Schiffe im 2. Weltkrieg

Begonnen von Urs Heßling, 23 April 2017, 23:20:33

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Urs Heßling

moin,

nach der Infragestellung der Kreuzer und Schlachtschiffe wäre ich nun bei logischem Vorgehen eine Antwort schuldig, welche Schiffe erfolgreich und sinnvoll waren ...

Ein Versuch :  Der 2. Weltkrieg zur See war ein Krieg der ..

1. Flugzeugträger,
mit Einsätzen der RN vor Norwegen (erstmals und zukunftsweisend) zur Unterstützung der alliierten Landungen, was schließlich zum Verlust der Glorious führte
mit Einsätzen der RN-Panzerdeckträger im Geleit der Malta-Konvois im Bombenhagel der deutschen Stukas und im Pazifik mit den Angriffen der Kamikazes
mit den bekannten, "klassischen" den Kriegsverlauf im Pazifik mitbestimmenden Schlachten zwischen japanischen und USN-Trägern
und schließlich mit den Einsätzen der vielen Geleitträger im Atlantik, Nordmeer und Pazifik

2. Zerstörer,
der deutschen mit Erfolgen bei Minenunternehmungen und als "schnelle Truppentransporter" nach Narvik, danach aber ... nicht mehr mit viel Erfolg
der britischen im Kampf gegen deutsche U-Boote überall, bei der Verteidigung der Malta- und Murmansk-Konvois, beim Angriff auf die Nordafrika-Konvois und mit dem I-Tüpfelchen der Versenkung der Haguro in einem klassischen Angriff im Juli 1945
der US-amerikanischen und japanischen in den Gefechten in den Salomonen und der US-Zerstörer bei der Deckung der Landungen des Jahres 1945 im Angriffshagel der Kamikazes

3. Geleitfahrzeuge,
der britischen Korvetten und Fregatten in dem jahrelangen Kampf der Schlacht im Atlantik und im Nordmeer und
der deutschen U-Jäger und V-Boote, italienischen Torpedoboote und japanischen Kaibokans bei der Verteidigung der Konvois gegen starke Gegner unter Wasser, über Wasser und in der Luft

4. Unterseeboote,
der deutschen in Geleitzugschlachten in Atlantik und Nordmeer, im Mittelmeer und bei Fernunternehmungen an der US-Küste, in der Karibik, im Südatlantik und Indischen Ozean, sowie mit den zukunftsweisenden Entwicklungen der Walter-Boote und Typen XXI und XXIII,
der britischen bei Unternehmungen gegen "Weserübung"-Schiffe, die Nordafrika-Konvois, vor Norwegen und schließlich in Fernost,
der Boote mit polnischen, norwegischen, niederländischen und frei-französischen Besatzungen, die für ihre besetzten Länder kämpften,
der US-Boote, deren immer wirkungsvollere Angriffe schließlich den japanischen Schiffsverkehr fast zum Erliegen brachten

5. Minensuch- und Räumboote aller Seiten, die sich mit zähen,nie endenden, verlustreichen und wenig anerkannten Einsätzen den Minenoffensiven ihrer Gegner entgegenstellten

6. Schnellboote,
der deutschen, die im Kanal den gegner zu einem enormen Verteidigungsaufwand zwangen und in den Minenunternehmungen gegen Malta im Frühjahr 1942 vielleicht den einzigen strategischen Erfolg dieser Boote erreichten
der britischen, die zu immer stärkerer Verteidigung des deutschen Nachschubs zwangen,
der US-Boote im Mittelmeer und im Pazifik

7. "Irregulären", wobei auf deutscher Seite die Hilfskreuzer und später die Kleinkampfmittel, bei den Italienern die Torpedoreiter und auf alliierter Seite die Kommandos zu nennen wären

8. Landungsfahrzeuge, die - besonders auf alliierter Seite - eine ungeheure Entwicklung und einen ebensolchen Einsatz erlebten

9. Handelsschiffe,
mit unzähligen Konvois der Alliierten in Atlantik, Mittelmeer und Nordmeer, deren Durchkommen entscheidend für den alliierten Sieg war und die zu Personalverlusten führten, die prozentual teilweise über denen der Streitkräfte lagen
mit deutschen Nachschubschiffen, deren Fahrten mit Eisenerz, sonstigem Kriegsmaterial und Gummi und Anderem aus Fernost unabdingbar für die deutsche Kriegswirtschaft waren, deren Fahrten, zusammen mit italienischen Schiffen, Rommels Erfolge in Nordafrika ermöglichten und die sich im Verlauf des Krieges immer mehr den Angriffen eines übermächtig werdenden Gegners ausgesetzt sahen.

Ich habe ganz sicher sehr vieles "übersehen" und Erwähnenswertes unerwähnt gelassen ..
.. und gewiß auch Einiges "parteiisch" formuliert ..

.. aber versucht sollte es werden.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Big A

Eine gute Grundlage für weitere Diskussionen!

Ich würde neben den "Handelsschiffen" noch die militärischen Transporter hinzufügen wollen, also Handelsschiffe mit rein militärischer Besatzung (oft übrigens deutlich schlechter bezahlt als die Zivilisten). Diese Schiffe warne das Rückgrat des alliiierten Vormarsches im Pazifik - die zivilen fuhren an den Rand des Einsatzgebietes und kamen nach Etablierung von Brückenköpfen auch an die Strände, die militärischen Transporter fuhren in der Regel in der ersten Welle mit (siehe z.B. "Barbey, MacArthur's Amphibious Navy")

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

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