Die deutschen Flottengesetze – Planungsverlauf bis 1920

Begonnen von Albin, 05 Dezember 2015, 14:45:05

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Albin

Zitat von: Leopard2A6EX am 05 Dezember 2015, 21:33:24
Hätte es für Deutschland überhaupt einen Sinn da mitzumachen? Und wenn mit was für Schiffen? Wenige Superschlachtschiffe oder relativ viele Kompaktschlachtschiffe für Nord/Ostsee oder den ganzen Quatsch sich komplett ersparen und gleich auf Uboote für den Ozean und Tboote für die Küstenverteidigung?

Das Thema Uboote ist nicht diskutabel, da es zum Zeitpunkt der Flottenprogramm Planung auch später nicht als offensiv Kraft gemäß der Planung der Dienstschrift IX, auf die die Flottengesetze beruhten (Thema Risikoflotte) keine Rolle spielen. Die Uboot werden erst aus ihrer defensiven Planung gehoben, als mit dem MOB Booten im Krieg offensive Erfolge das Uboot als defensive Waffe neu im Kampf einordnen. Das war nicht vorhersehbar und auch nicht bis 1914 im Flottenprogramm planbar. Das erfolgt erst so richtig mit der neuen Bauplänen durch Scheer nach 1916 ... aber das sollte hier nicht hingehören, es geht um die die Dickschiffe!

kaimarex

Albin, die Uboote bilden einen Schwerpunkt der Novelle 1912.
Und Hr. Tirpitz betont in seinen Büchern, er habe deshalb solange mit dem Bau von Ubooten gewartet, weil er keine Küstenboote wollte !
Wie bei seiner Lieblingswaffe den Tbooten, habe er auch hier HOCHSEE- Boote gefordert und erhalten.
Falls du das Buch von Hr. Rössler kennst, Geschichte des dt. Ubootbaus.
Dort ist auf S. 45 eine Tabelle mit den Bauverzögerungen der Germania- Werft Uboote. U 41 sollte als Letztes Boot am 1. 8.14 abgeliefert werden, U 31 schon ab 1. Okt 1913. DAS sind die Boote,die 1912 durch die Novelle bestellt wurden, die ganz erfolgreichen Boote.
Und selbstverständlich hat das RMA die Baukosten bis 1920 ausgerechnet.
Nach U 41 noch 33 Boote a 3 Mio Mark = 99 Mio Mark aufzubringen.
Schon in der Planung der TI vom Januar 1912 wird eine " c) 12 Uboote für Offensivunternehmen im Nordseeblockadegebiet, die eine U- Flottille in Emden bilden sollen ." Rössler S. 50.
Ein deutscher Generalstabsoffizier 1910 nach Gesprächen mit brit.Generalen, deren Angst vor Aufständen in Indien und Ägypten und der Gefahr der Invasion" Man erwartet also von Deutschland dasselbe Verhalten, daß man von England erwarten müßte."

Der preußische Militärgeist hat eine schwache Stelle: die Neigung zur Schablone

Albin

#32
Zitat von: kaimarex am 05 Dezember 2015, 22:27:10
Albin, die Uboote bilden einen Schwerpunkt der Novelle 1912.
Und Hr. Tirpitz betont in seinen Büchern, er habe deshalb solange mit dem Bau von Ubooten gewartet, weil er keine Küstenboote wollte !
Wie bei seiner Lieblingswaffe den Tbooten, habe er auch hier HOCHSEE- Boote gefordert und erhalten.
Falls du das Buch von Hr. Rössler kennst, Geschichte des dt. Ubootbaus.
Dort ist auf S. 45 eine Tabelle mit den Bauverzögerungen der Germania- Werft Uboote. U 41 sollte als Letztes Boot am 1. 8.14 abgeliefert werden, U 31 schon ab 1. Okt 1913. DAS sind die Boote,die 1912 durch die Novelle bestellt wurden, die ganz erfolgreichen Boote.
Und selbstverständlich hat das RMA die Baukosten bis 1920 ausgerechnet.
Nach U 41 noch 33 Boote a 3 Mio Mark = 99 Mio Mark aufzubringen.
Schon in der Planung der TI vom Januar 1912 wird eine " c) 12 Uboote für Offensivunternehmen im Nordseeblockadegebiet, die eine U- Flottille in Emden bilden sollen ." Rössler S. 50.

Tirpitz war insgesamt erstmal abgeneigt, von den Ubooten, auch wenn er einst der TorpedoBande angehörte. Das Uboot war eine unzuverlässige Waffe und die blieb es auch bis weit 1914, ungeachtet der Planzahlen, die auch durch Problematiken bei der Motorlieferung entstanden ...

Sei es drum, ich möchte das hier nicht weiter Ausführen. WEIL, ES GEHT UM DIE FLOTTENPLANUNG DER KERNFLOTTE!



bodrog

Pazifizierungsangebot: Der Staatssekratär stellt 1914 fest, das nahezu 1/3 der vorhandenen Fahrzeuge unbrauchbar sind (was er ja qua Amtsstellung und Vorbildung auch selber weiss)... Zwingend für ihn sind auf Grund der Konzeptions des Flottengesetzes die Unterteilung in Große Kreuzer und Lininschiffe. Bei Kleinen Kreuzern gibts nur einen Einheitstyp, obwohl der Monarch eine Splittung in Kleine Kreuzer und Scouts will. Was aber wieder wegen der fiskalischen Zwänge und dem FG nicht machbar ist.

Du kannst jetzt argumentativ überlegen, wie man den "Verschmelzungstyp" (vulgo des schnelle Schlachtschiff) im RT durchbekommt und zeitgleich bei Kleinen Kreuzern die Aufsplittung in Flottenkreuzer und Aufklärungskreuzer. Vermutlich liegt die Lösung in der Fortentwicklung der Antriebsanlagen. Wenn man sieht, wie konsequent der Herr Veith seit 1912 den Dieselmotor mit allem Enthusiasmus beim Staatssekretär vorantreibt - stellt sich doch die Frage: Warum und Weshalb??? - und der ist auch noch beigeistert von der Idee!!! Das ist hier noch NIE erörtert worden. Mit diesem Denkanstoß hoffe ich mal den toten Punkt hier zu überwinden...

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