Nachrichten aus Wilhelmshaven

Begonnen von halina, 06 Februar 2015, 17:25:28

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halina

Das Energieunternehmen UNIPER hat den Plan für den Bau des LNG-Terminals auf dem Voslapper
Groden verworfen und setzt nun auf die Wasserstoff-Technologie in Wilhelmshaven .
Dazu hat UNIPER nun beschlossen , das 1976 in Betrieb genommene Kohlekraftwerk mit einer
Leistung von 777 MW nach Moderniisierung vorzeitig abzuschalten und bei der Bundesnetzagentur
eine Stilllegungsprämie zu beantragen , die auch kürzlich mit einem dreistelligem Millionenbetrag
gewährt wurde mit der Auflage , das Kraftwerk bis zum 8.12. 2021 vom Netz zu nehmen .
Unter dem Logo  "Green Wilhelmshaven"  beabsichtigt Uniper auf dem bestehenden Areal eine
Elektrolyse-Kapazität von 410 MW für die Wasserstoffproduktion aufzubauen , die Projekt-Studie
ist bereits in Auftrag gegeben , diese wird auch unterstützt vom Land Niedersachsen und der
Stadt Wilhelmshaven , sowie vom Salzgitter-Konzern .

                                                                                                       :MG:   halina

Hier ein Eigenfoto vom UNIPER-Kraftwerk mit dem 275 m hohen Schornstein
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

#166
Nach fast 40 Jahren Dienstzeit ging Ende Juli 2021 der Kapitän Anton Tapken und mit ihm sein
Ausflugsschiff "ETTA von DANGAST"  aus Dangast in den Ruhestand . Viele Touristen von dort
und auch aus Wilhelmshaven fuhren mit ihm quer über den Jadebusen zu den Seehundbänken
im Wattenmeer und zum Marinestützpunkt bis zum Jade-Weser-Port , für alle ein unvergessliches
maritimes Erlebnis , auch für mich selbst , aber nun geht das Urgestein in Rente .
Das Schiff wurde 1935 in Norwegen als Dampfschlepper gebaut und hat eine Länge von ca. 26 m,
1948 zum Motorschiff umgerüstet und 1956 auf der Jadewerft in W`haven zum Fahrgastschiff
umgebaut und im Inselverkehr zwischen Bensersiel und Langeoog im Einsatz . 1968 von der
Reederei Warrings übernommen mit Einbau eines 200 PS-Dieselmotors und als "Harlesand" in
Fahrt zwischen Harlesiel und Wangerooge mit ca. 10,0 Kn Speed .
!981 erwarb Anton Tapken das Schiff und nannte es ab 1982 "Etta von Dangast" , es war für
145 Personen zugelassen und versah seinen Dienst brav bis jetzt .
Nach einer Inspektion auf der Neuen Jadewerft wird es mit neuen Eignern seinen künftigen
Liegeplatz im Vareler Hafen haben mit Ausbau zum Gastronomie- und Begegnungsschiff evtl.
auch noch für Kaffee-Fahrten in See zur Verügung stehen .
Seit August 2021 wird nun die Reederei Wassermeier aus Varel-Dangast mit der M/S "Feodoria"
den Urlaubern aus Dangast wieder die Fahrten nach Wilhelmshaven und zum Marinestützpunkt
bis zum JWP ermöglchen .

                                                                                                              :MG:  halina

Edit : Die Namensgebung des Schiffes bezieht sich auf die Frau des mächtigen ostfriesischen
         Häuptlings Edo Wiemken , der Ältere , der bis 1415 regierte , seine Frau trug den Namen
         Etta von Dangast .

Foto von Juni 2010 , die "Etta von Dangast" auslaufend Dangast bei Niedrigwasser
Author : Joachim Kohler , Lizenz : CC-BY-SA 4.0

Foto von September 2017 , die Etta bei einer Durchfahrt im Vorhafen des Marinstützpunktes
Author : Ein Dahmer , Lizenz : CC-BY-SA 4.0

Hier das Foto von der "Feodoria 1" , Quelle : Reederi Wassermeier   

Im Anschluss noch ein Foto von Anton Tapken vor seinem Schiff mit einer Festmacherleine in
der Hand kurz vor dem Ablegen .
Tapken ist ein gelernter Bootsbauer und war viele Jahre auf den Weltmeeren unterwegs , mit 26 Jahren erhielt er schon sein Kapitänspatent .                   
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Nikolaus Sifferlinger

Danke für den Beitrag, das Schiffe habe ich auch bei meinen WHV Besuchen gesehen.
Beste Grüße
Nik

Kommander

Moin zusammen.
Bin dreimal mit der "ETTA von DANGAST" durch den Jadebusen gefahren, schön war es.

Grüße
Kommander

halina

Wie bereits vom Deutschen Marinemuseum (DMM) angekündigt war , benötigt die "NORDWIND"
eine längere Werftliegezeit für die Sanierung des Traditionsseglers .
Nach einer europaweiten Ausschreibung erhielt die dänische Werft in Hvide Sande den Zuschlag
für die anstehenden Arbeiten , dabei auch der Einbau eines neuen hölzernen Kiels und Austausch
des Vorderstevens sowie Reparaturen im Heckbereich und vieles mehr .
Der Segler wird wohl für einige Monate nicht im DMM zu sehen sein und die Winterpause in der
dänischen Werft verbringen .
                                                                                                      :MG:   halina

Ein Eigenfoto von der "NORDWIND" am Liegeplatz des DMM , das 2. Foto zeigt den Segler nach
seiner Ankunft im dänischen Werfthafen , Quelle: Dr. Stefan Huck , DMM
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

#170
Wie der NDR-Niedersachsen bekanntgibt , wird eine belgische Investorengruppe nach über 2
jähriger Vorarbeit in Wilhelmshaven eine Mega-Wasserstoff-Fabrik auf dem Gelände Voslapper
Groden errichten mit einem Investitionsvolumen von ca. 2,5 Milliarden Euro .
Die Arbeiten sollen bereits 2023 beginnen , die später nach Fertigstellung der Anlage bis zu
1.200 Arbeitsplätze schaffen sollen und für das strukturschwache WHV ein Glücksfall wäre .
                Als Grundstoff für die Verarbeitung wird synthetisches Methan aus dem Nahen Osten
mit Großtankern angeliefert und dann in mehreren Prozessstufen in Wasserstoff umgewandelt ,
damit könnte nach den Berechnungen ca. 10 % des Energiebedarfs in Deutschland abgedeckt
werden , es sei zu hoffen , dass die Planungen auch so realisiert werden können .

                                                                                                :MG:  halina

Edit : Das hier rot markierte Feld im Voslapper Groden soll dann der Fabrikstandort sein, das
         Areal gehört dem Land Niedersachsen , hier sollte ursprünglich von UNIPER ein LNG -
         Terminal entstehen , vor einem Jahr jedoch aufgegeben .
       
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

#171
Es bedarf erst eine erschütternde Kriegshandlung bis unsere vorherige und jetzige Regierung zu
der Einsicht kommt , dass wir in Deutschland eine sichere strategische Gasversorgung benötigen,
um vom russischen Gas unabhängiger zu werden .
Nun will man doch in Wilhelmshaven und in Brunsbüttel ein LNG-Terminal errichten mit einer
angemessenen finanziellen Bundesbeteiligung .
Anstelle des geplanten Wasserstoffterminals wird nun das bereits bis in alle Details ausgearbeitete
Uniper-Projekt von 2019 für ein mobiles LNG-Regasifizierungs-Terminal auf dem Voslapper Groden
gebaut werden , das dann auch später für eine Wasserstoff-Umrüstung ausgelegt ist .
Die Wasserstoff-Technologie wird bisher nur in Pilot-Projekten erprobt und setzt voraus , das für
Grossprojekte ein sehr hoher Strombedarf benötigt wird , der nach Abschaltung einiger Atom-
Meiler und zahlreicher Kohlekraftwerke kurzfristig nicht zur Verfügung steht , so dass wir in
Deutschland für die nächsten 20 Jahre noch Gas als Brückentechnologie benötigen , möchte nur
darauf verweisen , dass ca. 50% aller Haushalte ihr Gas aus dem europäisch-deutschen  Gas-
Verbundnetz beziehen .

                                                                                                       :MG:   halina

Edit : Und so könnte das LNG-Floating-Terminal (FRSU) etwa aussehen ,am Anleger liegt vertäut
         das Spezialschiff für die Regasifizierung , daneben ein Tanker liegend , der verflüssigtes
         LNG  in das FRSU pumpt .
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Big A

Die Absicht ist löblich, der Entschluss in der Tat überfällig.
Aber ich könnte darauf wetten dass es noch lange dauert bis zur Realisierung denn es werden garantiert noch -zig Klagen sich betroffen fühlender Personen und Vereine eingehen und alles verzögern.
LNG ist schließlich nicht klimaneutral und überhaupt....

Deutschland 2022

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Elektroheizer

Zitat von: Big A am 27 Februar 2022, 18:36:45
Aber ich könnte darauf wetten dass es noch lange dauert bis zur Realisierung denn es werden garantiert noch -zig Klagen sich betroffen fühlender Personen und Vereine eingehen und alles verzögern.
Das ist der Preis unserer Freiheit... In China wäre so ein Terminal nächsten Monat fertig.

Aber ich will nicht mit einem extremen Negativbeispiel argumentieren. Kann jemand sagen, wie das in Frankreich aussieht mit der Dauer von solchen Bauvorhaben?
Ich habe das Grauen gesehn

halina

#174
Wie die WZ kürzlich berichtet hat , sollen nun demnächst die Bauarbeiten für das grosse
Reparaturdock an der Ostkaje des Marinearsenals beginnen , so dass wohl bis 2025 mit der
Fertigstellung gerechnet werden kann .
Bereits im Juni 2016 erfolgte die Beschlussfassung für den Bau des Trockendocks , 2017 wurde
der Entwurf vogestellt und die aufwändigen Genehmigungsverfahren eingeleitet , hierzu zählten
auch eine Bürgerbefragung der Südstadt und die Zustimmung des Gewerbe-Aufsichtsamtes in
Oldenburg , da die sehr hohe Dockhalle das südliche Stadtbild verändern wird .
2019 wurde dann der Bau genehmigt , jedoch wurden die zur Verfügung stehenden Finanzmittel
zunächst für die Errichtung von Dienstbauten auf dem Marinestützpunkt eingesetzt und für die
dringende Erneuerung der 2,2 Km langen Spundwände der Ost-und Westkaje des Stützpunktes .
                                            Nach Fertigstellung des Docks können dann hier die Reparaturen
und Wartung der EGV sowie die bis dahin fertiggestellten Treibstofftanker vom Typ 707 erfolgen
die auch ca.170 m Länge haben werden mit einer Verdrängung von ca. 20.000 t .
Hier noch die wichtigsten Daten des Docks :  nutzbare Länge 220 m , Breite 36 m und die Tiefe
12,5 m . Die Hallenkonstruktion wird eine Länge von 242 m haben , die Breite 66 m und die
Höhe 47 m über Boden , hinzu kommen noch einige Werkstätten .
Die Gesamtkosten wurden 2017 mit ca. 135 Mill. Euro beziffert , doch bis zur Fertigstellung wohl
eher das Zweifache dessen sein .
                                                                                                        :MG:   halina

Bild #  1  zeigt den Zustand des Areals an der Ostkaje mit Bäumen bewachsen 2012

Bild #  2  Hier ein Eigenfoto von 2017 , die Bäume sind gerodet , aber Sträucher sind wieder da

Bild #  3  Der 2017 vorgestellte Entwurf der Dockhalle

Bild #  4  Eine Aufnahme vom Fliegerdeich  , das Staatliche Baumanagement hat im Bild
              eine Projektion der Dockhalle eingefügt mit  vorgesehener dezenter Mosaik-Malerei ,
              damit der Klotz nicht so gewaltig aussehen wird .

" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

halina

#175
Nach der Zusage des BWM , zunächst an 3 Standorten eine mobile Regasifizierungsanlage zu
errichten , kann nun auch in Wilhelmshaven am Voslapper Groden mit dem Bau der LNG- Station
begonnen werden, dazu werden Donnerstag ,den 5.5.2022 der Bundeswirtschaftsminister Robert
Habeck und der Energieminister von Niedersachsen Olaf Lies den Baustart des Terminals ( FRSU)
in WHV bekanntgeben .
Die gesamte Projektleitung wird das Energieunternehmen UNIPER übernehmen , das bereits 2019
die Planungsunterlagen vorgestellt hat und 2021 gescheitert ist , weil das damalige BWM dieses
Projekt als nicht strategisch wichtig eingestuft hat und somit sich keine Abnehmer für das Gas
gefunden hatten .       Die Anlage soll im ersten Halbjahr 2023 in Betrieb gehen und wird einen
Jahresausstoß  von ca. 10 Mrd. cbm Gas erreichen , das  zum Energie-Knotenpunkt im Storage
Etzel geleitet wird , hierzu muss noch bis Jahresende eine ca. 28 Km lange Pipeline verlegt
werden , die Rohre mit 1 meter Durchmesser sind bereits in der Fertigung bei der Salzgitter AG ,
und werden verlegt vom grössten Gasnetzbetreiber in Deutschland von der Open Grid Europe .
Auch der Antrag auf Planfeststellung für die Pipeline ist bereits der Genehmigungsbehörde , dem
Landesamt für Bergbau , Energie und Geologie in Hannover übergeben worden , eine Klage von
Umweltverbänden wird das Projekt nicht scheitern lassen , da das BWM und Justizministerium
eine entsprechende Gesetzesvorlage im Parlament einbringen werden , in dem strategische
wichtige Projekte Vorrang haben gegenüber abwägbaren Einsprüchen und Klagen .
Die notwendigen Schiffe sind ebenfalls schon gechartert , es ist die FRSU und 2 LNG-Großtanker,
diese werden anlegen an der Löschbrücke des Chemiekonzerns VYNOVA , hierzu noch das Foto
vom Anleger , hier muss noch einiges umgebaut und verstärkt werden , ab morgen werden die  Arbeiten hier beginnen mit einem hoffentlich erfolgreichen Abschluss des Projektes, das auch für
für den späteren Umschlag von Wasserstoff geeignet ist .

                                                                                                              :MG:  halina

Das Bild zeigt den Anleger für die FRSU - Station , Urheber: RaBoe , Lizenz : CC-BY-SA 3.0

" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

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