Verbleib S 23 resp. T 123 resp. Fernlenkboot Komet

Begonnen von bodrog, 14 Februar 2015, 18:21:38

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bodrog

Nachdem ich jetzt schon eine ganze Weile gegrübelt und auch bei wissenden Leuten nachgefragt habe:

Das kaiserliche T-Boot S 23 wurde laut Gröner Bd. 2, in die Reichsmarine übernommen, lief dort als T 123, später als Fernlenkboot Komet für Hessen, dann als Torpedofangboot und anschließend wieder ab 23.05.1944 als Fernlenkboot Komet im 2. Fernlenkverband - soll 1945 sowjetische Beute geworden sein...

Alle Quellen zu an die SU ausgelieferten Schiffen führen es jedoch nicht auf... aber wo ist es abgeblieben???  :?

Ein Boot von der Größe kann doch nicht einfach spurlos verschwinden (wir machen uns hier im Forum Gedanken um Schuten und Prähme)... Ich hoffe, dass hilfreiche Antworten oder Hinweise kommen...

:MG: bodrog

halina

#1
Mit der Übernahme des Fernlenkverbandes durch Kpt.z.S. Schloifer im Dezember 1939 wurde der Verband in 2 Gruppen
aufgeteilt , die erste F-Gruppe mit dem Zielschiff "HESSEN" und dem Fernlenkboot "BLITZ" und die 2. Gruppe mit "KOMET"
und dem Zielschiff "ZÄHRINGEN" , diese Verbandsstruktur bestand so auch bis Ende 1943 .
Bis August 1942 gehörte der Verband zur KMW in Wilhelmshaven , ab dann Verlagerung nach Swinemünde , und  unter dem Kommando der Marineartillerie-Inspektion Ostsee stehend .  Ende 1943 wurde die Zähringen-Gruppe ausser Dienst gestellt
und die fernlenktechnischen Einrichtungen beider Schiffe Anfang 1944 ausgebaut und auf der stillgelegten "GNEISENAU"
eingelagert .  Was dann mit der "KOMET"  ex S 23 geschah ist mir nicht bekannt , möchte jedoch annehmen dass es weiter
zur MA-Inspektion gehörte und als Schnellschlepper für Zielscheiben in der Ostsee im Einsatz war .
Am 13. 3. 1945 verliess die Hessen mit Blitz Swinemünde , die Komet war aber nicht dabei , so dass es wohl eine Beute der
russischen Marine 1945 wurde und somit nicht in der offiziellen Ablieferungsliste aufgeführt war .
                                                                                                                                                                       :MG:   halina
                                                               
                                                                                                                                                                   
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

kalli

Zitat von: halina am 15 Februar 2015, 14:01:48
Am 13. 3. 1945 verliess die Hessen mit Blitz Gotenhafen , die Komet war aber nicht dabei , so dass es wohl eine Beute der
russischen Marine 1945 wurde und somit nicht in der offiziellen Ablieferungsliste aufgeführt war .

Darum geht es aber nicht. Auch Beuteschiffe (unabhängig von Auslieferungslisten) tauchen in russischen Unterlagen auf. Zu Komet finde ich trotz intensiver Suche in den mir zugänglichen russischen Unterlagen aber bislang keine Spur.

bodrog

ist genau dasselbe Dilemma wie mit S 139 ex Pfeil (laut Gröner noch 1944 bei der 24. U-Fl. unterwegs) und dann Fehlanzeige....

Irgendeine Dienststelle muss doch das (eigentlich beide) Boot(e) geführt haben...

halina

Das Problem bei der Nachvollziehung über das weitere Schicksal des Bootes besteht wohl darin dass man nicht weiss unter
welcher Bezeichnung nach der Auflösung der ZÄHRINGEN-Gruppe die Komet in Fahrt war .
                                                                                                                                                                    :MG:   halina
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zu lassen"
                      Phil Borman

halina

#5
Zum T-Boot S 23 noch kurz die Fakten die bisher bekannt sind .  von der Reichsmarine übernommen und
danach in der KM als Schulboot und Torpedofangboot im Einsatz . Ab 1939 Eingliederung als "KOMET" in
den Fernlenkverband und Fernleitboot für das Zielschiff  "ZÄHRINGEN" bis ca. Juli 1943 . Danach wieder als
TF in Fahrt . Es ist authentisch und von mir bereits in einem anderen Beitrag geschrieben , dass die
Fernlenkeinrichtungen beider Schiffe ausgebaut und auf der stillgelegten "GNEISENAU"  in Gotenhafen
eingelagert wurden . Es gilt als wahrscheinlich , dass ab August 1943 die Zähringen wieder als Zielschiff
für das Torpedoschiessen in Fahrt war und S 23 als Fangboot diente , weitere Informationen sind in der
einschlägigen Literatur über das Schicksal von diesem Boot nicht bekannt bzw. unzutreffend .
Im Gröner steht geschrieben , dass S 23 ab Juli 43 als TF in Fahrt war , dies dürfte jedoch zutreffend sein .
                                               
                                               Aber ausgerechnet in einem WIKI -Beitrag wurde kurz berichtet , dass
S 23  in der Ostsee 1943 gesunken sei , hierbei könnte es sich evtl. um einen Unglücksfall gehandelt
haben , denn in den Wrack-und Versenkungslisten des WK II ist über dieses Boot nichts zu finden .

Im Anhang der Auszug von WIKI und ein Foto von S 23 , es zeigt das Boot vor 1939 als Schulboot und
Torpedofangboot der Kriegsmarine .

                                                                                                                           :MG:   halina

Anmerkung : in meinem Beitrag # 2  hatte ich den Zeitpunkt für die Auflösung der Zähringen-Gruppe
                    gegen Ende 1943 genannt , dies dürfte aber faktisch schon Juli-August 1943 erfolgt sein .


" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

bodrog

Die erste Anmerkung mit 1943 bezieht sich auf V 157 resp. T 157

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