Marinehistorisches- und Heimatmuseum Dranske-Bug

Begonnen von Eddy, 12 Juni 2015, 19:22:03

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bettika61

Hallo,
der Heimatverein Dranske ist diesjähriger Preisträger des Schinkelpreis vom Förderverein Kap Arkona.
"Der Aufbau und die Betreuung des Marinehistorischen und Heimatmuseums Dranske, die Veröffentlichung zahlreicher Schriften zur Geschichte des Ortes und der Halbinsel Bug, die Herausgabe eines Bildbandes anlässlich der 700-Jahrfeier des Ortes 2014 und historischer Jahreskalender.....seien Ausdruck der Vereinsarbeit."

Meinen Glückwunsch Eddy :birthday:
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

2M3

Auch von mir Glückwünsche, habt ihr euch verdient.  top

Zur Homepage des Vereins. --> http://www.bug-wittow.de/

Zur Schriftenreihe: --> http://www.bug-wittow.de/Titelb.htm

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Eddy

#47
Entschuldigt, war lange nicht hier. Deshalb bin ich erstaunt was Ihr alles wisst.
Beate und Frank,
ich danke Euch für die Glückwünsche. Die Auszeichnung hat uns auch überrascht aber um so erfreuter haben wir sie entgegen genommen. Im Verein werden wir uns dieses Jahr deshalb nach unserer Hauptversammlung ein schönes gemeinsames Essen können.

Das neueste Werk, an dem ich nun schon fast zwei Jahre gearbeitet habe, natürlich unter starker Mithilfe von ehemaligen Marinern, ist nun in Druck, "Die Schnellsten der Ostsee - Die Geschichte der LTS-Brigade(n) der Volksmarine". Das Buch wird nicht im Handel erscheinen sondern nur über mich zu beziehen sein. Mal sehen wie es aussieht, wenn es aus dem Druck kommt.
Bis denne
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

M-54842

Zitat von: Eddy am 02 November 2016, 20:25:43

Das neueste Werk, an dem ich nun schon fast zwei Jahre gearbeitet habe, natürlich unter starker Mithilfe von ehemaligen Marinern, ist nun in Druck, "Die Schnellsten der Ostsee - Die Geschichte der LTS-Brigade(n) der Volksmarine".
Eddy

Freue mich auf Euer neues Werk. Bisher waren die Chroniken über die TS- und RS-Brigade eine ordentliche Sache. Weiter so!

Eddy

Hallo Mädels und Männer,
hier mal schon ein Vorgeschmack. Diese Bücher wird es im Handel nicht geben sondern nur über mich. Die ersten 100 Exemplare sind noch nicht einmal vom Druck da und sind schon fast vergriffen. Nun geht es darum, wie ist der weitere Bedarf, dann erfolgt eine Nachbestellung. Hat auch ganz schön Nerven und Zeit gekostet, und allen wird es auch nicht gefallen, weil eben nicht 100% vollständig. Ich hätte sehr viel mehr schreiben können, wenn die Zuarbeiten breiter gefächert wurden wären. Aber leider haben sich die jüngeren Generationen (KTS-Boote) sehr zurück gehalten. Fotos hätte ich noch für einen Bildband, mal sehen was wird.
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

M-54842

Hallo Eddy,
habe jetzt auch ein Exemplar erhalten und werde es im Urlaub lesen.
Habe schon mal quergelesen, viele interessante Episoden und Hintergründe sowie tolle Fotos.
Habt Ihr gut gemacht!

Eddy

20 Jahre ,,Marinehistorisches- und Heimatmuseum Dranske-Bug"
Dranske – Geschichte eines Ortes auf Rügen ganz anders.

Im November 1998 trafen sich zehn Dransker Bürger um den Heimatverein Dranske e.V. zu gründen. Grundlage der Arbeit des Vereins waren gesammelte und sortierte Dokumente und Fotos zur Geschichte des Ortes Dranske und seiner Ortsteile Dranske Hof, Goos, Lancken, Kreptitz, Gramtitz, Nonnevitz, Banz, Starrvitz und Bug. Eine sehr gute Starthilfe war auch die Schenkung des DEFA-Schauspielers Willi Neuenhahn, der 1993 nach seinem Tod der Gemeinde Dranske eine sehr umfangreiche Sammlung von Fossilien vererbte. Aber wohin damit und wie den Einwohnern und Gästen das Ganze zeigen?
Bereits kurz nach der Gründung des Vereins wurde der Gedanke, ein Museum einzurichten, geboren. In Rücksprache mit der Gemeinde Dranske wurden dem Verein drei kleine, ehemalige Räume der Post zur Verfügung gestellt. Bereits im Januar 1999 zeigten diese Räume eine ,,Hobby-Ausstellung" der Mitglieder des Vereins und anderer Dransker Bürger. Besonders Frau Jutta Flohr, ehemalige Hortnerin der Schule Dranske und Herr Berndt Borrmann, ehemaliger Offizier der Volksmarine in Dranske waren die treibenden Kräfte, um eine ,,Heimatstube" bzw. ein ,,Heimatmuseum" einzurichten. Unterstützung fanden die beiden durch Frau Inge Zingrefe, ehemalige Angehörige der Fischerei-Produktions-Genossenschaft Dranske, Frau Edith Spiering, ehemalige Ingenieurin der Volkswerft Stralsund, Herrn Siegfried Waak, ehemaliger Vorsitzender der LPG Starrvitz, Herr Kurt Rudnick, ehemaliger Lehrer und die Herren Peter Henke und Dieter Stübe, ehemalige Offiziere der Volksmarine in Dranske. Durch umfangreiche Umbauten, das Zusammentragen von alten Schulbänken und besorgen von Fahnenstoff für die Tische verging die Zeit von Februar bis Mai 1999 sehr schnell. Bei einem Uhrmacher in Bergen erwarb der Verein ausgesonderte Vitrinen, die für die Fossiliensammlung sehr gut geeignet waren.  Bilderrahmen an die Wände, Beschriftung der Fotos und Dokumente und Ergänzung der Ausstellung durch Sachzeugnisse. Bei einigen gestalterischen Elementen war unser Heimatmaler Horst Krause zur Stelle und machte mit seinen Werken die Geschichte erlebbar. Fertig war eine kleine ansehnliche Ausstellung zur Geschichte des Ortes.
Am 15. Mai 1999 wurde dann die erste Ausstellung feierlich mit Sekt und Imbiss eröffnet. Viele Dransker Bürger und einige Gäste des Ortes nahmen daran teil, so unter anderen der ehemalige Luftwaffenangehörige vom Fliegerhorst Bug, Heinz Narjes aus Diepholz. Herr Narjes blieb dem Museum treu, besuchte es jährlich einmal bis zu seinem Tod 2005.
Als im September 1999 der Schalterraum der Deutschen Post in Dranske auch noch geschlossen wurde, stand den Gestaltern des Museums der gesamte ehemalige Postbereich zur Verfügung. Da der parallel geplante Aufbau eines Marinemuseums auf dem ehemaligen Stützpunkt der Halbinsel Bug bis 2002 scheiterte, wurde im ,,Heimatmuseum" ein großer Raum und der Flur nur zur militärischen Geschichte der Halbinsel Bug gestaltet. Herr Klaus Knetsch als Verantwortlicher für diesen Bereich, unterstützte den Aufbau, zog sich dann aber aus der Dransker Geschichtsgestaltung zurück.
Von diesem Zeitpunkt an wurde der Name des Museums in ,,Marinehistorisches- und Heimatmuseum Dranske-Bug" umbenannt. Nun erhöhte sich auch die Unterstützung durch die Mitglieder der Marinekameradschaft Bug 1992 e.V.. Es gab fachliche Hinweise, materielle Unterstützung und wenn es mal ganz hart kam auch finanzielle.
Die Öffnungszeiten des Museums wurden fortan durch die Mitglieder des Heimatvereins Dranske e.V. ehrenamtlich abgesichert, später kamen dann ABM-Kräfte der Kommune dazu. Ab 2006 stellte Herr Stefan Tietz die nächsten zehn Jahre die Öffnungszeit allein als sicher. Alles in ehrenamtlicher Funktion, die hin und wieder durch kleine Präsente durch den Verein gewürdigt wurden. Die Erweiterung der Ausstellung mit Vitrinen und Glasauflagen für die Tische oder die Anschaffung von Bootsmodellen und Schaufensterpuppen wurde alles über Spendengelder abgesichert. Sponsoren fand der Heimatverein Dranske e.V. für das Museum bei den Gewerbetreibenden des Ortes und Privatpersonen. Besonders hilfreich waren in solchen Situationen nach 2009 die Angehörigen des Forums der Volksmarine und nach 2011 die Angehörigen des Forums Historisches Marinearchiv im Internet. Aus ganz Deutschland und aus Österreich erhielt das Museum Spenden, ohne die einige wichtige Vorhaben nicht umgesetzt hätten werde können. All diesen Kameraden und Freunden gebührt der Dank des Heimatvereins Dranske e.V..
Als 2012 das alte Dienstleistungsgebäude, in dem sich das Museum befand, abgerissen werden sollte, bekam der Heimatverein Dranske e.V. die Gelegenheit von der Kommune zur Nutzung von drei ehemaligen Klassenräumen in der 2007 für immer geschlossenen alten Schule von 1939 im Obergeschoss. Zwei dieser Klassen wurden mit einem Durchbruch verbunden und je zwei Trockenbauwände eingezogen. Im Februar/März 2012 erfolgte der Umzug mit Unterstützung der Gemeinde und vom ,,Regenbogencamp" Nonnevitz. Der Neugestaltung der Räume bis Juni 2012 folgte eine feierliche Neueröffnung. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, die potentiellen Gäste fanden das Museum nicht, wurde durch eine neu geschaffene Ausschilderung der Gästestrom besser.
Am 01.06.2013 kam es zu einem neuen Höhepunkt in der Geschichte von Dranske. Der Heimatverein erhielt eine Luftschraube eines im Mai 1945 bei Dranske abgestürzten Flugbootes BV 138 aus Kiel zurück. Dieser Propeller hat eine bewegte Geschichte und wurde vor dem Gebäude der Schule als Denkmal für alle im Dienst tödlich verunglückten Seeflieger aufgestellt. Ehrengast war Ole Mikkelson aus Kopenhagen, Schwiegersohn eines der tödlich verunglückten Besatzungsangehörigen der Maschine.
Als eine Art kleine Tradition hat sich der seit 2013 jährlich stattfindende Besuch der Kindergruppe aus der Kita Dranske, die die Einrichtung als Schulanfänger verließen, bewährt.
Bei diesen Besuchen gab es die Möglichkeit für die Kinder die ,,Geschichte anzufassen", das heißt, sie lernen alte Gebrauchsgegenstände kennen und dürfen deren Anwendung probieren.
Unterstützt wurde die Arbeit im Museum auch durch die Erarbeitung der Schriftenreihe des Heimatvereins ,,Heimat Dranske". Hier machte sich Herr Dietmar Herz besonders verdient und schrieb in vier Teilen die Geschichte des Ortes und seiner Menschen von 1900 bis 2015 auf. Das Heft über die Zeit 1314 bis 1900 wurde durch Herrn Borrmann geschrieben, dazu kommen noch die Hefte Halbinsel Bug, die Freiwillige Feuerwehr und die Kirchengeschichte von Dranske. Anlässlich des 700. Jahrestages der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes wurde ein Bildband erarbeitet, der sehr gut bei den Einwohnern von Dranske und Ehemaligen ankam.
Die Besucherschar setzte sich vor allem aus ehemaligen Angehörigen des Marinestützpunktes der Volksmarine und ehemaligen Dranskern zusammen aber auch Gäste finden immer mehr den Weg zur Dransker Geschichte. Nach deren Besuch folgen oft Zusendungen von neuen Exponaten, Dokumenten und Fotos. Das Archiv füllte sich immer mehr und umfasst heute eine ansehnliche Bibliothek zur Militärgeschichte und zur Geschichte der Insel Rügen. Darüber hinaus befinden sich im Fundus eine große Anzahl von Sachzeugnissen und im digitalen Archiv ca. 45.000 Fotos und Dokumente, die ständig mehr werden.
Im September 2016 konnten die Betreuer des Museums den 15.000. Gast mit einer Urkunde und einer Flasche Sekt begrüßen, es war Herr Ammann aus Österreich.
Im Vergleich zu anderen musealen Einrichtungen klingt das nicht viel aber für die Abgeschiedenheit des Ortes Dranske ist es ein guter Erfolg. Die Tendenz der Besucherzahlen war bis 2017 ansteigend und wurde dann leider durch den geplanten Umbau des gesamten Gebäudes unterbrochen.
Im November 2017 begann dann die Sanierung des Hauptgebäudes der Schule von außen und ab Juni 2018 der Umbau von innen. In der gesamten Zeit war das Museum geschlossen, die Exponate waren so gut es ging vor den Baumaßnahmen geschützt, aber Baustaub tritt bei derartigen Maßnahmen nun mal auf und kommt auch überall hin. Gegenwärtig sind die Mitglieder des Heimatvereins Dranske e.V. in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Marinekameradschaft Bug 1992 e.V. und Angehörigen des Volksmarine-Forums dabei, die Ausstellung wieder begeh- und nutzbar zu machen.
Am 03.06.2019 soll die Wiedereröffnung des Museums sein, was jetzt auch durch den neu eingebauten Fahrstuhl barrierefrei ist und wir hoffen auf zahlreiche Gäste und Besucher, vor allem wünschen wir uns, dass die Dransker Bürgern ihr Museum mehr nutzen.

Im Namen der Mitglieder des Heimatvereins Dranske e.V. bedanke ich mich bei allen, die uns die letzten 20 Jahre aktiv und moralisch unterstützt haben. Leider ist es uns aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht möglich unseren 20. Jahrestag im Mai 2019 festlich zu begehen. Aber wir werden versuchen das Museumsfest im Herbst 2019 nachzuholen.
Eddy
1. Vorsitzender des Heimatvereins Dranske e.V. und
ehrenamtlicher Leiter des Marinehistorischen- und Heimatmuseums Dranske-Bug
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

halina

Moin Eddy ,

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag , in dem Du chronologisch den stets mit Hindernissen
begleiteten Werdegang Deines Heimatmuseums geschildert hast mit interessanten Fotos .
Wünsche Dir auch weiterhin viel Erfolg und immer viele interessierte Besucher .

                                                                                                                       Grüsse Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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