Bremerhaven

Begonnen von Manfred Heinken, 16 März 2017, 16:31:48

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Manfred Heinken

Moin zusammen,
in meiner Sammlung habe ich ein Bild gefunden, das gleich nach dem Krieg aufgenommen wurde.
Auf der Rückseite steht :   "RUINS OF BREMERHAVEN".
Gerne hätte ich gewusst wo diese Aufnahme gemacht wurde.
Vielleicht kann Herr beck.schulte da ja etwas zu sagen.
Besten Dank im Voraus. 
Beste Grüße
Manfred Heinken

beck.Schulte

#1
mal so auf die Schnelle. Bremerhaven ist es nicht. Siehe u.a. beiliegendes Foto. Könnte Geestemünder Handelshafen mit Bahnhof sein. Im Hintergrund könnte es die Christis Kirche sein. Selbst in dem Superbuch von Kube. "Bremerhaven & Geestemünde" konnte ich kein Vergleichsgebäude entdecken. Wenn sich die Tage keiner hier meldet, schau ich mal beim Histr. Museum an der Geeste vorbei. Da werden Sie ( meist) geholfen. :roll:

beck.Schulte

Hallo Herr Heinken. Haben Sie als NZ Leser schon eine Blick in den heutigen Schiffahrtsteil geworfen?? Nun, der Abbau von Arbeitsplatzen auf deutschen (Rest-) Werften geht weiter. 2016 wurden weltweit  480 Seeschiffe geordert. 2007 waren 5200. Sagt wohl alles. Was uns hier im Moment rettet ist der Spezialschiffbau und die deutsche Rüstung. Das wird aber nicht so bleiben. Die Chinesen bauen jetzt erst mal für teures Geld ihre Dampfer in Mecklenburg. Irgendwann bedanken sie sich, verkloppen den Laden und gehen zurück in die Heimat. War immer so. 1963 hatten wir beim TB NDL zum erst mal einen Japan-Bau in Arbeit. Lauchsalven!  "Die wollen gegen uns konkurrieren ? ! Haben sie und gewonnen. 1974 bei der SUAG Ro-Ro für die DB ( nein nicht Deutsche Bank noch Deutsche Bahn) .Die Türkei verlangte das die Ausrüstung weites gehend selbst geliefert werden sollte-, auch wieder Gelächter. Jahre später begannen deutsche Reederei , Frachter, RoRo Schiffe und Gastanker dort zu ordern. Aufzuhalten ist die Entwicklung nicht. Bald sind Schiffe "gebaut in der BRD" so selten wie Hemden made in Bielefeld.
Für Ronny! Guck dir mal das Bild an. Das war mal eine Werft auf der Heckfänger, Ro-Ro Schiffe, Containerfrachter, Ost- und Nordseefähren und was sonst noch gebaut wurden. Heute komme ich täglich daran vorbei und wo dazumal hunderte von Menschen einen gut bezahlten Job hatte, treffe ich da nur noch Angler, Leute mit Tölen und illegale Parker, die wo zu den Pinguinen gehen. Is so!

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Manfred Heinken

Moin Herr beck.schulte,
die "Orderbücher bleiben leer"
Deutsche Werften behaupten sich, wenigstens zur Zeit noch. Mal sehen was da noch alles, vor allem auf die Mitarbeiter der Werften zukommt. Leicht wird es für alle Beteiligten nicht werden.
Aber die Qualität der deutschen Werften ist bei ihren Neubauten und Reparaturen doch ziemlich hoch, die Deutschen Werften werden weiter mitmischen.
So wie es einmal war, wird es wohl nie mehr werden.

Einige Beispiele möchte ich doch aus den goldenen Schiffbauerzeiten anfügen.

Hochbetrieb im Schiffbau.
am 8. November 1958, so steht es im Hamburger Abendblatt, finden an einem Tag 5 Stapelläufe  bzw, Ablieferungen statt.

bei der Werft Blohm & Voss die "Westfalia",  IMO 5382398
bei Sietas die "Heinz Horn" IMO 5146005
bei der Stülkenwerft die "Volumnia"  IMO 5427954
bei der Rickmerswerft in Bremerhaven  die "Ethna Rickmers", IMO 5109148
bei den Nordseewerken in Emden die "Springorium"IMO 5267380

Das alles an einem Tag ist doch wirklich enorm.

Weiter steht in dem Artikel das die Flensburger Schiffbaugesellschaft 2.500 Arbeiter und Angestellte beschäftigt.

In einem weiteren Artikel vom 6. November 1954 steht geschrieben: Doppelstapellauf bei  den Howaldswerken in Hamburg.
Die Frachter "Indian Reliance" IMO 5160336 und die "Indian Renown" IMO 5160348 rauschen im Doppelstapellauf ins kühle Nass der Elbe.
Das war einmal und kommt nicht wieder.

Beste Grüße
Manfred Heinken
Quelle: aus meiner Sammlung

RonnyM

Moin,

ja ja, die alte Zeiten. Für mich war immer die Samstag Ausgabe der NZ von Interesse. Da wurden die Schiffe von GDS = Gerd Diedrich Schneider gezeichnet. Jedes Mal eine ganze Seite der Zeitung mit Berichten vom Schiffbau an der Küste. :O/Y

Heute würde so etwas unter Verschiedenes laufen. :cry:

Ja Bernd, aus der Unterweser Werft ist ein schönes Biotop geworden. top

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

beck.Schulte

Ronny, SUAG ist jetzt was für deinen Dackel.  :-D  Ja Herr Heinken, wie geht es weiter. Was morgen ist weiß keiner. Fakt ist, dass was wir können, können andere auch. Ich hab Menschen aus der halben Welt als qualifizierte Fachleute nicht nur in der Produktion, sondern auch in Konstruktion und Auftragsabwicklung erlebt. Der Schiffbau kommt auch ohne "uns" aus. Letztlich entscheidet der Preis. Wir werden uns daran gewöhnen, dass nach dem deutschen Seemann auch der deutsche Werftarbeiter zu den Exoten gezählt wird. Man ist ja so verlogen, das man immer noch von deutschen Reedereien spricht. Was ist deutsch an einer Firma, die sagen wir mal , ihren Firmensitz in Gelsenkirchen hat, ihre Schiff in Korea bauen lässt, selbige unter Taka-Tuka- Flagge eingetragen hat, die Besatzung aus Ostasiaten besteht ? Darauf kann ja nur der Steuerberater Auskunft geben. Ronny, wir zwei beide haben jedenfalls noch so richtig was an Schiff in Bremerhaven erleben können. Stank zwar manchmal ( Fischmehl) erbärmlich, aber dafür tobte der Bär zwischen Alter Bürger (Kaiser Str,) und Hafenstraße. Und Seeleute aus der ganzen Welt , inklusivere der aus D hat Zeit und Geld sich zu besaufen und die Mädels inne Lessing- und oder Georg Seebeck Strasse zu beglücken. Oder anners rum.  :-D

Manfred Heinken

Moin Herr beck.Schulte,
die Nordseewerke in Emden lieferten im November 1952 die "Franciska Hendrik Fisser" als 18. Schiff das nach dem Krieg auf der Werft gebaut wurde ab, es war das 3 Schiff für die Fisser Reederei.
Aber auch alles sehr lange her und kommt nicht wieder.
Vielleicht sind einige dieser Schiffe ja auch nach Bremerhaven gekommen und die Besatzungen haben sich mit Freuden die
Apartmenthäuser in der Lessing angesehen.

Beste Grüße
Manfred Heinken

RonnyM

...bei dem Gestank darfst du aber nicht vergessen, dass wir in Lehe keinen Wetterbericht aussem Radio brauchten, denn wenn der Wind aus Südwest (Fischereihafen) kam gab`s Regen... :MLL:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

beck.Schulte

#9
Ronny, heute die nächste Meldung über den Produktionsstandort BHV. Nachdem Fisch, Werften und Hafen als Arbeitsplatz für tausende fleißiger Menschen schon über den Jordan , besser Geeste , gegangen sind, ist seit einiger Zeit auch die nächste Seifenblase dabei zu zerplatzen. Die Windkraftanlagen. Powerblades will zum Herbst schließen. Sind knapp 400 Leute.  Der US-Heuschrecken-Eigner wird den ganzen Laden nach Portugal verlagern. Dort sind die Gewinne größer und es scheint auch immer die Sonne.  Nett die Aussage der Betroffenen, dass sie die portugiesischen Kollegen ausgebildet haben. Ist doch das alte Spiel. Geht Senvion wird auch die Luneplatte-Pier überflüssig. Überhaupt Strompier. Damit prahlen alle entlang der D-Nordseeküste. Jo, wat für Zeiten ! Dafür haben wir aber die Sail. Da können ja die Arbeitslosen Bier und Bratwurst verkaufen.
PS: Eine Hoffnung besteht ja noch. Wenn im Herbst "Mr. 100%" als rot-rot-grünen Kanzler kommt , wird alles wieder gut.  :roll:

Wilfried

Zitatwird auch die Luneplatte-Pier überflüssig ...

... ach Bernd, wenn es daß nur wäre. Nein, im Zuge der Digitalisierung werden in Bremerhaven fast alle Hafenarbeitsplätze verschwinden. Autonome Fahrzeuge können auch autonom in die Transporter verbracht werden - die Steuererlektronik ist längst vorhanden; Container müssen eigentlich nicht von bedienbaren Carriern herumkutschiert werden - in Hamburg läuft daß schon lange autonom. Wer sich heute noch in der Logistik-Branche ausbilden läßt - die Hafenwirtschaft gehört dazu - der sollte sich schon nach einer Umschulung umsehen. Die politischen Dummschwätzer haben überhaupt noch nicht begriffen, welche Umwälzungen im Gange sind. Für die Häfen bedeutet daß, vielleicht noch ein paar Schlepperbesatzungen und die Festmacher ... der Rest kann getrost nach Hause gehen ... entweder man stellt sich der Realität und denkt über Alternativen nach oder man wird eine sterbende Stadt ...

mit einem lieben Gruß
Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
http://www.passat-verlag.de
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http://www.forum-marinearchiv.de - wenn Marine Dein Ding ist!

beck.Schulte

tach:
a) Wilfried, vollkommen richtig. Es ist aber nicht Schuld der Politiker, sondern der der Multi-Kulti-Spaß  Gesellschaft, die Jahr für Jahr diese Leute wählen. Im Herbst haben wird den Super Kanzler Mr. 100% dazu Grün und Rot die das Ding schon richten, glaubt die Mehrheit der Wähler. Was die Digitalisierung angeht, so werden die nächsten Jahre bei uns in D noch zehntausende von Arbeitsplätzen verloren gehen. Nicht nur im Hafen. Banken, Versicherungen, Reisebüros, Logistik und wer weiß noch was. Aber das sehe ich wohl falsch, da unsere Eliten jährlich hunderttausende von jungen, unausgebildeten, Sprach unkundige ins Land holt, da diese ja als Fachkräfte händeringend gebraucht werden.
b) Herr Heinken. Ich habe der Bremerhaven Bild einigen Auskennern gezeigt. So kaum erkennbar. Wenn Bremerhaven dann Handelshafen Geestemünde. Eine Klärung wäre möglich, wenn  Sie den Bereich mit dem Kirchturm in besser aufgelöst einstellen. Mir kommt der Verdacht, das evtl. mit Bremerhaven  Bremen Hafen gemeint ist. Ist der Dampfer im Vordergrund einer der Neptun ?

Manfred Heinken

Moin,
als ich die zerstörte Fläche auf dem Foto gesehen habe, war ich im Glauben des es der heutige Standort des Tonnenhofes ist.
Ob es ein Neptunfrachter ist? , sehr schwer zu erkennen. Die Schriftandeutung vorne am Bug könnte die Kontrollratsnummer sein.
Die Neptun konnte ja einige ihrer Schiffe behalten, sie waren für die Sieger einfach zu klein.
Werde mich mal mit der Götterflotte beschäftigen.

Beste Grüße
Manfred Heinken

beck.Schulte

Tonnenhof, also Geeste ,,auf keinen Fall. Da wäre damals noch die Docks und  Gebäude des Alten Hafens zu sehen.  Das Foto zeigt einen Schleusenhafen. Kaje auch nicht Bremerhaven. Wir bleiben dran. Wie gesagt, der Kirchturm könnte Christus Kirche sein.

SchlPr11

Hallo,
mit Wahrscheinlichkeit Tonnenleger und Transporter BALGA vom Lotsenkommando und Seezeichenamt der KM in Gotenhafen. Mai 1945 in Rendsburg. Vormals HH Riga.
Alle Angaben zum Schiff im Gröner/DDK, Band 5, Seiten 234/35
Leider kein Vergleichsbild hier, Größe mit 333 BRT/Länge 40,35 m und Erscheinung könnte hinkommen.
Mal Theo als Balten-Experte befragen...
REINHARD

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