Fragen bzgl. Rumpfdetails Minensuchboot Typ 1935 - M24

Begonnen von Baunummer 509, 02 Juni 2015, 09:58:26

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Baunummer 509

Hallo zusammen,

aus einer Vielzahl von Gründen baue ich neben meinem Haupt - Kriegsschauplatz (Bismarck) immer wieder mal am Rumpf eines Minensuchboots vom Typ 1935 in 1:100.
Um ehrlich zu sein wechseln die Gründe auch immer mal wieder, der Hauptgrund ist "Spaß an der Freude". Ich finde es erstaunlich mit wie wenig Einsatz man etwas erreichen kann. Im Vergleich zum Bismarck Rumpf ist der Aufwand der bisher im M35 steckt ein Witz.

Bauen möchte ich M 24 (die letzte Einheit dieser Baureihe) gebaut bei der Lübecker Flender Werft und nach dem Krieg erst in französischen Diensten dann wieder unter deutscher Flagge als Wespe, irgendwann von Ronny dann als Zielschiff versenkt.

Von den Typ M35 Booten gibt es ja sehr viele Modelle, leider auch viele unterschiedliche. Ursprünglich habe ich mir einen GFK Rumpf eines kommerziellen Herstelles gekauft und war gelinde gesagt enttäuscht.

Die Problemzonen des Rumpfes (und das sind auch meine Fragen) sind:

  • Der Vordersteven. Scharfkantig oder nicht? Viele Modelle haben einen sehr stumpfen Bug, und es gab Boote die tatsächlich so aussahen, das waren m.E. aber spätere Baureihen
  • Ist ein Bugwulst vorhanden oder nicht? Die meisten Modelle haben keinen, ich habe aber zumindest von F 209 Brummer - ex M85 Bilder die belegen dass ein Bugwulst vorhanden war. M85 wurde aber bekanntlich später als M24 gebaut, es ist also möglich dass der Buwulst erst später eingeführt wurde
  • Was mit mit dem Kiel? War der sichtbar und erhaben und Plan, oder spitzwinkelig? Die meisten Modelle stellen das Schiff mit einem planen Flachboden dar, der Spantenriss sagt dass das nicht so war
  • Läuft die "Finne" im Bereich der Schrauben scharf aus, oder nicht?

Verwendet habe ich folgenden Plan:
Zitathttp://sievers-verlag.de/shop/de/csc_article_details.php?nPos=&saArticle[ID]=147&VID=BxCvOQdjWyZ85abw&saSearch[word]=&saSearch[category]=Kriegsschiffe 1919-45&saSearch[special]=
(bitte in die Adressleiste des Browsers kopieren)
Der Plan ist sehr gut, aber ich nehme an dass er für modellbauerische Zwecke, zumindest was den Spantenriss angeht, vereinfacht wurde.

Hat vielleicht jemand mehr Infos oder Fotos bzgl. meiner Fragen?

Meine Annahmen:
- der Vordersteven war scharfkantig bis ca. Höhe Knick in den Spanten, danach Richtung Abschluss des Backdecks leicht rundlich
- Ein schwach ausgeprägter Bugwulst war vorhanden (ist am Modell dran, wäre aber sehr leicht zu entfernen)
- Der Kiel war an seiner Unterseite plan und diente als Auflage beim Eindocken (eigentlich logisch)
- die Finne im Achterschiff lief scharf aus, siehe z.B. Bilder von Angara hier http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,5877.15.html

Gruß und danke

Sebastian

Baunummer 509

Oh Schreck, der Thread ist aus Versehen im falschen Forum gelandet.

Würde ihn ja auch nochmal einstellen, aber kann ihn nicht mehr löschen.
Könnte ein Mod ihn bitte irgendwohin verschieben wo er passt?

Sorry und danke!

Sebastian

redfort

Moin,
Auszug aus der BBV S "Minensuchboot M 35 mit Schraubenantrieb" von 1937  ;)




Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

kalli

Zitat von: JotDora am 02 Juni 2015, 10:01:15
Oh Schreck, der Thread ist aus Versehen im falschen Forum gelandet.
Könnte ein Mod ihn bitte irgendwohin verschieben wo er passt?
Sebastian

:MG:

Baunummer 509

#4
@Axel: Vielen Dank, das hilft schonmal weiter  :MG:

Hier noch suchmaschinentauglich, für alle die danach suchen.
Auszug aus der BBV S "Minensuchboot M 35 mit Schraubenantrieb" von 1937  - von redfort:
ZitatDie Vorkante soll nach Maßgabe der Zeichnung.... eine um 10° gegen die Senkrechte nach vorne geneigte Gerade bilden. Der untere Teil ist für den Durchtritt des Rohres für die Bugschutzspiere auszubilden. Vgl. Zeichnung....
Der Vorsteven ist aus gebogenen Blechen herzustellen. Der untere Teil soll von etwa Spant 65 bis etwa 1,2 m unter das Zwischendeck reichen; er soll aus einer 10mm dicken, muldenförmig gebogenen Platte bestehen, die unten zum Übergang in den Flachkiel schuhartig auszubilden und mit der Kielplatte zu verbinden ist. Darüber bis etwa 650mm über Zwischendeck soll der Vorsteven aus einer 8mm dicken Platte  bestehen. Zur Aussteifung sind nach Maßgabe der Zeichnung..... in der Rundung 3 waagerechte, 6mm dicke sichelförmige Platten einzuschweißen. Ferner wird zur Aussteifung ein senkrechter Träger als Verlängerung des Mittelkiels unterhalb sowie oberhalb des Bugspierkokers eingebaut und mit dem Steven und dem Koker verschweißt.
Der ebenfalls rund auszubildende obere Teil ist aus einem 7mm dicken Blech zu biegen und auf halber Höhe zwischen den Decks durch eine waagerechte, 6mm dicke Platte auszusteifen.
Die Vorkanten der Außenhautplatten sind mit dem Vorsteven bündig zu verschweißen.

Radien sind dort natürlich nicht angegeben, aber die verwendeten Materialstärken lassen Rückschlüsse darauf zu wie Scharf der Steven gewesen sein kann. Ich nehme an bei mir ist er in der stellenweise etwas zu scharf, oben dann halbrund ausgebildet und unten einen sehr schwach ausgeprägten Bugwulst, evtl. noch weniger als der bisherige an meinem Rumpf. Bilder von F 209 Brummer zeigen wohl auch eine etwas mehr birnenförmige Form (die Bilder kommen von der Bordkameradschaft, ich weiß nicht ob ich sie hier veröffentlichen darf).

An die Bugschutzspiere bzw. dessen Koker hatte ich gar nicht gedacht. Das bedeutet doch dann aber dass quasi alle, ein Bugschutzgerät führenden Schiffe und Boote einen - zumindest ganz schwach und vielleicht gar nicht zu hydrodynamischen Zwecken beabsichtigen - Bugwulst gehabt haben müssen, richtig? Hela/Angara z.B. kann kein Bugschutzgerät geführt haben, zumindest wäre mir dann nicht erklärlich wo die Spiere sein sollte. Wie war das denn mit den Zerstörern? Die sieht man nie mit Bugwulst, hatten die ein Bugschutzgerät?

@Kalli: danke  :-)


Baunummer 509

Ja, kgvm, danke, das hilft weiter.

Da das Bild das Boot als französische Ailette zeigt ist damit zumindest die Frage nach der Scharfkantigkeit des Steven endgültig beantwortet. Antwort: nicht!
So recht gefallen tuts mir aber nicht, sieht so plump aus  :|

Baunummer 509

Hi Redfort,

danke, nochmal  :-)
Ja, das Bild kenne ich, hattest du in Deiner M - Boot Chronik - ich glaube im Forum Graue Flotte - auch schon verwendet. Da das Bild M 22 (gleiche Baureihe) zeigt habe ich mich von dem Bild (und anderen) verleiten lassen anzunehmen die Boote hätten einen viel schärferen Vorsteven als sie wohl in Wirklichkeit hatten.

Ich hatte die unten markierte Linie z.B. als Vorsteven interpretiert. Wahrscheinlich ist das aber einfach nur der Linke Abschluss der Platte aus dem der Steven geformt ist.

Wilfried

... hätte auch noch zwei ...

mit lieben Gruß
Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
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http://www.forum-marinearchiv.de - wenn Marine Dein Ding ist!

Baunummer 509

Hi Wilfried,

das sind genau die, die ich von der Bordkameradschaft bekommen habe  top

Kein Knickspant, leicht anderer Steven, Bugwulst.

U-Jäger D185

Hallo,

mein alter Herr baut zZ einen Mienenbock, aber M43 im Maßstab 1/35....ich stelle mal Bilder ein !

Hilfreich sind die Original-Pläne, die man hier bekommt :

http://dreadnoughtproject.org/plans/KM_Minensuchboot_35_1937/

munter bleiben !!

Mit freundliche Grüßen aus dem www.muehlenkreis.de

Stephan

U-Jäger D185

noch was...

M 24

Baunummer: 261
Stapellauf : 12.10.1940
Indienststellung: 22.02.1941

Einsätze:
- 1941/44 ( 8. MS-Flottille) Sicherungs- und Geleitdienst in Westfrankreich, vor allem Biskaya. Freihalten der Ein- und Auslaufwege für deutsche Unterseeboote.
- 1944/45 Nach der Invasion verblieb der Rest der Flottille in der Atlantikfestung St. Nazaire (z.T. im U-Bootsbunker)
- 1945 brit. Beute, GM/SA Einsatz , franz. Küste.
- 09.10.1947 an Frankreich, als "Ailette" in Dienst
- 22.11.1956 ausgesonndert , als Wohnschiff Hulk Q-76
- 28.02.1957 an Bundesmarine, als Geleitboot F 211, " WESPE ".
- 1963 Zielschiff

Verbleib: 10/1973 gesunken als Zielschiff, nw. Helgoland
Bild
franz. Ailette ex. M 24
Bild
Geleitboot F 211 " Wespe " ex. M 24
munter bleiben !!

Mit freundliche Grüßen aus dem www.muehlenkreis.de

Stephan

Bugsierstefan

Interessant, dass nach der Übernahme dieser Schiffe durch die Bundesmarine der Mast nach der Kürzung/dem Umbau durch die franz. Marine wieder in die KM Bauausführung/oder ähnlich dieser Bauausführung, zurück gebaut wurde.

Viele Grüße!  :MG:



Baunummer 509

Hi,

danke für eure Ergänzungen.
Ich werde den Steven entsprechend ändern und habe dafür gestern schon das ganze Ding verspachtelt.

Kann noch jemand etwas zur "Finne" (wahrscheinlich ist das die falsche Bezeichnung) im Boden am Heck sagen? Scharf oder nicht?

Gruß Sebastian

Schappi1976

Hallöle...

generell scheint es da verschiedene Bauausführungen gegeben zu haben...siehe die M35-Boote auf folgende Homepage...einfach weiter nach unten scrollen...teilweise haben se nen scharfen Steven..

http://www.bordhunde.de/html/bordhunde17_bremse.html

Gruß Angel
Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.
Antoine de Saint-Exupéry

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