Transport Gefangener durch die Kriegsmarine

Begonnen von bettika61, 28 Juni 2016, 23:29:53

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redfort

Zitat von: bettika61 am 02 August 2016, 23:22:35

Für die Fahrt vom 7.9.44 fehlt mir leider der genaue Start- und Zielhafen .

Hi Beate,
06.09.1944 auslaufen aus Oslo zur Fahrt nach Frederikshaven / Dänemark.
Ankert in Erwartung eines Geleitzuges im Oslofjord.
07.09.1944 um 20.00 Uhr hängte sich Westfalen an ein nach Frederikshaven gehendes Staffelgeleit der 8. Sicherungsdivision an.
Geleitführer war  T 153.

Source:
Schiffsschicksale Nr. 27 von Wolfgang Müller:
Der Untergang des Flugstützpunktschiffes "Westfalen"
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Zitat von: bodrog am 03 August 2016, 16:20:29
Zum Thema Wenneker: Mag sein, das der Journalist Mauz renomiert war - ich kann mir aber nicht vorstellen, das man auf den wichtigen Posten des Marineattaches in Tokio einen (auch) politisch unzuverlässigen oder auch nur selbstständigen Mann gesetzt hat, den man einfach loswerden wollte. Japan war schlielich die wichtigste Stütze jenseits von Italien und mit Sicherheit die wichtigste im Kampf mit den USA.

Aus der Feststellung ergibt sich zwangsläufig die Tatsache, das der Vizeadmiral ideologisch "sattelfest" gewesen sein sollte.

Ihre Vorstellungskraft wird offenkundig schon in Anbetracht der Person des Botschafters 1938 - 1942 als wenig stichhaltig widerlegt.

TW

#137
Schluss mit Wenneker !
Es geht hier nicht um seine Person oder seine Weltanschauung.

Es geht in diesem Threat um die Behandlung von Häftlingen auf Transporten über See,
und speziell bei meinem Posting um die Beurteilung nationalsozialistischer Handlungsweise
durch ein bundesrepublikanisches, unabhängiges Gericht im Jahre 1966.
Stichwort: Verbotsirrtum !
Thomas

bodrog

Tja der Herr mit der eisernen Hand und dem direkten Ausspreche:

wer war den ab 1.143 Botschafter in Japan und wer war Sonderbeauftrager des SD an der deutschen Botschaft in Tokio?

Übrigens geht - wem man dem hier glauben soll - die Initiative mit Absäufen und Erschießen auf den Mann hier zurück:

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Meisinger

siehe Fußnote 12 und Herr Wenneker mitendrinn. Ich muss mir aber erstmal das Buch besorgen...

hier ist noch ein Nachkriegsbericht von Wenneker - solche Sachen spart er aus.

http://www.deutsches-marinearchiv.de/Organisation/seegebiete/japan.htm


bettika61

Zitat,,Goethe" versenkt

Am 3. März 1945 wurde bei den letzten Tieffliegerangriffen der Dampfer ,,Goethe" durch einen Bombenvolltreffer, der das Hinterschiff zerstörte und das Vorderschiff an der Galerie abbrechen ließ, im Rhein vor Oberwinter versenkt. Der Dampfer hatte neben vielen anderen hier ankernden Schiffen als Lazarett- und Unterkunftschiff für rund 1000 russische Kriegsgefangene gedient, die am linksrheinischen Ufer unter SA-Bewachung Stellungen ausheben mussten. Glücklicherweise, so berichtet ein Chronist aus Oberwinter, waren zu diesem Zeitpunkt die meisten Menschen nicht an Bord, doch soll es rund 20 Tote gegeben haben. Als die Front näher rückte, setzten sich die SA-Mannschaft und ihre Zwangsarbeiterkolonne mit dem ebenfalls in Oberwinter liegendem Schiff ,,Westmark" ans andere Rheinufer nach Unkel ab, wo sie das Schiff nach Verlassen an der Anlegebrücke zum Sinken brachten. http://www.kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb2003/hjb2003.56.htm
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Zitat von: redfort am 03 August 2016, 23:11:22
Zitat von: bettika61 am 02 August 2016, 23:22:35

Für die Fahrt vom 7.9.44 fehlt mir leider der genaue Start- und Zielhafen .

Hi Beate,
06.09.1944 auslaufen aus Oslo zur Fahrt nach Frederikshaven / Dänemark.
Ankert in Erwartung eines Geleitzuges im Oslofjord.
07.09.1944 um 20.00 Uhr hängte sich Westfalen an ein nach Frederikshaven gehendes Staffelgeleit der 8. Sicherungsdivision an.
Geleitführer war  T 153.

Source:
Schiffsschicksale Nr. 27 von Wolfgang Müller:
Der Untergang des Flugstützpunktschiffes "Westfalen"
Hallo Axel,
Danke  :MG:
steht da mehr oder überhaupt was über die Häftlinge drin?
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana


bettika61

Hallo,
am 17.11.1942 wurde der Dampfer "Hindenburg" versenkt
http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=1186
Lt KTB KMD Danzig  waren 1000 russische Kriegsgefangene und 181 Mann Bewachung an Bord auf dem Weg von Danzig nach Jakobstad (Finnland).
Am 27.11.42 wurde die Rückkehr von
Zitat165/-/12o und 44 Mann Besatzung und 9 Mann Flakbestzung
in Danzig gemeldet.
Eine Aussage über  Gefangene, die in den KMD Berichten immer separat ausgewiesen werden, wird nicht getroffen.
Ist über die geanauen Verluste mehr bekannt?


Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

redfort

Zitat von: bettika61 am 05 August 2016, 16:50:57

Hallo Axel,
Danke  :MG:
steht da mehr oder überhaupt was über die Häftlinge drin?

Hi Beate,
aber sicher doch  ;)

Source:
Schiffsschicksale Nr. 27 von Wolfgang Müller:
Der Untergang des Flugstützpunktschiffes "Westfalen"

45 Mann Schiffsbesatzung   
38 Mann Besatzung der Luftwaffe
9 Mann Flakbesatzung ( 5. / Marinebordflakabteilung 3 )
136 Soldaten (Urlauber)
50 Mann Strafgefangene / 2 Bewacher

Zitat: Auf Anweisung des Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Oslo mussten 50 norwegische NN-Häftlinge (NN= Personen, die in einer Nacht- und Nebelaktion verhaftet worden waren) zur Einweisung in reichsdeutsche Konzentrationslager an Bord genommen werden. Dem Transport waren die SS-Sturmscharführer Kuhoff und Heinze zugeteilt. Aus dem Bericht des deutschen Generalkonsuls in Göteborg konnte jedoch entnommen werden, dass es sich bei den NN-Häftlingen nicht nur um norwegische Häftlinge, sondern auch um deutsche Strafgefangene und um aufgeriffene norwegische Zivilisten gehandelt hatte.

Hoffe dir damit geholfen zu haben !
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

bettika61

Hallo Axel,
auf Dich  :MG: und Wolfgang Müller  :-)  ist Verlass.

"Nacht und Nebel" ein Kriegsverbrechen.
Das für Norweger zuständige Sondergericht war Kiel.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Rudergänger

Hallo,
im KTB Seetransportchef östliche Ostsee (Reval) habe ich folgende Transporte mit der Eberhard Essberger und Mar del Plata im
August 1944 von Reval nach Danzig gefunden.
Quelle: NARA Roll 2664 PG 39882

Gruß

Harald

bettika61

Hallo Harald,
toller Hinweis  :MG: , diese Quelle war mir noch nicht bekannt, obwohl ich sie habe.
Das waren ein Teil der  Transporte, mit denen ich#1 angefangen habe.
Zitatder Vormarsch der Russen führte im Sommer/Herbst 1944 zur Räumung der Konzentrationslager in den eroberten Ostgebieten bei Riga und Reval . Über  20.000 Häftlinge wurden per Schiff nach Danzig "evakuiert". Die Frauen kamen ins KZ-Stutthof, die Männer Richtung KZ-Buchenwald
Alte,Kranke und Kinder blieben zurück und wurden von Mordkommandos erschossen
Bin bisher noch dabei,  das KTB KMD Danzig auszuwerten, der Transport der "Eberhard Essberger" war mir neu.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Zitat von: Rudergänger am 05 August 2016, 18:16:53
im KTB Seetransportchef östliche Ostsee (Reval) habe ich folgende Transporte mit der Eberhard Essberger und Mar del Plata im
August 1944 von Reval nach Danzig gefunden.
Quelle: NARA Roll 2664 PG 39882
Hallo,
gleicher Quelle ist noch am 10.8.1944 zu entnehmen, das durch "Führerbefehl" der Abtransport der Juden untersagt ist und die Einschiffung eingestellt wird.
Es ist im KTB nicht erkennbar, wie es später zu einer Änderung kam.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

#148
Zitat von: bettika61 am 25 Juli 2016, 17:37:48
Hallo,
ein Rätsel gibt die Meldung eines vermissten Schwimmdock mit 1500 Kriegsgefangenen  im KTB SKL Bd.68 auf.
ZitatLage Ostsee am 7.Mai 1945 , 0800h
5.
Wehrmachtkommandant Kiel meldet, daß ein Schwimmdock mit 1500 Kriegsgefangenen mit Deutscher Bewachung unterwegs nach Förde ins Treiben geraten. Verbleib Schwimmdock unbekannt.Suchaktion eingeleitet.
Ob dies zu  Thema passt, kann sich erst zeigen , wenn die Herkunft des Schwimmdocks bekannt ist. Wer hat Informationen darüber?

Hallo,
die Spur des Schwimmdocks führt nach Sassnitz
Zitat..Sorge bereitete dem Leiter der Seetransportstelle Saßnitz zwei Schiffe: Das Schwimmdock mit 800 russischen Kriegsgefangenen und ein geschlossener Seeleichter mit KZ-Häftlingen. Dieser Leichter lag bereits einige Wochen draußen auf Reede vor Anker....
Heinz Schön "Pommern auf der Flucht 1945" S.388
Der Sassnitzer Konvoi verließ Rügen am 5.Mai um 5.00 Uhr Richtung Kopenhagen, dort lief er am Nachmittag des 6.Mai ein. Ob das Schwimmdock oder der Seeleichter beim Konvoi dabei war, steht nicht drin.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Olaf Berg Nielsen

Das Schwimmdock mit 800 russischen Kriegsgefangenen kam nicht nach Kopenhagen, sondern strandete beim Påø auf Langeland am 4. Mai 1945. Es waren ca. 600 französische und 800 russische Kriegsgefangene um Bord. Die Schleppboote sind weggesiegelt. Die Franzosen haben das Trikolore am Deck wegen englischen Jägern.

Es ist Dänische Rote Kreuz eine Erlaubnis bei der deutsche Kommandant zu bekommen, so diese hungerte, arme Kriegsgefangene in Land geholfen werden können. Es waren auch ein paar hunderte deutsche Flüchtlinge mit. Die kamen zuerst in Land und wurde auf Hotel Skandinavien in Rudkøbing einlogiert. Die gehörten ja zum Herrenvolk.

Die Franzosen kamen auf Hotel Langeland und die Russen auf Rudkøbing Schule. Dänen, die Russisch und Französisch konnte haben so schnell wie möglich Lebensmitteln gesammelt. Auf das Museum in Rudkøbing liegen eine Bericht von eine französische Kriegsgefangener ,,Nous sommes revenus de loin".

Gruß aus Dänemark
Olaf

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