.800 pse / 210 upm beim 6zylinder, dann kommt man bei vier 9zylinder-motoren auf 22.800 pse. passt also mit den bekannten motorenangaben zu der klasse.

den anhang der e-mail von frau simon hab ich hier angehängt!

dies wollte ich euch denn nicht vorenthalten.
mit freundlichen Grüßen aus Hamburg

Frank

Peter K.

Vielen Dank für die interessante Information!  :TU:)
... schwere Handelsschiffmotoren also ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Smutje Peter

Klasse Kaman

Ich hatte R 9 Z 42/58 mit angehängten Lüftern vermutet. Anordnung ähnlich wie auf den S- und U-Boot-Begleitschiffen. Deine Recherche bring was völlig Neues.

top
Gruß

Peter aus Nürnberg

Kaman Seagoblin

moin zusammen...  :-)

somit ist eine frage geklärt, die mich interessierte und zu einem überraschenden ergebnis geführt hat.
mit freundlichen Grüßen aus Hamburg

Frank

Smutje Peter

Moin zusammen

Kaman hat mit diesem Thread meine Aufmerksamkeit auf den interessanten Schiffstyp Trossschiff gelenkt. Die hatten ja wohl strategische Bedeutung.

Nach etwas Suche habe ich eine gut 30 Jahre alte Fotokopie zutage gefördert, auf der die Ladekapazität der Dithmarschen auf Konstruktions- und Freibordtiefgang angegeben ist. Leider hab ich damals die Quelle nicht vermerkt, und aus der Fotokopie, die wohl aus einem Buch über die Marine stammt, ist die nicht ersichtlich. Eine Jugendsünde. Die Primärquelle ist das Schiffsbuch der Dithmarschen im Bundesarchiv-Militärarchiv. Wegen nicht geklärtem Urheberrecht kann ich die Kopie natürlich nicht einscannen und einstellen, aber die Daten möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Zuladung Dithmarschen Konstruktionstiefgang (8,8m)

Heizöl-Bunker   2530 t
Treiböl-Bunker   70 t
Schmiermittel   21 t
Verbrauchstoffe   4 t
Speisewasser für Hilfskessel   33 t
Speisewasser für Hauptkessel  120 t 
Frischwasser (Trink- und Waschwasser)   195 t
Proviant für die eigene Besatzung   40 t
Besatzung (133 Mann) mit Effekten    12 t
Verschiedenes    3 t   

Summe Verbrauchsstoffe 3028 t

Heizöl- oder Treibölladung    7900 t
Nachschub Proviant    790 t
Nachschub Munition    927 t
Flugzeug   5 t
Schleppscheiben   33 t
Benzin    100 t
Reserveteile   70 t

Summe Nutzladung 9870 t

Gesamttragfähigkeit 12898 t

Auf Freibordtiefgang kommen weitere 1500 t Heizöl- oder Treibölladung hinzu.


Die Dokumenten- und Datenlage für die Trossschiffe ist ja allgemein sehr dünn.

Wer hat noch irgendwelche Daten zu den Pötten?

Wer kann irgendwelche Gewichte (Rumpfgewicht, Gewicht der Antriebsanlage oder deren Leistungsgewicht) oder weitere Daten angeben oder auch abschätzen? 
 
Gruß

Peter aus Nürnberg

Peter K.

Die Buchquelle für die Daten ist wohl
JUNG / MAASS / WENZEL
Tanker und Versorger der deutschen Flotte 1900 - 1980
ISBN 3-87943-780-7
Seite 249
wobei zusätzlich als Freibordtiefgang 9,306 m angegeben ist.

ZitatDie Dokumenten- und Datenlage für die Trossschiffe ist ja allgemein sehr dünn.
Das ist wohl dadurch bedingt, weil sie nach Kriegsende intensiv von der Royal Navy und der U.S. Navy ausgewertet und auch betrieben wurden, um als Prototypen für deren spätere Flottenversorger zu dienen. Daher hat man sich damals vermutlich alle greifbaren technischen Dokumentationen gesichert ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Smutje Peter

Klasse Peter!  top

Die Seitenzahl 249 ist auf der Fotokopie!

Du hast anscheinend alle Fachliteratur die ich mir wünschen würde ;), und vor allem die jeweiligen Artikel immer griffbereit. Wie machst Du das eigentlich?

Kannst Du eigentlich die Größenordnung für das Rumpf-Gewicht (nur so Phi mal Daumen) abschätzen?
Gruß

Peter aus Nürnberg

Smutje Peter

n Abend zusammen

Ich hab mir gerade einen skizzierten Generalplan der Trossschiffe angesehen. Die Motoren waren riesig. Fast 12 m lang und rund 7 m hoch! Der Motorenraum hatte eine Tiefe von 9 m! Definitiv keine Panzerschiffmotoren. Da hätten die Monster der H-Klasse reingepasst. 
Gruß

Peter aus Nürnberg

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