Dock, Docks, Hebewerke u. m. 1939 ff.

Begonnen von TD, 24 Juni 2015, 01:01:46

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TD

Dock, Docks, Hebewerke u. m. 1939 ff.

Hallo zusammen,
beim suchen zum 40 000 t Dock 1940 in Gotenhafen dachte ich an diese Liste.
Schwimmdocks und Hebewerke sind doch eine Sache für sich und es ist nicht so einfach etwas zu den Bauwerften und Daten zu finden.

Viel Spaß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

MarkusL

Hallo Theo,
Docks, Hebewerke und -pontons sind, schon aufgrund der relativ hohen Zahl, wirklich ein schwieriges Thema.
Zu den beiden MAN-Schwimmkranen Nr. 191 und 219:
191 soll bei MAN noch in Fertigung begonnen worden sein, 219 ursprünglicher Russenauftrag, beide Aufträge sind nicht mehr zur Ausführung gekommen.
Gleiches gilt auch für Nr. 199, Dock der Aalborg Vaerft, dort Bau-Nr. 69.
Insofern dürfte das Listen-Baujahr i.d.R. gleich Jahr des Auftrages sein.
Herzlicher Gruß
Markus

SchlPr11

Hallo,
am 04.11.2003 lag im Rostocker Überseehafen ein Schwimmdock mit verladenen Schrottkaskos. Es soll sich auf Überführung zur Verschrottung im Baltikum befunden haben. Es hieß angeblich aus Dänemark (Svendborg???) kommend nach Klaipeda. Doch dieses ist unbestimmt und Näheres war auch von den Personen aus PKWs mit Hamburger Kennzeichen nicht zu erfahren.
Damit habe ich damals diesen ungeklärten Vorgang auf sich beruhen lassen.
Neue Forschungen lassen die Vermutung wach werden, daß es sich hierbei um das frühere polnische Schwimmdock handeln könnte, welches zu Kriegbeginn 1939 von Stukas im Hafen von Hela neben dem Minenleger GRYF versenkt wurde. Es lag mindestens bis 1942/43 auf dieser Position und könnte dann von den Walterwerken 1944 bei der Erprobung von U 792 und U 794 in Hela eine neue Verwendung gefunden haben.
Späteres Schicksal unbekannt. Überführung nach Westen nicht unwahrscheinlich.
Für das Dock Hela sprechen die Abmessungen, die genietete Bauausführung, einzelne Kranbahn an Steuerbord und gewisse Aufbautendetails. Der Kran ähnelt dem von 1939, wurde allerdings 1946 bei MAN gefertigt (Ersatzneubau??).
Wer kann Angaben zur Herkunft dieses Dock im Jahr 2003 zur Verschrottung im Osten machen? Vergleichsfotos um 1939 willkommen!
Im Anhang eine Bildauswahl vom Rostocker Zwischenstopp.
REINHARD

MarkusL

Hallo,
schöne Fotos.
Von den MAN sollen 1946 unter der Werk-Nr. 48160 zwei 2,5t Kräne mit 14m Ausladung für Flender-Lübeck geliefert worden sein.
Dann käme als Dock eines der Flender-Bauten Nr. 382/383 in Betracht.
Gruß
Markus

MarkusL

...noch ergänzend zu den beiden Docks:
Bauzeit 1944 bis 1947, 1800t Hebefähigkeit, 90x14,3 m.
Beide nach 1947 in Lübeck verblieben.

SchlPr11

Hallo Markus,
schade, dieser Bau fällt damit für das Heladock aus.
Hat Flender ein ähnliches Dock in den Abmessungen und mit einem Kran schon früher (1920er-1930er Jahre), möglicherweise auch für Polen, gebaut?
REINHARD

MarkusL

Hallo Reinhard,
das 500t Dock für "Walter Kiel/Hela" ist die Deutsche Werft Bau-Nr. 276, fertig April 1940, bei Kriegsende in Flensburg.
In Gotenhafen/Gdynia dazu noch das "polnische" 400t (teilweise auch mit 500t angegebene) Dock. 1939 versenkt und rasch wieder gehoben, bei Kriegsende unbeschädigt wieder durch die polnischen "Erstbesitzer" weiterverwendet.
Gruß
Markus

SchlPr11

Hallo Markus,
danke für Ergänzungen und Fingerzeig. Bekanntermaßen wieder kompetent und Inhaltsreich von Dir.
Das Dock Hela lag mindestens bis 1942/43 noch gesunken neben der GRYF im Hafenbecken. Leider noch keine Bergungshinweise gefunden. Im Mai 1942 lag dann noch aufgerichtet WICHER daneben, bevor er vor die Molen gelegt wurde.
REINHARD

MarkusL

Hallo Reinhard,
versenkt und nie gehoben wurde das 1938 von der GHH (Ref-Liste Nr. 32) gelieferte und am Bestimmungsort montierte 5.000t Dock.
Anbei Kurzvideo vom Stapellauf.
https://www.youtube.com/watch?v=Suz4xOCMjCk
Dies dürfte noch lange gesunken in Gdynia/Gotenhafen gelegen haben. Angaben zu einer eventuellen Teilhebung und/oder Verschrottung sind mir da nicht bekannt.
Diese halte ich für sehr wahrscheinlich, das Dock hatte, soweit mir bekannt, eine Vielzahl von Bombentreffern/-schäden.
Gruß
Markus

bettika61

Hallo,
ZitatDie Flensburger Maschinenbau-Anstalt Johannsen & Sörensen war eine 1905 gegründete Schiffswerft in Flensburg...
Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs errichtete man eine weitere neue Betriebsstätte vor dem Kraftwerk im Flensburger Außenhafen, die ausschließlich für Schiffsreparaturen bestimmt war. Der neue Betriebsteil nahm im Frühjahr 1943 seinen Arbeit auf und wurde schon im Mai 1943 bei einem der ersten Luftangriffe auf Flensburg schwer in Mitleidenschaft gezogen. Mitte 1944 ließ Johannsen & Sörensen ein im Freihafen erbautes 500-Tonnen-Schwimmdock zu Wasser.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Flensburger_Maschinenbau-Anstalt_Johannsen_%26_S%C3%B6rensen
Gibt es zum Bau dieses Schwimmdocks weitere Informationen?
1944 befand sich im Freihafen der U-Boot Stützpunkt Flensburg.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21191.0.html#lastPost
wie passt das zusammen mit dem Bau eines Schwimmdocks dort?
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

MarkusL

Hallo Beate,
in Flensburg (wahrscheinlich 1944) gelandet ist das 500t Dock Bau-Nr. 276 Deutsche Werft für OKM/Walter, gebaut 39/40.
Da hat der unbekannte Wiki-Schreiber wohl was durcheinandergeworfen.
Das Dock hat mindestens noch bis in die 50er Jahre bei der genannten Flensburger Werft seinen Dienst getan.
Gruß
Markus

bettika61

Hallo Markus,
wiki ist nicht so schlecht wie hier gerne behauptet  :-)
Ich habe das schon mit der DSM Datenbank überprüft https://sdl.dsm.museum/ship.php?shipId=919822.01
Zitat
Bauort
Flensburg
Baudatum
1944
Identifikatoren
Schwimmdock
Bauwerft
Flensburger Masch.-Anstalt Johannsen & Sörensen

Baunummer
101
Betreiber
Flensburger Maschinenbau Anstalt
Volumina, Gewichte, Kapazitäten
Deadweight [t]
500

Welche Schwimmdocks hatte denn die FSG ?  Auf dem LuBi 1943 bei fold3 vom o.g. Angriff kann ich 2 erkennen
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

MarkusL

Hallo Beate,
sollte keine Wiki-Kritik sein, eher im Gegenteil. Ist in den allermeisten Fällen sehr sorgfältig recherchiert und eine feine Sache.
Schönes Bild aus dem Targetfolder.
Würde vom 2.200t Dock Bau-Nr. 129/130 sowie entweder Bau-Nr. 460 (KM I/39) oder 488 (KM I/41), 2.700/5.500t Dock, oberes, mit den zwei im Schlagschatten erkennbaren Portalkränen, ausgehen. Beide Docks sinnigerweise fast gleichlang, im Bild gut erkennbar
Die Datenbankangabe DSM für das Dock und die Werftbautätigkeit im Jahre 1944 halte ich, bei allem Respekt vor der tollen Arbeit auf diesem Gebiet, für fragwürdig.
Schon die Angabe tdw macht hier wenig Sinn. Möglicherweise hat die werft das Dock nachträglich für 1944 als (Bilanz-) Zugang gebucht.
Gruß
Markus

bettika61

Hallo Markus,
Danke für die Antwort.
Die Herkunft des 500t Tonnen Docks bleibt damit offen.

Könnte jemand in den bei wiki als Quelle angegebenen Büchern
Detlefsen, Gert Uwe: Vom Ewer zum Containerschiff.
Boie, Cai: Schiffbau in Deutschland 1945-52.
  nachsehen?, Es interessiert mich schon  ,woher die Geschichte vom Schwimmdock aus dem Freihafen kommt.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

MarkusL

Hallo Beate,
im genannten Boje wird unter Bau-Nr. 101 von 1947 der Fischkutter "Heinrich" mit 16 BRT aufgeführt.
In Bojes Kompendium "Von der Hansekogge zum Containerschiff" führt dieser bei der "Flensburger Maschinenbauanstalt" an
"Im Jahr 1943 nahm dieses Unternehmen die Schiffsreparatur auf, 1944 baute es dazu ein 500 t Schwimmdock".
Schlichtweg "Fehlannahme"/Textirrtum Dockzugang = Bau? Cai Boie hat ja leider die Veröffentlichung des, mich immer noch sehr beeindruckenden, Werkes nicht mehr erleben dürfen.
Gruß
Markus

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