Transport Gefangener durch die Kriegsmarine

Begonnen von bettika61, 28 Juni 2016, 23:29:53

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

bettika61

Hallo,
zum gleichen Einsatz der "Donau" KTB KMD Oslo,
ursprünglich war der Transport von 1200 verhafteten Studenten vorgesehen
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Hägar

Ob es bei den Recherchen in diesem Thread weiterhilft, kann ich nicht beurteilen, aber im Listenteil dieser Website tauchen auch eine Reihe von Schiffstransporten auf: http://www.tenhumbergreinhard.de/
Gruß - Hägar

bettika61

#167
Zitat von: TW am 27 Juli 2016, 22:27:36
Auf der Suche nach der "Kerkplain" bin ich auf einen weiteren Transport von 1551 russischen Kriegsgefangenen gestoßen.
Mir fehlen noch Abfahrt- und Ankunftdaten bzw - häfen,
aber der Angriff war am 4. Oktober 1943
Hier die Quelle: Operation 'Leader'
Gruß, Thomas
Hallo Thomas,
im KTB KMD Oslo taucht der Transport der Kerkplein auf, die Bombardierung wird erwähnt, die Toten nicht .
Die "Kerkplein" wurde als Gefangenentransporter im innernorwegischen Verkehr eingesetz und dann nach der Beschädigung durch die "Rigel" ersetzt.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Zitat von: Hägar am 11 August 2016, 18:08:47
Ob es bei den Recherchen in diesem Thread weiterhilft, kann ich nicht beurteilen, aber im Listenteil dieser Website tauchen auch eine Reihe von Schiffstransporten auf: http://www.tenhumbergreinhard.de/
Gruß - Hägar
Hallo Reinhard,
ein tolle Seite in der sehr viel Arbeit und auch Herzblut drinsteckt. Besonders berührt haben mich diese Zeilen
http://www.tenhumbergreinhard.de/19331945opfer/index.html
ZitatMan darf sich nicht fragen, wie solch ein Massenmord möglich war. Er war möglich, weil er stattgefunden hat. Dies ist der Ausgangspunkt jeder historischen Untersuchung zu diesem Thema. Diese Wahrheit müßen wir in Erinnerung rufen. Es gibt keine Debatte über die Existenz der Gaskammern, und es darf auch keine geben.

Besuchst du Außenstehender diese Seite dann flüstern die Toten dir das Grauen ins Ohr. Sie sind noch alle hier und ihr Schweigen seit mehr als 65 Jahren kommt wie ein Stöhnen dir vor, dann stehst du Nachgeborner zwischen den Überlebenden die manchmal zweifeln ob es gut war zu bleiben denn es denken die Täter von Heute schon wieder an morgen überschütten zynisch den Tod der Schweigenden mit braunem Hohn, So lass dir immer wieder Außenstehender von den Toten erzählen wie es damals war immer wieder und immer wieder damit du niemanden und nichts vergisst und jene vielleicht ein wenig wenigstens ein wenig vergessen können Tränen alleine sind nicht genug.

Wenn die toten Juden aufstünden, und jeder sagte bloß seinen Namen und seine Herkunft, würden zwei Jahre vergehn. Wenn jeder Jude noch meldete, wie er ermordet worden ist: erschossen, erschlagen, erwürgt, vergast, verbrannt, wären vielleicht vier Jahre vergangen. Und wenn sie, angetreten zum Zählappell wie im Lager, abzählten, noch ein Jahr..
R.I.P  :MG:
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

#169
Zitat
Zitat von: bettika61 am 05 August 2016, 17:44:04
Hallo,
am 17.11.1942 wurde der Dampfer "Hindenburg" versenkt
http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/asa/ausgabe.php?where_value=1186
Lt KTB KMD Danzig  waren 1000 russische Kriegsgefangene und 181 Mann Bewachung an Bord auf dem Weg von Danzig nach Jakobstad (Finnland).
Am 27.11.42 wurde die Rückkehr von
Zitat165/-/12o und 44 Mann Besatzung und 9 Mann Flakbestzung
in Danzig gemeldet.
Eine Aussage über  Gefangene, die in den KMD Berichten immer separat ausgewiesen werden, wird nicht getroffen.
Ist über die genauen Verluste mehr bekannt?
schwer weitere Informationen zu finden.
hier engl. Übersetzung aus finnischen wiki
ZitatShip crew moved to other vessels but the about 1000 Soviet POWs carried by the ship still stayed in the hold behind the locks. Hindenburg was started towing to the inner archipelago but it was stuck on a shallow at Snökubb. In this stage part of the POWs had managed to break to the deck but Germans shot them with a 20 mm gun.

After the Finnish sea rescue [rescue ship / pelastusalus "Assistans" and Estonian tug / hinaaja "Pernan"] arrived to the place POWs could be moved to Turku with a barge.
danach waren die POW auch noch beim Abschleppen unter Deck eingeschlossen, bei einem Befreiungsversuch wurden sie von den Deutschen beschossen. Das Bergen mit einem Schleppkahn durch "Assistans" und "Pernan" nach Turku könnte erklären, warum sie am 27.11.in Danzig nicht gemeldet wurden.

Eine italienische Seite
übersetzt
schreibt ,das 15 Menschen ,darunter 6 sowjetische Gefangene bei der Explosion getötet , und 13 Gefangene beim Ausbruchsversuch verletzt wurden .
Das wären bei den Umständen überraschend wenige, nur fehlen die Quellenangaben.
Edit: Quellen:
ZitatDer größte Teil des Textes ist eine Übersetzung von der Site   http://www.town.ural.ru 
  Viele der Fotos stammen von der Website.  Andere Materialien und Informationen / Korrekturen aus Wikipedia, der Website navypedia, der forum.axishistory Forum, dem Ort u-boat.net (weniger zuverlässig) und vor allem der russischen tsushima.su Forum.
  Die Bezugsbasis für die oben genannten Quellen Autor Miroslav Morozov ist das modernste und einflussreichsten zeitgenössischen Autor der sowjetischen Flotte spezialisiert).

wissen da unsere "russischen (U-Boat) Spezialisten"  :MZ: genaueres?
 
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Darius

Hallo Beate,

KTB F.d.M. Ost:

Lage am 17.11.1942, 18.00 Uhr:
Vp.Bt. 305, 1707 Geleit Gotenhafen-Üto, 2 Dampfer, 1 Netztender, 1 Sich.Schiff.[...]
20.10 Uhr Kr von Vp.Bt. 305: Qu. 2957 U-Bootsalarm. Quadratangabe wird später berichtigt auf 2951.
20.51 Uhr Vp.Bt. 305 meldet: Torpedotreffer auf "Hindenburg". Mar.Verbindungsstab und Seetransportvertreter in Helsinki werden hierauf fernmündlich um Entsendung von Schleppern zur Hilfeleistung gebeten.
23.56 Uhr Vp.Bt. 305 erhält Mitteilung, daß Schlepper "Pernau" 2135 Uhr FZ Hangö, Bergungsdampfer "Assistenz" 2330 Uhr FZ Turku nach 59 Grad 40 Min Nord, 21 Grad Ost zur Hilfeleistung ausgelaufen ist. Feuer brennen.

18.11.1942
01.31 Uhr Vp.Bt. 305 meldet: Habe "Hindenburg" im Schlepp. Standort 1 sm vor Utö. Torpedotreffer in der Maschine.
02.31 Uhr Vp.Bt. 305 meldet: Utö passiert. Schelppe "Hindenburg" nach Turku.
07.34 Uhr Kr. von Vp.Bt. 305: "Hindenburg" bei Snökupp fest. 1000 russische Gefangene an Bord versuchen zu meutern. Von der Schußwaffe wird Gebrauch gemacht. Erbitte Unterstützung.
08.43 Uhr Vp.Bt. 305 erhält Mitteilung: Finnischer Stoßtrupp von Utö zur Hilfeleistung unterwegs.
10.30 Uhr Vp.Bt. 305 funkt: Erbitte Bergungsleiter für "Hindenburg" und Fahrzeug zur Übernahme der Gefangenen. Vp.Bt. 307 hat Leine in der Schraube, wird von finn. Schlepper nach Turku geschleppt.
Vp.Bt. 305 erhält Befehl:1) Zur Übernahme Gefangener ist Sich.Schiff dem Geleit zugeteilt. 2) Bergungsleiter ist angefordert.
Seetransportvertreter Finnland teilt mit, daß "Ariadne" ein Passagierschiff ist, auf das die Gefangenen Russen nicht übergsetzt werden können, da sie hier nicht einzeln in den Kamern bewacht werden können. Es werden besondere Boote von Turku entsandt, die die Gefangenen dorthin bringen.

Bis 27.11. dann kein Hinweis mehr auf diesen Vorfall.

:MG:

Darius

Darius

#171
Hi,

in dem Buch "Ihre Hilferufe verstummten im Meer - Vorpostenboote - die unentbehrlichen Einheiten der Kriegsmarine im 2. Weltkrieg" gibt es ein Kapitel "Torpedierung der Hindenburg" mit 6 Seiten Text, 96-101, zu diesem Vorfall.

Fahrzeuge im Geleit:
CHRISTEL VINNEN, HINDENBURG, ARIADNE, NETZTENDER 25, V 305, V 1707

In dem Buch wird von 1000 Gefangenen geschrieben, dass mit der 20mm in "ungefährlicher Höhe" geschossen wurde, aber dass auch Gefangene über Bord gesprungen sind. Mehr Details sind wohl im KTB der 3. Vp-Flottille zu finden, auf diese verweist das Buch.

:MG:

Darius

bettika61

#172
Zitat von: Olaf Berg Nielsen am 07 August 2016, 19:50:03
Das Schwimmdock mit 800 russischen Kriegsgefangenen kam nicht nach Kopenhagen, sondern strandete beim Påø auf Langeland am 4. Mai 1945. Es waren ca. 600 französische und 800 russische Kriegsgefangene um Bord. Die Schleppboote sind weggesiegelt.
Hallo,
ich weiß nicht ob dieser Funkspruch 3.T.Fl vom Mai 1945 dazugehört:
Zitat1910 Schlepper "Nungesser" mit Dock 4.5. 18 Uhr bei Grün 03 entlasssen
wo liegt "Grün 03" und kennt jemand den Schlepper  ?

Ein weiterer Funkspruch vom 8.5.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Peter K.

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

bettika61

Hallo Peter,
:TU:) danke, also Höhe Cap Arcona kurz hinter Sassnitz.
Die Daten passen allerdings nicht zusammen, am 4.5. war das Dock schon in Langeland gestrandet,  am 3.5. vom Schlepper getrennt.
Dies geschah wohl nach dem Luft-Angriff auf das Schwimmdock . Aus der Erinnerung des 
französischen  Zeitzeugen ""Nous sommes revenus de loin".


Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Zitat1910 Schlepper "Nungesser" mit Dock 4.5. 18 Uhr bei Grün 03 entlasssen
Der Schlepper taucht auch im HMA auf  :MG:
Zitat- 27.08.1944 02.50 Uhr S-Bootangriff von Steuerbord achteraus, Oberflächenläufer trifft Führerboot AF 98 Steuerbord vorn, Ruder klemmt, mit Schlepper Nungesser Schleppverbindung hergestellt, Besatzung geht auf R 226. 04.30 Uhr 4 sm östlich Fecamp sinkt AF 98, 1 Vermißter.[3] http://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/landungsfahrzeuge/marinefaehrprahm/ausgabe.php?where_value=935
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Peter K.

#176
ZitatPunkt "grün 03" auf 54°45,7 N, 013°33,9 E
Diese Angabe im genannten Link stammt vermutlich aus dem Punktverzeichnis als Geheimanlage zum Heft "Zwangswege im Ostseebereich", gültig für den dort fraglichen Zeitpunkt 1941. Möglicherweise wurde der Punkt "grün 03" im weiteren Kriegsverlauf verlegt, das müßte man dann aber in den "Kriegsnachrichten für Seeffahrer" nachprüfen. Wenn überhaupt, dürfte der Unterschied allerdings nicht allzu groß gewesen sein, denn beispielsweise lag 1944 der vermutlich benachbarte Punkt "grün 03 b" auf 54°44,8N, 013°16,0E (K.N.f.S. vom 07.09.1944).

BTW, besitzt hier jemand das erwähnte Punktverzeichnis als Geheimanlage zum Heft "Zwangswege im Ostseebereich"?
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

bettika61

Hallo,
mich interessiert wie lange man im Schleppverband mit einem Schwimmdock von Sassnitz bis Strander Bucht  und wie lange es dann treibend bis Langeland braucht.  :?
Als Zwangsweg nehme mich mal die Wegeführung vom DHI 1950 mangels "Alternativer Karte" an,
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

TW

#178
Beate, der Schlepper heißt Charles Nungesser,
Rouen 1931, 80 BRT, 750 PSe
wurde 1940 in Le Havre konfisziert und 1946 an Frankreich zurückgegeben
DDK (Gröner etc) Bd. VI, S.166
Lieber Gruß
Thomas

P.S. Der uns noch fehlende Frachter ZEPHYR läuft in Gröner's "Handelsflotten 1942" unter finnischer Flagge, und in Gröner's "Deutsche Handelsschiffe 1944" ist er nicht aufgeführt.
Eventuell hat man ihn erst nach Redaktionsschluss des 1944er Büchleins und anlässlich des Austritts Finnlands aus dem Achsenbündnis einfach konfisziert und irgendeiner deutschen Reederei vermacht.  :|

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Impressum & Datenschutzerklärung