30. Jahrestag von Tschernobyl

Begonnen von Rheinmetall, 26 April 2016, 00:39:32

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Rheinmetall

Moin, moin !

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl jährt sich heute zum 30. Mal !
Hierzu habe ich Euch den Link von Wikipedia eingefügt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl

Mit den besten Grüßen,

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

Thoddy

ich kann mich noch gut dran erinnern alle in unseren Uniformen eingenähten Dosimeter wurden geprüft.
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

RonnyM

...und ich hatte mir von meinem Arbeitgeber ein Strahlenmessgerät ausgeliehen, um das Heu für meine Pferde zu messen. Dabei habe ich festgestellt, dass über den Granitsteinen am Boden meiner Terasse es ganz schön geknackt hat. Ich war erstaunt über die "Natur-Radioaktivität". :roll:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Manfred Heinken

Moin Ronny,
eine Frage hätte ich doch an Dich: gehörtest Du zur berittenen Gebirgsmarine?
Bist Du mit den Ackergäulen auf der Rickmersstr, rauf und runter geritten?, erzähl mal.

Beste Grüße
Manfred heinken

RonnyM

...nee Manfred, da wohnte ich noch in Schleswig-Holstein meerumschlungen und am Haus waren noch 2 ha mit Wald und Wiese und Teiche. Die 2 Pferde waren zum Kurzhalten des Grases sowie die Reiterei meiner "Damen". Aber in der Heubeschaffung war ich autark. :biggre:

Hau wech
Ronny

PS Die Rickmersstr. habe ich noch zu Fuß bewältigt. Gab ja genug Kneipen ohne Gewaltmarsch. :MLL:
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

juergenwaldmann

Nicht nur  Granitsteine , auch die braun-roten Bodenfliesen bei mir zeigen an ,
dass das Material nicht strahlenfrei ist !!??

Gruss  Jürgen

VINI

Moin, Moin,

vor knapp 30 Jahren, es war jedenfalls nach der Katastrophe in Tschernobyl war ich bei der NVA und mal wieder zum Dienst verdonnert.
Als ich langweilig an meinem ,,Wachtisch" saß, stand vor mir der Geigerzähler. Da ich schon eine Weile mit diesem Gerät nichts mehr zu tun hatte, fing ich an zu überprüfen, was mein Wissensstand zu diesem Gerät noch her gab. Ich schaltete das Gerät ein und es fing an zu piepen. Ein Alarmton, der sagte die Strahlung sei zu hoch. Ich drehte und stellte an den ,,Knochen", doch es hörte nicht auf zu piepen.
Frustriert stellte ich das Gerät ab, mit dem Gedanken, es hat wohl jemand vor mir kaputt
gespielt. Ich rief einen bekannten vom Lager an und erzählte ihm von dem defekten Geigerzähler.
Nächsten Tag wurde es zur ,,Überprüfung" abgeholt.
Als das Gerät nicht wieder auftauchte und in keinem Wachraum mehr ein Geigerzähler stand wurde ich stutzig. Eine Nachfrage, was denn mit ,,meinem kaputten" Geigerzähler ist, war nicht erwünscht und wurde schroff abgetan.
Meldungen die später über ,,geringe" Strahlenbelastung gegeben wurden, bestätigten meine Befürchtungen.

Heute nach 30 Jahren hat sich leider nichts geändert. Ob Fukushima oder Tschernobyl.
Vertuscht wird weiterhin.
Auf einer Abstellfläche bei Tschernobyl wo verstrahlte Militärtechnik stand, die wohl auch zur Bekämpfung der Katastrophe eingesetzt wurde, hat sich in Luft aufgelöst.
Alarmschreie oder Untersuchungen sind wohl fehl am Platz.
Hier ein Link mit den Bildern unten am Ende des Artikels.

http://quer-denken.tv/bericht-aus-der-ukraine-2/

Es gibt bis heute keine sichere Endlagerung für den Atommüll. Ca. 350.000 Tonnen Atommüll sind schon angefallen und jährlich kommen ca. 10.000 Tonnen dazu.
Leider keine guten Aussichten.

LG
VINI

Tostan

Hallo,

Ich war für eine Hilfsorganisation schon öfter in den betroffenen Gebieten in Weißrussland und auch mehrfach in der Sperrzone um den Reaktor. Damals wurde mir dort von einem ehemaligen Liquidator gesagt, ist alles ungefährlich solange man regelmäßig trinkt, denn Wodka schützt vor Radioaktivität. Hätten ihm ausgewiesene Experten gesagt, damals als er am havarierten Reaktor im Einsatz war. Das ist der extremste Fall von Galgenhumor, den ich bisher erlebt habe - denn er wusste da schon, dass ihm nur noch zwei bis drei Jahre bleiben.

Dadurch habe ich mich schon etwas näher mit der Katastrophe und ihren Folgen beschäftigt. Und was da in den letzten fünfzehn Jahren in Weissrussland passiert, da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Lukaschenko hat Superkräfte, er reinigt per Präsidentenbefehl verstrahlte Gebiete in Nullkommanix.

Zitat von: RonnyM am 26 April 2016, 17:04:43
...und ich hatte mir von meinem Arbeitgeber ein Strahlenmessgerät ausgeliehen, um das Heu für meine Pferde zu messen. Dabei habe ich festgestellt, dass über den Granitsteinen am Boden meiner Terasse es ganz schön geknackt hat. Ich war erstaunt über die "Natur-Radioaktivität".

Ja, je nachdem woher der Granit stammt, kann er schon recht heftig strahlen. Nicht wirklich gefährlich im Normalfall - aber Granit im Innenbereich - womöglich noch im Schlafzimmer wo man sich ja 8h täglich aufhält -  zu verbauen wird ja modern. Da würde ich ohne Messung schön die Finger davon lassen. wie gesagt, nicht jeder Granit strahlt.

Zitat von: VINI am 27 April 2016, 11:53:07
Als das Gerät nicht wieder auftauchte und in keinem Wachraum mehr ein Geigerzähler stand wurde ich stutzig. Eine Nachfrage, was denn mit ,,meinem kaputten" Geigerzähler ist, war nicht erwünscht und wurde schroff abgetan.
Meldungen die später über ,,geringe" Strahlenbelastung gegeben wurden, bestätigten meine Befürchtungen.

Ich war damals noch in der Schule - und wir haben uns gerade in der Elektronik-AG mit dem Zähler beschäftigt. Habe da ähnliches erlebt. Wurde recht schnell von einem unauffälligen Herren abgeholt, ohne nähere Erläuterung. Aber da härte man es dann schon im Radio....(nein, nicht im Einheimischen....)

Zitat von: VINI am 27 April 2016, 11:53:07
Es gibt bis heute keine sichere Endlagerung für den Atommüll. Ca. 350.000 Tonnen Atommüll sind schon angefallen und jährlich kommen ca. 10.000 Tonnen dazu.
Leider keine guten Aussichten.

Die Aussage ist nicht ganz richtig. Etwa 350.000 Tonnen hochradioaktivem Abfall sind bisher angefallen. Dazu kommen noch mal ungefähr die zehnfache Menge an schwach- und mittelradioaktiven Abfall. Auch der ist problematisch, nicht ganz so extrem wie der thermisch aktive hochradioaktive Abfall, aber trotzdem kann man ihn nicht einfach so irgendwo abkippen!

RonnyM

...also, ich wäre dafür den Müll auf einen Nachbarplaneten zu lagern. Aber bestimmt wird da auch gemeckert... :O/S

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

smutje505

Hallo gestern brachten sie auf WDR 21.00Uhr  Quarks&Co mit Ranga Yogeschwar.Die Reaktorwolke hat sich im Bayrischen Wald abgeregnet,daß sogar heute noch das Wildbret verseucht ist.

thommy_l

Hallo,

Zitat
...also, ich wäre dafür den Müll auf einen Nachbarplaneten zu lagern. Aber bestimmt wird da auch gemeckert...

[Ironie on]
Grundsätzlich wäre ich da bei dir, Ronny. Aber wie? Eine Saturn V (mit der wurden die Apollo-Kapseln zum Mond geschoßen) ist bis heute das leistungsfähigste, das gebaut wurde, um Last von der Erde ins All zu schicken. Die Saturn V bringt ca 120 Tonnen in die Erdumlaufbahn, wo uns der Dreck noch zu nah ist und ca 45 Tonnen zum Mond ... Bei 350.000 Tonnen Superdreck und noch zehnmal mehr Normaldreck ist das ein schönes Rechenexempel.
[Ironie off]

Ganz Offtopic und sicher nicht  :angel: politisch gemeint: Wie viele  Saturn V würden ausreichen um unsere Politiker zum Mond zu schießen ? :sonstige_154: :-D :sonstige_154:

Grüße
Thommy

jockel

Kosten des Ausstiegs: Der letzte Sieg der Atomindustrie
Die Stromkonzerne müssen für ihren Atommüll nur 23,3 Milliarden Euro zahlen. Aus Sicht der Steuerzahler ist das ein Skandal. Sie tragen ein gigantisches Risiko.

Wie gehabt: Privatisierung der Gewinne und Vergesellschaftung der Verluste. Unsere Regierung bleibt sich treu, das hat doch auch was. 8-)


Gruß
Klaus

FAUN

So ein Thema sollte doch mit etwas mehr Sachverstand angegangen werden. Bei einer anderen Diskussion hieße es, man verbreite populistisch Ansichten und stände in einer bestimmten Ecke des politischen Spektrums.

Urs Heßling

moin,

können wir jetzt bitte, so wie von der Forumsleitung vorgegeben, das Thema Politik wieder verlassen ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Tostan

Wenn wir eine Möglichkeit finden würden, den Dreck preiswert und sicher in die Umlaufbahn zu befördern, dann müssten wir ihn nirgendwo mehr Zwischenlagern - dann ist die nächste Müllverbrennungsanlage gleich um die Ecke - die Sonne jucken ein paar Millionen Tonnen Radioaktiver Müll nicht im geringsten. Aber das ist blanke Science Fiction.

Das Problem ist eben, das Zeug vor allem sicher dort hoch zu bekommen. Siehe Absturz von Kosmos 954 - und der hatte nur ca. 45K Uran an Bord!

Abseits der Politik ist das Thema nicht ganz Off Topic, denn auch in der Seefahrt fallen nicht unerhebliche Mengen an Radioaktivem Abfall an. U-Boote, Kreuzer, Flugzeugträger aber auch die handvoll ziviler Schiffe mit Nuklearantrieb....

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