Impressionen von der Hafenstadt GDYNIA

Begonnen von halina, 09 März 2015, 20:57:17

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halina

Wohl einer der schönsten und bedeutendsten Hafenstädte in Polen , hatte bereits während meiner Dienstzeit auf der
"Hessen" von 1943/44 hier kurz Station gemacht und inzwischen auch durch verwandtschaftliche Verbindungen diese Stadt
und Hafen stets in guter Erinnerung die ich so oft wie möglich  gerne besuche .
Bereits 1922 wurde wurde mit dem Bau der ersten Hafenanlagen begonnen , damals war es noch ein Fischerdorf namens
Gdingen so dass die ersten Marineschiffe gemeinsam mit den Fischerbooten den Hafen teilten .  Der weitere Ausbau der
Hafenanlagen ging schnell voran durch das polnisch-französische Konsortium mit Unterstützung dänischer Fachleute .
Bereits 1926 wurde dann aus dem ehemalgen Fischerdorf die Stadt  GDYNIA die inzwischen auf ca. 250.000 Personen
angewachsen ist .  Leider kommen in dem bekannten Hafenbahnhof keine Personenzüge mehr an und auch die grossen
Überseedampfer mit Fahrten in die "Neue Welt" wie seinerzeit noch die "BATORY" gibt es schon längst nicht mehr , dafür
machen nun die Kreuzfahrtschiffe an der Pier im Präsidenten-Bassin fest ,um den Passagieren diese Stadt und auch Gdansk zeigen zu können .   Auch die Marinebasis in Oxhöft hat an Bedeutung gewonnen , besonders  durch die Erhebung zum NATO-Stützpunkt freuen sich die Werftbetriebe die mit mehr Reparaturaufträgen rechnen können .
Das schön angelegte und zentral gelegene Stadtzentrum erfreut sich ständiger Infrastruktur-Verbesserungen , so kann die
Stadt für sich in Anspruch nehmen , dass es das z.Zt. höchste Gebäude von Polen mit dem SEA-TOWER hat mit ca. 143 meter
das sich direkt am Hafen befindet , und auch der Film-und Theaterpalast ist europaweit bekannt .
                                                                                                                                                                  :MG:  halina

Zum Einstieg einige Aufnahmen zum Kennenlernen :

Bild # 1  Eine Luftbildaufnahme vom April 2007 , Foto von Joymaster , gemeinfrei ,     unten der Yachthafen und das Bassin I
              ganz oben die Marinebasis in Oxhöft .
                                                                               Die folgenden Bilder sind Eigenaufnahmen vom Oktober 2014

Bild # 2  Ein Blick vom Hotelzimmer auf das Hafenbecken I mit dem Zerstörer "Bliskawicza" und der  "Dar Pomorza"

Bild # 3  Im Vordergrund die alte Dame "Dar Pomorza" ex "Prinzess Eitel Friedrich" gebaut bei B & V und inzwischen schon
              106 Jahre alt , aber immer noch in Schuss , dahinter das kleine Passagierschiff "AGAT" das die baltischen Häfen
              in den Sommermonaten anläuft .

Bild # 4  Der Zerstörer ORP "BLISKAWICA" , Baujahr 1937 in GB , im WK II erfolgreich eingesetzt im Verbund der RN , hat den
              Krieg glücklich überstanden , erhielt einen U-Boot - Torpedotreffer der jedoch nicht gezündet hatte . Auf dem Schiff
              ist ständig eine Abordnung aktiver Marinesoldaten an Bord , hier sind auch einige Exponate zu besichtigen .

Bild # 5  Das Bassin  I  mit den Dienstfahrzeugen der Hafenbehörden .

Bild # 6  Die  "DAR MLODZIEZY" bereits im Winterschlaf mit abgenommenen Segeln , an diesem Sektor der Pier machen in
              den Sommermonaten die Kreuzfahrtschiffe fest .

Bild # 7  Hier die breit angelegte Promenade im Yachthafen mit den Club-Häusern und den Service- Firmen .

Bild # 8  Der untere Abschnitt des Yachthafens , in der Bildmitte das imposante Gebäude der Seefahrtschule mit dem Namen
              "Akademia Morska" , hier erfolgt die Ausbildung der Seeleute von der Handelsmarine , hierzu gehört auch der
              Grosssegler "Dar Mlodziezy", rechts davon das grosse Haus , es beherbergt die grosse Schau der Meeresbewohner
             
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Ulrich Rudofsky

Ulrich Rudofsky

Taucher

Sehr schöne Bilder, vielen Dank fürs teilen  top
Viele Grüße vom Alpenrand
Leo

smutje505

Hallo Günter auch von mir DANKE für die schönen Bilder  top :MG:

hillus

Hallo,

wer es damals verpasst haben sollte, kann hier nochmals reinschauen und wird dort alte Bekannte wiedersehen!

Thema: Kreuzfahrt mit "MEIN SCHIFF 1" im Baltikum

Bis gleich!

hillus

halina

Hier noch einige Schnappschüsse , werde in Kürze als Ergänzung noch Fotos von der chronologischen Entwicklung der Hafenbereiche einstellen die den Bauzustand bis ca. 1938 entsprechend darstellen .
                                                                                                                                                             :MG:  halina

Bild # 1  Eine Aufnahme von der "Aleja Jana Pawla II" , Foto vom 5.7.2007 , Urheber: Jack 11, Polen, Liz.: CC-BY-SA 3.0
             wohl die schönste Anlage im Hafenbereich , mit vielen Blumen-Rabatten und Ruhebänken , neben der Anlage 2
             Einbahnstrassen , die kurz vor dem Aquarium auf einem grossen Parkplatz enden .
             Im Vordergrund der Yachthafen mit den Club-Häusern und rechts der Museumshafen , oben in der Bildmitte das
             Hotel  "GDYNIA" mit dem tollen Ausblick und rechts das Gebäude mit den Marine-Dienststellen .

Bild #2  Die "BLISKAWICZA" ,  Foto vom 2.1. 2012  ,  Urheber : Anton Dubowicz , Lizenz : CC-BY-SA 3.0
             Hier kommt der Zerstörer gerade aus der Werft und macht wieder am Museumsanleger fest ,  er hat bei diesem
             Werftaufenthalt die originale Camouflage aufgemalt bekommen wie die in den letzten Kriegsjahren bei der RN .

Bild #3  Noch ein romantischer Blick auf den Yachthafen der bis zu 180 Liegeplätze ausweisen kann .

Bild #4  Die  schöngestaltete Seefahrtschule aus der Nähe betrachtet mit einer angedeuteten Kommandobrücke .

Bild #5  Blick vom Hotelzimmer aus auf den bekannten Film-und Theaterpalast in dem schon viele Filme ihre Premiere
             feiern konnten ,  rechts oben der "Steinerne Berg" , hier haben gutbetuchte Landsleute ihren Wohnsitz .

Bild #6  Hier der "SEA-TOWER" , mit ca. 143 meter das z.Zt. höchste Bauwerk in Polen , hier sind 1-3 Zimmer-Appartements
            für finanzkräftige Anleger zum Verkauf angeboten worden , die auch angemietet werden können .

" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

RePe

Hallo Halina,

schon beeindruckend, was Polen aus dem kaschubischen Fischerdorf "Gdingen/Gdynia" alles gemacht hat hat.
Zwei Bemerkungen noch zu den Fotos: - Die Verehrung der Polen für ihren Papst: "Aleja Jana Pawla II" würde auf deutsch heissen
"Allee Johannes Paul II" und "Błyskawica" heisst "Blitz" *

     Gruss

          RePe
*ich kann nicht polnisch, will mich nicht mit fremden Federn schmücken, aber wozu hat man eine Frau, die zwecks Ahnenforschung diese
Sprache gelernt hat!

halina

#7
Möchte nicht gern einen neuen Thread eröffnen , so dass ich diesen Beitrag nun hier einstellen werde :

Mit dem Friedensvertrag von 1919 wurde Polen ein Küstenstreifen von ca. 70 Km zugewiesen , der jedoch für die Aufnahme grösserer Schiffsverbände keinen geeigneten Hafen anbot . Die wenigen  Einheiten der Marine hatten zu diesem Zeitpunkt
im relativ kleinen Hafen von Putzig ihre Basis . Hier wurde im Februar 1920 auch der Beschluss gefasst , für Polen wieder
eine schlagkräftige Flotte aufzubauen mit einem dafür geeigneten Kriegsschiffhafen .
Daraufhin erhielt der Abteilungsdirektor im Verteidigungsministerium Ing. Tadeusz Wenda vom Vizeadmiral Porebski den
Auftrag ein günstiges Areal für eine neue Marinebasis ausfindig zu machen . Bereits im juni 1920 konnte Wenda einen ersten
Entwurf vorlegen und einige Monate später auch das Gesamtkonzept für alle 3 Hafenteile präsentieren , bestehend aus dem
Marinehafen , dem Handelshafen und dem Fischereihafen .  Wegen den günstigen Bedingungen bezüglich der benötigten
Wassertiefe und der vorhandenen Verkehrsanbindung wurde Oxhöft auserkoren für die Marinebasis  , während die anderen
Hafenbereiche in Richtung Gdingen geplant waren . Diese weitsichtige Hafenplanung vom Ing. Wenda erfüllt noch heute den
Anforderungen eines leistungsfähigen Handelshafen .
Bereits 1921 begann man mit dem Bau des Marinestützpunktes in Oxhöft  mit dessen Fertigstellung 1923 . Vom Sejm , dem polnischen Parlament wurden die Pläne von Wenda am 23.9.1922 gebilligt , was somit als Datum der Hafengründung wohl
anzusehen ist . Die finanziellen Mittel waren jedoch beschränkt , so dass ein Polnisch-Französisches Konsortium gebildet wurde unter Hinzuziehung einer dänischen Baufirma die dann mit ca. 1.700 Arbeitskräften tätig war unter der Leitung vom
Ing. Wenda . Grosse Unterstützung kam in dieser Bauphase auch vom damaligen Minister für Handel und Industrie Eugeniusz
Kwiatkowski , der sich sehr für die Mittelfreigabe eingesetzt hat , 1931 wurde er für seine Verdienste vom Rat der Stadt
Gdynia zum Ehrenbürger ernannt .
Hier noch einige Eckdaten zur Hafengeschichte :  Am 3.11.1922 wurde bereits ein kleiner Werftbetrieb etabliert unter dem
Namen " Stocznia w Gdyni " es war der Vorläufer der am 31.12. 1927 unter dem Namen Stocznie Gdynska S.A. registriert
wurde , und diese Bezeichnung auch noch heute führt .

Am 13.8. 1923 lief das erste Handelsschiff den Hafen an , es war der französische Dampfer S/S  "Kentucky"

Am 10.8. 1925 verliess der erste polnische Dampfer die S/S "Mary z Lotwy" mit Exportkohle den Hafen von Gdingen

Mit dem Passagierschiff S/S "Polonia" wurde am 14.5. 1930 der Transatlantik-Verkehr aufgenommen

Am 17.9. 1931 wurde das erste von der Werft gebaute Motorschiff die "Samarytanka" in Dienst gestellt

Mit Datum vom 19.1.1940 wurde die Werft übernommen als Filiale der Kriegsmarinewerft in Kiel

Vom 2. Teil , der Hafen und die Werft nach 1945 folgt noch später ein Beitrag ,                                        Gruss  halina


Und hier einige Fotos von der Hafenentstehung bis ca. 1939 , wie ihn die KM vorgefunden hat

Bild # 1  Der Marinehafen in Oxhöft ist 1922 schon fast fertiggestellt , auch die Fischerboote haben hier ihren Schutzhafen

Bild # 2  Das ist die S/S "Kentucky" die mit Fracht aus Frankreich 1923 hier an der Steganlage festgemacht hat

Bild # 3  Ein Foto von 1931 , mit Vorrang wird das Hafenbecken IV fertiggestellt , dem späteren Hafenbahnhof

Bild # 4  Die Aufnahme von 1932 mit den Bassins I-IV

Bild # 5  Hier ein Foto von 1933 , der Werftbetrieb fand wohl zunächst im Becken II statt , denn hier kann man erkennen
             das Schwimmdock und in der Ecke ein Dreibein-Schwimmkran

Bild # 6  Und hier zu sehen der endgültige Standort der Stocznia Gdynia ca. 1935, hier noch mit den Fischkuttern vereint

Bild # 7  Der Hafenplan von1936/37 zeigt den Zustand wie er auch von der KM 1939 vorgefunden wurde . Die Becken I-VII
             können bereits angelaufen werden . Mit der Versenkung der Blockschiffe "Gneisenau" und "Zähringen" vor der
             Haupteinfahrt konnte der Marinestützpunkt und die Bassins III-VI bis 1951nicht mehr angefahren werden . Der
             Schiffsverkehr ab 1945 konnte nur über die Becken I und II aufgenommen werden die eine separate Einfahrt hatten

Bild # 8  Das Empfangsgebäude des Hafenbahnhofes am Bassin IV im ursprünglichen Zustand und nach dem Umbau ca.1960

Bild # 9  Eine Vorkriegsaufnahme ca. 1939 vom Überseehafen , an der Pier liegt der Hochseeschlepper "Danzig"

Bild # 10 Hier noch eine Aufnahme von ca.1938 vom Hafenbecken I , der Bau der "Akademia Morska" ist noch nicht
              vollendet . Rechts dahinter ist der Yachthafen zu sehen , links an der Pier sind schon die Sportboote zu sehen
             und auch schon einige Club-Häuser , rechts liegen die Boote der Marine .
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Urs Heßling

#8
moin,

Zitat von: halina am 15 Juli 2015, 14:47:22
...
Bereits 1921 begann man mit dem Bau des Marinestützpunktes in Oxhöft  mit dessen Fertigstellung 1923 .
...
Bild # 1  Der Kriegsmarinehafen in Oxhöft ist schon fast fertiggestellt , auch die Fischerboote haben hier ihren Schutzhafen
Schiffserkennung ist hier nicht ganz einfach :|

Nach einigem Hin- und Herblättern mache ich einmal den zaghaften Vorschlag, es könne sich bei den beiden Schiffen im "Päckchen", die direkt von vorn sichtbar sind, und bei dem von querab sichtbaren mit 2 dicken Schornsteinen gleicher Höhe um britische Zerstörer des Typs "Admiralty modified R" handeln.
https://en.wikipedia.org/wiki/R-class_destroyer_(1916)#Admiralty_Modified_R-class_ships

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

bettika61

Hallo Günter,
ZitatBild # 10 Hier noch eine Aufnahme von ca.1938 vom Hafenbecken I , der Bau der "Akademia Morska" ist noch nicht  vollendet
Hatte die "Akademia Morska" mehrere Gebäude?
Dies http://www.am.gdynia.pl/historia-psm
war 1930 fertig und war in Grabau , dort war ab November 1939   die "Steuermannschule" der Kriegsmarine

Grüsse
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

halina

#10
Moin Beate ,

Die "Akademia Morska" ist ein grosser Gebäudekomplex im äusseren Stadtgebiet von Gdynia und beherbergt 4 Falkultäten
mit folgenden Lehrstühlen :  !.)  Bordelektrik   2.) Mechanik ,  3.) Handel  , und 4.)  Navigation , dieser Bereich befindet sich nun in dem Gebäude mit der interessanten Kommandobrücken-Fassade , zu dieser Akademie-Lehrabteilung gehört auch der Grosssegler "DAR MLODZIEZY" und einige kleinere Fahrzeuge .
                                                                                                                                                  Gruss  Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

bettika61

Hallo Günter,
das beantwortet meine Frage nicht.
Welches Gebäude  ist auf dem Foto #10 von der "Akademia Morska"
zu sehen und mit welcher Quelle ist eine Zuordnung belegt ?
Die "Państwowa Szkoła Morska w Gdyni" (Staatliche Seefahrtschule Gdynia) war ab 1930 in dem von mir gezeigten Gebäude, die ist auf Deinem Foto nicht zu sehen.

Grüße
Beate
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

halina

#12
Moin Beate ,

Nun, ich hatte schon geschrieben , dass die "Akademia Morska" sich im äusseren Stadtbereich befindet, dies ist auch der von
Dir gezeigte Gebäudekomplex in dem sich die einzelnen Lehrbereiche befinden , auch heute noch in der ul. Morska 81-87
Da eine praxisnahe Ausbildung für die Abteilung " Navigation" unerlässlich ist , hat man diesen Bereich an den Hafen verlegt.
             Dieses Gebäude wurde erst nach dem Krieg fertiggestellt und ist in meinem Bild # 10 im Rohbau zu sehen , es ist  Bestandteil der "Akademia Morska" , siehe auch das Foto mit der grossen Leuchtschrift .
                                                                                                                                                        Gruss Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Hastei

hallo Halina,
danke für den Bericht über Gedingen. War vor zwei Jahren dort ,
leider ohne mich darauf vorbereitet zu haben . Dann war zu allem Unglück auch noch der Akku meiner Kamera nicht aufgeladen.
es grüßt der Hastei

halina

Wenn vom Marinehafen Gdynia die Rede ist , so sollte auch der ehemalige Stützpunkt der polnischen
und deutschen Kriegsmarine in Hela nicht unerwähnt bleiben , waren doch hier ausser den Schiffen
starke Artilleriestellungen im weiteren Umkreis installiert , von der eine grosse Bunkeranlage nun als
Marinemuseum dient . Auf Hela wurden zum Schutz der Danziger Bucht von der Kriegsmarine drei
grosse Bunkeranlagen von der Org. Todt errichtet zur Aufnahme der gewaltigen 40,6 cm-Geschütze
die von Krupp auch "Adolf-Kanonen" genannt wurden und 1941 einsatzfähig waren mit Besatzungen
der Marine-Artillerieeinheiten , bezeichnet mit "Schleswig-Holstein "  1, 2 und 3 . Aber bereits 1942
wurden die 3 Geschütze wieder demontiert und südlich von Calais am Ärmelkanal aufgestellt mit der
Bezeichnung "Batterie Lindemann" unter Eingliederung in den Atlantikwall .
Von der Fa. Krupp wurden seit 1934 insgesamt 11 Geschütze vom Kaliber 40,6 cm C/34 produziert
die entsprechend dem Z-Plan der Kriegsmarine für die Schlachtschiffe der H-Klasse vorgesehen
waren , aber nach dem Baustopp nun an Land hauptsächlich in Norwegen aufgestellt wurden . Die
Rohrlänge 21,5 meter , Gewicht ca. 158 t , Standardgewicht der Granate 1.030 Kg , Reichweite ca.
42 Km , ausserdem eine leichte Granate mit 600 Kg bis zu 56 Km mit Flugbahnhöhe bis 21,8 km .
                                     Im Hafen selbst sind keine Kriegsspuren mehr sichtbar , hier liegen nur noch Fischkutter und auch eine neue Sportboot-Marina mit einem imposanten Clubhaus ist entstanden .
Der Hafenbereich sehr gemütlich mit Fisch-Restaurants , zu erwähnen auch das Fischerei-Museum,
in einer alten gotischen Kirche etabliert , leider befindet sich das Marinemuseum weit ausserhalb in
einem Wald verborgen in der Bunkeranlage mit einigen Schiffsmodellen und Fotos weitgehend von
polnischen Einheiten die in den ehemaligen Mannschaftsunterkünften ausgestellt sind .

Im Anhang noch einige Eigenaufnahmen von 1-9                                                :MG:   halina

Bild # 1   Mit dem Katamaran ging es von Gdynia aus nach Hela in ca. 75 Min.

  "      2   Von weitem bereits gut zu erkennen der zwiebelförmige Turm der Marina

  "      3   Im Hafen viele Fischkutter die auch gerne mit Touristen unterwegs sind

  "      4   Der Weg vom Anleger der Aussenmole bis zum Hafen ist ziemlich weit , direkt in Bildmitte
              ist das Fischereimuseum zu sehen und rechts davon das Rathaus .

  "      5   Hier die Bunkeranlage mit dem gewaltigen Fundament für das 40,6 cm Geschütz

  "      6   Die Aufnahmen der Montage von 1941 und der Demontage von 1942

  "      7   Auch eine kleine Feldbahn für den Transport von Munition und Versorgungsgütern führte
              direkt in die Bunkeranlage

  "      8   Im Aussenbereich sind einige Geschütze , sowie Minen und Torpedos aufgestellt , aber
              keine aus deutscher Produktion

  "      9   In einem der Bunkerräume ist eine Röntgeneinrichtung zu sehen , in weiteren Räumen
              auch noch ein kleiner OP mit Dentaleinrichtung

  "     10  Dies ist eines der 11 Geschütze von Krupp noch zu besichtigen im norwegischen Harstad ,
               eine 40,6 cm C/34  , Foto vom31.1.2007 , Author: Jaknudsen , Liz.: CC-BY-SA 3.0


" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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