Winter-Schiffsverkehr auf den Großen Seen

Begonnen von Ulrich Rudofsky, 14 Dezember 2016, 17:09:06

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Ulrich Rudofsky

Auf den Großen Seen ist der Schiffsverkehr im Winter schwierig und oft unmöglich.  Hier kommt ein Schiff  am 13. Dezember mit Eis und Eisen beladen in Duluth, Bundestaat Minnesota, an. http://www.gomn.com/news/watch-this-ghostly-ice-covered-ship-arrive-in-duluth/
Video: https://youtu.be/7SgCmDa0AoU
Wetter: https://weather.com/weather/today/l/USMN0208:1:US
Die Großen Seen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Seen
Ulrich Rudofsky

t-geronimo

Schöne Bilder!  :TU:)

Polarmeer "mitten auf dem Land"...  8-)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Bugsierstefan

Moin,

wenn ich das richtig sehe, handelt es sich hier um einen ehemaligen selbstfahrenden Laker. Viele von denen wurden in einem gewissen Alter umgebaut, das Heck mit der Hauptmaschine und dem Aufbau quasi abgeschnitten und der Rest wurde zu einer Schubbarge.
Diese werden dann von den Schubschleppern zu ihren Einsatzorten gefahren und das Löschen/Laden geschieht dann als antriebslose Barge, bevor es dann wieder mit einem Schubschiff bewegt wird.
Man hat so deutlich die Kosten gesenkt, entfielen doch die Betriebskosten größtenteils, wie diese sonst für einen "vollwertigen" Laker, mit eigener Besatzung usw. benötigt wurden.
Aber irgendwie wurde damit die Schiffahrt auf den Großen Seen unromantischer......
Mich faszinierte diese gewaltige "Binnenschiffahrt", seitdem ich 1998 in Toronto die "Windoc" live sah und später feststellte, dass dieses Schiff 1959 in Hamburg auf der Schlieker Werft als hochseegängiger Bulker "Rhine Ore" gebaut wurde.
Irgendwann werde ich mich auch noch mal an ein Modell der "J.W. Iglehart" wagen, wenn es die Zeit erlaubt. Ein ehemaliges Seeschiff, umgebaut zum Laker.
Ein wirklich interessantes Gebiet der Schiffahrt!

Viele Grüße  :MG:

FAUN

Da hast Du sicherlich recht, sieht nach einem Schubverband mit einer Selbstentladebarge im Ballast aus. Ist Duluth nicht so eine Art Kältepol der USA (natütlich ohne Alaska)? Ich war vor ca. 20 Jahren im Mai in Sault Ste. Marie (Michigan), hier gibt es eine Schleusenanlage zwischen dem Oberer- und dem Huronsee. Obwohl es bereits Mai war, lagen die Temperaturen unter Null Grad. Beide Seen waren noch zugefroren, allerdings mit gebrochenen Fahrrinnen. Das Problem war dort, daß der Wind und die Wasserströmung das gebrochene Eis vor die oberen Tore trieb und sich so etwas wie Packeis bildete. Hier wurde, damit die Tore sich öffnen ließen, Schlepper/Eisbrecherhilfe gebraucht. Man schleuste deshalb auch ohne Schiffe. Duluth war dagegen offen.


Ulrich Rudofsky

Duluth und die Küste von Chicago werden von den Seen "warm" gehalten  :MLL:  Bismarck, North Dakota wird oft die "Icebox of America" genannt, obwohl der Titel  umstritten ist. Die Stadt ist angeblich nur an 8. Stelle. http://1033uscountry.com/north-dakota-has-several-cities-in-americas-top-50-coldest-cities/  http://www.accuweather.com/en/weather-news/the-icebox-of-america/4653673

PS Heute Nacht wird es -17C hier und in Duluth https://weather.com/weather/today/l/12054:4:US
Ulrich Rudofsky

FAUN

Ich bezweifel die Statistik nicht, war wohl ein Lokalpatriot, der mir das sagte. Seiner Meinung nach trat die Kälte durch polare Winde (trifft wohl auf alle dieser Orte zu) die aus Kanada kamen, nur hier zusätzlich durch die Eisfläche des Oberer Sees als "Zusatzkühlung verstärkt, auf. Diese Winde hatten östlich von Duluth das Eis zu meterhohen Bergen auf den Strand geschoben, wie gesagt, es war bereits Mai.

Ulrich Rudofsky

Zwischen Januar und Ende März sind die Schleusen geschlossen und der Schiffsbetrieb kommt beinah zum Stillstand. 
Bilder: http://www.mlive.com/news/index.ssf/2016/01/great_lakes_seaway_cargos_down.html 
Ulrich Rudofsky

FAUN

In einer anderen "Ecke", dem Chesapeake & Delaware Canal, hatten wir damls ein ähnliches Problem. Wir liefen fahrplanmäßig von Newark (NJ) nach Baltimore (MD), wenn der Tiefgang es zuließ, ging es durch den Deleware mittels des Kanals in die Chesapeak-Bucht. Der Deleware war eisfrei, im Kanal war das Eis gebrochen, aber die Fahrrinne in der Chesapeak-Bucht wuchs immer wieder zu. Wir hatten zwar die Tiefsauger für die Hauptseewasserpumpen in Betrieb, trotzdem wurde Eisgrus angesaugt. Um das Verstopfen der Seewasserfilter zu verhindern, fuhren wir das Seewasser zum Teil im Kreislauf, allerdings brauchte man immer Wasser von außen. So kam es zu einem Wettlauf zwischen Filterreinigung und Verstopfung mit Eis. Vier Wochen später war der Kanal zu und es ging unten um Deleware herum nach Baltimore. Passierte aber nur einmal, allerdings ging eine Rundreise (Europa-USA und zurück) auch jeweils über 4 Wochen.

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