Südostasien mit der AIDAbella im Januar 2017

Begonnen von Rheinmetall, 27 Januar 2017, 10:41:32

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Rheinmetall

Guten Morgen in die Runde !

Melde mich wieder zurück an Bord.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, aber noch mehr fragen...  :-D
War vom 09.-23. Januar 2017 im Urlaub mit dem "Kuss-Mund-Dampfer" (AIDABella) auf dessen Südostasien-Tour.
Gestartet wurde in Bangkok, bzw. dessen Hafen Laem Chabang, nachdem im Hafen noch eine Seenotübung statt fand.
Sei es drum, zuerst sollte die Reise ebenfalls nach dem in Thailand liegenden Koh Samui gehen, was jedoch von Kapitän Laudan aufgrund des dort herrschenden Hochwassers (was auf den gezeigten Bildern an das des Elbe-Hochwassers erinnerte) nicht angesteuert wurde, sondern stattdessen direkt nach Singapur fuhr.
Die Distanz dorthin benötigte einen so genannten "Seetag", da 407 Seemeilen bis dorthin zu bewältigen waren.
Als Liegeplatz wurde uns das Cruise Center Sentosa Island Terminal zugewiesen.
Der letzte Teil des Weges zu diesen beeindruckenden Stadtstaates säumten bereits hunderte von Schiffen, welche dort auch schon zum Teil auf Reede lagen.
Ich habe sowas zuvor noch nie gesehen, der Kapitän sprach von ca. 2000 Schiffsbewegungen pro Tag in der "Löwenstadt", sowie von ca. 800 Schiffen, welche dort für gewöhnlich auf Reede liegen würden.
Das meiste davon waren Tanker, da Singapur unter anderem aus dem Sultanat Brunei Rohöl importiert und selbst raffiniert, um es anschließend wieder weiter zu verkaufen.
Im Gegenzug ist Singapur von Lebensmitteln aller Art von anderen Länder dringend abhängig, die importiert werden müssen, um den Puls der Stadt am Leben zu erhalten, da dort nichts wächst und auch der mangelnde Platz dies nicht zu läßt.
Im Vorfeld wurde über die drakonischen Strafen des Stadtstaates hingewiesen, wie auch auf dem Einreisepapier, welches man zur Ein- & Ausreise dringend benötigte, Drogenkurieren und Händlern in roten Lettern auf englischer Sprache die Todesstrafe androhte !
Dieser kleine, weiße Zettel welcher man ständig mitführen musste, war hierbei von so emenser Bedeutung, dass unser Schiff erst wieder auslaufen dürfe, wenn diese vollständig der zuständigen Behörde vorgelegt werden würden. 
Zum Glück waren hier die Mitreisenden disziplinierter und es gab diesbezügliche keine Verluste, will auch garnicht wissen was die dort dann mit einem gemacht hätten, wenn...
Dennoch kamen wir nicht pünktlich um 23.58 Uhr von unserem Liegeplatz weg, sondern verließen Singapur erst gegen 01.45 Uhr, da den Behörden trotzdem irgendwas nicht gepasst hatte, wie es der Kapitän in seiner alltäglichen Ansprache um 12.00 Uhr mitteilte.
So kostete AIDA-Cruises dies nicht nur der Liegeplatz für 65.000 Euro pro Tag, sondern auch nochmal weitere 12.000 Euro für die wartenden Schlepper und den Lotsen, welche für jede halbe Stunde extra bezahlt werden mussten.
Mit Singapur hatten wir den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht, von hier befanden wir uns lediglich noch einen Grad vom Äquator entfernt.

Von dort ging es dann durch die berühmt berüchtigte Straße von Malakka in Richtung Penang (Malaysia) wobei weitere 407 Seemeilen während zu bewältigen waren.
Dank der digitalen Seekarte, welche man auf dem TV in der Kabine abrufen konnte, waren hierbei das ein oder andere Interessante abrufbar.

Am Sonntag, den 15. Januar 2017 legten wir dann um 08.00 Uhr am Penang International Cruise Terminal (PICT) an, jedoch wurden wir knapp zwei Stunden später von unserem Liegeplatz wieder verscheucht und mußten unweit davon auf Reede gehen, da eine chinesische Kreuzfahrt-Reederei wohl besser Verträge hatte und dort dann ihren Kahn fest machen durfte.
Die Insel Penang, wird seit 1985 durch die gleichnamige Brücke über 13,5 km mit dem Festland von Malaysia verbunden, welches ein beeindruckendes Bild abgab.
Da die Brücke nicht eingezogen werden kann und die allermeisten Schiffe zu einer Durchfahrt zu groß sind, muß die Hauptstadt Georgetown aus nordwestlicher Richtung aus angelaufen werden.
Zwischen 1943 und 1945 war Penang ebenfalls Anlaufpunkt deutscher U-Boote, jedoch fand ich über diese keinerlei Hinweise mehr, lediglich der Reiseführer zeigte uns, wo in Georgtown sich "deutsche Häuser" befanden.

Von Penang ging es anschließend wieder 202 Seemeilen nach Port Klang, welcher der Hafen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur darstellt.
Dort legten wir am 16.01.2017 um 09.00 Uhr am Boustead Cruise Centre #C01 an.
Dieser Hafen erlangte traurige Berühmtheit, da bei seinem Bau zwei Millionen Arbeiter durch diverse Umstände ums Leben gekommen sind.  :-o
Port Klang befindet sich aber wiederum soweit vom Stadtkern von Kuala Lumpur entfernt, dass man mit dem Bus weitere zwei Stunden Fahrtzeit einkalkulieren muss.

Gegen 19.00 Uhr wurden die Leinen wieder los gemacht und es folgte die nächste Etappe, welche innerhalb von zwei Seetagen auf einer Strecke von 558 Seemeilen nach Ho Chi Minh Stadt / Phu My in Vietnam führte.
Hierzu erzählte der Kapitän, dass er beim Rufen des Lotsen nach "Saigon-Pilot" verlangte, woraufhin im mitgeteilt wurde, dass es richtig "Ho Chi Minh Pilot" hieße, zwei Wochen zuvor war es jedoch noch der zuvor genannte Rufname.  :-)
Das die Vietnamesen nicht genau wissen was sie wollen, zeigt sich ebenfalls in ihrer Religionszugehörigkeit.
Diese wechselt, wenn sie sich nicht zur größten Gruppe der Atheisten bekennen,  ebenfalls nach Tagesform...
Am 19.01.2017 wurde um 07.00 Uhr am TCOT Port (Tan Cang Cai Mep ODA Port) fest gemacht.
Hier wurde ebenfalls wieder eine längere Busfahrt nötig, um nach Ho Chi Minh Stadt zu kommen.

Um 20.00 Uhr machte wir auch hier wieder bei sonnigen 31 Grad die Leinen los um über einen weiteren Seetag in das 473 Seemeilen entfernte Sihanoukville in Kambodscha zu gelangen.
Dort kamen wir am 21.01.2017 um 08.00 Uhr am einzigen Anleger (Old Jetty, Berth 1 & 3) welcher für Schiffe unserer Größe geeignet ist, an.
Wer dachte, dass Vietnam dreckig sei, war noch nicht in Kambodscha.
Der "Hafen" machte eher den Eindruck eines Schrottplatzes.
Hier machten die Behörden auch den größten Terz, bevor man an Land gehen konnte.
So wurde das Schiff mit Sicherheitspersonal von Kambodscha besetzt, welche sich auf unserer Bella breit machten.
Ebenfalls war Kambodscha das einzige Land, wo ein Visum bereits in Deutschland für 40 Euro beschafft werden mußte, auch wenn man das Schiff nicht verlassen wollte.

Pünktlich um 18.00 Uhr wurde Kambodscha wieder mit dem Ausgangsziel Bangkok / Laem Chabang verlassen, bis wohin weitere 255 Seemeilen zurück zu legen waren.
Am 22. Januar 2017 erriechten wir dann bei leicht bewölkten 32 Grad dann das Laem Chabang Cruise Centre - Terminal A-1, wo vor zwei Wochen unsere Reise begann.

Insgesamt war unsere Fahrtstrecke 2.984 Seemeilen lang.
Alles in allem war es eine schöne Zeit auf der AIDAbella, jedoch hat mir unser Trip auf ihrer Schwester AIDAluna vor zwei Jahren in der Karibik besser gefallen.

Unsere Bella...





...von See aus gesehen.

Und hier "nackig" in Scheiben:  :-D







Unsere Balkon-Kabine auf Steuerbord:









Persönliches Rettungsmittel:



Die wichtigsten Köpfe auf dieser Reise:



Im Hafen von Laem / Chabang:







Kurs Singapur verdichtete sich vorallem der Tankerverkehr und endete schließlich in der größten Reede die ich je zu Gesicht bekommen habe:

























Auch ein Kamerad in Grau ließ sich blicken:















Damit man gleich weiß, woran man in Punkto Drogen in Singapur ist :



Singapur bei Nacht - Stadt der Superlative:



















Ein Teil der Reede bei Nacht.



Pengang, Malaysia:
















Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Rolfo

Danke fuer das "logbuch" deiner Reise und die Bilder dazu. Hast Du in Singapore auch die Gelegenheit wahrnehmen koennen die "battle box" zu besuchen von der aus Singapore im 2. Weltkrieg verteitigt wurde.?
Aus der Erinnerung heraus weiss ich, dass das beste Bier in Singapore das "Tiger" Bier ist, mir hat es immer gut geschmeckt und dir????????
It's nice to be important, but it's more important to be nice.

Rheinmetall

Hallo Rolfo !

Die "Battle Box" haben wir leider im Rahmen unserer Ausflüge nicht besichtigen können.
Wo befindet sich diese, gibts da noch was zum Angucken ?
Ich habe mich zwar insgeheim gefragt, wo die großen Seezielgeschütze gestanden haben müssen, welche gegen die Japaner völlig nutzlos waren, aber gesehen habe ich bei der Einfahrt in den Hafen nichts.
Das Denkmal an die ermordeten Chinesen haben wir beim Vorbeifahren gesehen, welches an die 50.000-250.000 durch die Japaner Getöteten erinnert.

Alkohol haben wir in Singapur keinen getrunken, da dieser dort sündhaft teuer sind.
Ein Glas des von Dir erwähnten Tiger-Bier kostete umgerechnet schlappe 10 Euro.
Für einen Original Singapore-Sling (im Raffles Hotel) welcher in einem kleinen Glas und reichlich Eis serviert wurde, waren umgerechnet 20 Euro fällig !  :-o  :-o  :-o

Matze



Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Manfred Heinken

Hallo Matze,
ein sehr guter Bericht und vor allem einfach tolle Bilder.

Beste Grüße
Manfred Heinken

Rheinmetall

Hallo Manfred !

Schön das sie Dir gefallen.  top
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Manfred Heinken

Hallo Matze,
unter Deinen Fotos, das 29. von oben, war auch der Bremer Frachte die "Bonavia", IMO 9064334, von der Reederei Hermann Dauelsberg  zu sehen.
Am 25. Januar 2017 war sie in Singapur Pwbga gemeldet.
Nichts für Ungut, mir fiel nur der Name des Schiffes auf.

Beste Grüße
Manfred Heinken

Rolfo

Kurz zu deiner Frage ueber die Battle Box:

Die "Battle Box" haben wir leider im Rahmen unserer Ausflüge nicht besichtigen können.
Wo befindet sich diese, gibts da noch was zum Angucken ?

Die Battle Box befindet sich ganz in der naehe des Raffles Hotel im Fort Canning Park. Ich war in 2005 mit einer ISO Working Group (ISO 26000 -Social Responsibility) fuer eine Woche dort.  Die Battle Box konnte man zu Fuss vom Hotel Raffles erreichen.

Mein Besuchs Program war: Zoo, Battle Box und Botanical Garden. Habe beinahe Nasenbluten bekommen in meinem Raffles Hotel Zimmer auf dem 24. Stock.  Ich habe leider nur videos von dieser Zeit.

Nun eine Frage zu deiner Suedostasien Reisebericht mit der AIDA.

Wie war es dir moeglich trotz der 40,000 Zeilen Beschraenkung diesen tollen Bericht mit den vielen Bildern in das Forum reinzubringen.

Wenn moeglich den Schritt fuer Schritt Prozess mir per E-mail mitteilen. (rolf.e.schneider@gmail.com)

Der Ludwigsburger "Kastanienbeutler" bedankt sich im Voraus bei dem Tuttlinger Landsmann.
It's nice to be important, but it's more important to be nice.

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